22.01.2018 - 16:00 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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Das Leuchten in der Neuen Rothof
Heute Mittag war ich nach dem Lunch spontan in einem Geschäft, ich dem ich vorher noch nie gewesen war. Parallel zur Goethestraße - für Nicht-Frankfurter: das ist die Straße hier, die bei Euch zuhause Neuer Wall oder Maximilianstraße heißt - gibt es seit einiger Zeit eine Art Passage namens 'Neue Rothof', vorgeblich 'der neue Laufsteg in Frankfurts Innenstadt'. Tatsächlich ist es eher ein Laufstegchen, aber schon nett gemacht - Brooks Brothers ist da, Etro und Hogan - und gäbe es eine Champagnerbar, fühlte es sich noch ein bisschen mehr nach München an.
In dieser Neuen Rothof - man sagt das offensichtlich so - gibt es ein Geschäft namens 'Kollektion': darin hochwertige Fotodrucke von Tel Aviv, avantgardistischer Modeschmuck und andere schicke Accessoires - und mittendrin ein Tisch mit Parfums von Ellis - eine Marke, von der ich bis heute Mittag tatsächlich nie gehört hatte. Dieser hier - Raven - einer von drei oder vier Düften, die sie hatten, gefiel mir schon beim Probeschnuppern am Deckel ausnehmend gut - und so kam er einen grauen und ereignisarmen Montagnachmittag mit ins Büro - und: Mannomann, was für ein Duft!
Raven ist kein leiser Duft, im Gegenteil. Auch 'blumig-rauchig', wie es oben heißt, halte ich für zumindest ungenau. Raven ist ein vibrierendes Parfum voll Selbstbewusstsein, Klasse und Präsenz. Die Pfingstrose hab' ich wiedergefunden, den Moschus auch, darüber hinaus vermutet hätte ich auf jeden Fall auch Oud. Raven ist ein Duft für und ein bisschen so wie die Frauen, die man mittags in und um die Neue Rothof antrifft: stolze Geschöpfe in korallfarbenen Seidenblusen und in Cartier, die zwei Masterabschlüsse und zwei Assistenten haben und die Millionenetats verantworten.
Raven hat eine Art olfaktorisches Leuchten und eine raumgreifende Sillage, die meinen Zimmernachbarn später nasenflügelblähend in meiner Bürotür stehen bleiben und fragen ließ: 'Bist du das?' Trotz seiner rauschhaften Gegenwärtigkeit ist er weder gewöhnlich, noch vulgär, sondern in seiner fast metallischen Blumigkeit hochelegant, sophisticated und herausfordernd zugleich. Und auch für einen - urbanen, selbstbewussten - Herrn (mit oder ohne Masterabschlüsse und Assistenten) mindestens spannend zu tragen. Und eine wirkliche Entdeckung.
Fazit: in meinem letzten Kommentar, in dem ich über Frankfurt geschrieben habe - Anfang November letzten Jahres zu Acqua di Parmas Colonia Ambra, ich habe eben noch mal nachgesehen - hatte ich versprochen, beim nächsten Mal einigermaßen nett über die Stadt zu schreiben. Et voilà: das Leuchten in der Neuen Rothof!
In dieser Neuen Rothof - man sagt das offensichtlich so - gibt es ein Geschäft namens 'Kollektion': darin hochwertige Fotodrucke von Tel Aviv, avantgardistischer Modeschmuck und andere schicke Accessoires - und mittendrin ein Tisch mit Parfums von Ellis - eine Marke, von der ich bis heute Mittag tatsächlich nie gehört hatte. Dieser hier - Raven - einer von drei oder vier Düften, die sie hatten, gefiel mir schon beim Probeschnuppern am Deckel ausnehmend gut - und so kam er einen grauen und ereignisarmen Montagnachmittag mit ins Büro - und: Mannomann, was für ein Duft!
Raven ist kein leiser Duft, im Gegenteil. Auch 'blumig-rauchig', wie es oben heißt, halte ich für zumindest ungenau. Raven ist ein vibrierendes Parfum voll Selbstbewusstsein, Klasse und Präsenz. Die Pfingstrose hab' ich wiedergefunden, den Moschus auch, darüber hinaus vermutet hätte ich auf jeden Fall auch Oud. Raven ist ein Duft für und ein bisschen so wie die Frauen, die man mittags in und um die Neue Rothof antrifft: stolze Geschöpfe in korallfarbenen Seidenblusen und in Cartier, die zwei Masterabschlüsse und zwei Assistenten haben und die Millionenetats verantworten.
Raven hat eine Art olfaktorisches Leuchten und eine raumgreifende Sillage, die meinen Zimmernachbarn später nasenflügelblähend in meiner Bürotür stehen bleiben und fragen ließ: 'Bist du das?' Trotz seiner rauschhaften Gegenwärtigkeit ist er weder gewöhnlich, noch vulgär, sondern in seiner fast metallischen Blumigkeit hochelegant, sophisticated und herausfordernd zugleich. Und auch für einen - urbanen, selbstbewussten - Herrn (mit oder ohne Masterabschlüsse und Assistenten) mindestens spannend zu tragen. Und eine wirkliche Entdeckung.
Fazit: in meinem letzten Kommentar, in dem ich über Frankfurt geschrieben habe - Anfang November letzten Jahres zu Acqua di Parmas Colonia Ambra, ich habe eben noch mal nachgesehen - hatte ich versprochen, beim nächsten Mal einigermaßen nett über die Stadt zu schreiben. Et voilà: das Leuchten in der Neuen Rothof!
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