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Versace Eros hat eine bekannte Vergangenheit. So wurde der türkisfarbene Flakon der Medusa 2012 auf den Markt gebracht. Sie ist das Symbol der Marke und zugleich auch ein Verweis auf die altgriechische Mythologie.

Leider gibt es den Duft aktuell noch nicht in Deutschland, deswegen gehen meine Erfahrungen einem Souk zu Grund. Herzlicher Dank an dieser Stelle an den User Lacrimalus!

Der Duft eröffnet hyperfrisch und erinnert mich etwas an Neon von Aaron Terence Hughes, allerdings wesentlich runder und fruchtiger und weniger nach Klostein. Die Zitrone und Mandarine gekoppelt mit grüner Minze geben ihm eine deutlich Erkennbare DNA und eine beachtliche Sillage im Opening. Der Drydown erinnert mich an einen Abendspaziergang in Florenz. Ein leicht mediteraner Duft steigt einem in die Nase, Bilder einer historischen Altstadt mit viel Geschichte ziehen vor meinem geistigen Auge vorrüber, es wächst die Lust auf einen entspannten Abend mit gutem Essen und Wein in einer geselligen Runde reifer Männer.

Der Touch von Rosen gibt dem Duft etwas florales, lebendiges, ohne feminin zu werden. In der Basis rutscht Eros durch Ambermax und Virginiazeder in eine sinnliche Zedernnote, welche durch Patchouli, ein Hauch Leder und der Süße der Vanille dunkel, erwachsen und reifer wirkt. Mit zunehmender Dauer drängen sich zudem deutlich hölzerne Noten in den Vordergrund. Versace Eros EDP untermalt einen südländischen Mann um die 30, der weiß, was er will, ohne Kompromisse machen zu wollen. Er ist kein OneMillion für Partybiester und auch kein Bleu de Chanel für CEOs, sondern eine Mischung beider Welten, ein VIP unter den Düften. Man muss ihn mögen und ich kann mir vorstellen, dass dieser für viele ein "Hit oder Miss" Duft ist. Im Vergleich zum EDT ist dieser Duft gereifter und hat mehr Charakter, ohne aber seiner Stärken einzubüßen.

Nachdem mich der liebe Salva gestern ziemlich getriggert hat mit seinem super Statement, hab ich heute meine Sachen gepackt und bin nochmal ins türkise D gedüst um einen Flanker aus der Reihe meiner Lieblingsparfüms zu testen. Die Boss Bottled Reihe war für mich der Startpunkt in die Welt der Düfte und ist daher für mich persönlich etwas ganz besonderes. Boss Bottled Intense ist der Spritus Rektor der Reihe, einfach ein unvergleichlich guter süß-würziger Duft, vor allem für kältere Tage.

Kann dieser Flanker mithalten ist nun die Frage? Ehrlich gesagt, bin ich etwas am Grübeln, was ich von dem Duft halten soll. Der Auftakt ist weit weniger süß als der OG, auch die Zimtnote ist deutlich zurückhaltender wahrnehmbar, stattdessen drängt sich Muskat, Pfeffer und Kardamom in den Vordergrund, begleitet von einem Hauch von Apfel, ein schüchterner Hauch Zimt, abgerundet durch Bergamotte und untermalt von Vetiver, Sandelholz und etwas Zeder. Die Boss-DNA ist erkennbar, der Moschus verleiht dem Duft einen Touch Cremigkeit, passend für die kälteren Tage. Erstaunlich ist dennoch, dass ihm die Frische keineswegs fehlt. Er ist nicht zu schwer und behält den Uplift älterer Flanker, allerdings mit einem etwas zentrierterem Charakter, ohne langweilig zu sein.

Boss Bottled und Bottled Intense kann man sich als eineige Zwillinge vorstellen, das Eau de Parfum als das Kind, welches zwei Jahre später geboren wird und sich zu schade ist mit Lego zu spielen, stattdessen anfängt Bücher zu lesen und das Abitur zu machen, sich dabei aber denkt, dass an seinen Brüdern doch nicht alles schlecht ist und gewisse Charakterzüge deswegen kopiert.

Christ Hemsworth ist das Gesicht der Kamapgne. Ein schneller "Guugl" verrät dessen Charakterzüge:

"He has strength and respectability. Hemsworth tends to dress in a utilitarian manner, concerned mostly with convention, practicality, durability, and price. He presents himself as someone who values correctness, control, and precision. All of this stems from the fact that Chris' most prized characteristic is his work."

Trifft den Nagel auf dem Kopf, für wen dieser Duft geeignet ist. Ein unaufdringlicher, "korrekter" Duft mit etwas Kante ("Würzigkeit") und weniger verspielt als das Original, für den gereiften Herren ab 25, der Selbstsicherheit ausstrahlt, geeignet für das Arbeitsumfeld, aber auch mal für heitere Abendstunden. Kein Sillage und Haltbarkeitsmonster, kein Preisboxer, sondern ein Boss-typischer Gentleman Duft, der Moderne verkörpert ohne langweilig zu werden. Empfehlenswert!

Die höchsten Berge der Welt sind über 8000 Meter hoch. Davon gibt es ledlich 14 Stück, alle anderen sind weniger hoch, aber keinesfalls weniger schwierig zu besteigen. Auch bei Düften gibt es Duftpyramiden, die bei verschiedenen Kompositionen unterschiedlich hoch und verschieden nach unten verlaufend sind.

Es ist nicht mein erstes Parfüm von Tom Ford, welches ich testen durfte, allerdings ging ich durch den fehlenden Eindruck des Vorgängers, völlig unvoreingenommen in diesen Test. Die Qualität der Düfte von Tom Ford würden manche als Spitze des Eisbergs der Parfümeurs Kunst bezeichnen. Manche Ausreisser nach unten schmälern das Gesamtbild keinesfalls und nicht jedem gefällt jeder Duft. Die "schwarze Orchidee" ist für mich 2020 der Mount Everest unter den Düften, ein König unter den Duftkompositionen, schwierig zu verstehen, doch einfach zu genießen und mit stolz zu tragen.

Für den ein oder anderen mag es im Bereich der Nieschendüfte sicherlich "bessere" Düfte geben, ebenso wie Bergsteiger lieber aufs Matterhorn steigen. Doch es sei gesagt, dass dieser Duft so wohl geformt, so brilliant in Einklang gebracht wurde. Eine dunkle Orchidee untermalt mit der Würzigkeit des Patchouli, sowie einer angenehmen Süßlichkeit aus Ylang-Ylang und Pflaumen. Als Bindeglied dient Rum Absolue, der sich angenehm im Hintergrund hält, aus dem Duft aber ein Päckchen schnürt, das unverkennbar einzigartig bleibt.

Ähnlich wie Bergsteiger beim Aufstieg, verweilt der Duft langanhaltend im Raum, auf der Haut und der Umgebung, ist deutlich wahrnehmbar in der Umgebung des Trägers und umschmeichelt das Charisma desjenigen, der diesen Duft zu würdigen weiß. Charakterstark, einprägsam, opulent und doch mit Eleganz, Höflichkeit und in Perfektion auftretend, vollendet Black Orchid Parfum die ganze Kunst eines Parfümeurs. Für mich ist dieser Duft ein klarer 8000er unter den Düften dieser Welt. Klasse.

Ozone ist mein erster Duft von ATH und auch irgendwie mein erster Nieschenduft, wenn man den denn so benennen kann. Für einen Sommerduft finde ich Ozone relativ komplex und schwer. Etwas Uplift mit Maritimen-Noten hätte ihm gut getan. Die Limitte ist lediglich kurz im Auftakt warnehmbar, Kokosnuss und Ambroxan folgen danach und halten über die komplette Lebensdauer des Duftes.

Es ist absolut kein aufdringlicher Geruch, den Ozone verbreitet, aber ein deutlich wahrnehmbarer, der mich an einen cremigen Sommeryoghurt erinnert, den man gerne im Sommer auf der Liege unter Palmen genüsslich verpeist. Sonnenmilch riecht für mich anders. Die holzigen Noten geben dem Duft eine maskuline, komplexere Note und das Ozon sorgt mit dem Ambroxan für eine sehr gute Sillage. Minze nehm ich überhaupt nicht wahr. Es ist auch mein erster Duft auf den ich angesprochen wurde. Laut der netten Bedinung im Biergarten roch sie allerdings Bvlgari Black, was ich leider verneinen musste. Da ich den Duft leider nicht kenne, kann ich auch keine Vergleiche ziehen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich den Duft sehr angenehm finde und ihn gerne trage, aber mir etwas mehr Frische, statt Komplexität und Schwere gewünscht hätte. Das einzig minderwertige an dem Duft ist der Flakon, der absolut nicht dem Qualitätsstandard von Designer oder Nieschendüften entspricht. Aber naja, wat willste machen.

Vor einer Woche in München erstanden, eine Woche getragen, eine Woche gemischte Gefühle. Nach langer Zeit hab ich mich mal wieder in einer bekannten Parfümerie in München beraten lassen und auf meiner Anmerkung hin, dass Bleu de Chanel mein absoluter Lieblingsduft ist, einige Düfte riechen dürfen. Dabei waren Düfte von Atkinsons, Memo Paris und eben auch Philly&Phill. Aus einer Auswahl von etwa 10 Düften jeglicher Preislage, waren viele interessante dabei. Ich hab extra versucht, nicht im Internet nachzuschauen, um mich nicht beeinflussen zu lassen.

Meine Nase hat mich daraufhin von Romeo on the Rocks überzeugt. Ein herrlich frischer, etwas süßlicher Auftakt geht schnell über in etwas Zitrone, kombiniert mit hölzernen Noten und Moschus. Eine tolle, frische Kombination und insgesamt ein wirklich gelungener Duft, den ich gerne trage.
ABER...die Haltbarkeit und Sillage sind für 149 Euro ein absoluter Witz. Es liegt zu einem Teil auch bestimmt an mir und meiner Haut, denn ich liebe zwar frische und elegante Düfte, allerdings halten die bei mir nie wirklich lange. Auch bei BdC muss ich nachsprühen beispielsweise und selbst bei den frischeren Düften von ATH, die eigentlich eine prima Haltbarkeit haben, frisst meine Haut den Duft auf. Bei Romeo on the Rocks allerdings, ist die Sillage selbst bei 5-10 Sprühstößen keine 30cm wahrnehmbar. Heute habe ich den Duft um 14 Uhr aufgesprüht, hab ne Runde in der Stadt gedreht, war shoppen und etwas essen, um 18 Uhr nach Hause und ich konnte nur noch einen winzigen Hauch des Duftes erahnen.

Ich verstehe, dass der Duft frisch und unaufdringlich sein möchte, aber da steckt so viel mehr Potenzial drin in dem Duft. Gebt dem Ding mehr H/S und ich kauf ihn mir sofort wieder. So aber, wird das meine letzte 100ml Flasche sein (gabs leider nicht kleiner). Stattdessen werde ich mir vom gleichen Haus mal andere Düfte anschauen, denn da scheinen ein paar gute Düfte mit ansprechender H/S auf dem Markt zu sein.

Ansonsten bleibt abschließend zu sagen, dass der Duft wirklich sehr angenehm und elegant rüberkommt, aber aufgrund seiner fehlenden Sillage und Haltbarkeit einiges an Kredit verspielt.
Er wirkt als möchte er, aber kann nicht...ebenso als sollte er, aber darf nicht.