Eternity
25 Jahre Abitur.
Sinkende Zahlen, 2 G plus, alte Disko gemietet, schon 5 supergeile Abiparties mit ner überwiegend echt coolen Truppe verbracht, war wie „immer“ vorglühen mit meiner immer noch seit 30 Jahren besten Freundin angesagt.
Für mich sind Parties Ausnahme und Seltenheit, aber ich wusste, Begleitung und Leute stimmen und ich muss mich weder verstellen noch blöden Smalltalk machen, da alle wissen wie ich ticke und umgekehrt.
Noch dazu verbringe ich solche Abende sowie fokussiert auf die Leute, die ich kenne und mit denen ich quasi immer schon zusammenhing und das allein war ein Grund, mich richtig zu freuen.
Ich machte mich auf viele alte und neue Düfte gefasst.
In guter Proseccolaune mit Lust auf Tanzen und einfach „abspacken“ wie früher sammelten wir mit unserem nüchtern bleibenden Fahrer Alex ein.
Alex, die meine Freundin öfter sieht, ich wirklich nur noch bei Abitreffen. Trinkfest und witzig sollte sie unser Trio ergänzen,
Die Autotür geht auf, Alex wie immer top gestylt und auch schon angeschäkert steigt ein und mich trifft der Schlag.
„Alex! Du hast ja extra Eternity aufgelegt!
Wie früher! Du bist der einzige Mensch, den ich mit Eternity verbinde! Mega! Eternity Girl♥️!“
Alex:
„Ähm. Ich trage IMMER Eternity! Seit 30 Jahren!
Ich hatte noch nie ein anderes Parfum!
Das ist so ungefähr meine 50. Flasche.“
Unglaublich starrte ich sie an, im Kopf Strichlisten machend, wieviele Düfte mich in den 25-30 Jahren begleitet, verlassen und begeistert haben.
Es waren unzählige!
Mein damaliger Signatureduft war Rush im Wechsel mit Tocade (1994) Eau de Toilette und Hypnotic Poison Eau de Toilette .
Ich hatte zur Feier des Tages Lust Perfume aufgelegt, meinen bevorzugten Partyduft.
Der Signatureduft 1996 meiner besten Freundin N°5 L'Eau Eau de Toilette .
Mittlerweile trägt sie Allure Eau de Parfum Flower by Kenzo Eau de Parfum und Purple Molécule 070·07
„Wahnsinn. Eternity Eau de Parfum Ewigkeit! Alex du füllst den Namen mit Sinn.“
Ein rauschendes Fest, dutzende Lacher, Wiedersehensschreier, Tanzflächenmutationen, heisere Gespräche, wieder gerauchte Partyzigaretten später schlägt mir immer wieder Alex geliebte Eternitywolke, mittlerweile gemischt mit Pfefferminzschnäpsen, Qualm und allem möglichen entgegen. Selig nehme ich sie auf der Tanzfläche in den Arm.
Mein Eternitygirl.
Wir tanzen zu unserem Stufen-Signaturesong Back for Good, fallen uns alle glücklich in die Arme, Alex wankt, war schon zwischendurch kotzen und bereitet ihren Abgang vor.
„Komm gut heim, Eternity Girl“
schreie ich ihr ins Ohr.
Bei keinem anderen Stufenmitglied konnte ich an dem Abend den Signatureduft von 1996 wahrnehmen.
Das hätte ich gemerkt.
Um 5 Uhr morgens falle ich glücklich wie früher mit Piepen auf den Ohren, ordentlichem Nachdurst, einem frühmorgendlichem Veggieburger und prophylaktischem Eimer neben dem Bett in mein solches.
„Eternity!“
denke ich beim Einschlafen.