01.08.2021 - 13:35 Uhr
NuiWhakakore
96 Rezensionen
NuiWhakakore
Top Rezension
41
Die Kapelle über dem See
Es ist noch früh am Morgen, die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel. Die Gewitter von gestern sind vergessen und scheinen alles abgewaschen und gereinigt zu haben. Die Luft ist noch kühl, aber die Hitze des Tages wohnt ihr bereit inne. Ein Hauch von Blüten und Zitrusfrüchten liegt in der Luft.
Zuerst geht der Pfad durch den Wald. Würzige Nadeln bedecken den Boden und Harze tropfen aus den frischen Wunden, die das Gewitter gestern geschlagen hat. Schon bald führt er steil die Bergflanke hinauf, die Kapelle ist bereits zu sehen, aber noch hoch über uns. Leuchtend weiß strahlt sie über den See. Je näher wir kommen, desto deutlicher wird der Geruch von Weihrauch. Gestern war Ostersonntag und die Reste der Prozession hängen noch in der Luft.
Es wird zunehmende trockener und wärmer und als wir nach einer Stunde die Kapelle erreichen ist der Geruch nach Weihrauch so deutlich wie am Tag zuvor. Er mischt sich mit dem letzten Tau in den Büschen – frisch und zur Andacht einladend zugleich. Wir halten inne und blicken über den tief unten liegenden See. Er erwacht langsam. Die Hektik an den Promenaden wird bald einsetzten aber hier ist nur Ruhe.
---------------------
Der Vinaccioli e Spezie von Acqua del Garda ist ein feiner und leiser Weihrauch-Duft. Er startet mit einer ganz leicht bitteren Bergamotte, die durch die Orangenblüten eine eher fruchtige Note bekommt. Das sind allerdings nur Nebendarsteller, der Hauptdarsteller ist der Weihrauch. Trocken, harzig und rauchig zu gleichen Teilen, ist er bereits zu Beginn da und beleibt bis zu Ende. Gewürze sind sicherlich auch mit drin, ich könnte aber nicht sagen welche. Trockene Holznoten sind noch wahrnehmbar und so bleibt der Duft auch ziemlich linear. Trauben oder deren Kerne sind nicht dabei.
Im Mittelteil hat mich der Weihrauch an eine Kirche erinnert, allerdings eine helle, freundliche. Da ist nichts düster oder dunkel. Später dann allerdings nicht mehr. Hier habe ich das Gefühl, dass etwas Patchouli dazu kommt und ihn etwas „feuchter“ macht. Oud? Maximal als trockenes Holz.
So klingt der Duft dann aus. Die Silage ist von Beginn an eher zurückhaltend. Die Haltbarkeit ist durchaus gut, 6-7 Stunden kann man die Ruhe genießen.
Die Kapelle gibt es natürlich wirklich, die Chiesetta di Santa Barbara liegt westlich von Riva del Garda auf halber Höhe des Cima S. A. T., auf den ein netter kleiner Klettersteig, die Via Ferrata dell Amicizia, führt. Ostern ist eine gute Zeit dafür, es geht nicht allzu hoch hinauf, ist daher schnell schneefrei und im Hochsommer will man durch die ausgesetzte Westwand nicht unbedingt gehen…
Danke an Cafeliberte für den tollen Wanderbrief!
Zuerst geht der Pfad durch den Wald. Würzige Nadeln bedecken den Boden und Harze tropfen aus den frischen Wunden, die das Gewitter gestern geschlagen hat. Schon bald führt er steil die Bergflanke hinauf, die Kapelle ist bereits zu sehen, aber noch hoch über uns. Leuchtend weiß strahlt sie über den See. Je näher wir kommen, desto deutlicher wird der Geruch von Weihrauch. Gestern war Ostersonntag und die Reste der Prozession hängen noch in der Luft.
Es wird zunehmende trockener und wärmer und als wir nach einer Stunde die Kapelle erreichen ist der Geruch nach Weihrauch so deutlich wie am Tag zuvor. Er mischt sich mit dem letzten Tau in den Büschen – frisch und zur Andacht einladend zugleich. Wir halten inne und blicken über den tief unten liegenden See. Er erwacht langsam. Die Hektik an den Promenaden wird bald einsetzten aber hier ist nur Ruhe.
---------------------
Der Vinaccioli e Spezie von Acqua del Garda ist ein feiner und leiser Weihrauch-Duft. Er startet mit einer ganz leicht bitteren Bergamotte, die durch die Orangenblüten eine eher fruchtige Note bekommt. Das sind allerdings nur Nebendarsteller, der Hauptdarsteller ist der Weihrauch. Trocken, harzig und rauchig zu gleichen Teilen, ist er bereits zu Beginn da und beleibt bis zu Ende. Gewürze sind sicherlich auch mit drin, ich könnte aber nicht sagen welche. Trockene Holznoten sind noch wahrnehmbar und so bleibt der Duft auch ziemlich linear. Trauben oder deren Kerne sind nicht dabei.
Im Mittelteil hat mich der Weihrauch an eine Kirche erinnert, allerdings eine helle, freundliche. Da ist nichts düster oder dunkel. Später dann allerdings nicht mehr. Hier habe ich das Gefühl, dass etwas Patchouli dazu kommt und ihn etwas „feuchter“ macht. Oud? Maximal als trockenes Holz.
So klingt der Duft dann aus. Die Silage ist von Beginn an eher zurückhaltend. Die Haltbarkeit ist durchaus gut, 6-7 Stunden kann man die Ruhe genießen.
Die Kapelle gibt es natürlich wirklich, die Chiesetta di Santa Barbara liegt westlich von Riva del Garda auf halber Höhe des Cima S. A. T., auf den ein netter kleiner Klettersteig, die Via Ferrata dell Amicizia, führt. Ostern ist eine gute Zeit dafür, es geht nicht allzu hoch hinauf, ist daher schnell schneefrei und im Hochsommer will man durch die ausgesetzte Westwand nicht unbedingt gehen…
Danke an Cafeliberte für den tollen Wanderbrief!
39 Antworten