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Top Rezension
Das Facebook Cologne
Es gibt den Spruch “Mit beiden Beinen im Leben stehen”, aber was bedeutet er fuer mich? Die meiste meiner Zeit verbringe ich mit Arbeit, etwas weniger mit Schlafen und Ausruhen und leider noch weniger mit sozialen Aktivitaeten. Fuer mich ist es noch wichtig, beim Schreiben “das” und “dass” richtig zu verwenden und ich nutze weder Facebook noch Instagramm. Stehe ich nun mit beiden Beinen im Leben oder nicht?
Als Parfumo fuehle ich mich ebenfalls mehr von Traditionshaeusern wie Guerlain und Caron, als von Escentric Molecules und Tom Ford angezogen. Es genuegt mir nicht, einen Duft zu tragen, der mir nur gefaellt, nein, er muss beim (Auf)Tragen auch etwas mit mir bewirken; das koennen Erinnerungen sein, Phantasien oder manchmal auch nur gemischte Gefuehle, die ich versuche in ihrer Pendelbewegung zwischen Zustimmung und Ablehnung zu einem definitive Urteil zu buendeln.
Und dann ist da Dior Homme Cologne, der so ueberhaupt nicht zu dem passt, was ich soeben geschrieben habe. Keine Erinnerungen, keine Phantasien, keine gemischten Gefuehle. Lediglich einer der schoensten minimalistischen Flakons, die ich kenne. Bereits das gesamte Erscheinungsbild in dem transparenten ganz leicht hellblauen Flakon erfrischt schon, bevor man auch nur einen Tropfen des darin befindlichen Inhalts auf die Haut sprueht.
Und die dadurch geschaffene Erwartung auf eine sommerlichen Temperaturen die Stirn bietende Frische wird auch nicht enttaeuscht. DHC wartet nicht mit einer Guerlinade auf und bietet auch nicht das sonst fuer Colognes charakteristische Zusammenspiel von zitrischen Noten. Dafuer huellt es einen in eine Wolke aus feinster Retorten - Zitrone ein. Nicht saftige Frische von reifen Zitronen, sondern die Kuehle einer im Labor geschaffenen Zitrusfrucht gibt den Ton an. Gleichzeitig entwickelt sich eine Fluffigkeit, die es verhindert, dass die Retorten – Zitrone zu schneidend oder zu saeuerlich wirkt. Diese Fluffigkeit wird bewirkt durch den geschickten Einsatz von weissem Moschus, der als Fixierung notwendig ist, um dem zitrischen Aroma Haltbarkeit zu geben. Der Duft selbst hat keine Duftentwicklung, sondern eher eine Verlagerung der Schwerpunkte. Am Anfang ist das Zitrische betont und wird von der Fluffigkeit des Moschus untermalt, waehrend nach einigen Stunden das Fluffige in den Vordergrund tritt, die Zitrone aber weitehin gut wahrnehmbar bleibt. Dabei driftet DHC zu keiner Zeit ins Pudrige ab oder bekommt einen Lippenstift – Effekt. Wenn man DHC GROSSZUEGIG auftraegt, und das kann man ohne Bedenken, da es kein raumfuellender Duft ist, kann man es auch nach 7 Stunden noch gut auf der Haut wahrnehmen.
DHC ist ein perfekt gemachter Retorten – Duft fuer den Sommer, der erfrischt, nicht aufdringlich ist und sehr lange haelt. Trotzdem habe ich ihn nicht mehr in meiner Sammlung. Heute habe ich den Duft ein letztes Mal grosszuegig aufgetragen und damit war die Flasche aufgebraucht. Anschliessend bin ich ins Kino gegangen und waehrend ich mir den neuesten Soderbergh Film angeschaut habe, habe ich voller Wohlbehagen diese fluffige Zitrusnote wahrgenommen.
Natuerlich habe ich mir bereits einen wuerdigen Nachfolger fuer DHC zugelegt. Diesmal ist meine Wahl wieder auf ein klassischeres Cologne gefallen, eines das ausser gut zu riechen auch noch Geschichten erzaehlt und Bilder hervorruft, naemlich Granville. Zumindest Dior bin ich damit treu geblieben.
DHC ist ein toll gemachter Duft, hat ein tolles Packaging und ist fuer mich ein Produkt unserer Zeit – Facebook und Instagramm, eben. Mir ist das auf Dauer nicht genug. Aber ob ich deswegen “mit beiden Beinen im Leben stehe”, weiss ich immer noch nicht.
Als Parfumo fuehle ich mich ebenfalls mehr von Traditionshaeusern wie Guerlain und Caron, als von Escentric Molecules und Tom Ford angezogen. Es genuegt mir nicht, einen Duft zu tragen, der mir nur gefaellt, nein, er muss beim (Auf)Tragen auch etwas mit mir bewirken; das koennen Erinnerungen sein, Phantasien oder manchmal auch nur gemischte Gefuehle, die ich versuche in ihrer Pendelbewegung zwischen Zustimmung und Ablehnung zu einem definitive Urteil zu buendeln.
Und dann ist da Dior Homme Cologne, der so ueberhaupt nicht zu dem passt, was ich soeben geschrieben habe. Keine Erinnerungen, keine Phantasien, keine gemischten Gefuehle. Lediglich einer der schoensten minimalistischen Flakons, die ich kenne. Bereits das gesamte Erscheinungsbild in dem transparenten ganz leicht hellblauen Flakon erfrischt schon, bevor man auch nur einen Tropfen des darin befindlichen Inhalts auf die Haut sprueht.
Und die dadurch geschaffene Erwartung auf eine sommerlichen Temperaturen die Stirn bietende Frische wird auch nicht enttaeuscht. DHC wartet nicht mit einer Guerlinade auf und bietet auch nicht das sonst fuer Colognes charakteristische Zusammenspiel von zitrischen Noten. Dafuer huellt es einen in eine Wolke aus feinster Retorten - Zitrone ein. Nicht saftige Frische von reifen Zitronen, sondern die Kuehle einer im Labor geschaffenen Zitrusfrucht gibt den Ton an. Gleichzeitig entwickelt sich eine Fluffigkeit, die es verhindert, dass die Retorten – Zitrone zu schneidend oder zu saeuerlich wirkt. Diese Fluffigkeit wird bewirkt durch den geschickten Einsatz von weissem Moschus, der als Fixierung notwendig ist, um dem zitrischen Aroma Haltbarkeit zu geben. Der Duft selbst hat keine Duftentwicklung, sondern eher eine Verlagerung der Schwerpunkte. Am Anfang ist das Zitrische betont und wird von der Fluffigkeit des Moschus untermalt, waehrend nach einigen Stunden das Fluffige in den Vordergrund tritt, die Zitrone aber weitehin gut wahrnehmbar bleibt. Dabei driftet DHC zu keiner Zeit ins Pudrige ab oder bekommt einen Lippenstift – Effekt. Wenn man DHC GROSSZUEGIG auftraegt, und das kann man ohne Bedenken, da es kein raumfuellender Duft ist, kann man es auch nach 7 Stunden noch gut auf der Haut wahrnehmen.
DHC ist ein perfekt gemachter Retorten – Duft fuer den Sommer, der erfrischt, nicht aufdringlich ist und sehr lange haelt. Trotzdem habe ich ihn nicht mehr in meiner Sammlung. Heute habe ich den Duft ein letztes Mal grosszuegig aufgetragen und damit war die Flasche aufgebraucht. Anschliessend bin ich ins Kino gegangen und waehrend ich mir den neuesten Soderbergh Film angeschaut habe, habe ich voller Wohlbehagen diese fluffige Zitrusnote wahrgenommen.
Natuerlich habe ich mir bereits einen wuerdigen Nachfolger fuer DHC zugelegt. Diesmal ist meine Wahl wieder auf ein klassischeres Cologne gefallen, eines das ausser gut zu riechen auch noch Geschichten erzaehlt und Bilder hervorruft, naemlich Granville. Zumindest Dior bin ich damit treu geblieben.
DHC ist ein toll gemachter Duft, hat ein tolles Packaging und ist fuer mich ein Produkt unserer Zeit – Facebook und Instagramm, eben. Mir ist das auf Dauer nicht genug. Aber ob ich deswegen “mit beiden Beinen im Leben stehe”, weiss ich immer noch nicht.
14 Antworten


DHC ist der perfekte Duft für die moderne Gesellschaft.
Ich liebe diesen Duft, der bei mir leider keine drei Stunden hält.
Die Suche geht weiter ....