vor 5 Jahren
Gestern Abend. Kartenspielen bei Freunden. Drei andere sind schon vor mir da. Bei der Begrüßungsumarmung mit der Gastgeberin:
Sie: "Oh, du hast Parfum benutzt!" Ich: "Ja, eben vorm Losfahren aufgesprüht."
Sie: "Das mag ich!"
Ich begrüße die nächste: "Ah, ja, das ist blumig, mir gefällt das auch."
Ich begrüße die Dritte: "Wieso? Ich rieche nichts."
Noch bevor ich die Vierte begrüße, sagt sie zu der Dritten: "Was? Der ganze Raum riecht danach!"
Ich (etwas erschrocken): "Das wird gleich weniger, wie gesagt, ich habe es vor 15 Minuten frisch aufgesprüht."
Nach einer Zeit geht die, die nichts gerochen hat, aufs Klo. Als sie wieder reinkommt: "Oh, jetzt rieche ich es auch! Das ist gut, blumig."
Mein Fazit:
1. Ich habe in meiner Begeisterung wohl etwas zu viel gesprüht. Zwei Sprüher hätten wohl gereicht, es hätten nicht vier sein müssen.
2. Für meine Adaptation spricht zudem, dass ich, als ich dann auch aufs Klo ging und wieder reinkam, nur Alkohol roch vom Wein, der getrunken wurde, und von dem ich nur ein halbes Glas gehabt hatte, da ich noch fahren musste.
3. Die Erkenntnis, dass die Leute komische Wahrnehmungen haben, oder ihre Wahrnehmung nicht trefflich benennen können: Blumig! Das trifft für mich nicht den zentralen Charakter des Duftes, obwohl ich Blumenduftliebhaberin bin. Blumig hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Und vor allem nicht gleich mehrfach. Da liegt die Parfumo-Klassifizierung meines Erachtens mit fruchtig-synthetisch richtig.
Es war nämlich schon wieder mein neuer Schatz: "Modern Muse Le Rouge Gloss".