Haben Düfte Geschlechter?!
Ich möchte mit diesem Blogeintrag meine Meinung zu einem Blogbeitrag einer weiblichen Userin (Pudelbonzo) teilen, da ich auch schon des Öfteren mitbekommen habe, nicht nur auf Parfumo sondern allgemein auch im realen Leben, dass oftmals strenge Linien zwischen Mann und Frau gezogen werden. Frei nach dem Motto: Männer riechen am Besten nach Holz, Schweiß oder würzig maskulin und Frauen müssen unbedingt blumig floral riechen, dürfen auf keinen Fall nach Körpergeruch riechen und dürfen auch nicht holzig oder gar würzige Parfums tragen. Meiner Meinung nach ist diese Ansicht mehr als lächerlich und absolut nicht mehr zeitgemäß. Wer hat denn bitte die Regeln aufgestellt, das Parfum oder Duftnoten überhaupt Geschlechter besitzen oder in irgendeiner Weise zugeordnet werden müssen? Warum darf ein Mann wenn er sich damit wohl fühlt nicht auch florale oder „weiblich“ gelabelte Düfte tragen? Oder warum sollte eine Frau nicht auch würzige, holzige oder „maskulin/männlich“ gelabelte Düfte tragen dürfen? Gottseidank werden immer mehr Düfte als Unisex kategorisiert, somit muss sich keiner mehr rechtfertigen, wenn er einen Duft aus der andern Geschlechtskategorie trägt. Und auch wenn das noch nicht bei allen Düften der Fall ist, die mir persönlich gefallen, werde ich sie trotzdem weiterhin tragen. Alleine schon aus dem Grund, meinen Mitmenschen zu zeigen, dass es absolut nicht schlimm ist, als Mann „weiblich“ zu riechen. Ich lasse mir kein Label aufdrücken, nur weil ich vielleicht nicht den typischen Stereotyp-Männerduft trage, sondern gerne einfach das Parfum benutze, was mir gefällt. Ich würde mir und der Community, nein am besten wäre der ganzen Welt, wünschen, dass wir uns mal alle etwas weniger damit beschäftigen, wer besonders männlich und wer besonders weiblich ist, riecht oder sich verhält. Nur weil eine Frau Herrendüfte mag, macht sie das nicht weniger feminin, das gleiche umgekehrt!
Danke für die Inspiration zu diesem Beitrag an (Pudelbonzo) und danke für die Aufmerksamkeit liebe Leserin/lieber Leser!
Edit:
Mir geht es nicht darum, Parfumo in irgendeiner Weise zu kritisieren, weil sie die Kategorien Damen- bzw Herrendüfte und Unisexdüfte aufführen, sondern lediglich darum, dass wir uns als Menschen davon freimachen sollten in diesen binären Schablonen zu denken und Menschen nur Aufgrund ihres Aussehens oder Geruchs direkt einen Stempel auszudrücken. Das gleich gilt übrigens für manche Kandidaten, die sich über Usernamen lustig machen und direkt Vorurteile über eine Person fällen weil sie diesen auf einem Onlineportal für Parfum gelesen haben...
Ich finde, die Belabelung in männlich/weiblich/unisex wird hier zu stark politisiert.
Natürlich kann jeder alles tragen, so frei sollten wir sein.
Dennoch fehlt mir das Verständnis bei einigen der neuen Welle, die alle üblichen Normen über Bord werfen wollen und jede Kategorisierung als Affront gegen das neue offene Weltbild sehen und Menschen, die eben z.B. LVEB als weiblich erachten als klischeehaft und mittelalterlich abstempeln.
Nö. Wenn ein geborener Mann dies tragen soll, dann bitte.
Trotzdem lebe man bitte damit, dass dieser Duft als weiblich gelabelt wird.
Mir für meinen Teil hilft es, wenn jemand schreibt "zu maskulin", dann weiß ich meistens, dass es wahrscheinlich nicht mein Duft-Ich treffen wird. Das nicht, weil es mir sozial antrainiert wurde, es steht einfach in Disharmonie zu mir selbst.
Düfte wie Akkad und Chergui trage ich gerne mit meinem Mann. Wunderbare Chamäleons. Baccarat Rouge konnte ich auf den Tod nicht ausstehen, empfand ich total weiblich bis mein Mann ihn auftrug und ich hellauf begeistert war von der Magie.
Und noch ein Punkt: Tatsächlich finde ich männliche lehnende Düfte generell schöner, angenehmer, faszinierender - nur an mir eben nicht (meistens).
Fazit: Eine Kategorisierung hilft den meisten Menschen in ihrer Vorauswahl in der schier unendlichen Masse an Düften. Es ist kein Ausschlusskriterium und bleibt ja dennoch offen für jeden.
Reine Kopfsache - sobald man sich über das weit verbreitete Klischee hinweg setzt und das Dogma der Geschlechterzuordnung von Parfums, die doch lediglich der Vermarktung dienen soll, ignoriert, ist die Duftwelt gleich so viel größer. Wir wären Narren, würden wir uns diese Vielfalt vorenthalten!
Nur weil ich keine halb/halb Sammlung habe darf ich keine Meinung zu einem Thema haben und diese kund tun?
Ich finde es wichtig darüber zu schreiben, unabhängig davon ob es meine Sammlung betrifft oder nicht. Das Thema ist gefühlt mehr präsent als je zuvor, deshalb möchte ich gerne meine Meinung dazu sagen.
Einfach tragen was gefällt. Mir wäre es auch deutlich zu anstrengend, mir zu überlegen ob und wie ich mit der Wahl eines Parfums wahrgenommen werden. Zumal das für die meisten unserer Mitmenschen ein unbedeutendes Detail ist.
Sich da einzuschränken heißt auf Freiheit verzichten und das mache ich ganz sicher nicht freiwillig :D
Im 21 Jahrhundert, wo meiner Meinung nach jeder sein darf wer und wie er möchte, gibt es keinerlei Abgrenzungen mehr, die es Menschen erlauben, andere zu verurteilen. Am Ende des Tages sind wir alle Menschen, ob das Geschlecht da so eine riesen Rolle spielen muss, sei mal dahingestellt...
Natürlich kann jeder machen und tragen, was er will, keine Frage. Allerdings ist für mich persönlich ein Mann, der insgesamt männlich wirkt, deutlich attraktiver. Die neue Gleichmacherei ist also nicht jedermanns Sache, zumindest nicht meine.
Sollte Parfumo jemals die Trennung über Bord werfen, würde ich mein Konto aufgeben. Mir geht bereits das ganze Unisex-Gedöns auf die Nerven, weil die meisten der so deklarierten Düfte nicht wirklich unisex sind. Der Aufwand für mich, hier Spreu und Weizen zu trennen, ist folglich größer, und auf "alle Düfte in einen Topf" habe ich deswegen schon gar keine Lust.
Wer hier was bewertet, ist mir egal. Es kommt in der Realität ohnehin nicht oft vor, dass diesbezüglich jemand meckert, also sollte man diesen Punkt nicht überbewerten bzw. sowieso auch jenen ihre Meinung gönnen...
Vielleicht sind mir diese seltsamen Kommentare entgangen, aber man muss sich ja auch nicht jeden Schuh anziehen.
Ich spreche nicht davon, alle Düfte in einen Topf zu werfen, sondern eher davon, die Grenzen für diejenigen, die Interesse haben, aufzuweichen. Für manche würde sich eine völlig neue Duftwelt eröffnen, wenn sie mal über den Rand schauen würden!
Ich habe in letzter Zeit des Öfteren Kritik mitbekommen, sei es bei Kolleg/innen oder auch hier auf Parfumo. Und eine Meinung zu haben verbiete ich keinem, jedoch macht bekanntlich der Ton die Musik und die "Kritik" oder Anmerkungen sind dann in einem beleidigenden Kontext..
Ich hätte meine Sicht dazu, kaum besser formulieren können!
Muss auch nicht abgeschafft werden, sie stören mich jetzt nicht so sehr, ich persönlich brauche sie nur nicht. Und ich denke mir auch, wenn wir sagen: das sind Düfte für Frauen und das sind Düfte für Männer, aber du darfst auch die tragen, die eigentlich für das andere Geschlecht sind… Das klingt für mich dann schon wieder sehr stark nach einer Grenze, daher denke ich mir, wäre es vielleicht am objektivsten, wenn es einfach nach Duftkategorie o.ä. eingeordnet werden würde und dann kann jeder ganz ohne Vorbehalt wählen.
Aber klar in der praktischen Anwendung reicht es ja auch schon vollkommen, wenn nicht gewertet wird, was jeder gern tragen möchte :)
Doch mache dir keinen Kopf.
Wie so oft, auch mit anderen Themen, ist es letztlich eine Frage der "ZEIT"..
Wer hat die Hose an?
Wer trägt den Smoking?
Wer sitzt wie auf dem Pferd?
Wer fährt Auto?
Wer hat wann was zu sagen?
Wer übt welchen Beruf aus?
Wer trägt die Haare lang.. kurz?
Glatze?
Etc. etc.
Die Liste ist unendlich.
Je mehr wir uns authentisch menschlich verhalten, je verständlicher werden wir im Umfeld wahrgenommen.
Manches Mal kann das dauern.. und doch bleibt dies wahrscheinlich der kürzeste Weg zum Ziel.
Jetzt habe ich Lust, #roma uomo aufzulegen 😄
Genau! Leg doch mal "Roma uomo auf".