06.10.2016 - 16:44 Uhr
Fluxit
64 Rezensionen
Fluxit
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11
Night and Dawn - A Vampire's Love
In the night we're hunting in style,
with cognac and fruit we beguile
the most innocent souls and invoke
warm pictures in wood set to smoke.
In the dawn we caress our prey,
and before the sun turns them grey
we bed them, soft coffins of lust,
till the night rewakes them, I trust.
Ausnahmsweise mal mit Gedicht, geboren aus der Notlage, die Pyramide mangels olfaktorischer Fertigkeiten zu zerlegen ;) Dabei habe ich mehrfacht versucht, mich diesem Duft zu nähern, ursprünglich alleine der Basis wegen. Aber von vorne!
Die Ideen der Marke Arts & Scents sind mir grundsympathisch: Verzicht auf Konservierungsstoffe, Verwendung von abbaubaren Verpackungen, deutsche Handarbeit. Dagegen kann ich am Flakondesign - das ich wie immer nicht bewerte - und vor allem der Webseite kein gutes Haar lassen: Was mir hier an esoterischer Schöpferkraft entgegenschlägt, kann ich im besten Fall als psychedelischen Scherz verstehen. Fast möchte ich glauben, dass man hier nicht mit Geld bezahlen darf, sondern sich nackt Mantras schreiend mit abgefüllten Einhörnern zu paaren hat, um an die Flakons zu gelangen. Aber halt, es gibt sie ja - hierfür ein unironisches Dankeschön, denn das finde ich vorbildlich - in verschiedenen Größen (5ml / 30ml / 60ml / 120ml), so dass für den kleinen Roll-On womöglich ja auch nur ein Stoßgebet unter Drogen an den Kitschgott reicht. Der Designer in mir schwankt zwischen Entsetzen und Sprachlosigkeit!
Ich war jedenfalls erstmal bedient, um nicht zu sagen verstört. Dank Lilalu1983s Wanderpaket durfte ich mich den Düften dann aber doch auf irdisch materiellem Pfade nähern. Ein paar Statements zu anderen Proben werden diesem Kommentar folgen; kurz gefasst hat mich Arts & Scents leider nicht mitnehmen oder gar begeistern können.
Night and Dawn hingegen wusste zu überraschen! Dabei hat die Kopfnote mich erst derart überfahren, dass ich sie kurz für gekippt hielt, auch die nächste Stunde blieb in fruchtigrauchender Dissonanz. Schon hatte ich die Vampirliebe ungnädig abgeschrieben, als ich beim Paralleltest weiterer Paketdüfte eine Note ausmachte, die mir geradezu wundersam in der Nase schmeichelte und die ich erst als letztes der Nacht und der Dämmerung zuordnen konnte. Ich hätte bei diesem Eindruck auf Ambra getippt, animalisch und mit etwas weicher Vanille einbalsamiert. Diese Vampire stehen in vollem Blut, wolllüstig fleischerne Körper statt trockenfaltigen Fledermausskeletten. Warmleibig mit einer fast düsteren Aura, die verlockend schmeichelt. KingLui, mit der ich mich heute getroffen habe, erkennt bereits das angegebene Patchouli, das ich als solches erst Stunden später wahrnehme, da ich es normalerweise mit erdigmuffigen Noten verbinde und es in der Basis vielmehr fast fruchtig in Erscheinung tritt. Der eindeutig hölzerne Sarg steht eher im samtrot abgedunkeltem Adelszimmer als in der verlorenen Gruft.
Nach mehrfachem Test gefällt mir auch die Kopfnote jedes Mal besser, meine Nase gaukelt mittlerweile gar Spuren von Schokolade vor. Allerdings bringt meine Gewöhnung an die Duftnoten eine geringere Wahrnehmung der Haltbarkeit und Sillage mit sich, vor allem in der Herznote als schönster Phase . Sei's drum. Dieser Tanz hält lange genug und bei den fairen Flaschengrößen wird auf Dauer vielleicht gar ein Vampir in meiner Sammlung einfliegen, um sich bis zum Tagesanbruch mit mir zu vergnügen. Hauptsache, ich muss nicht nackt Mantras schrei ... na, ihr wisst schon ;)
## Nachtrag 15.12.2016
Ich habe mir nun tatsächlich einen kleinen Flakon gekauft und bin nicht nur mit dem Duft, sondern auch mit dem herzlichen Kontakt zufrieden. Auch meine Sonderwünsche waren für Manuela kein Problem. Pluspunkt!
with cognac and fruit we beguile
the most innocent souls and invoke
warm pictures in wood set to smoke.
In the dawn we caress our prey,
and before the sun turns them grey
we bed them, soft coffins of lust,
till the night rewakes them, I trust.
Ausnahmsweise mal mit Gedicht, geboren aus der Notlage, die Pyramide mangels olfaktorischer Fertigkeiten zu zerlegen ;) Dabei habe ich mehrfacht versucht, mich diesem Duft zu nähern, ursprünglich alleine der Basis wegen. Aber von vorne!
Die Ideen der Marke Arts & Scents sind mir grundsympathisch: Verzicht auf Konservierungsstoffe, Verwendung von abbaubaren Verpackungen, deutsche Handarbeit. Dagegen kann ich am Flakondesign - das ich wie immer nicht bewerte - und vor allem der Webseite kein gutes Haar lassen: Was mir hier an esoterischer Schöpferkraft entgegenschlägt, kann ich im besten Fall als psychedelischen Scherz verstehen. Fast möchte ich glauben, dass man hier nicht mit Geld bezahlen darf, sondern sich nackt Mantras schreiend mit abgefüllten Einhörnern zu paaren hat, um an die Flakons zu gelangen. Aber halt, es gibt sie ja - hierfür ein unironisches Dankeschön, denn das finde ich vorbildlich - in verschiedenen Größen (5ml / 30ml / 60ml / 120ml), so dass für den kleinen Roll-On womöglich ja auch nur ein Stoßgebet unter Drogen an den Kitschgott reicht. Der Designer in mir schwankt zwischen Entsetzen und Sprachlosigkeit!
Ich war jedenfalls erstmal bedient, um nicht zu sagen verstört. Dank Lilalu1983s Wanderpaket durfte ich mich den Düften dann aber doch auf irdisch materiellem Pfade nähern. Ein paar Statements zu anderen Proben werden diesem Kommentar folgen; kurz gefasst hat mich Arts & Scents leider nicht mitnehmen oder gar begeistern können.
Night and Dawn hingegen wusste zu überraschen! Dabei hat die Kopfnote mich erst derart überfahren, dass ich sie kurz für gekippt hielt, auch die nächste Stunde blieb in fruchtigrauchender Dissonanz. Schon hatte ich die Vampirliebe ungnädig abgeschrieben, als ich beim Paralleltest weiterer Paketdüfte eine Note ausmachte, die mir geradezu wundersam in der Nase schmeichelte und die ich erst als letztes der Nacht und der Dämmerung zuordnen konnte. Ich hätte bei diesem Eindruck auf Ambra getippt, animalisch und mit etwas weicher Vanille einbalsamiert. Diese Vampire stehen in vollem Blut, wolllüstig fleischerne Körper statt trockenfaltigen Fledermausskeletten. Warmleibig mit einer fast düsteren Aura, die verlockend schmeichelt. KingLui, mit der ich mich heute getroffen habe, erkennt bereits das angegebene Patchouli, das ich als solches erst Stunden später wahrnehme, da ich es normalerweise mit erdigmuffigen Noten verbinde und es in der Basis vielmehr fast fruchtig in Erscheinung tritt. Der eindeutig hölzerne Sarg steht eher im samtrot abgedunkeltem Adelszimmer als in der verlorenen Gruft.
Nach mehrfachem Test gefällt mir auch die Kopfnote jedes Mal besser, meine Nase gaukelt mittlerweile gar Spuren von Schokolade vor. Allerdings bringt meine Gewöhnung an die Duftnoten eine geringere Wahrnehmung der Haltbarkeit und Sillage mit sich, vor allem in der Herznote als schönster Phase . Sei's drum. Dieser Tanz hält lange genug und bei den fairen Flaschengrößen wird auf Dauer vielleicht gar ein Vampir in meiner Sammlung einfliegen, um sich bis zum Tagesanbruch mit mir zu vergnügen. Hauptsache, ich muss nicht nackt Mantras schrei ... na, ihr wisst schon ;)
## Nachtrag 15.12.2016
Ich habe mir nun tatsächlich einen kleinen Flakon gekauft und bin nicht nur mit dem Duft, sondern auch mit dem herzlichen Kontakt zufrieden. Auch meine Sonderwünsche waren für Manuela kein Problem. Pluspunkt!
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