Christine07

9 Uhr, ich wache von selbst auf, unterm Rollo sind die Sonnenstrahlen schon am blinzeln. Ausstrecken, den Traum aus dem Kopf schütteln. Der Kopf ist frei, Freitagnacht ging nicht all zu lang, ich bin fit und gesund und fühle mich gut. Rollladen hoch, perfektes Sommerwetter. Zähneputzen, anziehen, leichtes make up, und dann du: frische saubere fröhliche Orange. Intensiv, laut, aber nur einen Moment lang, bald bist du nur mithilfe eines Windhauchs erkennbar, der sich beim Fahrrad fahren mit der Orange duelliert. Bringt es etwas andere Inhalte aufzuzählen? Nein, du bist durch und durch Orange, eine frische Deutsche, keine süße it
Italienische. Keine all zu säuerliche, eher frisch und sauber. Ich radel mit dir zum Samstagsmarkt. Geil, hab mein Leben im Griff. Frühmorgens am Samstag wach und schon am Dinge erledigen. Bis ich in 20 min da bin, muss ich schon wieder eine Abfüllung von dir auspacken, da du bereits verflogen bist. Vielleicht hat dich der Wind mitgenommen, egal. Du hast mir Kraft und gute Laune gebracht, ich sprüh dich einfach nach:

„Mhh, du riechst gut“, sagte er als er mich zum ersten Mal sah und roch. Ich, so umnebelt voller Gedanken und sofortiger Anziehung, konnte meinen Duftnebel nicht in dem Moment wahrnehmen. So unschuldig, voller Erwartung und so spritzig, wünschte ich mir unsere erste Begegnung. Delina korrespondiert perfekt damit, sie ist da, floral, süß, aber raffiniert genug, dass sie einer gestandenen Frau immer noch würdig ist, bereit für das Knistern, hinweg über die nervösen ersten Minuten, in denen jeder Gedanke dem Wegrennen dient. Die aufgeregte, „Hallo, hier bin ich, freut mich dich kennenzulernen“ Litschi, weicht der Dichte einer Rose: Pure Weiblichkeit. Scheinbar hat diese, eine wahre magnetische Anziehung ausgeübt, unterstreicht die Pumps und das schwarze Kleid, roter Lippenstift tut sein übriges.

Delina unterstützt das elektrisierende Gefühl, wenn sich die Pupillen weiten und der erste gegenseitige Blick in die Tiefe taucht, sie versteckt sich nicht, sie traut sich, sie hält eine ganze Nacht und länger.
Sie gibt dir den Weg vor, sie versetzt dich in die ultimative Reizüberflutung.

Ach, und noch etwas… es blieb eine Romanze, eine Unvergessliche

Sobald es kühler wird und der Mond zum Vorschein kommt, wird es wieder Zeit für eine intensive dunkle Rose. Nicht jeder versteht sie, für manchen ist sie vielleicht zu penetrant, den Kaffee kann man getrost vergessen… Und doch gibt es für mutige Nasen einen wohltuenden sinnlichen Rosengeruch. Stärke, Sinnlichkeit und Erotik beinhaltet der Terenzi Flankerl. Wer ihn einmal gerochen und nicht wiedersehen konnte, wird ihn wieder um sich wollen. Er ist definitiv die weniger ausbalancierte Schwester von "K'Bridge Club | XerJoff" ; die Haltbarkeit und Sillage hängt aber keineswegs nach. Am nächsten Morgen riecht das ganze Kissen danach, dafür muss die Nase auch stark genug sein. Für mich ist er ein Upgrade zu La Nuit Trésor L'Eau de Parfum … Für alle Frauen, die nicht still sind. #formation

Ein weißes Kaschmirkleid, weich, Lippenstift in nude und dieses Parfum. Sobald ich es gerochen hatte, wusste ich, heute wird ein besonders schöner Tag. Thronend auf dem gläsernen Make-up Tisch die diamantene Form mit blauer Flüssigkeit. Ich war vielleicht ca. 8 Jahre, als ich realisiert habe, dass dieses Parfum unsere Familie zu einem Fest führen würde, an dem ich meine liebsten Cousinen sehe, mit ihnen zusammen tanze oder Sailor Moon spiele, Lieder einübe und müde ins Bett falle. Meine Mama sah für mich an diesen Tagen nicht nur aus wie eine, sondern sie roch auch: eine Göttin. Ein Frauenbild, welches mir Stärke, Eleganz und zugleich Leidenschaft repräsentierte. Ich bewunderte die Aura des Duftes, dieses synthetische, es prägte meine Liebe für die schwarze Johannisbeere. Es umhüllte meine Mama wie eine Wolke und mich selbst, sobald sie mich umarmte. Die sprudelnde, positive und lachende Mama faszinierte mich, ja, Authentizität. Ich muss nicht leise spielen, ich muss nicht leise lachen, ich muss nicht leise fühlen. Ich darf mich als Frau verwirklichen, ich darf sein, so wie ich es möchte und ich darf mir meine Partnerschaften auf einer Ebene suchen und zugleich eine Sanftheit bewahren. Sinnlichkeit bedeutet nicht schwach zu sein und ein lautes Lachen und eine Meinungsäußerung nicht zugleich stark zu sein. Ich darf Sein.

Als ich dann mit 15 zu meiner ersten Party mit einem Fake Schülerausweis (ja, man durfte bis 1 Uhr nachts hin) ein paar Spritzer des Parfums entnehmen durfte, umhüllte mich dieser Schutz wie das unsichtbare Gewand von Harry Potter. Aufgedonnert mit einer Tonne Haarspray für die Lockenpracht, einem schrecklichen Outfit (weil ich nicht wusste, was man so beim Feiern trägt), und einem Bronzer über den kompletten Wangen, ging ich auf die Party, in der gefühlt meine halbe Schule war. Unwohl war mir, alles zu intim und ungewohnt, froh war ich endlich nach Hause zu können.

Zuhause angekommen meinte meine Mutter:“Es ist nicht schlimm. Mir hat meine erste Tanzveranstaltung auch keinen Spaß gemacht“ -und als Trost schenkte sie mir ihren Duft (der mich sogar durch die Uni begleitet hat, Parfums waren mega teuer!)

Mittlerweile bin ich ins Tanzen reingewachsen und weiß, wie viel Bronzer mein Gesicht verträgt.

Das Parfum ist pure Nostalgie, 90s charm I would say. Es ist die Mama von Alien und co. Für immer wird es ein Bestandteil meiner Sammlung bleiben und ab und an, darf es auch wieder raus ins Leben geführt werden.

Kennt ihr die Vanille-Mandel Monde? Diese Weihnachtsplätzchen mit Puderzucker bestreut? Komischerweise passt der Duft für mich aber auch super zum Herbst, vielleicht weil zu diesem Zeitpunkt die Vorfreude auf die Weihnachtszeit steigt? Raus aus dem miesen „Regen-hin und her mit der Sonne- ich weiß nicht, was ich heute will“- Wetter und rein in die bunte Lichterketten-Glühwein-Kuschel Zeit. Die Mandel in der Kopfnote ist sehr prägnant, aber nicht unbedingt pur Süß wie im Raffaello, sondern gepaart mit einer Cremigkeit der Vanille. Dieser Einklang macht den Duft für mich vollkommen unisex. Die Sillage ist nicht raumeinnehmend, dennoch dicht und relativ lang greifbar (4h Max an mir). Normalerweise rieche ich allerdings nicht gerne nach Gebäck, also Gourmand. Zuweilen erinnert er auch an die DNA von Rolling in Love . Fürs Büro finde ich ihn sehr angenehm, fürs private etwas zu unaufgeregt.

Kleiner Nachtrag:

Der Flakon möchte hochwertig aussehen, hat aber m.E. zu viele nicht durchdachte Details:
-aufgeklebter Name
- braune Schnurr zu einem schwarzen Flakon