Loukhoum Keiko Mecheri 1998
24
Top Rezension
Lukullischer Genuß
Seit November trage ich den Duft immer mal wieder und muss mich jetzt dann auch beeilen mit meinem Kommentar. Solange es noch nicht zu warm ist und ich den Duft noch auflegen kann, da dieses hier ein sehr schweres Geschütz ist. Keiko Mecheri konnte mich bis jetzt immer begeistern. Sei es Cuir Cordoba oder Wild Berries. Beides sehr hochwertige Düfte, welche sich mit einer eleganten Selbstverständlichkeit einen besonderen Platz in meinem "Duftgedächtnis" schaffen konnten. Da erinnere ich mich gerne und schaue nach neuen Schätzen Ausschau. Der ungewöhnliche Name und die Duftpyramide üben einen starken Reiz auf mich aus. Gourmand habe ich immer gerne. Leider gibt es auch sehr viele, die sich stark ähneln. Da gestaltet es sich zumindest für mich schwierig etwas herausragendes zu finden. Mit Chocolate Greedy habe ich mein Denkmal olfaktorischer Perfektion gefunden was Schokolade anbelangt. Nun fehlt noch ein leckerer, üppiger Mandel-Marzipan-Kracher. Dabei hoffe ich hier auf den großen Wurf.
Loukhoum fällt gleich mit der Tür ins Haus. Oder besser in die Konditorei oder den Weihnachtsmarkt. Anfangs gleicht das einer Essensschlacht auf höchstem Niveau. Feinstes, cremiges Marzipan, verziert mit goldgelbem Honig, karamellisiertes Popcorn, gebrannte Mandeln, mürbes Bourbon-Vanillegebäck, natürlich mit der besten Butter gebacken. Ein Schlaraffenland, ein Kaleidoskop an Köstlichkeiten. Völlerei bis zum Exzess, mir wird schon fast schwindelig. Der Duft rasselt hauchdünn an einer Sinnesüberfoderung vorbei, erschlägt mich beinahe mit seiner verschwenderischen Fülle. Nach kurzem fängt sich das reichhaltige Volumen. Mit einer noch warmen Tüte voll gebrannter Mandeln schlendere ich nun über den weniger überfüllten Weihnachtsmarkt. Einige Stände schließen bereits, jedoch hängt noch das verheißungsvolle Aroma der Leckereien in der kalten Winterluft. Verbindet sich zu einer warmen, süßen und äußerst süffigen Symbiose mit dem Potenzial die Sinne auf eine interessante Reise zu schicken. Glücklicherweise ohne Garantie für Kopfschmerzen.
Ein feines Röstaroma bereichert die geschmeidige Süße und verleiht dem Duft einen dezent rauchigen, sinnlichen und orientalischen Touch. Nimmt ihm seine Verspieltheit. Dazu kandierte Rosenblätter, fluffig, träge, sehr dickflüssig aber nicht klebrig oder stechend zuckrig.
Nun gleicht der Duft einer warmen, sahnigen Masse. Ordentlich Zimt, handwarme Milch, weiche Marzipanflocken, harte Karamellfäden. Damit das alles nicht zu foody wirkt schwingt eine holzig-rauchige Note mit. Jene steuert die nötige Tiefe bei um den Duft trotzdem interessant, sinnlich, feminin und sogar etwas brenzlig wirken zu lassen.
Ähnlich wie aufwirbelnder Goldstaub der zuerst in gleißenden Facetten funkelt und langsam zu Boden schwebt. Für viele Stunden bleibt Loukhoum freundlich, herzerwärmend, stark, einladend, sündig süß, verwirrend rauchig, schmelzend, träge tropfend, heimelig, berauschend und sogar subtil erotisch. Alter Schwede, noch nie habe ich so etwas voluminöses und sättigendes wahrnehmen dürfen. Trotzdem verspüre ich kein Völlegefühl oder Lethargie. Eher ein nichtendenwollender Genuß, ein ständiges Begehren, welches mit sofortiger Erfüllung einhergeht. Wie ein Gefäß das stets voll bleibt, obwohl man immer mehr hineinfüllt. Schwer zu beschreiben, die Balance der einzelnen Noten geht einfach perfekt auf und ergeben ein homogenes Gourmanderlebnis. Zum Träumen und kuscheln, wohlig seufzend und wärmend.
So grandios ich dieses Parfüm auch finde, kann ich es nur sehr selten "ertragen". Auf schmerzlich-schöne Art ein atemberaubender Overkill. So schön, dass es weh tut. Ich weiß, du wirst nicht zart sein können, aber ich will dich unbedingt. Bitte lass Gnade walten.
Darauf muss ich vorbereitet und aufgelegt sein. Wenn ich schon sehr müde oder mit Kopfschmerzen den Tag beginne ist Loukhoum der allerletzte Duft an den ich denke. Zu fordernd und einnehmend, dafür bin ich dann zu schwach. Doch steht mir der Sinn nach einem Gourmand-Exzess, immer her damit. Da reichen schon wenige Tropfen um rund um die Uhr zum Anbeißen zu duften. Monstersillage inklusive. Gerne führe ich Loukhoum zum Ausgehen aus oder allgemein große Anlässe. Wie eine elegante und sündhaft teure Pelzstola, ich will mit Klasse klotzen. Dass mir da die Männer zu Füßen liegen weiß ich definitiv, da es den stärksten Kerl umhaut. Nein, Spaß, ich benutze nur wenige Tropfen. Trotzdem entfaltet sich da eine betörende und narkotisiernde Aura, zweifelsohne einer überirdisch schönen Sirene würdig.
Wahrscheinlich werde ich ihn irgendwann in meine Sammlung aufnehmen. Aber ein Flakon wird mit Sicherheit noch für meine Enkel reichen, so ergiebig scheint es mir. Kleine Mengen reichen bereits, die gewünschte Wirkung wird eh nur bei kalten Temperaturen erzielt, sonst grenzt der Gebrauch schon an Körperverletzung.
So wie der römische Senator und Feldherr Lucius Lucullus trotz seiner Liebe zu einem ausgedehntem Mahl kein geistloser Prasser, sondern auch philosophisch gebildet war und sogar die persische Gartenkunst nach Rom und Neapel brachte, ist Loukhoum die unangefochtene Gourmand-Königin, die ihre Welt trotz ordentlicher Leibesfülle stilvoll und mit Grazie regiert.
Loukhoum fällt gleich mit der Tür ins Haus. Oder besser in die Konditorei oder den Weihnachtsmarkt. Anfangs gleicht das einer Essensschlacht auf höchstem Niveau. Feinstes, cremiges Marzipan, verziert mit goldgelbem Honig, karamellisiertes Popcorn, gebrannte Mandeln, mürbes Bourbon-Vanillegebäck, natürlich mit der besten Butter gebacken. Ein Schlaraffenland, ein Kaleidoskop an Köstlichkeiten. Völlerei bis zum Exzess, mir wird schon fast schwindelig. Der Duft rasselt hauchdünn an einer Sinnesüberfoderung vorbei, erschlägt mich beinahe mit seiner verschwenderischen Fülle. Nach kurzem fängt sich das reichhaltige Volumen. Mit einer noch warmen Tüte voll gebrannter Mandeln schlendere ich nun über den weniger überfüllten Weihnachtsmarkt. Einige Stände schließen bereits, jedoch hängt noch das verheißungsvolle Aroma der Leckereien in der kalten Winterluft. Verbindet sich zu einer warmen, süßen und äußerst süffigen Symbiose mit dem Potenzial die Sinne auf eine interessante Reise zu schicken. Glücklicherweise ohne Garantie für Kopfschmerzen.
Ein feines Röstaroma bereichert die geschmeidige Süße und verleiht dem Duft einen dezent rauchigen, sinnlichen und orientalischen Touch. Nimmt ihm seine Verspieltheit. Dazu kandierte Rosenblätter, fluffig, träge, sehr dickflüssig aber nicht klebrig oder stechend zuckrig.
Nun gleicht der Duft einer warmen, sahnigen Masse. Ordentlich Zimt, handwarme Milch, weiche Marzipanflocken, harte Karamellfäden. Damit das alles nicht zu foody wirkt schwingt eine holzig-rauchige Note mit. Jene steuert die nötige Tiefe bei um den Duft trotzdem interessant, sinnlich, feminin und sogar etwas brenzlig wirken zu lassen.
Ähnlich wie aufwirbelnder Goldstaub der zuerst in gleißenden Facetten funkelt und langsam zu Boden schwebt. Für viele Stunden bleibt Loukhoum freundlich, herzerwärmend, stark, einladend, sündig süß, verwirrend rauchig, schmelzend, träge tropfend, heimelig, berauschend und sogar subtil erotisch. Alter Schwede, noch nie habe ich so etwas voluminöses und sättigendes wahrnehmen dürfen. Trotzdem verspüre ich kein Völlegefühl oder Lethargie. Eher ein nichtendenwollender Genuß, ein ständiges Begehren, welches mit sofortiger Erfüllung einhergeht. Wie ein Gefäß das stets voll bleibt, obwohl man immer mehr hineinfüllt. Schwer zu beschreiben, die Balance der einzelnen Noten geht einfach perfekt auf und ergeben ein homogenes Gourmanderlebnis. Zum Träumen und kuscheln, wohlig seufzend und wärmend.
So grandios ich dieses Parfüm auch finde, kann ich es nur sehr selten "ertragen". Auf schmerzlich-schöne Art ein atemberaubender Overkill. So schön, dass es weh tut. Ich weiß, du wirst nicht zart sein können, aber ich will dich unbedingt. Bitte lass Gnade walten.
Darauf muss ich vorbereitet und aufgelegt sein. Wenn ich schon sehr müde oder mit Kopfschmerzen den Tag beginne ist Loukhoum der allerletzte Duft an den ich denke. Zu fordernd und einnehmend, dafür bin ich dann zu schwach. Doch steht mir der Sinn nach einem Gourmand-Exzess, immer her damit. Da reichen schon wenige Tropfen um rund um die Uhr zum Anbeißen zu duften. Monstersillage inklusive. Gerne führe ich Loukhoum zum Ausgehen aus oder allgemein große Anlässe. Wie eine elegante und sündhaft teure Pelzstola, ich will mit Klasse klotzen. Dass mir da die Männer zu Füßen liegen weiß ich definitiv, da es den stärksten Kerl umhaut. Nein, Spaß, ich benutze nur wenige Tropfen. Trotzdem entfaltet sich da eine betörende und narkotisiernde Aura, zweifelsohne einer überirdisch schönen Sirene würdig.
Wahrscheinlich werde ich ihn irgendwann in meine Sammlung aufnehmen. Aber ein Flakon wird mit Sicherheit noch für meine Enkel reichen, so ergiebig scheint es mir. Kleine Mengen reichen bereits, die gewünschte Wirkung wird eh nur bei kalten Temperaturen erzielt, sonst grenzt der Gebrauch schon an Körperverletzung.
So wie der römische Senator und Feldherr Lucius Lucullus trotz seiner Liebe zu einem ausgedehntem Mahl kein geistloser Prasser, sondern auch philosophisch gebildet war und sogar die persische Gartenkunst nach Rom und Neapel brachte, ist Loukhoum die unangefochtene Gourmand-Königin, die ihre Welt trotz ordentlicher Leibesfülle stilvoll und mit Grazie regiert.
15 Antworten


Ich hoffe es ist okay, wenn ich es dennoch so stehen lasse ;)
Ehrenpokal für Dich und nicht vergessen; immer nur schön im Winter auflegen und niemandem weh tun:-)