12.07.2019 - 18:19 Uhr
Profuma
213 Rezensionen
Profuma
Sehr hilfreiche Rezension
7
Das grosse Vergessen
Wie schön gefährlich könnte dieser Duft sein...der Flakon suggeriert Dunkles, Geheimnisvolles, Erotik, Spiel mit dem Feuer, Unheil dem, der nicht aufpasst. Watch your Back, oder so ähnlich, immerhin könnte die Kappe des Flakons schon als Waffe eingesetzt werden. Das Teil ist massiv und schwer und liegt beinahe bleiern in der Hand. Würde man es auf einen Finger stecken, könnte man sich in einen dieser Filme flashen, in denen Vampire nicht ihre Zähne, sondern krallenähnliche Fingeraufsätze zum Anritzen der Hälse ihrer Opfer benutzen. Kurzum, die Erwartungen an den Inhalt eines Behältnisses sind gross, das durch seine Optik bereits Fantasien hervorruft. Ich freue mich schon auf abenteuerliche Gedanken, die mich gleich heimsuchen werden und die ich zu dem Duft niederschreiben kann.
Das Dufterlebnis startet denn auch vielversprechend mit ordentlich Pfeffer, leicht grüner Note und subtil eingesetztem, süssbirnigem Einschlag. Diese Konstellation ist frisch und besonders zugleich. Würde die Magnolie, geflankt mit Holz und Amber dem Ganzen eine dunkle und weiche Seite anhauchen, dann wären meine Erwartungen erfüllt. Wären...! Leider nimmt der Duft auf seinem Weg der Entwicklung Wendungen auf, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Mit jeder Minute verliert er die Anfangsnote, die mir so gefallen hat immer mehr und verfällt in eine Richtung, die sich auch vom Schwarz des Flakons und der Gefährlichkeit des Spiels mit Liebe, Feuer oder Dämonen zunehmends verabschiedet. Als würden irgendwelche Kräfte sich des Duftes bemächtigen und während meines Dialogs mit ihm fremde Aromen daruntermischen, um ihn mir zu verleiden. Ich komme mir vor, wie bei einem Treffen. Alles beginnt gut, das Interesse am Gegenüber ist geweckt, man erzählt und lacht. Doch dann wird ein Satz in den Raum und in die bisher angenehm neugierigheitere Stimmung gesetzt. Ein Satz, der alles zunichte macht und man nur noch bei sich denkt: was zum Henker mach' ich bloss hier? Oder man erhält ein Geschenk in einer Schachtel, die bereits von aussen den Inhalt erahnen lässt, Innerlich frohlockend reisst man das rote Band darum weg, freut sich, dass der irgendwann einmal geäusserte Wunsch aufgeschnappt und erfüllt worden ist. Bis man dann den Deckel der Schachtel öffnet und feststellen muss, dass es so ziemlich das Gegenteil von dem ist, was man erwartet hat. Irgendwie ist die Reaktion bei all den Situationen dieselbe. Man lächelt gequält und versucht aus dem Ganzen das Beste zu machen und sich nichts anmerken zu lassen. Und ja, es gibt zugegeben wirklich Schlimmeres. Doch die Enttäuschung lässt sich nicht leugnen. Und so geht es mir auch mit Dange-Rose. Statt mit dunkelmystischer Rose im Pfefferstaub aufzutrupfen und mit viel Sexappeal meinen Kopf zu verdrehen, beschert mir der Duft die pure Langeweile mit der eingeschlagenen Richtung nach der Kopfnote. Die Rose wirkt weder edel noch überhaupt Schwarz oder Dunkelrot. Samtene Blütenblätter erahne ich auch nicht, eher glänzende. Die Farbe der Blume würde ich eher im helleren Bereich ansiedeln. Eine komisch grün-teeige Note mit einer eigenartigen Würze scheint den Duft vollkommen umzupolen. Diese Rose sticht mich nicht mit ihren Dornen sondern mit den Duftnoten. Das olfaktorische Vergnügen vom Anfang verändert sich zu einem Unwohlsein. Irgendwie möchte ich nicht mit dem Duft rausgehen. Ich fühle mich nicht eins mit ihm, als wäre ich in Kleider gehüllt, die nicht mir gehören. So etwas Bizarres habe ich schon lange nicht mehr mit einem Duft erlebt. Zudem ist er auf der Haut noch schlimmer und sehr künstlich. Ich musste auch nach ein paar Minuten schon nachlegen, weil er sich aus dem Staub resp. aus der Luft machen wollte. Auf Stoff hält er länger, aber auch hier ist die beschriebene eigenartige Note deutlich rauszuschnuppern. Wer Rosen mag, vielleicht die kleineren, helleren und dazu etwas grünwürzigen Einschlag verträgt, der mag mit diesem Duft gut bedient sein. Etwas Besonderes oder das Besondere aber darf man hier nicht erwarten. Ein Meilenstein der Duftgeschichte wird er nicht werden. Auch ich werde ihn bald vergessen haben. Vergessen, wie das Gegenüber beim Date. Verdrängt, wie das falsche Geschenk in der richtigen Schachtel.
Unweigerlich kommt mir dazu ein Filmtitel in den Sinn:
"Vom Winde verweht...".
Genau das mache ich jetzt mit Dange-Rose.
Ich überlasse ihn dem Wind und entlasse ihn hinaus...hinaus ins grosse Vergessen.
Das Dufterlebnis startet denn auch vielversprechend mit ordentlich Pfeffer, leicht grüner Note und subtil eingesetztem, süssbirnigem Einschlag. Diese Konstellation ist frisch und besonders zugleich. Würde die Magnolie, geflankt mit Holz und Amber dem Ganzen eine dunkle und weiche Seite anhauchen, dann wären meine Erwartungen erfüllt. Wären...! Leider nimmt der Duft auf seinem Weg der Entwicklung Wendungen auf, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Mit jeder Minute verliert er die Anfangsnote, die mir so gefallen hat immer mehr und verfällt in eine Richtung, die sich auch vom Schwarz des Flakons und der Gefährlichkeit des Spiels mit Liebe, Feuer oder Dämonen zunehmends verabschiedet. Als würden irgendwelche Kräfte sich des Duftes bemächtigen und während meines Dialogs mit ihm fremde Aromen daruntermischen, um ihn mir zu verleiden. Ich komme mir vor, wie bei einem Treffen. Alles beginnt gut, das Interesse am Gegenüber ist geweckt, man erzählt und lacht. Doch dann wird ein Satz in den Raum und in die bisher angenehm neugierigheitere Stimmung gesetzt. Ein Satz, der alles zunichte macht und man nur noch bei sich denkt: was zum Henker mach' ich bloss hier? Oder man erhält ein Geschenk in einer Schachtel, die bereits von aussen den Inhalt erahnen lässt, Innerlich frohlockend reisst man das rote Band darum weg, freut sich, dass der irgendwann einmal geäusserte Wunsch aufgeschnappt und erfüllt worden ist. Bis man dann den Deckel der Schachtel öffnet und feststellen muss, dass es so ziemlich das Gegenteil von dem ist, was man erwartet hat. Irgendwie ist die Reaktion bei all den Situationen dieselbe. Man lächelt gequält und versucht aus dem Ganzen das Beste zu machen und sich nichts anmerken zu lassen. Und ja, es gibt zugegeben wirklich Schlimmeres. Doch die Enttäuschung lässt sich nicht leugnen. Und so geht es mir auch mit Dange-Rose. Statt mit dunkelmystischer Rose im Pfefferstaub aufzutrupfen und mit viel Sexappeal meinen Kopf zu verdrehen, beschert mir der Duft die pure Langeweile mit der eingeschlagenen Richtung nach der Kopfnote. Die Rose wirkt weder edel noch überhaupt Schwarz oder Dunkelrot. Samtene Blütenblätter erahne ich auch nicht, eher glänzende. Die Farbe der Blume würde ich eher im helleren Bereich ansiedeln. Eine komisch grün-teeige Note mit einer eigenartigen Würze scheint den Duft vollkommen umzupolen. Diese Rose sticht mich nicht mit ihren Dornen sondern mit den Duftnoten. Das olfaktorische Vergnügen vom Anfang verändert sich zu einem Unwohlsein. Irgendwie möchte ich nicht mit dem Duft rausgehen. Ich fühle mich nicht eins mit ihm, als wäre ich in Kleider gehüllt, die nicht mir gehören. So etwas Bizarres habe ich schon lange nicht mehr mit einem Duft erlebt. Zudem ist er auf der Haut noch schlimmer und sehr künstlich. Ich musste auch nach ein paar Minuten schon nachlegen, weil er sich aus dem Staub resp. aus der Luft machen wollte. Auf Stoff hält er länger, aber auch hier ist die beschriebene eigenartige Note deutlich rauszuschnuppern. Wer Rosen mag, vielleicht die kleineren, helleren und dazu etwas grünwürzigen Einschlag verträgt, der mag mit diesem Duft gut bedient sein. Etwas Besonderes oder das Besondere aber darf man hier nicht erwarten. Ein Meilenstein der Duftgeschichte wird er nicht werden. Auch ich werde ihn bald vergessen haben. Vergessen, wie das Gegenüber beim Date. Verdrängt, wie das falsche Geschenk in der richtigen Schachtel.
Unweigerlich kommt mir dazu ein Filmtitel in den Sinn:
"Vom Winde verweht...".
Genau das mache ich jetzt mit Dange-Rose.
Ich überlasse ihn dem Wind und entlasse ihn hinaus...hinaus ins grosse Vergessen.
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