28.12.2018 - 06:26 Uhr
Kovex
29 Rezensionen
Kovex
Top Rezension
29
Von den Mythen und Legenden Sardiniens
Beim einem Blick in meine Sammlung wird man feststellen, dass dort überwiegend Düfte mit herbstlicher/winterlicher Ausrichtung zu finden sind. Dies liegt nicht daran, dass mir die kalten Jahreszeiten so liegen (im Gegenteil: ginge es nach mir, dürften sich Frühjahr und Sommer im ständigen Wechsel befinden), sondern dass ich bisher einfach keine sommerlichen Düfte gefunden habe, die mich vor Verzücken in die Knie gehen lassen.
Dies hat sich mit der Entdeckung von Coros geändert. An dieser Stelle vielen lieben Dank an Ergoproxy, der mir diese Probe überließ.
Die bisher hierzulande wenig bekannte Marke Acqua die Sardegna wurde 2008 von Mauro Aprea gegründet, nachdem er zuvor als Kommandant eines Schiffes in Alghero – Sardinien anlegte, sich in die Insel verliebte und sich der Gedanke verfestigte, die Geschichte Sardiniens anhand des Elementes, das ihm am nächsten stand einzufangen: das Wasser.
Es entstanden verschiedene Linien (Klassik, Maijda und Scalo Porto Cervo), welche es den Besuchern Sardiniens ermöglichen sollten, einen Teil der gewonnenen Eindrücke mit nach Hause zu nehmen. Kristallklares Meerwasser dessen Brandung an die Klippen der von Ginster überwucherten Felsen schlägt, der Geruch von weißer Myrte im Morgengrauen eines neuen Tages, üppiger Safran auf den milchigen Feldern des Hinterlandes, Feigenblätter auf den schmalen von holzigen Aromen durchzogenen Wanderwegen entlang unberührter Strände mit ihrem typischen Geruch nach Meeresalgen. Während jede dieser Linien eigene Wege geht, ist ihnen allen gemeinsam, die geheimnisvolle Schönheit Sardiniens einzufangen.
Dies drückt sich auch in der Gestaltung der Flakons aus. Während die Behältnisse selber an eine Meereswelle erinnern sollen, sollen die Deckel Assoziationen an einen Poller im Hafen wecken, an dem die Schiffe befestigt werden.
Die 2017 entstandene neue Linie „Sandalia Luxury Collection“, der auch der hier besprochene Duft Coros angehört, ist die Speerspitze der Düfte Acqua di Sardegnas, auch preislich gesehen. Eine Linie welche von den geheimnisvollen Mythen und Legenden Sardiniens erzählt, vom Fall der Feen (Domus de Janas), prähistorischen Turmbauten (Nuraghe) und dem Obsidian Tal (Monte Arci), dessen schwarze Farbe des Halbedelsteins Obsidian sich in der Farbgebung der Flakons dieser Linie wieder findet.
Der Duft Coros bezieht sich auf die prähistorischen Felsengräber Domus de Janas (Häuser der Feen) aus der Zeit der Ozieri-Kultur vor ca. 5 -6 Tausend Jahren. Der Legende nach sollen dort Feen im Schutze der Feigenbäume zwischen Zistrose- und Mastixsträuchern Geheimnisse erzählt und Goldfäden gesponnen haben, die auf der Flakonvorderseite von Coros symbolisch dargestellt werden.
Coros eröffnet mit sanften Hesperidien, die weniger an einen typischen Zitrusauftakt denken lassen, als vielmehr an das Öffnen eines Fensters des Strandhauses, wenn die Morgensonne mit ihrer ersten Wärme die Aromen der umliegenden mediterranen Vegetation durch das Fenster weht. Dazu die feuchte Brandung des Meeres die ihrerseits den frischen Eindruck zu verstärken vermag.
Schon nach kurzer Zeit zeigt sich der typisch grüne und unsüße Geruch von Feigen, wobei ich Frucht und Blatt olfaktorisch kaum unterscheiden kann. Das gefällt mir außerordentlich gut, ist der Geruch von Feigen mir doch erst durch dieses Hobby bewusst und vertraut geworden. Die hier verarbeitete Feige zeigt sich in einer unheimlich cremigen, von zarter grüner Fruchtsüße eingebetteten Facette. Die in der Herznote genannten Harze mit ihren durchaus zitrischen, indes auch würzig-pfeffrigen Aromen ergänzen die Feige perfekt, um das oben erwähnte Bild einer mediterranen Landschaft zu erzeugen. Dieser frische frühlingshafte Eindruck bleibt nun über Stunden erhalten, bis Coros in der sinnlichen und moschusartigen Wahrnehmung von Ambrette und sehr leichtem Patchouli verebbt.
Flakon und ganz besonders der Duft wirken sehr edel und wertig (ok, der Deckel hätte nicht aus Kunststoff sein müssen). Man spürt aber die Qualität der Ingredienzien. Hier beißt keine üble Synthetik (Synthetik ist nicht per se schlecht!), sondern es werden die beglückenden Momente erzeugt, wenn man – im Urlaub angekommen – endlich den ersten Gang an das Meeresufer macht, die frische und ungewohnt südländische Luft der Umgebung einsaugt und die Gesamtheit der Eindrucke vereint. Urlaub, eingefangen in der Flasche.
Nachdem ich nun in Coros einen für mich perfekten Sommerduft gefunden habe (ein Flakon durfte bereits bei mir einziehen), werde ich mich wohl noch näher mit dieser interessanten Marke auseinandersetzen müssen, um meine Sammlung in Bezug auf Jahreszeiten etwas ausgeglichener zu gestalten. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht. Nach weit über tausend getesteten Düften endlich wieder ein olfaktorisches Erlebnis der Extraklasse. Ich bin begeistert.
Dies hat sich mit der Entdeckung von Coros geändert. An dieser Stelle vielen lieben Dank an Ergoproxy, der mir diese Probe überließ.
Die bisher hierzulande wenig bekannte Marke Acqua die Sardegna wurde 2008 von Mauro Aprea gegründet, nachdem er zuvor als Kommandant eines Schiffes in Alghero – Sardinien anlegte, sich in die Insel verliebte und sich der Gedanke verfestigte, die Geschichte Sardiniens anhand des Elementes, das ihm am nächsten stand einzufangen: das Wasser.
Es entstanden verschiedene Linien (Klassik, Maijda und Scalo Porto Cervo), welche es den Besuchern Sardiniens ermöglichen sollten, einen Teil der gewonnenen Eindrücke mit nach Hause zu nehmen. Kristallklares Meerwasser dessen Brandung an die Klippen der von Ginster überwucherten Felsen schlägt, der Geruch von weißer Myrte im Morgengrauen eines neuen Tages, üppiger Safran auf den milchigen Feldern des Hinterlandes, Feigenblätter auf den schmalen von holzigen Aromen durchzogenen Wanderwegen entlang unberührter Strände mit ihrem typischen Geruch nach Meeresalgen. Während jede dieser Linien eigene Wege geht, ist ihnen allen gemeinsam, die geheimnisvolle Schönheit Sardiniens einzufangen.
Dies drückt sich auch in der Gestaltung der Flakons aus. Während die Behältnisse selber an eine Meereswelle erinnern sollen, sollen die Deckel Assoziationen an einen Poller im Hafen wecken, an dem die Schiffe befestigt werden.
Die 2017 entstandene neue Linie „Sandalia Luxury Collection“, der auch der hier besprochene Duft Coros angehört, ist die Speerspitze der Düfte Acqua di Sardegnas, auch preislich gesehen. Eine Linie welche von den geheimnisvollen Mythen und Legenden Sardiniens erzählt, vom Fall der Feen (Domus de Janas), prähistorischen Turmbauten (Nuraghe) und dem Obsidian Tal (Monte Arci), dessen schwarze Farbe des Halbedelsteins Obsidian sich in der Farbgebung der Flakons dieser Linie wieder findet.
Der Duft Coros bezieht sich auf die prähistorischen Felsengräber Domus de Janas (Häuser der Feen) aus der Zeit der Ozieri-Kultur vor ca. 5 -6 Tausend Jahren. Der Legende nach sollen dort Feen im Schutze der Feigenbäume zwischen Zistrose- und Mastixsträuchern Geheimnisse erzählt und Goldfäden gesponnen haben, die auf der Flakonvorderseite von Coros symbolisch dargestellt werden.
Coros eröffnet mit sanften Hesperidien, die weniger an einen typischen Zitrusauftakt denken lassen, als vielmehr an das Öffnen eines Fensters des Strandhauses, wenn die Morgensonne mit ihrer ersten Wärme die Aromen der umliegenden mediterranen Vegetation durch das Fenster weht. Dazu die feuchte Brandung des Meeres die ihrerseits den frischen Eindruck zu verstärken vermag.
Schon nach kurzer Zeit zeigt sich der typisch grüne und unsüße Geruch von Feigen, wobei ich Frucht und Blatt olfaktorisch kaum unterscheiden kann. Das gefällt mir außerordentlich gut, ist der Geruch von Feigen mir doch erst durch dieses Hobby bewusst und vertraut geworden. Die hier verarbeitete Feige zeigt sich in einer unheimlich cremigen, von zarter grüner Fruchtsüße eingebetteten Facette. Die in der Herznote genannten Harze mit ihren durchaus zitrischen, indes auch würzig-pfeffrigen Aromen ergänzen die Feige perfekt, um das oben erwähnte Bild einer mediterranen Landschaft zu erzeugen. Dieser frische frühlingshafte Eindruck bleibt nun über Stunden erhalten, bis Coros in der sinnlichen und moschusartigen Wahrnehmung von Ambrette und sehr leichtem Patchouli verebbt.
Flakon und ganz besonders der Duft wirken sehr edel und wertig (ok, der Deckel hätte nicht aus Kunststoff sein müssen). Man spürt aber die Qualität der Ingredienzien. Hier beißt keine üble Synthetik (Synthetik ist nicht per se schlecht!), sondern es werden die beglückenden Momente erzeugt, wenn man – im Urlaub angekommen – endlich den ersten Gang an das Meeresufer macht, die frische und ungewohnt südländische Luft der Umgebung einsaugt und die Gesamtheit der Eindrucke vereint. Urlaub, eingefangen in der Flasche.
Nachdem ich nun in Coros einen für mich perfekten Sommerduft gefunden habe (ein Flakon durfte bereits bei mir einziehen), werde ich mich wohl noch näher mit dieser interessanten Marke auseinandersetzen müssen, um meine Sammlung in Bezug auf Jahreszeiten etwas ausgeglichener zu gestalten. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht. Nach weit über tausend getesteten Düften endlich wieder ein olfaktorisches Erlebnis der Extraklasse. Ich bin begeistert.
23 Antworten