Seerose

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6 - 10 von 682
Seerose vor 7 Monaten 21
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Eine seltsame erste Bekanntschaft
Durch einen Irrtum wurde mir "Shalimar Milléssime Iris" fast verdorben. Ich muss das erzählen, weil es so verwirrend war.
Mit großer Spannung nahm ich das Päckchen mit dem ersehnten Duft in Empfang, unbeschädigt, gut verpackt.
Aber beim Gehen in die Wohnung roch ich einen mir unangenehmen Duft: aquatisch-fade Tuberose, Nuance de Peau, irgendwie so und genau was ich überhaupt nicht mag. Sollte das schon von "Shalimar Milléssime Iris" wahrzunehmen sein, war etwas ausgelaufen, zerbrochen?
Ich öffnete den Karton: Alles war sicher verpackt, unbeschädigt, 3 Proben zusätzlich in einem weißen Säckchen. Aber der Geruch wurde noch stärker. Ich roch am Karton, ja, ein wenig.
Ich nahm die Proben aus dem Säckchen und stellte sie in den Sortierkasten. Es roch immer weiter so stark. Ich packte den Flakon vorsichtig aus der Folie und dem schwarzen Karton: eigentlich roch die Schachtel nach Schachtel, nur die Folie....vielleicht war sie das?
Sollte das der Duft sein - oje? Ich ließ den Flakon erstmal auf dem Tisch vor mir für sich allein stehen. Es roch im ganzen Zimmer nach diesem seltsamen Geruch.
Nach ein paar Stunden konnte ich nicht widerstehen und trug ein Spritzerchen auf meinen Unterarm hier am Tisch auf.
Zuerst roch ich nur den oben beschriebenen Duft und das für längere Zeit und durch ihn hindurch süßes Shalimar.
Ich war ratlos weil das nicht der erwartete Duft sein konnte . Ich habe anderes in einem anderen Raum gemacht, der seltsame Geruch wich allmählich war aber bei diesem 1. Test immer in meiner Nase.
Eine leise Enttäuschung kam in mir auf.
Viel später roch ich an der Stelle Shalimar, süß, nur war meine Nase immer noch nicht fertig mit dem anderen. Sollte das Iris sein? Nein, das konnte nicht sein.
Als ich heute Vormittag hier in den Raum kam, roch es ganz intensiv nach dem oben beschriebenen: Aufdringlich, fade!
Ich roch an den Schächtelchen der Proben, ja, eine feine Spur, ich roch an den Proben: Nein, gar nichts davon. Ich roch am Flakon von "Shalimar Milléssime Iris: kaum. Ich nahm die Verschlußkappe ab und roch am Sprüher; NEIN, nichts von diesem komischen Geruch, sondern Shalimar.
Ah, gut, ich werde sehen - nein - riechen.
Dann machte ich Hausarbeit und kam wieder an den Laptop um die Mails zu checken. Jetzt roch es noch stärker nach dem seltsamen Geruch.
Ich öffnete weit die Terrassentür, es roch unvermindert ganz dicht bei mir.
Zuvor hatte mein Mann seine Sachen am Laptop erledigt. Ich wollte etwas aufräumen, da sah ich das Säckchen, dass er mit seinen Papieren offensichtlich unter dem Laptopständer hervorgeschoben hatte. Ich hatte am Tag vorher nicht bemerkt, dass es unter den Laptop gerutscht war und es vergessen.
Ich nahm es, roch daran: Puh, schrecklich: das ist das "Corpus delicti"! Das Säckchen roch dermaßen penetrant und "dieselte" den gesamten Raum ein.
Ich trug es mit spitzen Fingern ins Badezimmer und legte es in den Korb mit heller zu waschender Wäsche. Da verbreitet es nun beleidigt immer noch seinen Geruch.
Am Mittag trug ich nun unbehelligt davon "Shalimar Milléssime Iris" auf.
Und das auch aufs Dekolletee.
Ich roch sofort eine leicht veilchenhafte Iris mit rauchiger Vanille, trocken süßer werdend, mit unverkennbarem Shalimar. Ein wenig vermißte ich etwas deutlichere Bergamotte.
Dann fühlte ich mich eine lange Zeit wohl und glücklich den Duft von "Shalimar Milléssime Iris" um mich an mir zu haben. Nicht zu stark dennoch intensiv.
Dann verstärkte sich "Shalimar Milléssime Iris" noch bei mir, wurde süßer. Die Iris machte sich rar. Rose? Leider kann ich sie kaum wahrnehmen.
Das habe ich bei vielen Düften mit Rosen.
Nicht aber beim Duft von meinen echten historischen Rosen. Ich kenne diese sich verstärkende Note von einigen Düften bei mir und nahm mir vor, diesen Duft immer sehr vorsichtig zu dosieren.
Einige Male öfter und immer vorsichtig dosiert, wenn ich wieder ein vernichtendes, herablassendes Statement las, konnte eine mich immer faszinierende Duftnote identifizieren: Rosenholz/Palisander: Streng-aromatisch holzig, bitter, ozonige Aquatik,
Das macht diesen Duft heimlich-latent für mich besonders.
Aber jetzt nach sehr vielen Stunden rieche ich einen feinen pudrigen Irisduft und ein wenig so, wie meine immer noch üppig blühende und duftende Moscata-Minirose "Miss Ahrensburg". Das konnte ich an den jetzt wieder an den mehr als 100 erblühenden gefüllten zartrosé Blütchen prüfen. Nicht zu vergessen die unvermeidliche Shalimar-Vanillenote, die immer mitduftet.
Insgesamt fehlt mir die aromatische und erfrischende Bergamotte zumindest als Startnote wie bei Mama Shalimar. Es kann ein süßer streckenweise bedrängender Duft sein, jedenfalls bei mir.
Jetzt ist "Shalimar Milléssime Iris" für mich ein neues Parfüm. Ich fremdele fast immer, wenn ich ein neues Parfüm erworben habe und es zuerst teste.
Es ist für mich ein nobles Parfüm, das ich gewiß sehr lieben werde, wie alle Shalimars bisher.
21 Antworten
Seerose vor 9 Monaten 19
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Unzählige Rosen, unzählige Bedeutungen der Rose
gibt es auf unserer Erde. Viele Mythen, Märchen, Lieder, Geschichten, neue und sehr alte sind nahezu allen von uns bekannt. Schon auf einer sumerischen Keilschrifttafel viele Jahrtausende alt, sind Rosen erwähnt.
Daher erstaunt es mich, dass noch niemand über diesen Rosenduft eine Rezension geschrieben hat.
Rosen für "altere Damen" ist z. B. ein Klischee, es wertet damit nicht nur Rosenparfüms ab.
Dem habe ich hier schon öfter widersprochen.
Jedoch wurden früher Rosenwässer, -öle von Männern verwendet. Ich erwähne hier oft J. W. von Goethe, der sich große Mengen Rosenwasser sowie 'Farina Gegenüber' EdT kommen ließ und es selbst verwendete.
Als ich jung war liebte ich Rosendüfte. Jedoch seit ich mich im Parfumo tummele, passierte es ganz langsam, dass ich Rosendüfte in Parfüms nicht mehr oder kaum wahrnehmen konnte. Nur mit Oud, Weihrauch und Eichenmoos, roch/rieche ich Rosen mehr oder weniger deutlich.
Auch 'White Rose" von Floris war mir trotz anfänglicher Begeisterung ein fades Parfüm geworden.
Umso beruhigter bin ich, dass ich meine duftenden Rosen jeden Frühsommer mit ihren verschiedenen Düften in ihrer Blüte wahrnehmen kann.
Warum nur kann ich sie in vielen Düften gar nicht mehr identifizieren? Sind es die synthetischen Kompositionen, die mich allenfalls den Geruch von Hagebuttentee wahrnehmen lassen? Ich vertiefe das jetzt nicht mit weiteren Spekulationen.
Vielleicht finde ich eines Tages die Ursache für meine partielle Geruchsblindheit/Anosmie heraus.
Und komme auf "Rose Trocadéro" von Le Jardin Retrouvé, von dem ich eine O-Probe direkt vom Verkäufer aus Frankreich erhielt.
Mit Skepsis trug 'Rose Trodadéro' auf. Und stellt mit Freude fest: Das ist tatsächliche ein sehr schöner moderner Rosenduft, den ich in sehr gut wahrnehmen kann.
Zuerst rieche ich eine Rosenmischung, nicht zu stark, nicht zu zitrisch, nicht zu fad für meine Nase. Ich rieche das, was ich im Juni abends im Besonderen rieche, wenn alle meine Rosen auf der Terrasse blühen: Geradezu paradiesisch und doch nicht bedrängend, weil dieses Duftgemisch in der frischen Luft mit anderen Blumen, dem Grün und dem nahen fließenden Wasser vermischt wird.
Einzeln an den Blüten gerochen ist von sehr starken Rosen, moschusduftenen, nach Tee riechenden und sogar eine, die nach Jasmin duftet und noch vieles mehr, alles als Nasenschmaus als Duftnoten an verschiedenen Rosensorten möglich.
Das ist in 'Rose Trocadero' meisterhaft zusammengefaßt. Zuerst ist 'Rose Trodadéro' nur Rose, dann rieche ich eine Spur Zitrisches und ein angenehmes dezentes Grün. Das alles ist für mich zunächst pudrig, eine Spur seifig, etwas würzig und dann folgt eine spritzige erfrischende Note die ich auch in anderen Parfüms sehr mag: Ich tippe auf "Rosengeranie" und beim Aufrufen ist das auch gelistet. Die Rosengeranie durchlüftet 'Rose Trodadéro', nimmt dem Rosenparfüm das Schwere, Dunkle, das ich früher in manchen Rosendüften nicht besonders mochte. Rosengeranie hellt 'Rose Trodadéro' auf.
Die Seifigkeit zieht sich ganz schnell zurück, die Pudrigkeit wird langsam von Moschus zu Cremigkeit verwandelt.
Zugleich wird 'Rose Trodadéro' insgesamt in seiner Sillage schwächer. Ich denke schon, dass die Haltbarkeit dann bei mir doch noch zu wünschen übrig läßt. Erleichtert stelle ich stelle fest, dass sich immer wieder angenehme Duftwölkchen vom Handgelenk zu meiner Nase hochsteigen.
'Rose Trodadéro' ist nach 5 Stunden noch wahrnehmbar bei mir - mit überraschend verstärkten Gewürzen, die hier mit Lavendel und Gewürznelke angegeben sind. Den hellen Lavendel kann ich, jetzt, wo ich es weiß, identifizieren, ebenso die Gewürznelke. Nun ist 'Rose Trodadéro jetzt ein heller, leichter würzig-herber und ernsthafter Rosenduft.



19 Antworten
Seerose vor 10 Monaten 12
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Inspiré de l' Art Flower Japonaise
so steht es auf der Verpackung. Ich habe ihn blind gekauft.
Auch weil ich daran dachte, dass es vielleicht der letzte Duft ist den Kenzo noch als Idee in Auftrag gegeben und möglicherweise als eine Art Vermächtnis hinterlassen hat.
Deshalb wollte ich ihn annehmen, ganz gleich wie er ist. Und das werde ich auch.
Die Ankündigung versprach den Duft von Sobacha-Tee. Es handelt sich um einen Buchweizentee, gemahlen, geröstet, den man in Japan auch als Tee trinkt.
Es wurde ein leichtes Raucharoma angedeutet.
Ich habe Sobacha-Tee schon während Ikebana-Kursen getrunken. Ich habe also eine Vorstellung davon.
Buchweizen mag ich sehr gerne riechen und auch essen.
Jedoch den Duft des blühenden Buchweizens im Moor im Sommer zu riechen ist für mich etwas unbeschreiblich seltsam Schönes, ein Sehnsuchts- und Heimatgefühl.
(Nur Buchweizenhonig, den ich in Rußland und auch in Deutschland gekauft hatte, war für mich widerlich.)
Aus der speziellen japanischen Kirschblüte kann nur in Salz fermentiert überhaupt ein Duft entwickelt werden. (laut Wikipedia)
Die frische Blüte hat keinen Duft. Sie entwickelt auch keine Früchte. Es ist ein reiner Zierbaum, dessen Blüte in Japan ganz besondere symbolische Bedeutungen hat, deren üppige Blütenpracht intensiv gefeiert wird.
Seltsam, im Grunde gibt es den Duft dieser Blüten nur sauer vergoren wie Sauerkraut.
Tuberose?
Jedoch sind Absolues - so meine Wahrnehmung , sehr zart und leise, filigran.
Australisches Sandelholz ist für mich nicht mit dem indischen gleich zu setzen.
Da ich ohne vorher zu testen gekauft hatte, habe ich auch vor dem Nachschauen hier blind getestet. Beim Verkäufer war die Pyramide, wie ich im Abschluß geprüft habe, auch ausführlicher und etwas anders.
Nun kam Flower Ikebana in seinem schönen Flakon, der eine moderne Ikebanavase für eine Blüte oder für ein minimalistisches Arrangement im sogenannten modernen "Freestyle" verwendet werden kann.
Zu meiner Enttäuschung rieche ich von allem Besonderen in den ersten Tests kaum etwas.
Kein besonntes Moor im Frühsommer mit Buchweizenblütenduft, kein gerösteter Sobacha -Tee. Glücklicherweise auch keine Tuberose.
Stattdessen nehme ich einen sehr intensiven honigsüßen lieblichen Blütenfruchtduft war, der sogar auf positive Weise synthetisch ist.
Und erinnere mich an die japanischen sehr süßen harten grellbunten eckigen Bonbons, die wir bei der Teepause in den Ikebanastunden in den Mund nehmen konnten und so den Tee auf diese Weise süßten.
Sicher, es folgt eine Art Cremigkeit die ebensogut durch Moschus und Vanille entstanden sein könnte. Die sanfte holzige Cremigkeit von Sandel empfinde ich nicht.
So bleibt Flower Ikebana sehr lange. Irgendwann stellt sich auch eine leichte Holznote ein.
Nein, es ist kein minimalistisches Ikenobo-Blumenarrangement aus der fernen 8. Jahrhundert. Man könnte es mit einer Mischung aus dem traditionellen Nihonga-stil und den modernen Mangacomics vergleichen. Modern, verspielt. Zwischen Hokusai und Manga gewissermaßen. Aber auch - so ahne ich es - eine für uns unbekannte und nicht erkennbare japanische verborgen - erotische Bedeutung, süß und verspielt in verschiedener Hinsicht ist durchaus denkbar.
Nachtrag 28.12. 2023
Nach ca. einem halben Jahr ohne Flower Ikebana zu benutzen, habe ich ihn wieder aufgetragen und?
Nehme eine schöne getreidige Note wahr, tatsächlich in etwa Buchweizen mit leicht holzig-cremigem Sandel vermischt. Und nach ziemlich langer Haltbarkeit im Ausklang eine ganz zarte liebliche Tuberose. Jetzt finde ich Flower Ikebana sehr schön. Bei einem so neuen Parfüm sollte man vielleicht bei anfänglicher leichter Enttäuschung zunächst geduldig abwarten. Wenn es dann immer noch nicht funkt, dann sollte man sich vom Duft trennen.






12 Antworten
Seerose vor 10 Monaten 20
10
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Große Erwartung - große Enttäuschung
Es fällt mir nicht leicht, diese Rezension zu schreiben. Ich nehme es auf mich, weil der Duft neu ist und beworben wird . Und wurde seltsamerweise immer noch keine Rezension geschrieben.
Was ich für diesen neuen und vielversprechenden Duft sehr eigenartig fand.
Auf das Testen dieses Parfüms habe ich mich gefreut. Noch nie war ich von einem L' Artisan-Duft enttäuscht worden, wenngleich einige Düfte nicht so ganz meine Vorlieben trafen, so hatte ich zumindest keine so großen Erwartungen.
Ich hatte einen frühlingshaften zart-lieblichen Duft erwartet.
Aber ich habe dreimal und blind versucht, dieser Pfirsichblüte etwas abzugewinnen bzw, die Pfirsichblüte zu finden. Blüten überhaupt sollten zumindest wahrzunehmen sein. Zuerst war ich so enttäuscht, dass ich meinte, dass Fleur de Pêche ein mißlungener Duft sei. Ich habe ihn abgewaschen.
Beim 2. Mal bin ich während des Verlaufs nicht nur abgelenkt worden, es war auch sehr heiß, und ich nahm ihn erst nach längerem Tragen wieder wahr: Ein synthetischer leicht scharfer Geruch war noch auf meiner Haut.
Aber ich meinte: Das kann doch nicht sein, es muss mit meiner Wahrnehmung etwas nicht stimmen.
Jedoch stellte ich die Abfüllung zur Seite und testete einige Tage zwei andere Düfte, die mir gut gefielen. Einer sogar von L' Artisan.
Nun ist es ein kühler Abend und ich habe Zeit.
Also was nehme ich wahr?
Der Auftakt von Fleur de Pêche ist wie zuvor aquatisch mit einer Acetonnote. Dann folgt das, was ich als stumpfe Tuberosennote schon in vielen Düften wahrgenommen habe. Weswegen ich viele Jahre hier vor allem im Anfang, Düfte mit Tuberose nicht mochte.
Vergebens versuche ich so etwas wie Jasmin, sogar Maiglöckchen oder andere weiße Blüten zu finden. Hingegen nehme ich eine dominierende süßliche Ambroxannote wahr, bis auf eine scharfe Note, die als Pfeffer hier gelistet ist. Danach tut sich nichts mehr. Es ist zum Glück kein starker Duft,. Mit viel gutem Willen kann ich eine Spur wässriger Blüten wahrnehmen. Und das, was mir sonst an so an Düften mit Pfirsich gefällt, eine besondere Art von Pudrigkeit kann ich nicht feststellen.
Da kommt mein Mann vorbei und ich lasse ihn an meinem Handgelenk riechen und frage: "Wie findest Du diesen Duft".
Er ist sonst immer sehr unkritisch, ich kann die Parfüms tragen, die ich tragen will.
Er riecht konzentriert und sagt: "Was ist das? Riecht irgendwie stumpf, es riecht wie, wie, also ehrlich irgendwie, sei nicht gekränkt, wie ein Putzmittel, mir fällt nicht ein, wie es heißt."
Nein, ich bin nicht gekränkt. Sein sonst fast stereotypes Urteil: "Das ist aber ein starker Duft und ich rieche Maiglöckchen oder auch Jasmin" wäre immerhin ein Argument für Fleur de Pêche gewesen.
Ganz entfernt meine ich, dass Délira/Sautes Humeur von L'Artisan in dieser Richtung gerochen hätte. Ich kann das anhand meiner Notizen fragmentarisch in etwa nachvollziehen. Délira war in der Basis viel süßer und insgesamt dichter. Dafür spricht, dass mir der vor ca 7 Jahren getestete Duft jetzt beim Schreiben dazu einfällt.
Ich schrieb u. a.: Gewöhnungsbedürftig.
Ich bin gespannt auf die nächste Rezension.



20 Antworten
Seerose vor 11 Monaten 21
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Tocade: Eine Willkommensrezension
Ganz im Anfang hier im Parfumo testete ich auch Tocade, erst als Mini, dann erwarb ich einen Flakon. Ich liebte den Flakon schon wegen seiner "bauhausigen" Verschlußkappe mit dem handschmeichelnden rundbauchigem Flakon, den man so gut handhaben kann. Bauhaus eben: FfF = Form folgt Funktion.
Noch mehr jedoch liebe ich das das Parfüm. Wie der Name ungefähr sagt: Es berührt mich immer wieder. Ich nehme vor allem eine Mischung aus brizzeliger Rosengeranie wahr, sowie pfeffriger Freesie, frischem Patchouli, einem aparten Blütenmix, nicht zu süß, mit einer trockene Pudrigkeit. Maiglöckchen und Jasmin sind hier gelistet. Glücklicherweise nehme ich sie nicht wahr. Möglicherweise sind sie so gut eingearbeitet, dass keine indolischen Anklänge für mich wahrzunehmen sind.
Sonst kann ich keine weiteren Ingredienzen einzeln identifizieren - vielleicht will ich das auch nicht. Ich will es einfach genießen.
Ein frisches nicht eben leichtes Parfüm, dass mich jedes Mal schon seinerzeit fröhlich stimmte, wann immer ich es trug und um mich, an mir wahrnahm.
Dann stand hier, dass es offenbar nicht mehr produziert würde. Daher benutzte ich den Rest im Flakon nur für besondere Gelegenheiten.
Jedoch mit der Zeit verwandelte sich Tocade, es wurde mir immer mehr wie 'Fahrenheit Super E 10', es wurde zudem tabakkig und die Flüssigkeit wurde dunkler.
Ich stellte es zur Seite, entfernte es hier aus meiner Sammlung.
Eine bauhausbegeisterte Freundin fand den Flakon so schön, sie kannte das frische Tocade nicht und mochte auch das verwandelte. Sie nahm den Flakon mit.
Dann machte ich mich auf die Suche. Aber außer Vintages konnte ich nichts finden.
Da ich fürchtete, ein Vintage könnte die gleiche Entwicklung nehmen wie das, was ich besaß, wollte ich das nicht riskieren.
Mit Vintages habe ich schon einige negative Erfahrungen gemacht.
Ich fand mich damit ab. Lieber kein Tocade als eines, dass nicht mehr so duftet wie ich es liebte.
Vor einigen Tagen jedoch bekam ich von einer Dresdner Firma einen Newsletter mit Muttertagsangeboten. Beim Durchstöbern ploppte ein Angebot zu Tocade auf. Zu einem sehr moderaten Preis.
Ich bestellte es sofort. Es ist es ca. 1 Jahr altes Parfüm, also noch frisch.
Ich wartete, bis es sich bei mir akklimatisiert hatte, dann trug ich es auf und ich dachte voller Entzücken: Wie schön, dass du wieder da bist.
Sonst mag ich nicht jeden Tag das gleiche Parfüm tragen. Wie ich auch nicht jeden Tag die gleiche Kleidung trage. Aber jetzt möchte ich seit Tagen immer nur Tocade aufsprühen.
Jedes Mal erfüllt es mich mit einer Art mittlerweile immer seltener erlebten Glücksgefühls.
Dieses Mal werde ich nicht wieder so "sühnig" damit umgehen in der Befürchtung, dass ich dann kein Tocade mehr nachkaufen kann.
Jetzt werde ich es genießen, wann immer ich das Bedürfnis habe. Und solange es noch frisch ist. Danach? Daran denke ich jetzt nicht.
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