18.03.2020 - 18:51 Uhr

Floyd
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Floyd
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Arabesque aus alchemistischem Kyphi
Exkremente von Löwen, Krokodilen und Schwalben? Plutarch saß kopfschüttelnd in seinem kleinen Skriptorium im Apollontempel zu Delphi und versuchte verzweifelt die zahlreichen Zutaten des Kyphi zu erinnern. Beim Zeus, womöglich sollte er nun doch damit beginnen, sich Notizen zu machen, er wurde wirklich nicht jünger. Vier Teile Weihrauch, oder waren es drei? Je zwei Teile Benzoe, Mastix und Myrrhe, ein Teil Galgant oder Ingwer, ein Teil Zeder? Oder war es Sandelholz gewesen? Plutarch rieb sich den Schweiß von der Stirn in die Augen und alles um ihn herum verschmierte und verschwamm. Er ruderte ratlos in den Schlieren und Schleiern, rief fieberhaft fuchtelnd nach seiner Frau Timoxena, verwüstete Violen von Ölen und Schalen von Hölzern und Harzen, welche er zur Bereitung des Räucherwerks auf dem Pult vor sich aufgereiht hatte. Verwirrt und verzweifelt schließlich sank sein Gesicht in die dunstigen Dämpfe der Düfte.
Da war zunächst diese dunkle Masse, Sandelholz cremig und süß medizinisch, die Hölzer von warmer und edler Herkunft, Benzoe beschaffen wie harziger Honig, darin ein Zimtöl zu zeichnen begann, noch undeutlich kakaolikörig.
Fasziniert von den Formen herbsüßer Schwere, den Texturen von lichtundurchlässiger Dichte, schwelgte Plutarch zwischen innerer Einkehr und altägyptischer Geschichte, während langsam die herben Nuancen der Narde die schwarz schimmernde Creme durchsetzten mit Erde und balsamischer Weihrauch, Mastix und Myrrhe mäandern im Hause Apollos. Da malte der Nebel Ornamente, von Zimtöl und rauchiger Schokolade, herb-würzigem Honig und erdiger Narde, rot-harziger Sandelcreme, schwarzem Benzoe, für sechs sieben Stunden in den Tempel von Delphi, Arabesque aus alchemistischem Kyphi.
(Mit Dank an Gschpusi)
Da war zunächst diese dunkle Masse, Sandelholz cremig und süß medizinisch, die Hölzer von warmer und edler Herkunft, Benzoe beschaffen wie harziger Honig, darin ein Zimtöl zu zeichnen begann, noch undeutlich kakaolikörig.
Fasziniert von den Formen herbsüßer Schwere, den Texturen von lichtundurchlässiger Dichte, schwelgte Plutarch zwischen innerer Einkehr und altägyptischer Geschichte, während langsam die herben Nuancen der Narde die schwarz schimmernde Creme durchsetzten mit Erde und balsamischer Weihrauch, Mastix und Myrrhe mäandern im Hause Apollos. Da malte der Nebel Ornamente, von Zimtöl und rauchiger Schokolade, herb-würzigem Honig und erdiger Narde, rot-harziger Sandelcreme, schwarzem Benzoe, für sechs sieben Stunden in den Tempel von Delphi, Arabesque aus alchemistischem Kyphi.
(Mit Dank an Gschpusi)
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