28.01.2020 - 12:16 Uhr

Parfümlein
123 Rezensionen

Parfümlein
Sehr hilfreiche Rezension
3
The light heart of Old Havana
Old Havana - dicke Autos, dicke Zigarren. Salsa cubana zu "Buena vista Social Club", heiße, durchtanzte Nächte in den Zwanziger bis Fünfziger Jahren. Verqualmte Bars, in denen der Rum in Strömen fließt, ein Arechabala S.A. Havana Club dark vielleicht oder bestenfalls ein Ron Extra Anejo Arechabala 75. Glitzernde Paillettenkleider auf den schweren, glänzenden Kühlern sehr dicker Autos. Clark Gable, später Rock Hudson zu Gast in der legendären Sloppy Joe's Bar, Anziehungspunkt für Amerikaner in Zeiten der Prohibition und Kulttreff für alle Liebhaber von Cuba Libre und Pina Colada. Und wieder der schwere Duft dicker, teurer Zigarren. Die Würze des Tabaks, der rauchige Samt, der säuerliche Schweiß von Achseln über Hüften, die sich eine Nacht lang zu ChaChaCha oder Salsa gewiegt haben. Der Geruch von frischen Flugblättern, teuren Damenparfums, teuren Herrenparfums, der Geruch der teuren, schicken, alten Clubwelt von Kuba.
Das ungefähr soll es wohl sein, worauf The dark heart of Old Havana anspielt. Doch, ach, diese Assoziationen kann der Duft nicht wecken. Probierte man ihn, ohne seinen Namen zu kennen, man käme vermutlich nie auf das Ziel, zu dem die Duftreise führen soll. Anfänglich wahrnehmbar ist ein leicht süßer, vor allem fruchtiger Duft, weniger Zitrus, mehr Dörrobst, eine leicht vergorene Komponente, aufgehübscht durch etwas Zucker, der jedoch das Zart-Faulige nicht verbirgt. Und dann wartet man. Eine Zigarre lang. Zwei Zigarren lang. Drei Zig... Huch, tut sich da was? Nein, Fehlalarm. Von Tabak fehlt jede Spur. Die Süße von Vanille und Tonka stellt sich ebenfalls nicht ein, erst nach Stunden lässt sich ein Hauch erahnen. Wer hier Rum riecht, hat viel Fantasie. Verständlich - wer träumt nicht von ein paar Nächten im historischen Kuba, vom Glanz der alten Zeiten? Aber The dark heart of Old Havana kann diesen Traum nicht illustrieren, es dringt einfach nicht zum dunklen, verrauchten, rumgetränkten Herzen von Havanna durch. Stattdessen präsentiert sich ein gezähmter, sanfter Fruchtduft mit Reminiszenzen an vanillige Süße. Das ist ziemlich wenig für das, was der Name verspricht, und kein Vergleich zu den großen Tabak-Klassikern. Schade, aber trotzdem schön. Sicher hat Havanna auch ein leichtes, helles Herz, ein fruchtiges, süßes Sonnenherz. Wer das entdecken möchte, liegt mit dem Duft von 4160 Tuesdays richtig.
Das ungefähr soll es wohl sein, worauf The dark heart of Old Havana anspielt. Doch, ach, diese Assoziationen kann der Duft nicht wecken. Probierte man ihn, ohne seinen Namen zu kennen, man käme vermutlich nie auf das Ziel, zu dem die Duftreise führen soll. Anfänglich wahrnehmbar ist ein leicht süßer, vor allem fruchtiger Duft, weniger Zitrus, mehr Dörrobst, eine leicht vergorene Komponente, aufgehübscht durch etwas Zucker, der jedoch das Zart-Faulige nicht verbirgt. Und dann wartet man. Eine Zigarre lang. Zwei Zigarren lang. Drei Zig... Huch, tut sich da was? Nein, Fehlalarm. Von Tabak fehlt jede Spur. Die Süße von Vanille und Tonka stellt sich ebenfalls nicht ein, erst nach Stunden lässt sich ein Hauch erahnen. Wer hier Rum riecht, hat viel Fantasie. Verständlich - wer träumt nicht von ein paar Nächten im historischen Kuba, vom Glanz der alten Zeiten? Aber The dark heart of Old Havana kann diesen Traum nicht illustrieren, es dringt einfach nicht zum dunklen, verrauchten, rumgetränkten Herzen von Havanna durch. Stattdessen präsentiert sich ein gezähmter, sanfter Fruchtduft mit Reminiszenzen an vanillige Süße. Das ist ziemlich wenig für das, was der Name verspricht, und kein Vergleich zu den großen Tabak-Klassikern. Schade, aber trotzdem schön. Sicher hat Havanna auch ein leichtes, helles Herz, ein fruchtiges, süßes Sonnenherz. Wer das entdecken möchte, liegt mit dem Duft von 4160 Tuesdays richtig.
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