Tamyd

.. or at least you smell like one.

Hier wird frische, knackige Birne angeröstet, Vanille dazu geschmissen und das ganze in eine sehr tragbare, sehr sexy Komposition verwandelt. Der Moschus und auch die Amber verwandeln es vom Nachtisch zum erwachsenen Parfum.
Die Blumen brauchen etwas Zeit, ehe sie sich zeigen und holen den Duft dann etwas aus der Gourmand-Ecke raus.
Haltbarkeit, Sillage u. Projektion sind stark, die Schöne hält sich also nicht zurück. Aber immer, wirklich immer, wenn ich diesen Duft trage höre ich, dass ich zum anbeißen rieche!

Dieser Duft fühlt sich an wie eine Umarmung.

Die Erste Vorstellung: Ein Kaminzimmer, dunkle Holzböden, ein knautschiges Ledersofa, auf dem Tisch ein rauchiger Whiskey. Es ist gemütlich, sogar etwas sexy aber auch etwas rau. Geht man näher ans Whiskeyglas kommt die Vanille und schmiegt sich an. Trotz eindeutiger Zimtnote wird der Duft nicht weihnachtlich oder gar Bonbon-klebrig.
Er ist ganz weich und hat trotzdem Tiefe. Und ganz zu meiner Begeisterung versteckt sich das Oud weder, noch rückt es zu sehr in den Vordergrund.
Einzig eine etwas bessere Haltbarkeit hätte ich mir gewünscht, sodass der Traum vom Kaminzimmer noch etwas länger bleibt.

Eine sehr gelungene, vielschichtige Komposition mit Lieblingsduft-Potenzial.

"Wie findest du den?" fragte ich meine beste Freundin kurz nach dem Aufsprühen. Und sie schnüffelte und schnüffelte und roch... nichts. Wohingegen ich ihn doch so eindeutig wahrnahm, konnte sie das Nicht-Parfum nicht riechen.
Da auf meinem Unterarm ist sie doch, die holzig, leicht synthetische Note. Nichts aufregendes, nichts lautes. Aber eben doch etwas anders, als meine Haut selbst. Auch im Laufe des Tages erhaschte ich immer wieder einen Schwung des holzigen Geruchs. Es ist definitiv ein Duft, aber eben einer, den ich nur für mich trage. Denn andere nehmen ihn an mir einfach nicht wahr. So ist das eben manchmal, mit den Molekülen.
Würd ich ihn mir in voller Größe kaufen? Vermutlich nicht. Ist er interessant? Durchaus. Aber insgesamt mag ich es einfach ein bisschen lauter.

So lecker, dass man reinbeißen möchte. Die Zitronenschale riecht, unmittelbar nach dem aufsprühen, erstmal nur nach Backaroma. Aber nach und nach gesellt sich der Rest dazu, wie bei einem Kuchenteig eben auch. Die Pralinenote legt sich quasi um die Zitrone. Die Sahne ist nicht allzu laktonisch, keine Spur muffig. Gibt man nun die Vanille hinzu, wird aus dem ganzen ein herrlich köstlicher Duft. Man schmeckt förmlich diesen Rührkuchen mit Zitronenglasur, fluffig, süß, leicht. Ein Gefühl von Nostalgie und Zuhause stellt sich ein.

Tolles Gourmandschätzchen, wenn auch eher Körpernah und zurückhaltend.

Auf dem ersten Sprüh huscht die Bergamotte nur vorbei, dafür haut die Orange beinahe bitter zu. Die Kombination mit Anis weckt Erinnerungen.. die erste Spur vom Glühpunsch kommt. Auch die fast synthetische Mandelnote kommt eher Amarettoartig um die Ecke kommt stärkt das nur. Ylang wer? Nicht gefunden. Aber die Vanille kommt warm dazu.
Die Moschusnote und der Tolubalsam kommen kaum dagegen an, aber sie versuchen es. Nach vielen Stunden Stunden Weihnachtsmarkt kommt dann endlich ein bisschen cremigkeit.
Aber da war ich des Duftes schon über satt.