Whaitschnoik

Whaitschnoik

Rezensionen
1 - 5 von 11
Whaitschnoik vor 2 Jahren 1
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
"Das schwedische Leben" heißt wohl Gefälligkeit, sich wohlfühlen und Komplexität
XVI ist nicht mein erster Duft von Pana Dora. Neben dem wohl bekanntesten Imperial Wood für den Herbst/Winter und dem Sommer-Immergeher Aqua de Dora musste nach einem Parfümerie-Besuch nun auch XVI bei mir einziehen. Warum?

XVI ist ein Dufterlebnis, das sich laut Beschreibung in die reiche Tradition und Geschichte Schwedens einfügt (ich liebe die Storys hinter komplexen Düften). Die Kopfnote aus Wermut und Bergamotte verleiht dem Parfum einen erfrischenden und zitrischen Auftakt, der sofort die Aufmerksamkeit aller Sinne auf sich zieht. Dieser Anfang führt zu einer kräuterigen Herznote, die eine unglaubliche Tiefe und Komplexität in den Duft einbringt.

Was mich jedoch wirklich beeindruckt, ist die faszinierende Basisnote, die eine breite Palette von Aromen einschließt - von Patchouli über Wacholder bis hin zu Weihrauch und anderen balsamischen Noten – wichtig: Das ist kein balsamischer Duft!

Diese Mischung verleiht dem Parfum eine einzigartige, facettenreiche Tiefe, die sowohl süß als auch grün ist. Der Einsatz von Guajakholz, Kümmel und Nagarmotha verleiht ihm eine besondere Nuance, die ich so noch nirgendwo sonst gerochen habe.

Es ist alles andere als einfach, den Duftcharakter zu beschreiben. Ihr könnt euch sicher sein, dass XVI absolut rund ist, nirgendwo anecken dürfte und weder penetrant noch langweilig ist.

Die Hintergründe des Parfums, die auf die schwedische Geschichte und Tradition zurückgehen, machen die Kreation von Herrn Al Zouabi noch interessanter. Die Vorstellung, dass dieser Duft die verschiedenen Aspekte des schwedischen Lebens widerspiegelt, von den Wäldern bis zu den Märkten und Straßen, verleiht dem Parfum XVI quasi eine tiefere emotionale Bedeutung.

Die Flakons mit dem Hirschkopf als Symbol der schwedischen Tierwelt sind eine charmante und kreative Wahl für die Verpackung und tragen zur Gesamterfahrung bei. Sprüher, Deckel, Flakonglas, Plakette – alles mMn. noch einen Tick hochwertiger als bei Xerjoff und Co.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass XVI vielseitig einsetzbar ist und sich sowohl für den täglichen Gebrauch als auch für besondere Anlässe eignet. H/S sind im Mittelmaß, da hier keine schweren Ingredienzien verwendet werden. 2-3 Sprüher mehr als üblich lassen einen aber durch den Tag kommen.
1 Antwort
Whaitschnoik vor 3 Jahren 2
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Reformulierungsopfer mit Bestnote
Es fing alles mit einer simplen Abfüllung an... bekommen, gerochen, für stark befunden. Dieser unfassbar gut eingebettete Apfel im Opening lässt Carlisle zu Beginn sogar eine kleine frische Brise durch die Mähne wehen, ehe er sich auf das extrem leckere Gewürzbett legt, das von Minute zu Minute cremiger wird. Für mich war der Duft echt Liebe auf den ersten Schnüffler – dann kam der Frühling mit direkt hohen Temperaturen und die Abfüllung verschwand im Regal. Nun im Herbst wiederentdeckt, wiederverliebt.

Es mussten die 125 ml her. Also einen neuen Flakon zum Rabattpreis beim großen D (online) geschossen. Nach dem ersten Aufsprühen fiel mir jedoch auf, dass die monströse Projektion etwas fehlt. Meine Abfüllung war wortwörtlich raumfüllend, während mein Flakon schon auf Armlänge gut wahrnehmbar ist, aber doch schwächer. Für mich ist das ein Immerdrauf-Parfum bei niedrigeren Temperaturen, der nichts mit Weihnachten am Hut hat. Herbst, Winter ... gib ihm!

Nach Recherchen fand ich heraus, dass Flakons aus (ich glaube) 2020 und früher einen anderen Parfümöl-Anteil besaßen als neuere, was man am Alkoholanteil rückschließen kann. Von 77% Alc. ist die Rede im Internet gewesen, mein Flakon zeigt an seinem Boden auf dem Aufkleber 81% Alc.

So gesehen tut das dem Duft keinen Abbruch, olfaktorisch für mich ein extrem rundes Teil, dunkel und schwer, dabei aber (für mich) nie aneckend. Würzig, durch die Cremigkeit aber nicht harsch, sondern einfach himmlisch. Dass sich der Duft also verändert hat, kann ich nur hinsichtlich der Performance bestätigen.

Möglicherweise steigert sich die Performance durch Nachreifung auch noch minimal (da mein Flakon laut Batch-Code aber das Datum 05/2022 besitzt, glaube ich daran weniger). Eine andere Möglichkeit mag sein, dass Carlisle sehr schnell zu Geruchsblindheit führt – übrigens schon oft bei Parfums de Marly Düften gelesen, da die PdM-DNAs oft sehr synthetisch ausstrahlen und sehr stark sind.

Fazit: Ein immer noch unfassbar leckerer Herbst/Winter-Duft, der auf das PdM-Podium gehört. Die durchschnittlichen Bewertungen hier hinsichtlich H/S treffen m.M.n. jedoch nicht mehr so ganz zu, auch wenn der Duft weiterhin solide performt.
2 Antworten
Whaitschnoik vor 3 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
5
Duft
Wenig Gründe für dieses Edelduftwasser
Leider, leider kann ich nicht zu viel Positives zu dem P.33 schreiben, auch wenn ich anfangs durchaus angetan war. Das liegt vor allem an der Komplexität der Kopfnote und den ersten 10 Minuten.

Prickelnd, stechende Zitrik, die aber total angenehm und beinahe lecker rüberkommt, paart sich allmählich mit dem Apfel. Wird das etwa zu einem Layton mit Xerjoff-Signatur? Kann das wirklich sein? (Ich liebe Layton, daher meine großen Augen.)

Weit gefehlt...

Dem Ganzen gesellen sich nach wenigen Minuten seeeehr süße Noten, vor allem Zimt dazu und... es tut mir Leid, aber der P.33 ist für meine Nase im Drydown so nah am "Uden Overdose | XerJoff", dass der P.33 für mich direkt gestorben war. Ich habe den Uden Overdose parallel an den anderen Arm getragen und direkt verglichen, ich bleibe bei meiner Aussage. Hautnah nimmt man andere Nuancen wahr, aber was man selbst im Alltag und Leute um einen herum merken... ist Uden Overdose.

... mit deuuutlich schlechterer Performance und dafür nur marginal niedrigerem Preis. Am Ende rate ich euch: Holt euch bei Gefallen lieber den "Uden Overdose | XerJoff". Ich würde meinen, dass die 50ml von dem länger reichen als die 100ml vom P.33.

Schade, der Flakon ist echt schick geworden
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Whaitschnoik vor 3 Jahren 8
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Ich bin sprachlos
Mir hat es tatsächlich seit langem mal wieder die Sprache verschlagen. Der Grund befindet sich in einer kleinen MFK Probe in Form eines Extrait de Parfums und trägt den Namen Amyris Homme.

Der Duft startet extrem frisch, beinahe schon super leicht und dann kommt der Knaller. Es kommt der Zimt durch und zwar nach 5 Minuten schon. Der ist so klar und präsent, dass es für mich schon gourmandig wird. Nach 20 Minuten verschmilzt das dann extrem edel und gelungen mit dieser geilen Mischung aus dem Amyris-Holz und der Schwertlilie. Zimt bleibt trotzdem wahrnehmbar. Der Duft wird mit der Zeit herber.

Ich hab sowas außergewöhnliches, edles zuvor noch nicht gerochen. Ich bin hin und weg. Der Duft ist teuer. Schon sehr teuer. Verdammt. Aarrggh

Achja, mich erinnert die Art und Weise des Duftes in gewisser Hinsicht an "Shooting Stars - Uden | XerJoff". Eine Frische mit deutlich süßem Verlauf.

Klingt das komisch, ein frischer, maskuliner Duft mit süßem Zimt? Ja, definitiv. Ist das eine geile Mischung? JA! Definitiv.

Ich bin fasziniert. Ich will mehr - und zwar kein EDT, sondern genau diese Extrait-Bombe!
8 Antworten
Whaitschnoik vor 3 Jahren 10
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Lasst uns für Aqaysos eine Lanze brechen!
Ja, Pierre Guillaume ist nicht bekannt für Beastmode-Düfte. Ja, Aqaysos hat eher dürftige Bewertungen hier bekommen. Ja, auch ich habe mich von beirren lassen. Und es kam ganz anders.

Ich hatte bislang zwei Abfüllungen hier ersoukt. Der Duft hat mich nie losgelassen. Dieses fruchtige, aber total trockene Holz, anfangs sehr frisch-zitrisch überspielt, nach Stunden trockener werdend, habe ich so noch nie gerochen – und diese Cassis-Note... ein Traum. Die Aqaysos-DNA ist einmalig. Was "Aventus (Eau de Parfum) | Creed" mit Ananas geschafft hat, schafft Aqaysos mit schwarzer Johannisbeere. Das Problem des Duftes schien seine Performance zu sein, so dachte ich.

Beide meiner Abfüllungen waren in der Tat extreeem schwach. Bereits in der ersten Minute spürte man die Schwäche. Hier explodiert nichts in der Nase, der Duft kommt nicht heraus. Nach 2h war der Spuk vorbei. Ich war allerdings so hin und weg von dem Duft, dass ich mir auf Anraten des Inhabers meiner favorisierten Nischen-Parfümerie doch einen 100ml Flakon zulegen musste. Und was soll ich sagen? Die Performance ist DEUTLICH besser. Ich kann die Gesamtbewertung daher nicht (mehr) nachvollziehen.

Vermutung: Irgendetwas in der Duftkomposition scheint extrem anfällig auf Umwelteinflüsse zu sein und Abfüllungen leiden sehr viel stärker als bei anderen Düften. So erkläre ich mir diese starken Unterschiede zwischen meinen Abfüllungen und dem Flakon. Nämlich:

2-3 Sprüher = 7-8 Stunden Ausstrahlung, ich rieche den Duft selbst und er kommt in Schwaden zur Nase geflogen. Mittags aufgetragen habe ich einmal sogar am nächsten Morgen den Duft kurzzeitig noch wahrgenommen. Auf der Haut locker 12+ Stunden. Dabei ist jedoch eines wichtig: Die Sillage ist von Anfang an nur dezent, aber sie hält eben lange an. Das macht Aqaysos super für den Alltag auf der Arbeit und im Büro.

Daher würde es mich freuen, wenn Interessierte sich nicht zu sehr von den Bewertungen hier abschrecken lassen. Vertraut mir, die Performance hier ist bspw. deutlich besser als die vom aktuellen "Aventus (Eau de Parfum) | Creed", auch wenn dieser anfangs viel stärker projiziert. Nur was bringt mir das, wenn der Spuk nach 1,5h vorüber ist?
10 Antworten
1 - 5 von 11