
Sockosophie
Rezensionen
Filtern & Sortieren
Detailliert
Warum bin ich eigentlich noch hier...?
Als ich 2018 mit Parfumo angefangen habe, war meine Nase noch eine sehr ungeübte, ich besaß anfangs nur 3 Designer und "so viel Geld" für ein Parfum auszugeben war mir mehr als nur ein wenig suspekt. Gott sei dank wurde ich hier sehr liebevoll an die Hand genommen, lernte neue Facetten kennen, lernte großartige Menschen kennen, lernte meine Vorlieben und Abneigungen zu bestimmen und danach zu testen und zu testen und zu testen. Ich kaufte und verkaufte wieder, nahm an Sharings Teil und richtete selbst einige aus. Das alles ist der Grund für diesen vielleicht etwas provokanten Titel. Denn...
Mal ehrlich jetzt, ganz ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Sind wir hier im Kindergarten?
Sind wir hier eine Community von Duftliebhabern oder von Trollen?
Kann man Düfte nicht einfach fair bewerten, die Kunst und Arbeit der Parfümeure würdigen, statt seine persönlichen Ressentiments in Form von ein paar hastigen Clicks ohne je das Parfüm gerochen zu haben auszudrücken? Sind wir nicht besser als das?
Ich Falle vom Glauben ab wenn manche Leute nicht mal hier in der Lage sind den Künstler vom Werk zu trennen. Das hier ist nicht Twitter, hier muss niemand bewerten wie lieb er die Direktoren einzelner Marken hat und fesche Statements verfassen.
Zurück zum Duft:
Cherry X startet mit einer wirklich wunderschönen Kirsch-Marzipan Note und Cognac, meine erste Assoziationen waren tatsächlich Schnapspralinen oder Kirschlikör. Dazu gesellt sich recht schnell eine gewisse Dunkelheit, nicht näher zu bestimmen, die dem ganzen die quietschige, sehr klebrige Süße nimmt und den Duft viel runder macht.
Diese bleibt über den gesamten Duftverlauf, wohingegen ich diese fruchtige Kirsche nach ein paar Stunden verliere. Sie weicht etwas vanillig süß holzigem im Drydown, schätze mal das ist das Sandelholz, welches mich lange umhüllt hat und meiner Freundin persönlich der liebste Teil des Duftes war.
Ich bekomme mittlerweile nicht mehr viele Kommentare von ihr weil ich ja täglich was trage, aber den Drydown von Cherry X hat sie sehr lobend hervorgehoben, weshalb ich mir über kurz oder lang wohl einen Flakon gönnen werde.
Der Duft projiziert in den ersten 2-2 1/2 Stunden sehr gut und zieht eine schöne, nicht zu penetrante Sillage hinter sich her, ab Stunde 4 oder 5 wird er dann Hautnäher denke so auf Ellenbogenlänge, ein ziemlich perfekter Kuschelduft in meinen Augen. Nach 9 Stunden muss ich mich anstrengen um noch was von der Basis zu riechen, aber man nehme alle Werte nicht zu ernst, ich habe ne ziemlich schlechte Haut für Düfte.
Schlussendlich, der Preis, ja ist ein Brecher, nicht unbedingt so wie Oud 31 aber immernoch gesalzen, andereseits bekommt man hier was für sein Geld und andere Häuser bieten weniger für Mehr an *hust hust Tom Ford hust*. Ob einem es das wert ist sollte jeder selbst testen und entscheiden, im Grunde sind sämtliche Düfte gemessen an den Margen überteuert.
Ich will hier persönlich nicht Kai Porten whiteknighten, ich hab die Kontroverse immer nur am Rande mitbekommen, aber erkenne halt auch wieder hier das typische Gatekeeping das immer auf den Plan tritt, wenn leute n Hobby zu ihrer vollständigen Persönlichkeit hochstilisieren und Influencer dafür verurteilen das wir in einem System leben, das Influencer hervorgebracht hat. Keine Ahnung wie der Typ privat ist, juckt mich auch null ich bewerte hier das Produkt.
Lange Rede kurzer Sinn:
Duft= mag ich
Gatekeeping= albern
Marke = kann was
Mal ehrlich jetzt, ganz ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Sind wir hier im Kindergarten?
Sind wir hier eine Community von Duftliebhabern oder von Trollen?
Kann man Düfte nicht einfach fair bewerten, die Kunst und Arbeit der Parfümeure würdigen, statt seine persönlichen Ressentiments in Form von ein paar hastigen Clicks ohne je das Parfüm gerochen zu haben auszudrücken? Sind wir nicht besser als das?
Ich Falle vom Glauben ab wenn manche Leute nicht mal hier in der Lage sind den Künstler vom Werk zu trennen. Das hier ist nicht Twitter, hier muss niemand bewerten wie lieb er die Direktoren einzelner Marken hat und fesche Statements verfassen.
Zurück zum Duft:
Cherry X startet mit einer wirklich wunderschönen Kirsch-Marzipan Note und Cognac, meine erste Assoziationen waren tatsächlich Schnapspralinen oder Kirschlikör. Dazu gesellt sich recht schnell eine gewisse Dunkelheit, nicht näher zu bestimmen, die dem ganzen die quietschige, sehr klebrige Süße nimmt und den Duft viel runder macht.
Diese bleibt über den gesamten Duftverlauf, wohingegen ich diese fruchtige Kirsche nach ein paar Stunden verliere. Sie weicht etwas vanillig süß holzigem im Drydown, schätze mal das ist das Sandelholz, welches mich lange umhüllt hat und meiner Freundin persönlich der liebste Teil des Duftes war.
Ich bekomme mittlerweile nicht mehr viele Kommentare von ihr weil ich ja täglich was trage, aber den Drydown von Cherry X hat sie sehr lobend hervorgehoben, weshalb ich mir über kurz oder lang wohl einen Flakon gönnen werde.
Der Duft projiziert in den ersten 2-2 1/2 Stunden sehr gut und zieht eine schöne, nicht zu penetrante Sillage hinter sich her, ab Stunde 4 oder 5 wird er dann Hautnäher denke so auf Ellenbogenlänge, ein ziemlich perfekter Kuschelduft in meinen Augen. Nach 9 Stunden muss ich mich anstrengen um noch was von der Basis zu riechen, aber man nehme alle Werte nicht zu ernst, ich habe ne ziemlich schlechte Haut für Düfte.
Schlussendlich, der Preis, ja ist ein Brecher, nicht unbedingt so wie Oud 31 aber immernoch gesalzen, andereseits bekommt man hier was für sein Geld und andere Häuser bieten weniger für Mehr an *hust hust Tom Ford hust*. Ob einem es das wert ist sollte jeder selbst testen und entscheiden, im Grunde sind sämtliche Düfte gemessen an den Margen überteuert.
Ich will hier persönlich nicht Kai Porten whiteknighten, ich hab die Kontroverse immer nur am Rande mitbekommen, aber erkenne halt auch wieder hier das typische Gatekeeping das immer auf den Plan tritt, wenn leute n Hobby zu ihrer vollständigen Persönlichkeit hochstilisieren und Influencer dafür verurteilen das wir in einem System leben, das Influencer hervorgebracht hat. Keine Ahnung wie der Typ privat ist, juckt mich auch null ich bewerte hier das Produkt.
Lange Rede kurzer Sinn:
Duft= mag ich
Gatekeeping= albern
Marke = kann was
6 Antworten
"Du hast wieder in der Kaba-Dose geschlafen"
Gourmands, so hat sich für mich herausgestellt, scheinen meine absoluten Lieblingsdüfte zu sein. Alles was essbar und süß durch die Luft wabert, zaubert mir automatisch ein kleines Lächeln ins Gesicht. Als ich also hörte, dass es einen Duft von Montale gibt, der nahezu fotorealistisch nach Schoki schnuppert, musste ich mir ein kleines Pröbchen ins Haus holen.
Dieser Test führte letztendlich dazu, dass die dazugehörige Flasche noch am selben Tag geordert wurde an dem ich Chocolate greedy zum ersten mal roch.
Was für ein Schokoladen-Träumchen der Gute ist. Himmlisch weiche Schokolade eröffnet, die Bitterorange kann man,wenn man sich darauf konzentriert herausriechen, sie verfliegt für mich aber so schnell wie sie gekommen ist und zurück bleibt dann nach knapp 20 Minuten dieser unglaubliche cremige Geruch nach zartschmelzender Schokoladentafel.
Chocolate greedy riecht für mich, als hätte man sich eine beliebige Schokomarke genommen und sie vorm erwärmen im Wasserbad sehr klein gehackt, um den Prozess zu beschleunigen. Diese köstliche Note bleibt auch für einige Stunden auf meiner Haut, ich würde sagen 4-5, ehe die Vanille sehr dominant übernimmt und der Duft für mich eher nach einem Vanille-Parfüm duftet als nach der schönen Schoki, aber das tut dem Duft keinen Abbruch.
Insgesamt hält Chocolate greedy sich wirklich lange um einen herum auf, 8-9 Stunden bis man mich wirklich nur noch auf Tuchfühlung erschnüffelt aber selbst da ist er für weitere 1 bis 1 1/2 Stunden zu erahnen. Kleidung solltet ihr, sofern ihr nicht plant sie am selben Tag zu waschen meiden. Klassischer Montale halt, laut und langatmig.
Sillage und Projektion in den ersten 3 Stunden etwa: Wirklich raumfüllend, man nimmt euch definitiv wahr, selbst danach noch mindestens Ellenbogenlänge, einziges Manko wäre, dass nicht jeder sofort ein Parfum vermutet... Auszüge aus dem Feedback:
>> "hier riechts nach Keksen"
>> "Mhh hat wer Geburtstag, gibt es Kuchen?"
>> "Irgendwas hier riecht echt Lecker"
>> "Warum willst du nach Schokolade riechen?!? Versteh ich nicht"
>> "Du bist das, das ist aber ein seltsamer Duft"
Man merkt, er kommt an, aber einige Menschen scheint er auch zu irritieren. Vielleicht ist nach Schokolade riechen, trotz den positiven Assoziationen wirklich ein bisschen zu "nischig" für die meisten.
Final möchte ich sagen das ich mit Chocolate greedy wirklich zufrieden bin, ist ggf. ein bisschen "Artsy" aber ich genieße ihn, es fehlt nur oft die Gelegenheit ihn zu tragen. Ich würde ihn eh nur im Winter auspacken, aber wann? Weihnachtsmarkt vielleicht? Versatil ist anders.
Wenn Ihr gefallen an Gourmands habt und ein wenig mehr mit künstlerischen Düften anfangen könnt, gern mal testen. Er ist aber wie alle Montales eigentlich gaaaaaanz weit weg von etwas das man blind kaufen sollte.
Dieser Test führte letztendlich dazu, dass die dazugehörige Flasche noch am selben Tag geordert wurde an dem ich Chocolate greedy zum ersten mal roch.
Was für ein Schokoladen-Träumchen der Gute ist. Himmlisch weiche Schokolade eröffnet, die Bitterorange kann man,wenn man sich darauf konzentriert herausriechen, sie verfliegt für mich aber so schnell wie sie gekommen ist und zurück bleibt dann nach knapp 20 Minuten dieser unglaubliche cremige Geruch nach zartschmelzender Schokoladentafel.
Chocolate greedy riecht für mich, als hätte man sich eine beliebige Schokomarke genommen und sie vorm erwärmen im Wasserbad sehr klein gehackt, um den Prozess zu beschleunigen. Diese köstliche Note bleibt auch für einige Stunden auf meiner Haut, ich würde sagen 4-5, ehe die Vanille sehr dominant übernimmt und der Duft für mich eher nach einem Vanille-Parfüm duftet als nach der schönen Schoki, aber das tut dem Duft keinen Abbruch.
Insgesamt hält Chocolate greedy sich wirklich lange um einen herum auf, 8-9 Stunden bis man mich wirklich nur noch auf Tuchfühlung erschnüffelt aber selbst da ist er für weitere 1 bis 1 1/2 Stunden zu erahnen. Kleidung solltet ihr, sofern ihr nicht plant sie am selben Tag zu waschen meiden. Klassischer Montale halt, laut und langatmig.
Sillage und Projektion in den ersten 3 Stunden etwa: Wirklich raumfüllend, man nimmt euch definitiv wahr, selbst danach noch mindestens Ellenbogenlänge, einziges Manko wäre, dass nicht jeder sofort ein Parfum vermutet... Auszüge aus dem Feedback:
>> "hier riechts nach Keksen"
>> "Mhh hat wer Geburtstag, gibt es Kuchen?"
>> "Irgendwas hier riecht echt Lecker"
>> "Warum willst du nach Schokolade riechen?!? Versteh ich nicht"
>> "Du bist das, das ist aber ein seltsamer Duft"
Man merkt, er kommt an, aber einige Menschen scheint er auch zu irritieren. Vielleicht ist nach Schokolade riechen, trotz den positiven Assoziationen wirklich ein bisschen zu "nischig" für die meisten.
Final möchte ich sagen das ich mit Chocolate greedy wirklich zufrieden bin, ist ggf. ein bisschen "Artsy" aber ich genieße ihn, es fehlt nur oft die Gelegenheit ihn zu tragen. Ich würde ihn eh nur im Winter auspacken, aber wann? Weihnachtsmarkt vielleicht? Versatil ist anders.
Wenn Ihr gefallen an Gourmands habt und ein wenig mehr mit künstlerischen Düften anfangen könnt, gern mal testen. Er ist aber wie alle Montales eigentlich gaaaaaanz weit weg von etwas das man blind kaufen sollte.
2 Antworten
DAS ist mal ein Gourmand!
Parfums de Marly hab ich, wie vermutlich viele hier über Youtube-Influencer kennengelernt.
Das Haus hat den Marketing-Geniestreich hinbekommen und wirklich in genau diese Werbestrategie investiert, ist aktiv auf Youtuber zugegangen um mit Ihnen Hype zu kreieren.
Hat diese Strategie Früchte getragen?
Wenn ich mir die Top 100 Listen auf Parfumo mal ansehe und die Bekanntheit dieses Nichenhauses im Vergleich zu allen anderen, Creed mal ausgenommen, ansehe dann war das die beste Idee die man überhaupt haben konnte. The Hype is real! So real, dass sie damit nicht umgehen konnten und die Qualitätskontrolle mit schmackes an die Wand gefahren haben. Jeder der einen alten Herod hatte singt ja ein Lied davon was für Welten dazwischen liegen. Dennoch habe auch ich mir bereits 5 Marlys ins Haus geholt und bin bis auf Layton auch ganz zufrieden damit.
Zum Duft selbst:
Oajan ist vermutlich mein zweitliebster Duft nach Herod und genau das was ich mir unter einem Gourmand vorstelle.
Jedes Mal wenn ich ihn auftrage läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Diese Honig, Zimt, Vanille Explosion die für mich auch irgendwie nach Apfel riecht (diese Assoziation hatte ich auch schon beim 1 Million Privè, denke die Lebensmittelindustrie hat mich da kaputt gemacht) ist so köstlich, zähflüssig und einladend, dass ich ein so duftendes Gebäck auch während einer Diät nicht ablehnen würde.
Im Gegensatz zum oft genannten kleinen Bruder dem Privè, welchen ich ebenfalls besitze und Schätze, überzeugt mich hier einfach die höhere Qualität. Ob es jetzt das Osmanthus oder die Davana ist, ich bin nicht so firm in einzelnen Noten, man riecht eine angenehmere Komposition, weicher, wärmer und hochwertiger, fast ein wenig fluffig, trotz der Schwere des Dufts.
Ich mag einfach alles am Oajan, den schwülstigen Kopf, den trockeneren, wenngleich immer noch sehr süßklebrigen Drydown und auch die etwas weniger opulente Basis.
Haltbarkeit/Sillage:
Ich wage es nicht, Oajan aufzutragen wenn ich mich nicht draußen bewege und es keine Minusgrade hat.
Zusammen mit Carlisle einer der kräftigsten Marlys bisher und er geht nach vorne wie nichts gutes. Wenn man sich unsicher ist ob man den hier überdosiert, nehmt lieber 2 Spritzer weniger, man wird euch in jedem Fall riechen, auch wenn man nicht direkt neben euch stehen sollte, über Stunden. Ich wurde einige Male als "Laufender Weihnachtsmarkt" betitelt und das mit nur 3 zaghaften Sprühern.
Ich schätze jetzt mal vorsichtig, dass niemand innerhalb der ersten 4-6 Stunden nicht wissen wird wo ihr gewesen seid, wenn ihr den tragt.
Ein Hautduft wird der auch nicht so richtig, klingt vielleicht nach 8 Stunden sanfter aus aber ich bemerke den auf dem Arm auch nach 14 Stunden noch.
Noch dazu werde ich nie Geruchsblind, ich kann Oajan eigentlich kontinuierlich selbst an mir wahrnehmen.
Flakon und Preis/Leistung:
Die Parfums de Marly Flakons sind definitiv ein Hingucker, vor allem Oajan und Carlisle mit ihrem glänzendem und mattem Schwarz sind schon ein wenig als Blickfang meiner Sammlung aufgereiht.
Der Preis ist meiner Meinung nach gerechtfertigt, vielleicht genügen einigen die ähnlich aufgebauten Privè's oder Dolcelisir's, ich würde den Oajan dennoch über Ihnen einordnen. Den Ambre Narguilé konnte ich bisher leider nicht erschnüffeln, denke aber das ich mit einem Luxusartikel dieser Bauart bedient bin.
Fazit:
Für Freunde gourmandiger, unendlich süßer Düfte ein Pflichttest in meinen Augen. Auch schon eine 10 ml Probe die man sich hier ersouken kann sollte einige Zeit durchhalten.
Für den wirklich kalten Wintertag beim Spaziergang oder z.B. am Weihnachtsabend ein Gedicht.
Ach und für die die es interessiert: Ich hab bisher nur positives Feedback für Oajan erhalten, mehr als für jeden anderen Marley.
Das Haus hat den Marketing-Geniestreich hinbekommen und wirklich in genau diese Werbestrategie investiert, ist aktiv auf Youtuber zugegangen um mit Ihnen Hype zu kreieren.
Hat diese Strategie Früchte getragen?
Wenn ich mir die Top 100 Listen auf Parfumo mal ansehe und die Bekanntheit dieses Nichenhauses im Vergleich zu allen anderen, Creed mal ausgenommen, ansehe dann war das die beste Idee die man überhaupt haben konnte. The Hype is real! So real, dass sie damit nicht umgehen konnten und die Qualitätskontrolle mit schmackes an die Wand gefahren haben. Jeder der einen alten Herod hatte singt ja ein Lied davon was für Welten dazwischen liegen. Dennoch habe auch ich mir bereits 5 Marlys ins Haus geholt und bin bis auf Layton auch ganz zufrieden damit.
Zum Duft selbst:
Oajan ist vermutlich mein zweitliebster Duft nach Herod und genau das was ich mir unter einem Gourmand vorstelle.
Jedes Mal wenn ich ihn auftrage läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Diese Honig, Zimt, Vanille Explosion die für mich auch irgendwie nach Apfel riecht (diese Assoziation hatte ich auch schon beim 1 Million Privè, denke die Lebensmittelindustrie hat mich da kaputt gemacht) ist so köstlich, zähflüssig und einladend, dass ich ein so duftendes Gebäck auch während einer Diät nicht ablehnen würde.
Im Gegensatz zum oft genannten kleinen Bruder dem Privè, welchen ich ebenfalls besitze und Schätze, überzeugt mich hier einfach die höhere Qualität. Ob es jetzt das Osmanthus oder die Davana ist, ich bin nicht so firm in einzelnen Noten, man riecht eine angenehmere Komposition, weicher, wärmer und hochwertiger, fast ein wenig fluffig, trotz der Schwere des Dufts.
Ich mag einfach alles am Oajan, den schwülstigen Kopf, den trockeneren, wenngleich immer noch sehr süßklebrigen Drydown und auch die etwas weniger opulente Basis.
Haltbarkeit/Sillage:
Ich wage es nicht, Oajan aufzutragen wenn ich mich nicht draußen bewege und es keine Minusgrade hat.
Zusammen mit Carlisle einer der kräftigsten Marlys bisher und er geht nach vorne wie nichts gutes. Wenn man sich unsicher ist ob man den hier überdosiert, nehmt lieber 2 Spritzer weniger, man wird euch in jedem Fall riechen, auch wenn man nicht direkt neben euch stehen sollte, über Stunden. Ich wurde einige Male als "Laufender Weihnachtsmarkt" betitelt und das mit nur 3 zaghaften Sprühern.
Ich schätze jetzt mal vorsichtig, dass niemand innerhalb der ersten 4-6 Stunden nicht wissen wird wo ihr gewesen seid, wenn ihr den tragt.
Ein Hautduft wird der auch nicht so richtig, klingt vielleicht nach 8 Stunden sanfter aus aber ich bemerke den auf dem Arm auch nach 14 Stunden noch.
Noch dazu werde ich nie Geruchsblind, ich kann Oajan eigentlich kontinuierlich selbst an mir wahrnehmen.
Flakon und Preis/Leistung:
Die Parfums de Marly Flakons sind definitiv ein Hingucker, vor allem Oajan und Carlisle mit ihrem glänzendem und mattem Schwarz sind schon ein wenig als Blickfang meiner Sammlung aufgereiht.
Der Preis ist meiner Meinung nach gerechtfertigt, vielleicht genügen einigen die ähnlich aufgebauten Privè's oder Dolcelisir's, ich würde den Oajan dennoch über Ihnen einordnen. Den Ambre Narguilé konnte ich bisher leider nicht erschnüffeln, denke aber das ich mit einem Luxusartikel dieser Bauart bedient bin.
Fazit:
Für Freunde gourmandiger, unendlich süßer Düfte ein Pflichttest in meinen Augen. Auch schon eine 10 ml Probe die man sich hier ersouken kann sollte einige Zeit durchhalten.
Für den wirklich kalten Wintertag beim Spaziergang oder z.B. am Weihnachtsabend ein Gedicht.
Ach und für die die es interessiert: Ich hab bisher nur positives Feedback für Oajan erhalten, mehr als für jeden anderen Marley.
4 Antworten
Refreshing & FragRant
Mit dem EdT als einen meiner Lieblingsdüfte sollte man annehmen (zumindest einiger Vorredner nach), dass ich den hier kategorisch ablehnen und als verwässertes Trugbild des Originals verschreien müsste. Kein Dreck, keine Tiefe, es ist nicht zu leugnen:
Viele Teile die das Original zu so einem Genuss machen, sind hier vergeblich zu suchen.
Jedoch: Das Original,
so perfekt es auch sein mag, ist mir einfach zu schwer für den Hochsommer. Speziell 32 grad und aufwärts. Außerdem hat es Jean-Claude Ellena hier geschafft mir mal wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Meine erste Assoziation mit eau très fraîche war ein sehr spezielles Bild, welches mir in den Kopf schoss: Wenn man im unerträglich heißen Sommer mal wieder viel mehr Wasser trinken möchte, aber Wasser allein einem zu fad ist, was macht man dann?
Einige greifen jetzt zu Softdrinks oder Tee, aber ich für meinen Teil,
mag es mir Zitrusfrüchte kleinzuschneiden und in einer großen Karaffe mit herkömmlichen Leitungswasser aufzugießen.
Je länger die Karaffe steht, desto mehr nimmt das Wasser den Geschmack der Früchte an, es reicht bereits eine Orange, Zitrone, Limette, Mandarine...
Man stelle sich nun vor,
jemand gießt sich überschwänglich ein, verschüttet eine nicht zu verachtende Menge über seine Hände und in einem Anfall von Neckerei, grinsend und mit einer eleganten Handbewegung,
findet dieses Wasser den Weg in Richtung eures Gesichts.
So riecht der Kopf von Eau très fraîche für mich.
Kennt ihr diese olfaktorischen Sommer-Assoziationen?
Sonnencreme, Chlorgeruch, Platzregen nach langer Hitzewelle. Gerüche die Sofort an bessere Zeiten denken lassen.
Das ist dieses Orangenwasser für mich, deswegen ist Eau très fraiche bei mir auch so ein Grinseduft.
Er macht mich glücklich.
Er macht mich unbeschwert.
Er erfrischt mich, wenn auch nur kurz.
Damit komme ich aber nun auch zu den negativen Seiten, denn ich habe einen 125 ml Flakon (grauenhaft zu bedienen)... und der ist fast leer, trotz dem inneren Zwang den ich verspüre, jeden Tag was anderes zu tragen.
Wo ich bei einigen Düften vielleicht mal über die Strenge schlage, oder bei anderen, leichten, sogar mal bis hoch zu 10-12 Sprühstößen gehe, hilft das nichts beim eau très fraîche.
Ich bade in dem Zeug und er hält trotzdem nicht. Eine halbe Stunde,
danach muss man schon an meinem Ohrläppchen knabbern, um den Wahrzunehmen.
Deshalb werde ich ihn vermutlich auch nicht nachkaufen, so gern ich ihn auch selbst rieche. Er leistet nicht das was ich für einen Tagesduft brauche.
Dennoch weise ich dem Duft eine uneingeschränkte Liebe zu, welche sich, für mich nicht hinter dem Original verstecken muss.
Es hat mir darüberhinaus mal wieder Spaß gemacht, diese ganzen Kommentare vor mir zu lesen.
Es ist großartig wie viele hier ellenlange Texte zu vielen Düften verfassen, die zwischen den Zeilen eigentlich nur Aussagen:
Ich widme diesem Hobby hier mehr Zeit und deshalb verstehe ich vieles einfach besser als Ihr und habe recht.
Keine böswilligen Sticheleien an der Stelle, aber wenn ich noch einmal diesen albernen Klostein-Vergleich bei nem Sommer-Zitrusduft lese, lös ich mir WC-Frisch 1zu1 in Doppelkorn auf und trag das den Rest des Sommers.
Ich habe es ja verstanden, Terre d'Hermès ist n zeitloses Meisterwerk. Das macht den Flanker aber nicht zu nem Lidl Parfum Herrgott. Wenn du dich durch sowas in deiner Ehre verletzt fühlst, nimmst du die Nummer hier zu ernst.
Viele Teile die das Original zu so einem Genuss machen, sind hier vergeblich zu suchen.
Jedoch: Das Original,
so perfekt es auch sein mag, ist mir einfach zu schwer für den Hochsommer. Speziell 32 grad und aufwärts. Außerdem hat es Jean-Claude Ellena hier geschafft mir mal wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Meine erste Assoziation mit eau très fraîche war ein sehr spezielles Bild, welches mir in den Kopf schoss: Wenn man im unerträglich heißen Sommer mal wieder viel mehr Wasser trinken möchte, aber Wasser allein einem zu fad ist, was macht man dann?
Einige greifen jetzt zu Softdrinks oder Tee, aber ich für meinen Teil,
mag es mir Zitrusfrüchte kleinzuschneiden und in einer großen Karaffe mit herkömmlichen Leitungswasser aufzugießen.
Je länger die Karaffe steht, desto mehr nimmt das Wasser den Geschmack der Früchte an, es reicht bereits eine Orange, Zitrone, Limette, Mandarine...
Man stelle sich nun vor,
jemand gießt sich überschwänglich ein, verschüttet eine nicht zu verachtende Menge über seine Hände und in einem Anfall von Neckerei, grinsend und mit einer eleganten Handbewegung,
findet dieses Wasser den Weg in Richtung eures Gesichts.
So riecht der Kopf von Eau très fraîche für mich.
Kennt ihr diese olfaktorischen Sommer-Assoziationen?
Sonnencreme, Chlorgeruch, Platzregen nach langer Hitzewelle. Gerüche die Sofort an bessere Zeiten denken lassen.
Das ist dieses Orangenwasser für mich, deswegen ist Eau très fraiche bei mir auch so ein Grinseduft.
Er macht mich glücklich.
Er macht mich unbeschwert.
Er erfrischt mich, wenn auch nur kurz.
Damit komme ich aber nun auch zu den negativen Seiten, denn ich habe einen 125 ml Flakon (grauenhaft zu bedienen)... und der ist fast leer, trotz dem inneren Zwang den ich verspüre, jeden Tag was anderes zu tragen.
Wo ich bei einigen Düften vielleicht mal über die Strenge schlage, oder bei anderen, leichten, sogar mal bis hoch zu 10-12 Sprühstößen gehe, hilft das nichts beim eau très fraîche.
Ich bade in dem Zeug und er hält trotzdem nicht. Eine halbe Stunde,
danach muss man schon an meinem Ohrläppchen knabbern, um den Wahrzunehmen.
Deshalb werde ich ihn vermutlich auch nicht nachkaufen, so gern ich ihn auch selbst rieche. Er leistet nicht das was ich für einen Tagesduft brauche.
Dennoch weise ich dem Duft eine uneingeschränkte Liebe zu, welche sich, für mich nicht hinter dem Original verstecken muss.
Es hat mir darüberhinaus mal wieder Spaß gemacht, diese ganzen Kommentare vor mir zu lesen.
Es ist großartig wie viele hier ellenlange Texte zu vielen Düften verfassen, die zwischen den Zeilen eigentlich nur Aussagen:
Ich widme diesem Hobby hier mehr Zeit und deshalb verstehe ich vieles einfach besser als Ihr und habe recht.
Keine böswilligen Sticheleien an der Stelle, aber wenn ich noch einmal diesen albernen Klostein-Vergleich bei nem Sommer-Zitrusduft lese, lös ich mir WC-Frisch 1zu1 in Doppelkorn auf und trag das den Rest des Sommers.
Ich habe es ja verstanden, Terre d'Hermès ist n zeitloses Meisterwerk. Das macht den Flanker aber nicht zu nem Lidl Parfum Herrgott. Wenn du dich durch sowas in deiner Ehre verletzt fühlst, nimmst du die Nummer hier zu ernst.
3 Antworten
Le roi est mort, vive le roi
Wenn ein Parfum so etwas wie den Status "Gottkönig" innerhalb der Community inne hätte, dann wäre es wohl Aventus.
Das kann man finden wie man mag, da scheiden sich bekanntlich die Geister. Ein jeder von uns kann dann aber noch die Restrealität aufbringen, den Titanenstatus dieser durchaus wankelmütigen Schönheit anzuerkennen.
Wenn dann aber ein Parfum so gut ist, dass der Mythos darum eine Armada an Plagiaten auf den Plan ruft, ist das schon bedenklicher. Aventus bleibt der meistkopierte Duft der Welt und das Original gerät zunehmend in Verruf.
Böse Zungen würden behaupten das Creed in ihrer Hybris den Fall ihres Hauses heraufbeschwören würden und so ganz Unrecht hätten sie damit wohl auch nicht.
Was damit den Bogen zu Explorer spannt, denn einen Designer Klon von Aventus gab es noch nie und es markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Männerparfums.
Zum Duft selbst:
Explorer startet mit einer Kombi aus Bergamotte, Ambroxan und Akigalawood und wenn man sich diese und weitere Noten ansieht kommt man nicht zwangsläufig zu dem Schluss was hier eigentlich versucht wird.
Keine Ananas, kein Apfel, keine Johannisbeere und kein Birkenteer und dennoch: Nach dem ersten riechen hätte ich sofort sagen können was das hier sein soll.
Explorer ist synthetischer als Aventus, quallitätsärmer, aber nicht weniger gefällig. Der Kopf ist unanfechtbar angenehm für ungeübte Nasen und ein Geniestreich wenn man bedenkt, dass "normale" Kunden nicht Herz und Basis abwarten, sofern ein Duft überhaupt nonlinear verläuft.
Wenn er etwas trocknet, tritt die Bergamotte in den Hintergrund und heraus kommt ein typisch synthetischer Herren Holz Duft, wie es ihn in jeder Drogerie gibt. Hier fehlt alles, was andere Klone zu was besonderem macht.
Die Haltbarkeit ist in Ordnung 6-7 Stunden. Nach einer bis eineinhalb Stunden mittelmäßiger Strahlkraft, geht er auf ein hautnahes Niveau über. Für einen frischen Duft beim Preis ganz ordentlich.
Anklang findet er in jedem Fall sofort und vor allem in der ersten Stunde, aber je länger man ihn trägt desto banaler wird er. Ich habe tatsächlich genug "crowdpleaser" Düfte als das der hier wirklich nötig gewesen wäre.
Explorer markiert für mich einen Umschwung: Aventus ist kein Nischenduft mehr.
Auch wenn die Kopie dürftig ist, es ist trotzdem eine Kopie und zeigt an, wie sehr hier das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Aventus hatte eine gute Dekade, aber vielleicht können wir ihn nun zur wohlverdienten Ruhe betten, in die Annalen eingehen lassen und auf den nächsten heiligen "Gralsduft" warten.
Der König ist tot, lang lebe der König!
Das kann man finden wie man mag, da scheiden sich bekanntlich die Geister. Ein jeder von uns kann dann aber noch die Restrealität aufbringen, den Titanenstatus dieser durchaus wankelmütigen Schönheit anzuerkennen.
Wenn dann aber ein Parfum so gut ist, dass der Mythos darum eine Armada an Plagiaten auf den Plan ruft, ist das schon bedenklicher. Aventus bleibt der meistkopierte Duft der Welt und das Original gerät zunehmend in Verruf.
Böse Zungen würden behaupten das Creed in ihrer Hybris den Fall ihres Hauses heraufbeschwören würden und so ganz Unrecht hätten sie damit wohl auch nicht.
Was damit den Bogen zu Explorer spannt, denn einen Designer Klon von Aventus gab es noch nie und es markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Männerparfums.
Zum Duft selbst:
Explorer startet mit einer Kombi aus Bergamotte, Ambroxan und Akigalawood und wenn man sich diese und weitere Noten ansieht kommt man nicht zwangsläufig zu dem Schluss was hier eigentlich versucht wird.
Keine Ananas, kein Apfel, keine Johannisbeere und kein Birkenteer und dennoch: Nach dem ersten riechen hätte ich sofort sagen können was das hier sein soll.
Explorer ist synthetischer als Aventus, quallitätsärmer, aber nicht weniger gefällig. Der Kopf ist unanfechtbar angenehm für ungeübte Nasen und ein Geniestreich wenn man bedenkt, dass "normale" Kunden nicht Herz und Basis abwarten, sofern ein Duft überhaupt nonlinear verläuft.
Wenn er etwas trocknet, tritt die Bergamotte in den Hintergrund und heraus kommt ein typisch synthetischer Herren Holz Duft, wie es ihn in jeder Drogerie gibt. Hier fehlt alles, was andere Klone zu was besonderem macht.
Die Haltbarkeit ist in Ordnung 6-7 Stunden. Nach einer bis eineinhalb Stunden mittelmäßiger Strahlkraft, geht er auf ein hautnahes Niveau über. Für einen frischen Duft beim Preis ganz ordentlich.
Anklang findet er in jedem Fall sofort und vor allem in der ersten Stunde, aber je länger man ihn trägt desto banaler wird er. Ich habe tatsächlich genug "crowdpleaser" Düfte als das der hier wirklich nötig gewesen wäre.
Explorer markiert für mich einen Umschwung: Aventus ist kein Nischenduft mehr.
Auch wenn die Kopie dürftig ist, es ist trotzdem eine Kopie und zeigt an, wie sehr hier das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Aventus hatte eine gute Dekade, aber vielleicht können wir ihn nun zur wohlverdienten Ruhe betten, in die Annalen eingehen lassen und auf den nächsten heiligen "Gralsduft" warten.
Der König ist tot, lang lebe der König!
5 Antworten