19.02.2013 - 10:47 Uhr
Bertel
236 Rezensionen
Bertel
Top Rezension
14
200 %
Ich fall gleich mit der Tür ins Haus: Odoris "Cuoio" ist ein absolutes Meisterwerk und hat einen festen permanenten Sitz in meinem Olymp. Wo ist der Button für das 200%-Rating den ich schon für Roja Doves Kreationen gesucht habe? ;-)
"Cuoio" startet von der ersten Sekunde an mit dieser unfassbar dichten Textur, dieser fleischig-schillernden Struktur, dieser unglaublichen Tiefe und Komplexität wie ich sie sonst nur von meinen geliebten Vintage-Düften her kenne. Ich habe nicht den geringsten Schimmer wie Odori das noch im Jahre 2008 hinbekommen konnte, dafür bedarf es üblicherweise Zutaten in einer Qualität und natürlichen Komplexität die längst nicht mehr greifbar ist.
Schon die lächerlich dürren Worte "Bergamotte, Orange, Ylang-Ylang" können nicht im Ansatz das Feuerwerk der Obertöne und Nuancen beschreiben das da vor unseren Nasen und Sinnen abbrennt. Was für eine unglaublich tiefe, herb-süße Bergamotte, was für eine saftige, sonnige, zutiefst farbige Orange, einzig der Ylang-Ylang feuert nur zurückhaltend den tiefen süßen weißen Duft aus seinen offensichtlich kaum geöffneten Blüten sondern lässt vielmehr seine tiefgrünen kraftvollen Blätter strahlen und sprießen. Was für ein Eröffnungsakkord, ich kenne kaum einen besseren und überwältigenderen.
Bereits nach wenigen Minuten leitet unvermittelt ein kräftiger, fast stechender, sehr angenehm würziger, auf jeden Fall unzweifelhaft erkennbarer und auch im weiteren sehr präsenter Ingwerton in das Herz über. Vetiver empfinde ich hier angenehmerweise als dahinter nur sehr zurückhaltend wahrnehmbarer stützender und abrundender grasig-erdiger Faktor der von Farbton und Intensität perfekt eingepasst und abgestimmt ist, und auch der Honig ist hier völlig unsüß (die Süße in dieser Phase weht immer noch von den zitrischen Orangen- und Bergamottennoten herüber) sondern besticht durch seine Wachsanteile, es ist der ganz dunkle Waldhonig der schon fast harzig-balsamisch ist und vielleicht auch noch die Würze von Nadelbäumen und ähnlichem aus dem Wald mitbringt.
Es scheint sich insgesamt um einen Mischwald zu handeln, denn zum Drydown hin lassen endlich die zitrischen Noten aus und geben den Blick auf die Birken frei, und hier endlich, in Kombination mit einem hier beinahe takabartig dunklen Amber und einem schon fast harzig-rauchigen Patchouli, steht der Eindruck, das Bild, der Geruch von Leder auf, im Sinne des "Russisch Leder", des "Cuir de Russie" oder "Juchten", des mit Birkenteer getränkten Stiefelleders, diese Art cuoio haben wir hier. Und erst hier, in der Basis, die namensgebende Note, das muss man sich erstmal trauen ;-)
Nach meiner Empfindung ein absolut kompromissloser, direkter, schonungslos markanter und gerade damit faszinierend attraktiver und herb charmanter Duft - unfassbar großartig, einerseits ganz im "alten Stil", andererseits mit interessanten, mutigen und innovativen Variationen in der Eröffnung mit seinen zitrisch-floralen Noten - wie gesagt ein hohes Meisterwerk das u.a. Helmut Langs "Cuiron" mehr als würdig zur Seite steht.
Sadly discontinued, soweit ich weiß...
"Cuoio" startet von der ersten Sekunde an mit dieser unfassbar dichten Textur, dieser fleischig-schillernden Struktur, dieser unglaublichen Tiefe und Komplexität wie ich sie sonst nur von meinen geliebten Vintage-Düften her kenne. Ich habe nicht den geringsten Schimmer wie Odori das noch im Jahre 2008 hinbekommen konnte, dafür bedarf es üblicherweise Zutaten in einer Qualität und natürlichen Komplexität die längst nicht mehr greifbar ist.
Schon die lächerlich dürren Worte "Bergamotte, Orange, Ylang-Ylang" können nicht im Ansatz das Feuerwerk der Obertöne und Nuancen beschreiben das da vor unseren Nasen und Sinnen abbrennt. Was für eine unglaublich tiefe, herb-süße Bergamotte, was für eine saftige, sonnige, zutiefst farbige Orange, einzig der Ylang-Ylang feuert nur zurückhaltend den tiefen süßen weißen Duft aus seinen offensichtlich kaum geöffneten Blüten sondern lässt vielmehr seine tiefgrünen kraftvollen Blätter strahlen und sprießen. Was für ein Eröffnungsakkord, ich kenne kaum einen besseren und überwältigenderen.
Bereits nach wenigen Minuten leitet unvermittelt ein kräftiger, fast stechender, sehr angenehm würziger, auf jeden Fall unzweifelhaft erkennbarer und auch im weiteren sehr präsenter Ingwerton in das Herz über. Vetiver empfinde ich hier angenehmerweise als dahinter nur sehr zurückhaltend wahrnehmbarer stützender und abrundender grasig-erdiger Faktor der von Farbton und Intensität perfekt eingepasst und abgestimmt ist, und auch der Honig ist hier völlig unsüß (die Süße in dieser Phase weht immer noch von den zitrischen Orangen- und Bergamottennoten herüber) sondern besticht durch seine Wachsanteile, es ist der ganz dunkle Waldhonig der schon fast harzig-balsamisch ist und vielleicht auch noch die Würze von Nadelbäumen und ähnlichem aus dem Wald mitbringt.
Es scheint sich insgesamt um einen Mischwald zu handeln, denn zum Drydown hin lassen endlich die zitrischen Noten aus und geben den Blick auf die Birken frei, und hier endlich, in Kombination mit einem hier beinahe takabartig dunklen Amber und einem schon fast harzig-rauchigen Patchouli, steht der Eindruck, das Bild, der Geruch von Leder auf, im Sinne des "Russisch Leder", des "Cuir de Russie" oder "Juchten", des mit Birkenteer getränkten Stiefelleders, diese Art cuoio haben wir hier. Und erst hier, in der Basis, die namensgebende Note, das muss man sich erstmal trauen ;-)
Nach meiner Empfindung ein absolut kompromissloser, direkter, schonungslos markanter und gerade damit faszinierend attraktiver und herb charmanter Duft - unfassbar großartig, einerseits ganz im "alten Stil", andererseits mit interessanten, mutigen und innovativen Variationen in der Eröffnung mit seinen zitrisch-floralen Noten - wie gesagt ein hohes Meisterwerk das u.a. Helmut Langs "Cuiron" mehr als würdig zur Seite steht.
Sadly discontinued, soweit ich weiß...
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