25.06.2020 - 10:43 Uhr
Floyd
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Floyd
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35
The Velvet Vetiver & Tanja
Lou lungerte irgendwo unter dem hellen Himmel Haitis. Warhol wollte das so, womöglich als Teil einer neunstündigen wilden Wallpaper-Art-Aktion. Warhols Lieblingsdarsteller Taylor Mead las gerade Frühlingsgedichte für den kleinen Jad Fair in einen kaputten Kassettenrekorder und so waren es eben lediglich Lous Locken, die in der Aufblende astronomisch agierten, in einem monumentalen Nebel mikroskopischer Mandarinen, zischend frischer Zitronen und geriebenem Koriander, herb und hell wie die fulminanten Feedbacks, welche Lou wie auf Lichtstrahlgleisen Richtung Sonne schicken konnte.
Als Lous Locken die Leinwand einige Augenblicke später freigaben, vermutlich hatte er sich einfach etwas hingelegt, tanzten hellgrüne Hesperidennebel zeitlupenartig zwischen blühenden Orangenbäumen, während wie von Tanja Warhols Hand sich ein nussig-brauner Muskatellersalbeifilter langsam auf die Linse legte, Bergamotte und Blüten ineinander blubberten, sich magisch mischten und marmorierten, balsamisch über die Bildwand verschmierten, weich gezeichnet, weicher noch, weil Warhol das Wallpaper nun mit mysorischer Sandelcreme grundierte, etwas hellen Tabak, Tonka und Nelken wie taupefarbenen Feenstaub durch ihre Siebdruckschablonen schabte, die warme Creme sprenkelte, als allmählich auf der Projektionsfläche gigantische Grashalme gediehen, prominent brillierend, baumlang, länger als Lou, der nun winzig wirkte, bald rückwärts aus der Leinwand lief, das beeindruckende Bild betrachtend, wie aus weich wiegenden Wiesen cremegrün schimmernder, seidig sanft wehender, mild säuerlicher Samt wurde.
**
Das weichste Vetiver, das Tanja hatte finden können. Ausgerechnet im indischen Teil Haitis. Lous Lockenkopf im Kölner Nebel, die 30-Minuten-Kreuzblende in die Orangenblütenbäume, der balsamische Muskatellersalbeifilter mit Scharnierfunktion, das alles inszeniert den grünen Samtvorhang, welcher plastisch sich für etliche Stunden aus der siebdruckgesprengselten Sandelgrundierung auf der Haut herauslöst, der Dich wundervoll wallend weich umweht, das Kostüm, das sich von selber trägt, to all tomorrow's parties.
(Mit Dank an Tanja)
Als Lous Locken die Leinwand einige Augenblicke später freigaben, vermutlich hatte er sich einfach etwas hingelegt, tanzten hellgrüne Hesperidennebel zeitlupenartig zwischen blühenden Orangenbäumen, während wie von Tanja Warhols Hand sich ein nussig-brauner Muskatellersalbeifilter langsam auf die Linse legte, Bergamotte und Blüten ineinander blubberten, sich magisch mischten und marmorierten, balsamisch über die Bildwand verschmierten, weich gezeichnet, weicher noch, weil Warhol das Wallpaper nun mit mysorischer Sandelcreme grundierte, etwas hellen Tabak, Tonka und Nelken wie taupefarbenen Feenstaub durch ihre Siebdruckschablonen schabte, die warme Creme sprenkelte, als allmählich auf der Projektionsfläche gigantische Grashalme gediehen, prominent brillierend, baumlang, länger als Lou, der nun winzig wirkte, bald rückwärts aus der Leinwand lief, das beeindruckende Bild betrachtend, wie aus weich wiegenden Wiesen cremegrün schimmernder, seidig sanft wehender, mild säuerlicher Samt wurde.
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Das weichste Vetiver, das Tanja hatte finden können. Ausgerechnet im indischen Teil Haitis. Lous Lockenkopf im Kölner Nebel, die 30-Minuten-Kreuzblende in die Orangenblütenbäume, der balsamische Muskatellersalbeifilter mit Scharnierfunktion, das alles inszeniert den grünen Samtvorhang, welcher plastisch sich für etliche Stunden aus der siebdruckgesprengselten Sandelgrundierung auf der Haut herauslöst, der Dich wundervoll wallend weich umweht, das Kostüm, das sich von selber trägt, to all tomorrow's parties.
(Mit Dank an Tanja)
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