Violett
Violetts Blog
vor 3 Jahren - 19.12.2020
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Der perfekte Augenblick ( Sollte eigentlich der Nuit de Noël - Kommentar werden. Entwickelte sich anders.)

Es gibt eigentlich kaum mal einen Moment im Leben, wo wirklich alles passt - oder? Wo man genau da ist ,wo man sein will mit genau der richtigen Begleitung. Wo man nichts ändern will, weil es in diesem einen Moment perfekt ist. Sind die Zeitpunkte im Leben, wo alles stimmt nicht furchtbar rar gesäht ?

Vor einiger Zeit hätte ich zugestimmt. Mittlerweile sehe ich das anders. Es gibt viele kleine perfekte Momente, die zwar so banal sind, daß wir sie kaum bemerken. Und doch sind das die Momente, die unser Leben lebenswert machen.

Morgens rausgehen, wenn es dämmert. Die Morgenluft einatmen. Der Geruch nach Lindenblüten, nach Schnee, nach Herbst.

Das freundliche Lächeln in einem Nutella verschmierten Kindergesicht. Einen großen orangen Vollmond bewundern. Sonnenglitzern auf dem Wasser. Eine Hand ,die Deine berührt.

Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Ein Moment jedoch, der wie ich glaube, für viele von uns schon überwältigend schön bis perfekt war:

Zum ersten mal bewußt den Weihnachtsbaum zu sehen. Riesig und nach Tanne duftend,von unseren stolzen Eltern schön geschmückt, glänzend und glitzernd und strahlend im Kerzenlicht. Vorher hatte man nicht geahnt, das es so etwas wundervolles überhaupt geben könnte. Nun durfte man plötzlich an dieser Schönheit teilhaben.

In meiner Kinderzeit hatte die Feuerwehr vermutlich an Weihnachten noch einiges mehr zu tun, weil die Kerzen am Baum noch weitgehend alle echt waren.

Das Wachs, ja sogar die Flammen konnte man riechen, während sie den Sauerstoff aus der Luft zogen. Der Duft von abgebrannten Streichhölzern hing ebenfalls noch in der Luft.

Meine Eltern setzten noch eins drauf und behängten den ganzen Baum zusätzlich mit Wunderkerzen.

Wir mussten draußen warten und durften erst reinkommen, wenn sie alle brannten.

Tja, auch so kann sich eine gewisse Zuneigung zu Rauch- Kokel- und Tannendüften entwickeln.

Nicht zu vergessen das Räuchermännchen, welches in der Qualmrunde fröhlich mitpaffte. Weihnachten ist oft mit derart unterschiedlichen Erwartungen von jeweils verschiedenen Menschen überfrachtet, daß gerade dieses "Fest der Harmonie und Familie"die Tendenz hat, zu einem äußerst unperfekten, ja oft auch unharmonischen und für manch Einen auch zu einem enttäuschenden Abend zu geraten.

Damit muß man rechnen und es locker nehmen.

Gerade dieses Weihnachten 2020 gerät offensichtlich recht speziell. Verläuft bei einigen sicher anders als gewollt. Dieses Jahr heißt es flexibel sein und das Beste aus der Situation machen,oder einfach: weitermachen.

Ich wünsche Euch allen jedenfalls, daß ihr gesund bleibt. Und falls es euch erwischt hat, daß ihr schnell wieder gesund werdet. Und natürlich wünsche ich euch angenehme Feiertage.




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