Vielfalt vs. Signatur

Wie haltet ihr es mit der Benutzung der Parfums aus eurer Sammmlung? Bei mir ist es meist so, dass ich meine neueste Errungenschaft viel benutze, nur ab und zu die anderen, je nach Anlass - bis zum nächsten Kauf.
Habt ihr eher Stammparfums (Signatur) oder ständigen Wechsel?
Hat es nicht was, ein gewisses Markenzeichen zu haben statt jeden Tag was anderes?
Hintergrund der Frage ist meine Erfahrung, dass manche Düfte mich sofort an eine Person erinnern, die nämlich genau diesen Duft als Signaturduft hatte. Wenn ich ein bestimmtes Parfum in einer bestimmten Phase meines Lebens viel benutzt habe, kann ich mir später die Erinnerungen und das Gefühl dieser Zeit mit diesem Parfum zurückholen. Das hat was. Das geht glaube ich nicht, wenn man irgendwie >30 Parfums ständig wechselt, oder? Aber die gesammelten Parfums sollen auch nicht nur rumstehen.

Du sagst es Es wäre ja witzlos, sich - dank großer Liebe zu Düften - eine kleine, stattliche Sammlung anzuschaffen, um dann doch immer nur einen bestimmten zu tragen, weil man wiedererkannt werden möchte.
Ich wechsle fast täglich (irgendwo gibt es den Thread zum Thema "wonach sucht ihr euren Tagesduft aus?"), manchmal sogar nochmal einmal am Tag, wenn ich abends noch einen anderen Duft auflegen möchte.
Ich hab sie halt alle sehr, sehr gern, sonst hätte ich sie nicht gekauft und will sie daher auch alle tragen. Ein einziger Signaturduft wäre mir zu langweilig. Ich liebe die Abwechslung. Aber: wie bei Kleidung, Essen, Musik, wo ich auch stets und gerne variiere, gibt es auch bei meinen Düften immer ein bestimmtes Grundthema, einen begrenzten Bereich, in dem ich mich bewege. Ich bin in all diesen Gebieten weiterhin offen für Neues, habe aber auch meinen Stil gefunden. Das ist dann ganz entfernt so etwas wie eine "Erkennung".

Ich find das Thema super spannend! Die Frage hab ich mir auch schon oft gestellt.

Ich habe schon einige Menschen kennnengelernt, die ausschliesslich einen Duft trugen und immer fand ich es beeindruckend und schön. Schon oft habe ich mir gewünscht, dass ich das könnte: nur EIN Duft. Ich finde das sehr reizvoll. Es ist doch so: Alle wissen: So riecht Blanche. Ah, Blanche war da! Alle Kleider, inkl. Schals etc. riechen dann auch gleich (also nach Blanche). Der Duft und ich werden quasi EINS

Es gibt nur ein Problem, wieso ich das nicht kann: Mir gefallen viel zu viele Düfte, um mich längerfristig für nur 1 zu entscheiden. Ich beneide jene, die es können. Allerdings habe ich auch mit meiner Sammlung wahnsinnig Freude und kann Vielfalt geniessen, mit nur 1 Signatureduft muss man darauf natürlich verzichten.

Das käme mir vor, als müsste ich jeden Tag dasselbe Kleid anziehen und täglich das gleiche essen.

Ich finde gerade die Vielfalt und die vielen Möglichkeiten, mit den Düften Stimmungen zu beeinflussen so herrlich.

Ich erlebe auch immer wieder, wie unglücklich Kundinnen sind, wenn es ihren ganz besonderen Duft nicht mehr gibt.

Andererseits ist es wunderschön, für eine Kundin einen Signaturduft auszusuchen und manchmal nach Wochen dann das richtige gefunden zu haben. Das Strahlen in den Augen, ist alle Mühe wert. Ehrlich gesagt sind diese Kundinnen mir lieber, als die Gelangweilte, die halt wieder mal einen neuen Flakon dastehen haben möchte, oder der Werbung hinterher hechelt, viel zu oberflächlich testet und auf die Frage, welche Düfte sie schon hatte anwortet: Ach ich kenne alle... dann aber fragt: Giwentschi, was issn das?

Und dann gibts auch noch Kundinnen, die einfach eine Leidenschaft für schöne Düfte haben, so wie wir, sich aber die Nische nicht leisten können und das macht dann besonders Spaß.

Blanche:

So geht mir das auch. Das wäre sooo toll, wenn ich wirklich nur einen Duft hätte.
Ich hatte eine Konrektorin auf der Realschule, die hat immmer, aber auch immer und ausschliesslich einen Duft benutzt. Das war IHRER. 10m gegen den Orkan.
Sowas ist toll.
Ich hab bei mir im Schrank viel ausgemistet, was ich die letzten Monate nich mehr benutzt habe hab ich nochmal probiert und wenns einfach nix war, wieder verkauft.

Ist bei mir ebenfalls so,aber ich habe eine Richtung gefunden. Amber, Vanille und etwas Grün und beschränke mich dabei auf weniger Firmen. So wird der Kreis schon enger. Solltet ihr auch mal versuchen.
Guerlain ,Armani,Hermes,Ford und SL sind die Favoriten. Montale , Bond und co habe ich noch nie gekauft.

"Giwentschi ist eine Tochterfirma vom Monschischi, aber die kennen sie doch wohl!?" ..ich hätte deinen Job nicht sehr lange

Jeden Tag, manchmal jeden halben Tag, ein anderer Duft.
Wären wir glücklich mit nur einem Parfum, wären wir dann hier?

Oh je, ich könnte gar nicht mehr anders.

Früher war ich eine Signature-Parfumbenutzerin. Ein bestimmter Duft gehörte mordendlich auf meine Haut und das war so selbstverständlich wie Zähneputzen. Keine Ahnung, wann und wie genau sich das änderte, aber ich vergaß den Duft manchmal, fühlte beim Besprühen ein unterschwelliges "Nein" irgendwo im Bauch und stellte oft tagsüber einen "nicht passenden, unangenehmen" Geruch an mir fest. Hätte ich seinerzeit schlicht das Geld dazu gehabt, hätte ich mir wahrscheinlich einfach einen neuen Signatureduft suchen müssen.
Hatte ich aber nicht und deshalb hörte ich ganz (!) mit Parfumbenutzung auf. Als ich es mir wieder leisten konnte, habe ich mir - dank Parfumo-Kenntnis! - mehrere Dufte zugelegt. Und ab da gab es kein Halten mehr.
Ich finde es wunderbar und ein Riesenplus an Lebensqualität, morgens vor dem Spiegelschrank zu stehen und zu schauen, was denn heute "richtig" ist.
Wenn es mir prima geht, wenn ich durch Anstrengung muss, wenn ich lasche Faulenzerei vor mir habe, wenn ich mich verliebt fühle, wenn ich businesstauglich sein mag oder einfach wenn das Wetter draußen so oder so ist, kann ich etwas finden, das genau passt.

Oder auch nicht…. dann gibt es in meiner Sammlung eine Lücke, die gefüllt werden will.

Ich könnte NIEMALS mit nur einem Parfüm leben. Allerdings habe ich auch irgendwie eine gewisse Art von Bewunderung für die, die das machen.
Ich entscheide jeden Morgen, wonach mir heute ist. Für die Tage an denen ich es selber nicht so recht weiß, habe ich nette Allrounder.

Dennoch sagen viele zu mir: Ah, das riecht so typisch DU.

Letztens spazierte ich in die Teeküche bei der Arbeit, und die letzten Tropfen Kaffee liefen gerade durch. In der Küche roch es aber gar nicht so sehr nach Kaffee, sondern auch nach Parfum einer Kollegin (nein, ich sag euch nicht, welches). Da füllte ich einen zusätzlichen Becher, schwarz, kein Zucker und brachte ihn ihr ins Büro. „Woher wusstest du?“ „Telepathie.“

Signaturdüfte haben Vorteile.

Das wechselt. Ich habe mit "Signature" Verbrauch angefangen, teils auch sicher, weil ich damals überhaupt keine Märker überhatte, um mehr als einen Duft zu kaufen.

Später kam dann ein 2. oder 3 ... oder 5. oder 6. Duft dazu - dann war das schon eher so, dass ich einen Liebling hatte, oder der Jahreszeit entsprechend gewechselt habe.

Und dann brachen irgendwann die Dämme. Sammelleidenschaft für Flacons ging Hand in Hand mit dem Testen der darin enthaltenen Säftchen - und inzwischen habe ich ZU VIELE Düfte. Die, die "hinten" stehen, haben kaum 'ne Chance.

Es kristallisieren sich eine Handvoll absoluter Lieblingsdüfte heraus, die dann von mir als meine Signature-Düfte betitelt werden. Manchmal kann ich einen bestimmten Duft (für eine Weile) nicht mehr ertragen, weil er mich , da als Signatureduft fast alleinig gebraucht, teils schmerzhaft an bestimmte Lebensphasen erinnert.
Das vergeht aber wie jede traurige Phase, und dann mag ich ihn auch wieder mit neuem Leben und neuen Erinnerungen füllen und verknüpfen.

Ohne bestimmte Düfte leben? Klar, es geht, aber es ist nicht wünschenswert und bei mir sind das vielleicht so 10 Düfte, die ich "brauche".
Dekadent ? Ja klar. Aber schön......

Also ich möchte nicht jeden Tag gleich riechen. Setze meine Düfte nach Stimmung, Jahreszeit und Anlaß ein.

Meine Freundin lacht eh schon immer über meine Dalimacke und zieht mich damit auf:"Ach heute mal kein Dali? Biste krank?"

Frage: Don? Oder wer's weiss? Wonach staffelt sich eigentlich die Besitzerliste, rechts neben dem jeweiligen Parfum :

Ich glaube, die Reihenfolge richtet sich nach dem Zeitpunkt der Anmeldung des Betreffenden. Je länger dabei, desto weiter oben

Genau betrachtet, kann ich mit zwei bis fünf Parfums bequem auskommen. Ich habe jetzt schon zu viele. Das bedeutet, dass ich meine Sammlung einschrumpfen lassen werde, weil sich einige Düfte förmlich überlebt haben. Es hängen zu viele Erinnerungen daran, und meine Duftbedürfnisse haben sich geändert.
Ich habe immerhin drei, von denen ich denke, dass sie mich noch länger begleiten werden. Wichtig sind mir Allrounder, weil ich nicht nach dem Anlass gehe, sondern nach Wetter und Tagesform.

Ahh! Dank dir, Anto! *OT*

Da ich nicht länger als 2 Tage nacheinander ein und denselben Duft verwenden kann, weil ich ihn dann nicht mehr rieche, brauche ich zwangsweise mehrere (tolle Entschuldigung ... )

Dabei denke ich immer an die typische Angel-Verwenderin, die überdosiert, weil sie den Duft einfach selbst nicht mehr riecht. Alle anderen Leute um sie herum fallen in Ohnmacht...

Es gibt für mich auch viel zuviele tolle Düfte, als dass ich nur einen haben könnte

Schön, dass das Thema auf so viel Interesse gestoßen ist.

Ich habe früher eigentlich eher unregelmäßig Parfum benutzt. War eher was besonderes. Es hätte mich glaube ich auch genervt, immer etwas an mir zu riechen.

In der Oberstufe hatte ich eine Lehrerin, die einen Signaturduft hatte, den ich supertoll an ihr fand. Die individuelle Note an ihr war, dass sich der Duft mit etwas Zigarettenduft mischte. Blume + Zigarette, das hatte was. Irgendwann in der Parfumerie meinte ich ihn dann wiedererkannt zu haben - CK escape. Habe ihn mir anschließend zu Weihnachten gewünscht. Allerdings hatte ich mich getäuscht. Escape ging mir mit der blumigen Süße auch nach einer Weile auf die Nerven. Weiß nicht, ob der irgendwann umgekippt ist, da ging er gar nicht mehr.
Irgendwann ist mir dann doch noch der wahre Signaturduft über den Weg gelaufen, es war schlicht und einfach Elizabeth Arden Sunflowers. Den ich anfangs auch lecker fand. Aber nach einer Weile konnte ich auch den nicht mehr ertragen.

Ich habe momentan auch nicht den einen Signaturduft. Düfte, die ich nach langen Jahren immer noch liebe, so wie mein Bulgari extrême, könnte ich als Signaturdüfte bezeichnen. Aber gerade diesen recht intensiven Duft benutze ich nicht so häufig.

Aber wenn man im Extremfall 30-50 Parfums gleichmäßig oft benutzt, dann käme jedes nur ein paar Mal im Jahr dran. Da gibt es dann irgendwie gar keine Kontinuität. Aber das scheint kaum einer so zu machen, die meisten haben dann wohl doch eine geringere Zahl aktueller Lieblingsdüfte.

Ich handhabe das so, dass ich ein paar Tage oder höchstens Wochen hintereinander den selben Duft trage. Dann stumpft ja die Nase ab; und da ich gerne mein eigenes Parfum wahrnehmen möchte, wechsel ich dann. Ansonsten besteht die Verführung, immer stärker zu dosieren, was wiederum die Umwelt belästigt.

Allerdings habe ich mir zur Gewohnheit gemacht, den Duft nicht zu wechseln, solange ich den gleichen Pullover trage. Kleidung nimmt sehr stark den Duft an, den man trägt; und wenn sich da dann zwei Noten beißen - was der Regelfall ist -, finde ich das nicht so angenehm für die Nase.

Wenn ich ein Parfum auswählen müsste, das über allem steht, würde meine Wahl wohl auf Knize Ten fallen. Allerdings möchte ich es nicht ständig tragen, da ich mit meinem Parfum auch sehr gerne meine aktuelle Stimmung ausdrücke und dieses auch gerne auf die Kleidung oder auch meinen Aufenthaltsort abstimme. (Das klingt jetzt vielleicht witzig: Als ich in Frankfurt wohnte, hatte ich ein Faible für spritzige, kantige Düfte; seit ich in Dresden wohne, habe ich mich diffuseren, weicheren Düften zugewendet.)

Interessant...
Das mit dem Pullover ist pragmatisch.
Da ich mittlerweile doch etwas Auswahl habe, fällt es mir schwer, öfter hintereinander dasselbe zu tragen. Ich entscheide das meist recht spontan am Morgen - eben auch von der Stimmung abhängig oder davon, was ich an dem Tag vorhabe...

Das mit dem Pullover ist auch vernünftig - hab im Spätwinter teilweise beim ersten Anziehen auch auf das Handgelenk gedieselt und dann innen am Ärmel so viel gehabt, dass er beim 2. Mal anziehen quasi "abgefärbt" hat...
Aber da ich auch Kleidung wie Duft je nach Stimmung trage ist das immer schwer abstimmbar; hab mir jetzt bei langen Ärmeln das Handgelenkeinsprühen abgewöhnt, aber bei intensiver Traktierung des Hals-/Nackenbereichs von allen Seiten bleibt ja auch genügend im Kragen hängen...

Zieht doch ein Hemd MIT Kragen unter. Wobei die ganze Bügelei natürlich auch keinen Spaß macht...

PS: Wobei, da gibt es ja den Trick, nur Kragen und Manschetten zu bügeln.

Ich weschle meine Düfte auch komplett durch, da ich Parfum benutze und es nicht zum Sammeln rumstehen lassen will bis es irgendwann schlecht ist.
Kostet ja alles Geld und will den Geruch ja genießen. Den Flakon kamm man danach ja noch behalten

Ich unterscheide aber auch zwischen Sommer/Frühling und Herbst/winter, da einige Düfte für die jeweilige jahreszeit nicht oder nur geeignet sind ^^

Zu Parfumo bin ich gelangt, weil ich einen neuen Signaturduft suchte. Knapp 20 Jahren war ich Amarige treu, fast... jeden Tag war er mein Begleiter, immer und überall mit nur ganz wenigen Ausnahmen.
Der Vorteil: ich wurde schon begrüßt, obwohl ich gar nicht gesehen wurde, wenn ich irgendwo hereinkam.
Der Nachteil, ich habe selber diesen Duft längst nicht mehr wahrgenommen. Höchstens, wenn ich nach einer Abwesenheit meinen Kleiderschrank aufmachte und es alles so vertraut nach *mir* duftete.

Den neuen Signaturduft meinte ich in Prada by Prada gefunden zu haben. Und ich denke mal, daß ich diesen Duft vorallem dann tragen werde, wenn ich das Signal senden will: das bin ich.
Und ich liebe diesen Duft sehr!

Aber bei Parfumo lernt man nicht nur fantastische Düfte kennen. Ich habe vorallem gelernt, daß es ratsam ist den Duft immer wieder mal zu wechseln, damit man selber auch in den Genuss kommt, die Nase nicht gelangweilt an den eigenen Duft vorbei riecht.

Mittlerweile habe ich 5-7 hochgradige Lieblingsdüfte, die aber alle in einer bestimmten Richtung gehen. Ledrig, holzig, würzig, ambratisch, prägnant.