21.06.2025 - 11:59 Uhr

Mairuwa
53 Rezensionen

Mairuwa
Sehr hilfreiche Rezension
8
Sonnenwendalchemie
Zum Tag der Sommersonnenwende, bei Außentemperaturen von fast 30°, eine Rezension verfassen zu einem Duft, der die Wintersonnenwende thematisiert - das ist zugegebenermaßen vermessen. Aber noch ein halbes Jahr warten mag ich nicht, da ein Wanderpaket weiterwandern will. Und die „Midsummer Alchemy“, welche das Alkemia Label natürlich auch im Angebot hätte (bei über 600 Düften sollte für jeden Tag des Kalenders, jedes Wetter, jeden Anlass eigentlich das Passende zu finden sein…), steckt nun mal nicht in dem Paket. Also los!
Man muss sich ja nicht in die Sonne setzen. Auch jetzt, im Juni, gibt es kühle Räume. Eine Kathedrale wäre passend, denn es handelt sich um einen harzigen Weihrauchduft. Das wird schon beim ersten Riechen an der geöffneten Phiole mehr als deutlich. Und dieser erste Eindruck ist tatsächlich sehr schön: Kühler Weihrauch, hell und frisch, gar nicht so warm, gar nicht so unpassend an diesem warmen Tag. Nadelharze der Balsamtanne (Abies balsamea) werden das ihre zu diesem Eindruck beitragen. Etwas ätherisches, fast mentholartiges schwingt mit. Auf der Haut dann allerdings schnell wieder so eine Alkemia-Note im Hintergrund und die Weihrauchharze etwas wärmer. Vielleicht kommt da das leicht süßliche Opoponax mehr durch. Dazu gesellt sich eine Würzigkeit, die aus der Pyramide nicht so recht schlüssig wird, die nun aber tatsächlich etwas Weihnachtlich-Winterliches verströmt, das mir hier leider etwas den Rahmen sprengt. Vielleicht war es doch tollkühn, das im Hochsommer zu machen. Schade um den Duft - obwohl ich Weihnachtszauber auch im Winter nicht so gern habe. Der angegebene Holzrauch wäre in etwas ausgeprägterer Form höchst willkommen gewesen, bleibt aber verhalten, kaum erahnbar. Unter dem ebenfalls gelisteten „Schnee“ kann ich mir leider nichts vorstellen, und es stellt sich auch nichts ein, das da einen Aha-Effekt auslösen würde. Auch kein Koks (obwohl ich das wohl auch nicht erkennen würde).
Auf die namensgebenden Sternschnuppen wäre ich gespannt gewesen und bei manchen anderen Rezensenten haben sich hier scheinbar entsprechende Effekte manifestiert. Sternschnuppen, Blitzlichter, Glühwürmchen - wie man es auch nennen mag, es gibt ja solche Düfte, bei denen im Verlauf unverhofft und kristallklar einzelne Noten hervortreten und aufleuchten. Aber um in den Genuss zu kommen, hätte ich wohl bis zu den Perseiden im August warten müssen, denn von dem Format ist der Duft dann leider doch nicht. Was man aber anerkennen muss: die Haltbarkeit ist im Vergleich zu anderen Düften des Hauses sehr gut.
Ich werde wohl noch weiter ab und zu an der Phiole riechen, durchaus mit Genuss, sie dann weiterreichen und so einem anderen, einer anderen eine Chance geben, den Duft unter günstigeren Vorzeichen, vielleicht zur Wintersonnenwende, zu würdigen.
Dank an BeJot, auch diesmal!
Man muss sich ja nicht in die Sonne setzen. Auch jetzt, im Juni, gibt es kühle Räume. Eine Kathedrale wäre passend, denn es handelt sich um einen harzigen Weihrauchduft. Das wird schon beim ersten Riechen an der geöffneten Phiole mehr als deutlich. Und dieser erste Eindruck ist tatsächlich sehr schön: Kühler Weihrauch, hell und frisch, gar nicht so warm, gar nicht so unpassend an diesem warmen Tag. Nadelharze der Balsamtanne (Abies balsamea) werden das ihre zu diesem Eindruck beitragen. Etwas ätherisches, fast mentholartiges schwingt mit. Auf der Haut dann allerdings schnell wieder so eine Alkemia-Note im Hintergrund und die Weihrauchharze etwas wärmer. Vielleicht kommt da das leicht süßliche Opoponax mehr durch. Dazu gesellt sich eine Würzigkeit, die aus der Pyramide nicht so recht schlüssig wird, die nun aber tatsächlich etwas Weihnachtlich-Winterliches verströmt, das mir hier leider etwas den Rahmen sprengt. Vielleicht war es doch tollkühn, das im Hochsommer zu machen. Schade um den Duft - obwohl ich Weihnachtszauber auch im Winter nicht so gern habe. Der angegebene Holzrauch wäre in etwas ausgeprägterer Form höchst willkommen gewesen, bleibt aber verhalten, kaum erahnbar. Unter dem ebenfalls gelisteten „Schnee“ kann ich mir leider nichts vorstellen, und es stellt sich auch nichts ein, das da einen Aha-Effekt auslösen würde. Auch kein Koks (obwohl ich das wohl auch nicht erkennen würde).
Auf die namensgebenden Sternschnuppen wäre ich gespannt gewesen und bei manchen anderen Rezensenten haben sich hier scheinbar entsprechende Effekte manifestiert. Sternschnuppen, Blitzlichter, Glühwürmchen - wie man es auch nennen mag, es gibt ja solche Düfte, bei denen im Verlauf unverhofft und kristallklar einzelne Noten hervortreten und aufleuchten. Aber um in den Genuss zu kommen, hätte ich wohl bis zu den Perseiden im August warten müssen, denn von dem Format ist der Duft dann leider doch nicht. Was man aber anerkennen muss: die Haltbarkeit ist im Vergleich zu anderen Düften des Hauses sehr gut.
Ich werde wohl noch weiter ab und zu an der Phiole riechen, durchaus mit Genuss, sie dann weiterreichen und so einem anderen, einer anderen eine Chance geben, den Duft unter günstigeren Vorzeichen, vielleicht zur Wintersonnenwende, zu würdigen.
Dank an BeJot, auch diesmal!
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