Betteln und Hausieren verboten- manchmal kanns auch für etwas gut sein
Vorhin klingelte es bei uns, ich machte nichtsahnend auf, stand ein älterer Herr mit mehreren Teppichen unterm Arm vor mir, achneeeeeeeeee......Ich mache ihm also höflich klar, dass ich von ihm nichts kaufen will, als ich auf einmal am Fenster vom Treppenhaus etwas flatterndes wahrnehme.
Ich gucke genauer und sehe, dass sich ein kleines, graues Vögelchen verirrt hat und nun verzweifelt versucht, wieder nach draußen zu gelangen.
Da ich ja als großer Tierfreund bekannt bin, ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich nun kurz in die Wohnung zurücklief, meine Katze einsperrte, den Wohnungsschlüssel schnappte, meinen 7 jährigen Sohn informierte, der hat ja auch noch nie so nah nen Vogel gesehen, und auf gings zur Vogeljagd.
Tja, der kleine Kerl - mittlerweile konnte ich ihn Hausrotschwänzchen identifizieren- war natürlich nicht sehr angetan von meinem Plan, ihn fangen zu wollen. Er flatterte piepsend umher, verlor ein paar seiner Schwanzfedern und bummste ein paar mal gegen das Fenster. Er tat mir sehr leid, er hatte wohl große Angst vor mir. Ich redete beruhigend mit dem kleinen Piepmatz, dass ich ihm ja nur helfen will und irgendwann duckte er sich in ein Eck des Fenstersims und ich konnte ihn fangen.
Da hatte ich nun dieses kleine Lebewesen in der Hand. So zart, so leicht und zerbrechlich. Ich konnte seinen schnellen Atem und sein Herzklopfen fühlen, mein Sohn stand daneben und staunte. Ich zeigte ihm kurz den Vogel um ihn dann wieder in die Freiheit zu entlassen.
Er duckte sich kurz auf meiner Hand und dann flog er davon. Erleichtert sein Abenteuer überlebt zu haben und wir wünschten ihm einen guten Flug.
Pass auf dich auf, du kleiner Kerl.
Dem hast Du ja richtig einen Vogel gezeigt!