23.08.2024 - 08:51 Uhr

Luxieschen
4 Rezensionen

Luxieschen
Hilfreiche Rezension
10
One night in Bangkok
Gäbe es ein Scoville Ranking für Länder, meine momentane Wahlheimat Frankreich stünde wohl etwa auf Platz - 20. Ich will hier nicht die Qualität der französische Küche in Frage stellen, aber mit Schärfe haben die Franzosen absolut nix am Chapeau. Null. Totale Weicheier. Nun ist Deutschland auch nicht gerade das Schlaraffenland der Chili Schoten, aber ich bemerke da schon einen stärkeren Trend bei vor allem jungen Leuten scharfe Dinge auszuprobieren, und seien es nur die 5 Schaerfegrade beim Currywurststand.
Warum also produziert ein französisches Parfüm Haus einen Duft basierend auf Scoville, Chilies und Schärfe? Die Webseite der Marke Obvious nennt als Zutat eine sogenannte Piri piri amour Wurzel aus den Tiefen des Amazonasgebiets, die eine Rolle in Hochzeitszeremonien spielen soll. Würzig-scharf, Ambrisch soll sie riechen, diese Wunderwurzel. Und das ist ja zumindest eine schöne kleine Geschichte als Basisidee für den Duft. Aber warum nennt man ihn dann Scoville? Ich muss da sofort an diese idiotischen Männlichkeitsrituale der Chili Saucen Tester auf YouTube denken. Da bin ich meilenweit weg von Schamanischen Hochzeitsritualen.
Nun zum Duft:
Beim ersten Sprüher muss ich schmunzeln. Das riecht tatsächlich nach Chili Schoten die man grade auf dem Holzbrettchen klein hackt. Und auf dem Teststreifen bleibt das auch recht lange so. Auf der Haut, zumindest meiner, ist das nur ein kurzer, aber überraschender Anfangskick. Von Birds Eye Chilies geht es dann sehr schnell nach unten auf der Scoville Skala, und es dominiert für eine Weile ein grüner Paprika Akkord. Das ist etwas bitter/süß, aber insgesamt sehr frisch und knackig. Ich mag das gerne, es ist ungewöhnlich, aber sehr tragbar. Mehr und mehr gesellt sich eine sanfte, cremige Vanille dazu, ein Effekt vergleichbar mit Kokosnussmilch die den Schaerfegrad eines Thai Curries mildert.
Aber viel zu schnell ist es leider auch vorbei. Nach 3 Stunden ist es bei mir nur noch ein Hauch. Ich habe den Duft einem zusätzlichen Härtetest unterzogen und ihn mit nach Thailand genommen, scoville-technisch eher ein Top 3 Land. Bei Hitze, Luftfeuchtigkeit, genügend Schweiß auf der Haut, und jede Menge chillies in der Körperchemie entfaltete er sich aber sehr ähnlich, verschwand noch etwas schneller. Nur auf dem Kragen meines Kleides hielt er die ganze Nacht, und da passte er auch gut hin.
Scoville lässt mich etwas ratlos zurück. Ein grandioser Auftakt, ein nettes Zwischenspiel, aber so wirklich überzeugen kann er mich nicht. Der Name verspricht etwas dass der Duft nicht halten kann. Aber andererseits: wer will schon stundenlang nach scharfen Chili Schoten riechen? Bringt er ohne den Novelty Effekt der Kopfnote genug mit um ein eigenständig guter Duft zu sein? Ich weiss es nicht. Ich bin aber froh ihn getestet zu haben und werde meine 5 ml Abfüllung wahrscheinlich sogar aufbrauchen.
Warum also produziert ein französisches Parfüm Haus einen Duft basierend auf Scoville, Chilies und Schärfe? Die Webseite der Marke Obvious nennt als Zutat eine sogenannte Piri piri amour Wurzel aus den Tiefen des Amazonasgebiets, die eine Rolle in Hochzeitszeremonien spielen soll. Würzig-scharf, Ambrisch soll sie riechen, diese Wunderwurzel. Und das ist ja zumindest eine schöne kleine Geschichte als Basisidee für den Duft. Aber warum nennt man ihn dann Scoville? Ich muss da sofort an diese idiotischen Männlichkeitsrituale der Chili Saucen Tester auf YouTube denken. Da bin ich meilenweit weg von Schamanischen Hochzeitsritualen.
Nun zum Duft:
Beim ersten Sprüher muss ich schmunzeln. Das riecht tatsächlich nach Chili Schoten die man grade auf dem Holzbrettchen klein hackt. Und auf dem Teststreifen bleibt das auch recht lange so. Auf der Haut, zumindest meiner, ist das nur ein kurzer, aber überraschender Anfangskick. Von Birds Eye Chilies geht es dann sehr schnell nach unten auf der Scoville Skala, und es dominiert für eine Weile ein grüner Paprika Akkord. Das ist etwas bitter/süß, aber insgesamt sehr frisch und knackig. Ich mag das gerne, es ist ungewöhnlich, aber sehr tragbar. Mehr und mehr gesellt sich eine sanfte, cremige Vanille dazu, ein Effekt vergleichbar mit Kokosnussmilch die den Schaerfegrad eines Thai Curries mildert.
Aber viel zu schnell ist es leider auch vorbei. Nach 3 Stunden ist es bei mir nur noch ein Hauch. Ich habe den Duft einem zusätzlichen Härtetest unterzogen und ihn mit nach Thailand genommen, scoville-technisch eher ein Top 3 Land. Bei Hitze, Luftfeuchtigkeit, genügend Schweiß auf der Haut, und jede Menge chillies in der Körperchemie entfaltete er sich aber sehr ähnlich, verschwand noch etwas schneller. Nur auf dem Kragen meines Kleides hielt er die ganze Nacht, und da passte er auch gut hin.
Scoville lässt mich etwas ratlos zurück. Ein grandioser Auftakt, ein nettes Zwischenspiel, aber so wirklich überzeugen kann er mich nicht. Der Name verspricht etwas dass der Duft nicht halten kann. Aber andererseits: wer will schon stundenlang nach scharfen Chili Schoten riechen? Bringt er ohne den Novelty Effekt der Kopfnote genug mit um ein eigenständig guter Duft zu sein? Ich weiss es nicht. Ich bin aber froh ihn getestet zu haben und werde meine 5 ml Abfüllung wahrscheinlich sogar aufbrauchen.
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