04.08.2021 - 12:54 Uhr
NuiWhakakore
96 Rezensionen
NuiWhakakore
Top Rezension
29
VHS-Kurs „Schokolade selber machen“
Sofort, als ich ihn gesehen habe, habe ich mich angemeldet. Schokolade selber machen, da bin ich dabei, ist doch klar! Es war ein Tag angesetzt, das erschien mir lange, erklärte sich aber dadurch, dass wir die Schokolade erst einmal conchieren mussten. Von Hand. Das war mein erster Fehler, vier Stunden flüssige Schokolade rühren geht enorm auf den Oberarm. Da wäre etwas Training im Vorfeld gut gewesen.
Ich entschied mich für eine Zartbitter-Schokolade mit 60% Kakaoanteil und Kakao aus Nigeria und Kolumbien als Basis. Ein feinwürzig, betörender Duft, zumindest die ersten beiden Stunden des Conchierens, danach machte sich ein mentales Völlegefühl breit. Dann ging es ans Topping. Und hier möchte ich vor dem zweiten Fehler warnen: überlegt euch vorher, was ihr wollt! Es gibt tausende Möglichkeiten, das kann leicht etwas überfordern.
Ich nahm erst mal eine Hand voll kandierte Zitrusfrüchte, da macht man nichts falsch mit. Direkt daneben stand ein Schälchen mit Rosmarin-Lavendel-Krokant. Das sah sehr schön aus, so grün, also drauf damit. Damit es nicht zu herb wird, habe ich dann noch etwas Ananas darüber gegeben.
Vielleicht hätte ich es dabei belassen sollen, aber es waren noch so viele Zutaten da und wenn man schon mal die Möglichkeit hat, dann muss man doch auch in die Vollen gehen! Ich habe dann noch etwas Myrrhe-Pulver drüber. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr warum, ich hatte bis dahin schon recht viel verkostet und mir war leicht übel und ich war vielleicht auch etwas überzuckert. Das ist übrigens der dritte Fehler, vor dem ich warnen möchte: probiert nicht alles!
Dann habe ich noch etwas Tonkabohne drüber geraspelt – ich hatte vorher noch nie eine Tonkabohne gesehen, ich konnte nicht anders. Die Vanilleschote habe ich nur aus optischen Gründen in die noch weiche Masse gedrückt.
Der Kursleiter meinte, das sehe aber sehr interessant aus. Probieren wollte er nicht. Er gab mir aber den Tip, alles noch zu Glasieren, damit die Farben mehr leuchten und die Zutaten länger halten. Kann sein, dass er etwas von „dünn auftragen“ gesagt hat, aber so genau habe ich da schon nicht mehr zugehört. Er gab mir jedenfalls eine harzhaltige, klare Flüssigkeit, die ich großzügig applizierte. Das fand ich schön, also machte ich es öfters. Mitgezählt habe ich nicht. Nach dem aushärten war die Schicht hart wie Glas, aber alles sah wirklich sehr schön aus.
Die Tafel wurde noch in eine schöne Sandelholzschachtel verpackt. Ich bin mir relativ sicher, dass man sie nicht mehr essen kann, aber sie sieht echt schön aus. Ich werde sie wohl aufhängen.
In 2 Wochen ist jedenfalls der Kurs „Bier selber brauen“, das hat Potential, da freue ich mich schon sehr...
--------------------
Der Intenso d'Agrumi hat meiner Meinung nach einen etwas irreführenden Namen. Die Agrumi (also Zitrusfrüchte) sind zwar vorhanden, zusammen mit etwas Pfeffer, werden aber gleich unter einer großen Kelle flüssiger Schokolade begraben. Diese riecht wirklich wie geschmolzene Zartbitter-Schokolade, sehr, sehr üppig. Nach 5 Minuten kommen die grünen Noten durch, Lavendel und Rosmarin sind zu erkennen. Die Kombination aus Schokolade und Lavendel-Rosmarin finde ich erst einmal ziemlich eklig, die Sorte würde ich mir sicher nicht kaufen!
Zum Glück geht nach weiteren 10 Minuten die Schokolade etwas zurück und der Lavendel wird deutlicher. Das ist sehr viel angenehmer. Dieser Trend setzt sich fort, wobei die Schokonote aber nie ganz verschwindet. Kurz schaut mal eine fruchtige Ananas vorbei, das hätte es nicht gebraucht. Sie bleibt aber zum Glück nicht lange. Mit dem Einsatz von Myrrhe und trockenem Holz wird das ganze etwas wärmer. Dieser Mittelteil gefällt mir recht gut.
Zur Basis hin kommt es natürlich wie es kommen muss: süß-harziges Amber, etwas Tonka und zunehmend Vanille – so erwartbar wie langweilig und leider gar nicht meins. Ich gestehe aber, dass der Duft spannend, abwechslungsreich und auch gut gemacht ist. Dabei ist er auch nicht allzu überbordend süß. Für Schoko- und Gourmand-Fans also sicherlich einen Test wert.
Danke an Cafeliberte für den spannenden Wanderbrief!
Ich entschied mich für eine Zartbitter-Schokolade mit 60% Kakaoanteil und Kakao aus Nigeria und Kolumbien als Basis. Ein feinwürzig, betörender Duft, zumindest die ersten beiden Stunden des Conchierens, danach machte sich ein mentales Völlegefühl breit. Dann ging es ans Topping. Und hier möchte ich vor dem zweiten Fehler warnen: überlegt euch vorher, was ihr wollt! Es gibt tausende Möglichkeiten, das kann leicht etwas überfordern.
Ich nahm erst mal eine Hand voll kandierte Zitrusfrüchte, da macht man nichts falsch mit. Direkt daneben stand ein Schälchen mit Rosmarin-Lavendel-Krokant. Das sah sehr schön aus, so grün, also drauf damit. Damit es nicht zu herb wird, habe ich dann noch etwas Ananas darüber gegeben.
Vielleicht hätte ich es dabei belassen sollen, aber es waren noch so viele Zutaten da und wenn man schon mal die Möglichkeit hat, dann muss man doch auch in die Vollen gehen! Ich habe dann noch etwas Myrrhe-Pulver drüber. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr warum, ich hatte bis dahin schon recht viel verkostet und mir war leicht übel und ich war vielleicht auch etwas überzuckert. Das ist übrigens der dritte Fehler, vor dem ich warnen möchte: probiert nicht alles!
Dann habe ich noch etwas Tonkabohne drüber geraspelt – ich hatte vorher noch nie eine Tonkabohne gesehen, ich konnte nicht anders. Die Vanilleschote habe ich nur aus optischen Gründen in die noch weiche Masse gedrückt.
Der Kursleiter meinte, das sehe aber sehr interessant aus. Probieren wollte er nicht. Er gab mir aber den Tip, alles noch zu Glasieren, damit die Farben mehr leuchten und die Zutaten länger halten. Kann sein, dass er etwas von „dünn auftragen“ gesagt hat, aber so genau habe ich da schon nicht mehr zugehört. Er gab mir jedenfalls eine harzhaltige, klare Flüssigkeit, die ich großzügig applizierte. Das fand ich schön, also machte ich es öfters. Mitgezählt habe ich nicht. Nach dem aushärten war die Schicht hart wie Glas, aber alles sah wirklich sehr schön aus.
Die Tafel wurde noch in eine schöne Sandelholzschachtel verpackt. Ich bin mir relativ sicher, dass man sie nicht mehr essen kann, aber sie sieht echt schön aus. Ich werde sie wohl aufhängen.
In 2 Wochen ist jedenfalls der Kurs „Bier selber brauen“, das hat Potential, da freue ich mich schon sehr...
--------------------
Der Intenso d'Agrumi hat meiner Meinung nach einen etwas irreführenden Namen. Die Agrumi (also Zitrusfrüchte) sind zwar vorhanden, zusammen mit etwas Pfeffer, werden aber gleich unter einer großen Kelle flüssiger Schokolade begraben. Diese riecht wirklich wie geschmolzene Zartbitter-Schokolade, sehr, sehr üppig. Nach 5 Minuten kommen die grünen Noten durch, Lavendel und Rosmarin sind zu erkennen. Die Kombination aus Schokolade und Lavendel-Rosmarin finde ich erst einmal ziemlich eklig, die Sorte würde ich mir sicher nicht kaufen!
Zum Glück geht nach weiteren 10 Minuten die Schokolade etwas zurück und der Lavendel wird deutlicher. Das ist sehr viel angenehmer. Dieser Trend setzt sich fort, wobei die Schokonote aber nie ganz verschwindet. Kurz schaut mal eine fruchtige Ananas vorbei, das hätte es nicht gebraucht. Sie bleibt aber zum Glück nicht lange. Mit dem Einsatz von Myrrhe und trockenem Holz wird das ganze etwas wärmer. Dieser Mittelteil gefällt mir recht gut.
Zur Basis hin kommt es natürlich wie es kommen muss: süß-harziges Amber, etwas Tonka und zunehmend Vanille – so erwartbar wie langweilig und leider gar nicht meins. Ich gestehe aber, dass der Duft spannend, abwechslungsreich und auch gut gemacht ist. Dabei ist er auch nicht allzu überbordend süß. Für Schoko- und Gourmand-Fans also sicherlich einen Test wert.
Danke an Cafeliberte für den spannenden Wanderbrief!
28 Antworten