Wetterhex

Ein hellgrüner Wald nach einem Frühlingsregen.
Die ersten Maiglöcken recken sich zart der Frühlingssonne entgegen. Alles ist erfüllt, von herzhafter, frischer, leicht harziger Luft. Das frische Grün der Bäume, junge Fichten, deren Spitzen von den Rehen angeknabbert wurden und die diesen harzigen Duft verströmen.
Durch diesen steinigen, bergigen Wald plätschert ein Wildbach.
Erst klein und schmal bahnt er sich seinen Weg durch das Gebirgstal, schäumend und rauschend über die großen und kleinen Steine hinweg. Zum Tal hin wird er breiter und ruhiger. Sein Wasser ist eiskalt und klar.
Er bietet wunderschönen Fischen ein Zuhause, die Tiere des Waldes stillen dort ihren Durst.
Erste Sonnenstrahlen zeichnen wunderschöne Muster durch die dichten Bäume.
Kaum erreicht das Licht den Boden.
Und dort, auf einem großen Felsen sitzt sie. Eine wunderschöne, zarte Elfe.
Fast unwirklich erscheint sie. Ein hellgrünes Kleid, lange, goldblonde Locken umschmeicheln ihren zarten Nacken.
Man glaubt fast, eine Luftspiegelung oder ähnliches zu sehen, so märchenhaft sieht sie aus.
Neben ihr im weichen Moos liegt eine unscheinbare Flasche. Doch daraus entströmt genau der Duft, den wir während unserer Wanderung durch den Gebirgswald wahrgenommen haben.
Und im nächsten Moment ist sie auch schon verschwunden.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dieser Duft wäre einer der ersten gewesen, der nach dem 2. Weltkrieg auf den Markt kam und die beiden Tauben würden Friedenstauben symbolisieren,

Ein schöner Gedanke, wenn auch wohl nur eine Legende. Zumindest passt dieser Duft recht gut in die Zeit der späten 40er Jahre. Ein wenig schwermütig, melancholisch und doch klar und rein, eine gewisse Hoffnung transportierend.

Ich gehe gerne auf Oldtimer Treffen und kleide mich dann meistens auch im Stil der 50 er Jahre. Dabei bin ich aber nicht die typische Rockabella mit Victory Rolls, sondern orientiere mich eher nach original alten Fotos, wo die Frauen mit sorgfältig ondulierten Frisuren und hübschen Kleidern unterwegs waren.
Dazu passend suchte ich dann auch einen Duft. Da ich etwas perfektionistisch veranlagt bin, sollte es auch ein Duft sein, der in der damaligen Zeit auf dem Markt war.
Das allseits bekannte No.5 von Chanel wollte ich nicht, das riecht man auf solchen Treffen an jeder Ecke. Ich wollte etwas, womit ich etwas mehr auffalle.

So kam ich zu LAir du Temps. Ich fand es in einer Drogerie in der Weihnachtszeit. Es war kein Tester da. Ich kaufte es blind. Es war ein Geschenkkarton mit dazugehöriger Seife.

Zu Hause testete ich den Duft zum ersten mal. Ich war erst mal überfordert, fühlte mich an uralte Frauen erinnert, die oft so einen seifigen, gepflegten Duft an sich haben. Er hält sich auch einige Stunden recht gut.

Wenn ich mich zu den Treffen zurecht mache, erst mal Stundenlang Lockenwickler in den Haaren, ein sorgfältiges Make up, Perlenkette und passende Ohrringe, Hut und Handschuhe sind natürlich Pflicht, genauso wie passende Handtaschen. Und dann dazu noch LAir du Temps.

Schon mehrmals bin ich auf den Treffen auf meinen Duft angesprochen worden, ob das gar ein Original aus der damaligen Zeit noch sei. Die meisten sind überrascht, dass es den Duft noch heute zu kaufen gibt. Natürlich weiß ich nicht, ob der Duft noch original so ist, wie damals oder ob er schon einige male neu formuliert worden ist.

Ich finde ihn einen sehr schönen, damenhaften Duft, gar nicht süß, sehr blumig und pudrig und erinnert wirklich an die Seifenstücke, die bei Oma immer im Schrank lagen. (bei mir übrigens auch)

Ein sehr schöner, klassischer Duft und nichts für ganz junge Mädchen.

Dieser Duft war ein Fehlkauf.

Der Anfang ist ganz angenehm, blumig-fruchtig-süß aber mit der Zeit entwickelt der Duft bei mir leider eine sehr beißende Note, die mir unangenehm in die Nase steigt.

Der Flacon wirkt nicht sehr edel, was aber nicht stören würde. Auch der Preis ist nicht übertrieben hoch, für Teeniegeldbeutel genau richtig.

Leider nichts für mich, von daher wandert er auch gleich in den Souk.

Als Abwechslung zu meinen überwiegend fruchtig-süßen Düften suchte ich etwas frisches, herberes.
Hier im Forum bekam ich unter anderem den Tip, es mal mit Eau Légère von Bottega Veneta zu versuchen.
Das war wirklich ein absoluter Blindkauf, den ich aber nicht bereut habe.

Eau Légère startet sehr deutlich mit der Bergamotte. Und deutlich sind auch schon Jasmin und Gardenie mit etwas holzigem im Hintergrund wahrzunehmen. Der zitrische Anfangsduft weicht nach einiger Zeit einem sehr weichen, edlem, tiefgründigen Gemisch aus feinen Blüten, Leder und Holz, ohne aber maskulin zu werden.

Der Duft hat schon fast was vornehmes, elegantes. Man kann damit wenig falsch machen. Nur bei der Dosierung je nach Anlass lieber weniger als mehr.

Bottega Veneta Eau Légère hält bei mir gute 7 Stunden. Ein sehr gutes Preis- Leistungs Verhältnis. Flacon und Verpackung wirken hochwertig und edel.

Nochmals Danke an die Helfer aus dem Forum. Ohne euch wäre ich nie an diesen schönen Duft gekommen.

Diesen Duft habe ich neulich bei Müller getestet. Aber nur auf dem Papierstreifen, was ich eigentlich selten mache. Bei mir kommt jeder Duft direkt auf die Haut, da es oft große Unterschiede gibt zwischen Haut und Papier.
Wenige Tage später sprühte ich ihn mir auf die Haut.

Der Duft fängt deutlich mit Rosen an, ich hatte eigentlich Pfingstrosen vermutet. Himbeere und Litschi kann ich auch deutlich erkennen. Allerdings ist der Duft obwohl er sehr fruchtig und blumig daherkommt nicht zu süß.
Es ist auf jeden Fall ein sehr femininer, einschmeichelnder Duft, der auf meinen Freund auch sehr verlockend wirkt.

Bei mir entwickelt der Duft nur eine geringe Silage und hält leider auch nicht sehr lange. So ca. 4-5 Stunden, dann ist er wieder weg oder nur noch leicht zu erahnen.

Ein schöner Frühjahrs/ Sommerduft ohne Kopfschmerzgefahr. Der Flacon und die Verpackung sehen auch sehr hübsch aus. Preislich auch völlig ok für so einen Starduft.

Wirklich hübsch gemacht, dürfte aber etwas haltbarer sein.