24.10.2022 - 15:22 Uhr

BlueskyFresh
11 Rezensionen

BlueskyFresh
14
Blondinen-Anlock-Megaphon aus dem Morgenland!
Das ist in Sachen „Wirkung“ tatsächlich das Faszinierendste, was ich bislang gerochen habe. Pheromon-Alarm!!
Riecht für mich 100% nach für mich sexuell anziehendem Mann, nach KERL, und zwar die nicht frisch geduschte Handwerker-Sorte - *nach* der Arbeit, in schon ein paar Mal getragenen Klamotten. Ich habe mal gelesen, dass Oud deshalb auf viele Menschen anziehend wirkt - mehr noch, erotisierend -, da es uns symbolisiert, das so riechende Gegenüber sei genetisch sehr verschieden zu uns. Das ist biologisch günstig und zieht deshalb unseren Trigger. Nicht von ungefähr kommt es, dass dunkelhaarige Südländer so häufig auf helle Blondinen abfahren und umgekehrt, ein Boris Becker von Exotik träumt. Wir wollen unsere schadhaften Erbanlagen (die jede/r in sich trägt) herausmendeln, oder die Wahrscheinlichkeit optimieren, dass sie jedenfalls nicht im anderen Gengut auf sich selbst treffen und so reinerbig zur Geltung kommen. Dazu drängt uns unsere Natur, weil es evolutionsbiologisch vorteilhaft ist.
Genau DAS ist es, was ich hier rieche - den zu mir genetisch maximal unterschiedlichen, dunklen Kerl! In all‘ seinen Ausdünstungen und seiner ganzen Natur. Nur ein ganz bisschen schwitzig - einfach Körpergeruch. Animalisch, männlich, herb, wild, rau.
Behaarter Nacken und etwas fettige, dunkle Locken. Dunkler Bart oder sein Schatten.
Das könnte auch ein Osmane sein, Araber, maximal fremd. Aber spannend fremd.
Die Blondine sortiert schonmal ihre Gene.
(Update: Jetzt hab‘ ich‘s: Einer aus Khal Drogos Beschützertruppe ist das! Ein wilder Dothraki, mit dieser fremden Sprache. Selbst Drogo himself ist hierfür noch zu grünäugig.)
Dazu: LEDER, großgeschrieben und mit Ausrufezeichen! Auch eher von der gebrauchten, speckigen Sorte.
Dreckig, das Ganze. Sexy, wild, gefährlich. Anlockend. Stark.
Das Oud spendiert auch etwas Stall, aber für mich in der angenehmen Variation. Pferd, wie das Tier im Ganzen riecht. Nicht speziell oder ausschliesslich sein Dung. Edles Pferd, keine Kuh.
Ganz ehrlich, wenn einer so riecht, könnte auch ich als gezügelte, keusche, sittsame Maid für nichts garantieren. Ich liesse mich für ein paar Kamele verscherbeln.
~ Will ich selber so riechen? Nein, das wäre irgendwie verwirrend. Obwohl die Noten total mein Ding sind. Außerdem müsste ich permanent an mir selber schnüffeln.
Für Männer? Waffenscheinpflichtig. Allerdings von der hintergründigen, listigen Art. Der wickelt die Ladies schon ein, bevor sie überhaupt bewusst etwas gerochen haben.
Nun nochmal etwas nüchterner, für alle, denen das Ding nicht sofort auf den Fortpflanzungsknopf drückt:
Im ersten Sprüh durchaus frisch. Dann kommt der „Kerl“, angenehm männlich-schwitzig, und zeigt seine Bauarbeiter-Ritze, in die ein Streifen dunkle Körperbehaarung verläuft. Es stallt, ledert und pferdelt. Dann wird es zunächst sanfter, balsamischer, auch - leider! (Oder hab ich‘s alles weggesnifft?) etwas leiser, mehr understatement.
Es verbleibt zur Hälfte „Körpergeruch“ und zur Hälfte „Parfum-Auflage“. Diese ist ledrig, holzig, weihrauchartig-harzig-balsamisch (Elemiharz!). Eine gewisse Frische bleibt (Pfeffer, Bergamotte) - ich liebe dieses Pendeln zwischen Frische und Balsamik! Hier ausgesprochen gut abgewogen. Der Gesamteindruck ist aber eindeutig eher „warm“. Kerlig-warm, trocken-gegerbte, warme Männerpranke, nicht dieses asexuell-kirschig-süß-kantenlos-pudrige Sofa-Warm, was derzeit (für meinen Geschmack „leider“) so für Männer trendet.
Es könnte auch etwas Tabak drin sein, jedenfalls bekomme ich die Anmutung.
Der Drydown ist damit etwas generischer, hat man im Prinzip thematisch schonmal gerochen und habe ich hier auch schon in ein paar Ausführungen stehen (im Drydown zunächst etwas dem #malachitgrau ähnlich, hier allerdings plus Oud).* Gefällt mir bis hierhin aber. Dazu kommt nun leider eine leicht stechende Synthetik-Note. Es ist, als hole der Duft mit der Keule nochmals aus. Hier Punktabzug. Im letzten Tragedrittel wird er mir zu säuerlich-„Bergamask“.
Aber irgendwo im Hintergrund lauert er immer noch, der Kerl…
Sillage, Haltbarkeit, Flakon, Dings, keine Ahnung, ich kann mich nicht konzentrieren, frag mich später nochmal. Den muss man getestet haben, kein Blindbuy. Ich bin sicher, dass der polarisiert wie ein individueller Körpergeruch - zieht einen an oder stößt einen ab. Das ist, was „Oud“ kann, eines harmlosen Baumes Harz (oder dessen Nachbildung), plus ein paar Chemikalien aus dem Labor - faszinierend.
Boah, geiles Zeug.
Teufelszeug!
Ich ergebe mich.
Hier, bittesehr, 1x Blondinengene. Säuberlich vorsortiert.
——————————
* Wer generell von den Noten her die „Grautöne“ mag - hier mal testen! Ist wie eine Mischung aus Quarzgrau und Malachitgrau plus Leder plus (noch europäisch-verdauliches) Oud plus Orto-Parisi-Synthetik für die Lautstärke.
Riecht für mich 100% nach für mich sexuell anziehendem Mann, nach KERL, und zwar die nicht frisch geduschte Handwerker-Sorte - *nach* der Arbeit, in schon ein paar Mal getragenen Klamotten. Ich habe mal gelesen, dass Oud deshalb auf viele Menschen anziehend wirkt - mehr noch, erotisierend -, da es uns symbolisiert, das so riechende Gegenüber sei genetisch sehr verschieden zu uns. Das ist biologisch günstig und zieht deshalb unseren Trigger. Nicht von ungefähr kommt es, dass dunkelhaarige Südländer so häufig auf helle Blondinen abfahren und umgekehrt, ein Boris Becker von Exotik träumt. Wir wollen unsere schadhaften Erbanlagen (die jede/r in sich trägt) herausmendeln, oder die Wahrscheinlichkeit optimieren, dass sie jedenfalls nicht im anderen Gengut auf sich selbst treffen und so reinerbig zur Geltung kommen. Dazu drängt uns unsere Natur, weil es evolutionsbiologisch vorteilhaft ist.
Genau DAS ist es, was ich hier rieche - den zu mir genetisch maximal unterschiedlichen, dunklen Kerl! In all‘ seinen Ausdünstungen und seiner ganzen Natur. Nur ein ganz bisschen schwitzig - einfach Körpergeruch. Animalisch, männlich, herb, wild, rau.
Behaarter Nacken und etwas fettige, dunkle Locken. Dunkler Bart oder sein Schatten.
Das könnte auch ein Osmane sein, Araber, maximal fremd. Aber spannend fremd.
Die Blondine sortiert schonmal ihre Gene.
(Update: Jetzt hab‘ ich‘s: Einer aus Khal Drogos Beschützertruppe ist das! Ein wilder Dothraki, mit dieser fremden Sprache. Selbst Drogo himself ist hierfür noch zu grünäugig.)
Dazu: LEDER, großgeschrieben und mit Ausrufezeichen! Auch eher von der gebrauchten, speckigen Sorte.
Dreckig, das Ganze. Sexy, wild, gefährlich. Anlockend. Stark.
Das Oud spendiert auch etwas Stall, aber für mich in der angenehmen Variation. Pferd, wie das Tier im Ganzen riecht. Nicht speziell oder ausschliesslich sein Dung. Edles Pferd, keine Kuh.
Ganz ehrlich, wenn einer so riecht, könnte auch ich als gezügelte, keusche, sittsame Maid für nichts garantieren. Ich liesse mich für ein paar Kamele verscherbeln.
~ Will ich selber so riechen? Nein, das wäre irgendwie verwirrend. Obwohl die Noten total mein Ding sind. Außerdem müsste ich permanent an mir selber schnüffeln.
Für Männer? Waffenscheinpflichtig. Allerdings von der hintergründigen, listigen Art. Der wickelt die Ladies schon ein, bevor sie überhaupt bewusst etwas gerochen haben.
Nun nochmal etwas nüchterner, für alle, denen das Ding nicht sofort auf den Fortpflanzungsknopf drückt:
Im ersten Sprüh durchaus frisch. Dann kommt der „Kerl“, angenehm männlich-schwitzig, und zeigt seine Bauarbeiter-Ritze, in die ein Streifen dunkle Körperbehaarung verläuft. Es stallt, ledert und pferdelt. Dann wird es zunächst sanfter, balsamischer, auch - leider! (Oder hab ich‘s alles weggesnifft?) etwas leiser, mehr understatement.
Es verbleibt zur Hälfte „Körpergeruch“ und zur Hälfte „Parfum-Auflage“. Diese ist ledrig, holzig, weihrauchartig-harzig-balsamisch (Elemiharz!). Eine gewisse Frische bleibt (Pfeffer, Bergamotte) - ich liebe dieses Pendeln zwischen Frische und Balsamik! Hier ausgesprochen gut abgewogen. Der Gesamteindruck ist aber eindeutig eher „warm“. Kerlig-warm, trocken-gegerbte, warme Männerpranke, nicht dieses asexuell-kirschig-süß-kantenlos-pudrige Sofa-Warm, was derzeit (für meinen Geschmack „leider“) so für Männer trendet.
Es könnte auch etwas Tabak drin sein, jedenfalls bekomme ich die Anmutung.
Der Drydown ist damit etwas generischer, hat man im Prinzip thematisch schonmal gerochen und habe ich hier auch schon in ein paar Ausführungen stehen (im Drydown zunächst etwas dem #malachitgrau ähnlich, hier allerdings plus Oud).* Gefällt mir bis hierhin aber. Dazu kommt nun leider eine leicht stechende Synthetik-Note. Es ist, als hole der Duft mit der Keule nochmals aus. Hier Punktabzug. Im letzten Tragedrittel wird er mir zu säuerlich-„Bergamask“.
Aber irgendwo im Hintergrund lauert er immer noch, der Kerl…
Sillage, Haltbarkeit, Flakon, Dings, keine Ahnung, ich kann mich nicht konzentrieren, frag mich später nochmal. Den muss man getestet haben, kein Blindbuy. Ich bin sicher, dass der polarisiert wie ein individueller Körpergeruch - zieht einen an oder stößt einen ab. Das ist, was „Oud“ kann, eines harmlosen Baumes Harz (oder dessen Nachbildung), plus ein paar Chemikalien aus dem Labor - faszinierend.
Boah, geiles Zeug.
Teufelszeug!
Ich ergebe mich.
Hier, bittesehr, 1x Blondinengene. Säuberlich vorsortiert.
——————————
* Wer generell von den Noten her die „Grautöne“ mag - hier mal testen! Ist wie eine Mischung aus Quarzgrau und Malachitgrau plus Leder plus (noch europäisch-verdauliches) Oud plus Orto-Parisi-Synthetik für die Lautstärke.
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