Wie die Suche zur Sucht wurde.
Heute wage ich mich an meinen ersten Blogeintrag.
Wie für mich die Parfümreise begann .
Ich war 14 Jahre alt ,als ich mir zu meinen Geburtstag meinen allerersten Duft von meinen Eltern wünschte.
Da stand ich nun in einer Parfümerie Abteilung einer großen Ladenkette,deren Namen ich hier nicht nennen werde. Zur Auswahl habe ich rausgesucht Hypnotic Poison Eau de Toilette ,
Black Opium Eau de Parfum und
Hugo Woman Eau de Parfum .
Ich entschied: die ersten zwei sind mir doch etwas zu stark, also wurde es der Boss. Darauf folgend wurde mir noch derAmor Amor geschenkt, welchen ich tatsächlich öfter getragen habe als den Boss. Irgendwann standen neben den zwei Flakons noch der
Body Eau de Parfum und mein liebster
Love, Chloé . Diese wurden zu meinem Signatur, tagsüber Body und am Abend zum Ausgehen Chloé. Zwischendurch die anderen zwei ,wobei diese nicht mehr so oft genutzt wurden.
Diese Routine ging so nun ein paar Jahre, bis mein geliebter Chloé sich dem Ende neigte. Ein weiterer Flakon musste natürlich her ,doch der Plan ging so nicht auf.
Ich musste feststellen ,dass er nicht mehr produziert wurde und ging auf die Suche nach einer Alternative. Ich testet einen Duftklon/Zwilling ,welcher ihm sehr ähnlich war. Das Gefühl diesen hässlichen Flakon, ohne bedeutenden Namen zu benutzen war allerdings nicht befriedigend.
Die Parfumo -Welt öffnete sich mir .
Plötzlich waren da so viele Düfte ,so viele Namen die man nicht kannte und so unglaublich viele schöne Flakons. Ich studierte die Duftnoten , testete mich erstmal durch die Drogerie ,immernoch auf der Suche nach einer Alternative.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, alle Düfte aus der Drogerie zu kennen und forschte weiter.
So landete ich bei den Nischendüften . Bei BR540 ,Kirke und allen anderen Bekannten Düften. Jedoch gefiel mir keiner von denen. Ich musste tiefer graben um etwas zu finden, ich wusste ja nichtmal welche Richtung mir gefällt.
Und so suche ich immernoch. Heute weiß ich was mir gefällt, lasse mich auch auf Neues ein und teste mich durch. Außerdem habe ich einen würdigen Nachfolger für meinen Chloé gefunden.
Ich bin sehr stolz auf meine aktuelle Sammlung , aber ich will immer mehr...immer mehr testen ,neues riechen, auf eine Reise gehen.
Das Problem welches ich mittlerweile habe, 1/200 Düfte gefällt mir . Viele Düfte kenne ich schon, haben Ähnlichkeit zu schon getesteten Düften, riechen billig oder sind einfach nicht mein Fall.
Aktuell ist mein Alltag durch meinen Sohn (8 Monate) geprägt, da ist wenig Zeit für MICH als Person. Sobald er am Abend ins Träumeland fällt ,beginnt meine kurze Auszeit.
Mittlerweile landen täglich mehrere Duftsendungen am Tag ,in meinem Briefkasten.
Da wird mir jedesmal aufs Neue bewusst...ich bin süchtig.... aber ich bin stolz drauf.
Da wäre der Secret Desire von Superz,
oder auch der Bohème Chic von Marrakech Imperial außerdem ein Goutal ,der im lila Flakon mit den Fuffeln . Da ist mir der Name entfallen. 😅
Alles gute Euch🤙🏻
Aber aus dem Alltag einfach mal fliehen zu können, ist die einzige Möglichkeit um einen klaren Kopf zu bewahren.
Ich sage mir jedes Mal, so nun bin ich zufrieden mit meinen Düften, da kommt nichts mehr neues hinzu. Aber meine Nase macht mir da einen Strich durch die Rechnung, da ich jeden Tag neue Düfte teste und somit potenzielle Kaufkandidaten kennenlerne.
Ein ewiger Kreislauf.
Mittlerweile kaufe ich lieber Abfüllungen und trage sie mal ausgiebig , wenns gefällt und liebe ist ,darf es einziehen. Habe aber auch das Sharing für mich entdeckt, bei Düften die nicht angeboten werden.
Der Übergang vom Hobby, Spinnerei, Enthusiasmus zur Kaufsucht ist fließend. Ich sehe eine gute Strategie darin, den eigentlichen Konsum in eine tiefergehende Beschäftigung mit dem Sujet einzubinden. Beim Parfüm wäre das z.B. das Beschäftigen mit der Duftmittelproduktion, technische, soziale Fragestellungen, das Marketing einer Luxusbranche etc., bis hin zum Ehrgeiz ein eigenes Parfüm zu kreieren und herzustellen
Wenn man aber selber schon Bedenken und ein schlechtes Gewissen bekommt, oder aber die Umgebung einen aufmerksam macht, mal unter "Kaufsucht" googeln.
Was habe ich letztens von einem Grafitt in der Nähe vom Oberpollinger in München, Kaufinger-Straße gelernt (einem Parfüm-Tempel in München): "Konsum ersetzt keine Kultur".
Jeden Tag mehrere Duftpöstchen, da wär ich allerdings sehr gefordert und überfordert. Sowohl mengenmäßig als auch finanziell eskaliert das dann ja schnell. Aber wenn Du zurzeit so wenig Zeit für Dich selbst hast, kann ich gut nachvollziehen, dass Du da gerade so sehr eintauchst in das Parfum-Universum. Da heißt es aufpassen, dass es nicht zu arg eskaliert.
Das ist die Droge der Duftverrückten.