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vor 4 Jahren - 08.09.2020
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Marketing, Management und Düfte - Meine Gedanken!

Liebe Duft-Community,

schon seit nunmehr 2 Jahren sind Düfte eine meiner größten Leidenschaften, sicher auch weil die Auswahl und Individualität extrem hoch ist und es schlichtweg spannend ist, verschiedene Meinungen zu gleichen Düften zu hören.

Die Liebe zu diesem Thema entstand mitunter aus meinem beruflichen Kontext. Als Vertriebsleiter eines mittelständigen Unternehmens, Gesellschafter und Fachdozent gehört das Reden und Auftreten vor und mit Menschen zu meinem täglichen Brot. Interne wie externe Meetings, Personalgespräche, Vorstellungsgespräche, Präsentationen, Fachvorträge und viele andere Dinge. Ich möchte behaupten, von dem Feedback welches ich erhalte, dass diese Dinge ganz gut funktionieren. Die Gründe hierfür liegen nicht nur in der verbalen Kommunikation, sondern auch im Bereich des nonverbalen Ausdrucks, wozu ich in diesem Fall hauptsächlich die Kleidung und den Duft zählen möchte. Und tatsächlich ist es so, dass ich mir jeden Morgen meinen Terminkalender zur Hand nehme und darüber nachdenke, welche Ziele ich heute erreichen möchte. Welche Termine liegen an, wer sind meine Gesprächspartner, möchte ich heute Dinge durchsetzen oder nur Informationen erhaschen, möchte ich auffallen oder dezent im Hintergrund bleiben, bin ich heute "Bad-Guy" oder "Good-Guy", all diese Fragen und noch viele Andere gehen mir in kürzester Zeit durch den Kopf. Wenn ich diese Gedankengänge für mich erledigt habe und Antworten gefunden habe, öffne ich meinen Kleiderschrank und entscheide. Vorallem die Farbe des Hemdes spielt hier eine wichtige Rolle für mich. Nur Weiß und Blau? Klassisch, aber oft zu langweilig! Damit fällt man nicht unbedingt auf, insofern greife ich auch gerne einmal zum roten Hemd, wenn der Tag "auf Angriff" steht.

Und nun zu den Düften, gleiche Dinge bewegen mich auch hier zur Auswahl des Duftes am Morgen.

Angenommen ich sitze einem Meeting bei, indem es für mich in aller erster Linie darum geht, Informationen zu erhaschen. Ich selbst habe nicht viele Redeanteile und mache mir meine Notizen. Es wäre nun völlig kontraproduktiv mit einem Bentley Men Intense oder einem Lalique Encre Noire aufzukreuzen. Deren Silage und deren teilweise polarisierende Düfte lenkt automatisch Aufmerksamkeiten auf mich, gewollt wie ungewollt. In diesem Fall möchte ich dies jedoch vermeiden, vielleicht weil mir diese Thematik auch weniger liegt. Also entscheide ich mich für sehr hautnahe Düfte, meist frisch und sauber, unaufgeregt und simpel.

Gleiche Düfte, anderes Szenario. (Echtes Beispiel aus dem beruflichen Alltag)

Eine Veranstaltung wo sich Unternehmen präsentieren durften mit einer Art Fachvortrag. Jeder hatte 20 Minuten Zeit, ich wusste also, in den 20 Minuten muss ich liefern! Keine zweite Chance, keine 5 Minuten länger.

Ich gebe es zu, auf das rote Hemd habe ich verzichtet, in Sachen Duft habe ich mich aber für ein Biest entschieden, Lalique Encre Noire. Ein Duft mit einer krassen Silage, vorallem wenn man ein klein wenig überdosiert (bewusst), ein Duft, der anderen Düften kaum die Chance zum Präsentieren lässt. Mit diesem Partner auf meiner Haut betrat ich also den Raum, vorbei am schon sitzenden Publikum, in einem etwas zügigeren Schritt, sodass ich einen gewisse Duftwolke hinter mir herzog. Gut, ich gestehe, die Leute an denen ich direkt vorbeigelaufen bin, taten mir ein wenig Leid, so eine volle Breitseite Encre Noire kann durchaus unangenehm sein, aber: Mir egal, ich wollte mein Ding durchziehen. Folglich referierte ich 20 Minuten, fühlte mich dabei positiv und hatte ein aufmerksames Publikum.

Nur wenige Tage später ereilte mich dann eine Nachricht, die all meine Gedanken positiv bestärkten.

Hierzu muss man wissen, dass mein Nachname nicht ganz so einfach einzuprägen ist. Eine Gruppe unterhielt sich aber über meinen Vortrag und ein Mitarbeiter meines Teams ist zu diesem Gespräch dazugestoßen.

Ende der Geschichte war, dass ich nicht unter dem Namen Marc ... abgespeichert worden war, sondern ich war "Der, der so krass gerochen hat". Einigen gefiel der Duft, anderen gefiel er weniger, aber darum geht es in diesem Moment gar nicht. Es geht um die Tatsache, in Erinnerung zu bleiben und aufzufallen, und ganz egal ob man diesen Duft jetzt mag oder nicht, Encre Noire war mein Partner an diesem Tag und hat seinen Job erledigt.

Das Fazit, welches ich daraus ziehen möchte ich folgendes:

Bei Düften geht es nicht immer nur um das Thema "Ja, der Duft gefällt mir", oder "Nein, dieser Duft riecht nicht gut", es kann um weitaus mehr gehen. Düfte sind Unterstützer meines beurflichen Erfolgs und Düfte sind in der Lage, ob sie nun gefallen oder nicht, verschiedenste Situationen aufzumischen und zu beeinflussen.

Herzliche Grüße,

Marc (Intenso)

P.S.

Es müssen nicht immer Hemden sein! :)

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