14.03.2015 - 14:45 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
17
Catch me if you can!
Überschriften sind so eine Sache.
Meist sehen sie mich brüten, wenn der Kommentar dazu längst fertig ist, geschliffen und gebügelt, zum Absenden bereit – wenn nichts mehr fehlt als eine Überschrift, die sitzt und paßt, nicht wackelt und den Duft auf einen Nenner bringt.
Manchmal kommt sie schnell, oft braucht es etwas länger – doch daß die Headline fertig war, noch eh' das erste Wort geschrieben, das hatte es nicht oft gegeben, gar nicht oft.
Diesmal schon.
Denn nichts, was mir sonst in den Sinn hätte kommen können, trifft die Kernaussage von "A" so sehr wie Leonardos Hasch-mich-Filmchen.
Dabei schien klar, was mich erwarten würde – von Grün und Sandkuchen war geschrieben, von Kaffee, Heu und *naserümpf* und sonst noch allerlei, das nicht viel Raum ließ zwischen "Hui!" und "Pfui!".
So spannend und polarisierend sich die Kommentare lasen: "A" schien von Haut zu Haut, von Nase zu Nase einen anderen Eindruck zu hinterlassen, schien viele Wege zu gehen und selten nur zu Übereinstimmung zu führen.
Gespannt, wessen vorkommentierende Fußstapfen zu meinen passen würden, begab ich mich in den Test…
…um vier Tage später herauszutreten aus einem olfaktorischen Labyrinth, das mich mal hierhin und mal dorthin geführt hatte, in diese Ecke und um jene, ins Grüne wie ins Krautige, warmwürzigweich hin zu dunklem Rauch.
Ich fand sonnenbeschienene Blüten und den Duft frischgecremter Haut, Getreidefelder unter tiefhängenden Wolken und den Teer von "Salamanca", den Puder meiner Mutter und einen leichten Hauch von "Café Vert".
Irgendwo roch ich Rasierschaum, anderswo narrte meine Nase Möhrensamen, wo doch Angelika sein sollte, fand sie sanfte Süße an der Seite rauher Rinde – und immer, immer wieder entzog sich "A" in dem Moment, in dem ich sicher war, nun auf dem Weg zu sein, dem richtigen und einzigen, entwand sich meinem Zugriff, meinem Bemühen um Ein- und Zuordnung wie jene Schlange, deren Gift der Duft symbolisieren soll.
Ein Faszinosum, ungreifbar, unfaßbar, fortwährend facettierend und sich doch nicht widersprechend.
Ich fühle mich an- und hingezogen, die Nase dicht am Handgelenk, wieder und wieder, Tag um Tag – nah bleibt er bei mir, der Duft, leise ist er, viel leiser als seine Geschwister "0" und "AB" und flüchtiger auch.
Eine Handvoll Stunden nur, dann ist der letzte Hauch verweht.
PS: Franfan - danke!
Meist sehen sie mich brüten, wenn der Kommentar dazu längst fertig ist, geschliffen und gebügelt, zum Absenden bereit – wenn nichts mehr fehlt als eine Überschrift, die sitzt und paßt, nicht wackelt und den Duft auf einen Nenner bringt.
Manchmal kommt sie schnell, oft braucht es etwas länger – doch daß die Headline fertig war, noch eh' das erste Wort geschrieben, das hatte es nicht oft gegeben, gar nicht oft.
Diesmal schon.
Denn nichts, was mir sonst in den Sinn hätte kommen können, trifft die Kernaussage von "A" so sehr wie Leonardos Hasch-mich-Filmchen.
Dabei schien klar, was mich erwarten würde – von Grün und Sandkuchen war geschrieben, von Kaffee, Heu und *naserümpf* und sonst noch allerlei, das nicht viel Raum ließ zwischen "Hui!" und "Pfui!".
So spannend und polarisierend sich die Kommentare lasen: "A" schien von Haut zu Haut, von Nase zu Nase einen anderen Eindruck zu hinterlassen, schien viele Wege zu gehen und selten nur zu Übereinstimmung zu führen.
Gespannt, wessen vorkommentierende Fußstapfen zu meinen passen würden, begab ich mich in den Test…
…um vier Tage später herauszutreten aus einem olfaktorischen Labyrinth, das mich mal hierhin und mal dorthin geführt hatte, in diese Ecke und um jene, ins Grüne wie ins Krautige, warmwürzigweich hin zu dunklem Rauch.
Ich fand sonnenbeschienene Blüten und den Duft frischgecremter Haut, Getreidefelder unter tiefhängenden Wolken und den Teer von "Salamanca", den Puder meiner Mutter und einen leichten Hauch von "Café Vert".
Irgendwo roch ich Rasierschaum, anderswo narrte meine Nase Möhrensamen, wo doch Angelika sein sollte, fand sie sanfte Süße an der Seite rauher Rinde – und immer, immer wieder entzog sich "A" in dem Moment, in dem ich sicher war, nun auf dem Weg zu sein, dem richtigen und einzigen, entwand sich meinem Zugriff, meinem Bemühen um Ein- und Zuordnung wie jene Schlange, deren Gift der Duft symbolisieren soll.
Ein Faszinosum, ungreifbar, unfaßbar, fortwährend facettierend und sich doch nicht widersprechend.
Ich fühle mich an- und hingezogen, die Nase dicht am Handgelenk, wieder und wieder, Tag um Tag – nah bleibt er bei mir, der Duft, leise ist er, viel leiser als seine Geschwister "0" und "AB" und flüchtiger auch.
Eine Handvoll Stunden nur, dann ist der letzte Hauch verweht.
PS: Franfan - danke!
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