11.12.2020 - 06:07 Uhr
Mörderbiene
46 Rezensionen
Mörderbiene
Top Rezension
18
'Nun habe ich die Welt gesehen, bin des Entdeckens müde geworden...'
Es gibt Phasen im Testleben eines Parfumos da man meint nichts Neues mehr entdecken zu können. Wo eine Probe der anderen gleicht, alles bereits dagewesen zu sein scheint, da man meint in einem Hamsterrad zu laufen, sich im Kreis zu drehen.
Ich bin dort gewesen, habe für eine ganze Weile meine Probendose beiseitegeschoben, mich mit Altbekanntem beduftet und mich anderen Dingen gewidmet.
Dieserzeit bin ich auch meinen Abfüllungsvorrat angegangen und merkte garnicht was für eine Offenbarung Rovo Nero ist - bis jetzt, da sich meine Abfüllung so schnell dem Ende zuneigt.
Auf die Marke Acqua di Genova kam ich ihres klassischen Colognes wegen, das bereits Mitte des 19. Jahrhunderts kreiert worden sein soll, das mich jedoch schlussendlich nicht von sich überzeugen konnte.
Der handgemachte Flakon jedoch hatte es mir angetan, und darum hatte ich mir weitere Düfte der Marke unter die Nase geholt - darunter eben auch diesen.
Rovo Nero ist wohl von seiner Struktur her als Chypre zu bezeichnen, jedoch geht er für mich weit darüber hinaus.
Meinem Empfinden nach wird hier die klassische Parfumerie mit Independent-Experimenten vermählt.
Der Start ist zunächst zitrisch mit deutlich orangener Einfärbung. Kurz darauf tritt herbstliche Würze hinzu, ich meine eine hintergründige Immortelle zu vernehmen sowie etwas Pfeffer. Darüber legt sich ein seifiger Schleier der so typisch für Estragon ist, und der sich in ähnlicher Form in vielen Chypreklassikern findet. In diese feine Seifigkeit reiht sich etwas Nelkiges ein, darunter mischt sich rosige Schwärze.
Bald zeichnet der Duft dann Bilder eines feuchten Waldbodens mit rottendem Laub auf Pilzen und halb vermodertem, moosgebettetem Holz. Dieser Eindruck wird jedoch durch eine aufhellende, parfümige Pudrigkeit und eine feine Süße vor dem reinen Natureindruck bewahrt.
Insgesamt ist der ganze Duft meisterhaft verblendet und mutet äußerst qualitätvoll an.
Rovo Nero ist gewiß kein Parfum das sich auf den ersten Riecher hin erschließt, es ist möglicherweise gar ein etwas forderndes, doch gerade das hebt es aus der wiederkehrenden Masse.
Gerade jetzt im Herbst war es eine Freude, ihn zu ausgiebigen Spaziergängen zu tragen.
Jetzt bin ich jedenfalls erstmal zurück im Homeoffice-Testmarathon.
Und eventuell hole ich mir ja doch noch einen dieser wunderschönen Genova-Flakons ins Haus.
Ich bin dort gewesen, habe für eine ganze Weile meine Probendose beiseitegeschoben, mich mit Altbekanntem beduftet und mich anderen Dingen gewidmet.
Dieserzeit bin ich auch meinen Abfüllungsvorrat angegangen und merkte garnicht was für eine Offenbarung Rovo Nero ist - bis jetzt, da sich meine Abfüllung so schnell dem Ende zuneigt.
Auf die Marke Acqua di Genova kam ich ihres klassischen Colognes wegen, das bereits Mitte des 19. Jahrhunderts kreiert worden sein soll, das mich jedoch schlussendlich nicht von sich überzeugen konnte.
Der handgemachte Flakon jedoch hatte es mir angetan, und darum hatte ich mir weitere Düfte der Marke unter die Nase geholt - darunter eben auch diesen.
Rovo Nero ist wohl von seiner Struktur her als Chypre zu bezeichnen, jedoch geht er für mich weit darüber hinaus.
Meinem Empfinden nach wird hier die klassische Parfumerie mit Independent-Experimenten vermählt.
Der Start ist zunächst zitrisch mit deutlich orangener Einfärbung. Kurz darauf tritt herbstliche Würze hinzu, ich meine eine hintergründige Immortelle zu vernehmen sowie etwas Pfeffer. Darüber legt sich ein seifiger Schleier der so typisch für Estragon ist, und der sich in ähnlicher Form in vielen Chypreklassikern findet. In diese feine Seifigkeit reiht sich etwas Nelkiges ein, darunter mischt sich rosige Schwärze.
Bald zeichnet der Duft dann Bilder eines feuchten Waldbodens mit rottendem Laub auf Pilzen und halb vermodertem, moosgebettetem Holz. Dieser Eindruck wird jedoch durch eine aufhellende, parfümige Pudrigkeit und eine feine Süße vor dem reinen Natureindruck bewahrt.
Insgesamt ist der ganze Duft meisterhaft verblendet und mutet äußerst qualitätvoll an.
Rovo Nero ist gewiß kein Parfum das sich auf den ersten Riecher hin erschließt, es ist möglicherweise gar ein etwas forderndes, doch gerade das hebt es aus der wiederkehrenden Masse.
Gerade jetzt im Herbst war es eine Freude, ihn zu ausgiebigen Spaziergängen zu tragen.
Jetzt bin ich jedenfalls erstmal zurück im Homeoffice-Testmarathon.
Und eventuell hole ich mir ja doch noch einen dieser wunderschönen Genova-Flakons ins Haus.
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