Agartha April Aromatics 2016

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6.7 / 10 23 Bewertungen

Ein Parfum von April Aromatics für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist süß-fruchtig. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Süß

Fruchtig

Harzig

Würzig

Grün

Duftpyramide

Kopfnote

fruchtige Noten

Mimose Absolue

Herznote

Heu

Honig

Kardamom

Basisnote

Labdanum

Oud

Patchouli

Tabakblatt

Parfümeur

Tanja Bochnig

Bewertungen

Duft

6.723 Bewertungen

Haltbarkeit

7.918 Bewertungen

Sillage

7.420 Bewertungen

Flakon

7.423 Bewertungen

Eingetragen von CPL, letzte Aktualisierung am 09.04.2023.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen

09.08.2018 - 16:06 Uhr

Fluxit
64 Rezensionen

Fluxit

Hilfreiche Rezension 7

Bitte nicht als Unterwäsche

Ihr kennt doch bestimmt diese essbaren Armbändern aus den pastellbunten Perlen (in gewissen Läden auch als Unterwäschenversion verfügbar)? So riecht Agartha für mich. Süßcandy, fruchtiger Traubenzucker. Grün eingesäuerte Apfelringe. Vielleicht auch Melone und Birne.

Im weiteren Verlauf weiterhin süß, honigsüß, wenn auch nachdunkelnd. 100% Natur? Mag sein, wirkt auf mich aber nicht so. Auf der anderen Seite finden Kinder heutzutage die Joghurts mit künstlichen Erdbeeraromen auch leckerer und echter. Da hilft es nicht, dass der Duft nach ein bis zwei Stunden eine knappe Erdigkeit entwickelt, die ich dem Patchouli zuschiebe.

Auf mich wirkt Agartha trotz des altmodischeren Namens kitschig. Dabei hat April Aromatics in der Probenmehrheit positiv und nicht selten auch ernster überrascht als erwartet, z.B. mit der Lagerfeuerromantik von "Bohemian Spice". Insgesamt eine Marke, die man ruhig mal testen darf.

Als Floralamateur glaube ich Yatagan gerne blind, dass es sich hier um eine Mimosenkanone handelt. Ich habe vor allem die Perlendingersüßigkeit vor Augen und denke mir: Bitte nicht als Unterwäsche.

06.04.2018 - 09:56 Uhr

9
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 8
Duft

Yatagan
396 Rezensionen

Yatagan

Top Rezension 44

Kannst Du bitte etwas leiser duften?

Unkommentierte Düfte No. 118

Einen Text zu einem Duft zu schreiben, zu dem bisher weder Kommentar noch Statement vorliegen, der bisher nur dreimal kontrovers bewertet wurde, ist eine etwas unangenehme Herausforderung. Der Umstand, dass es sich um eine durchaus umstrittene Marke handelt, der man gelegentlich Esoterik und recht hohe Preise vorwirft, macht die Sache nicht einfacher. Wie man dazu steht, muss jeder selber wissen.

Einmal auf Handrücken und auf Duftstreifen aufgesprüht und sofort ist klar, warum dieser Duft widersprüchlich wahrgenommen wird: Agartha gehört zu den olfaktorischen Statements! Ich spreche hier nicht von avantgardistischen Duftexperimenten oder von fäkalen Oud-Spielchen, sondern von einem durchaus traditionell komponierten Duft, der jedoch keine Gefangenen macht.

Mimose ist ja eine durchaus schwierige Blume. Meist komme ich mit ihrem honigartigen, etwas staubigen bzw. wächsernen, streng-süßen Geruch nicht so gut zurecht. Das geht einfacher, wenn die Mimose gut eingebunden ist, wie das meist der Fall ist (Rose, Weißblüher, holziger Basis, Ambra etc.). Hier jedoch nichts davon. Die Mimose knallt rein. Muss man also schon mal mögen.

Statt Einbindung oder Umrahmung hat Tanja Bochnig hier sogar weitere starke Akzente gesetzt: die fruchtigen Noten sind deutlich wahrnehmbar und verstärken den Blütenduft geradezu: da fließt ein honigsüßer Sirup durch die Nase und zu allem Überfluss sei echter Honig auch noch mit drin. Kann man sich gut vorstellen.

Dann entwickeln sich schnell die würzigen Noten: Tatsächlich riecht es hier intensiv nach Heu wie in diesen Heupackungen für Kaninchen, die so intensiv trocken-blumig duften, wenn man sie aufreißt, und einem ganz plötzlich einen Schwall von Heu und getrockneten Blüten vor die Nase werfen.

In der Basis verdichtet sich alles weiter und vor allem der Tabak, der sich fast organisch aus den getrockneten Blüten und dem Heu entwickelt und natürlich gut zu den honigsüßen Akzenten passt, ist intensiv wahrnehmbar. Dass da angeblich noch Patch und Oud enthalten sein soll, wollte ich anfangs gar nicht glauben, denn ich rieche sie ausnahmsweise mal nicht (Hallo? Patch? Oud? Das riecht man doch!), aber in diesen reißenden Flüssen olfaktorischer Reize (Mimose, Honig, Heu, Tabak) gehen wahrscheinlich auch mal solche Noten unter.

Mit der Beschreibung dieses Duftverlaufes, der auf Haut und Duftstreifen geradezu gelesen werden kann wie ein Buch, ist noch nicht alles gesagt. Um noch mal auf den Anfang meiner Ausführungen zurück zu kommen: Der Duft duftet ziemlich laut, ruft in die Umgebung, ist ein Statement, auch wenn Haltbarkeit und Aura nicht so schlimm sind wie bei manchen Oud-Fegern. Hier ist es eher die Kombination aus Projektion und Komposition, wenn ihr wisst, was ich meine. Im empfehle den für zu Hause oder wenn man etwas übertönen möchte: verräucherte Bars, asiatisches Essen, den Mainstream-Duft der besten Freundin, Omas Sauerbraten. Mir gefällt er am besten, wenn er nicht mehr so laut duftet, wenn er etwas leiser wird und sich wieder verabschiedet. Dann ist er richtig gut!

P.S.: Erinnert mich an Slowdive von Hiram Green!