09.02.2015 - 19:38 Uhr
Seerose
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Seerose
Top Rezension
Liebesbrief
"Billet Doux (1925)" war mir bis heute ein vollkommen unbekannter Duft. Und dann hier: Kein Kommentar! Auch das noch. Und keine Pyramide. Was für eine Herausforderung. Jedoch die Geduld, das Abwarten und protokollieren des Verlaufs hat einige Erkenntnisse gebracht. Aus welchem Jahr dieses Extrait stammt, kann ich nicht sagen, ich habe von einer lieben Userin eine Abfüllung erhalten.
"Billet Doux (1925)" heißt, laut Pons: Liebesbrief.
Wie zu erwarten, ist "Billet Doux (1925)" ein Chypre. Fast sicher ist der Duft noch intakt. Aber die Pyramide des neuformulierten "Billet Doux" von 2006 kann keine Ähnlichkeit zu diesem Vintage-Extrait haben, ich kann es mir nicht vorstellen.
Zu meinem Erstaunen rieche ich nach dem sehr scharf-zitrischem Auftakt, gefolgt von einer sehr dunklen herben Krautigkeit Tuberose, die dann über den ganzen Verlauf wahrnehmbar bleibt, wenn auch langsam verblassend.
Bei diesem Auftakt habe ich sofort gedacht: "Billet Doux (1925)" ist die Mutter, die Vorlage für Düfte wie "F. Malle, Carnal Flower" oder auch "Tom Ford, Black Orchid". Etwas erinnert mich auch an mindestens einen Duft von Oriza Legrand, auch "Frapin, Paradis perdù" gehört zu dieser Art Parfum.
Es folgen danach keine für mich weiter zu identifizierenden Blüten. Ich rieche Holziges, Grünes und strenges Neroli, das auch weiterhin wahrnehmbar bleibt. Eigentlich bin ich keine große Liebhaberin der alten Art von Chypres, sie sind mir oft viel zu herbe. Vor allem das für mich übermäßig eingesetzte Eichenmoos ist unerträglich für mich. Aber ich habe festgestellt, dass sie echten alten Vintages einen Test wert sind. Weil viele Neuformulierungen zwar Ähnlichkeiten aufweisen, aber oft schon zu synthetisch sind, es fehlt etwas und anderes ist im Übermaß zugefügt, was mich stört.
Schon das übliche Eichenmoos erwartend, was auch kurz wahrzunehmen ist, wird "Billet Doux (1925)" milder, die Sillage nimmt sich zurück und ich rieche eine Geruchsmischung von Bittermandel, Angelika und Daturaanklängen und ich nehme eine Kumarinnote wahr. Das sind nun Duftnoten, die ich immer sehr mag in jedem Duft.
Dann erscheinen ganz zarte seifige Aldehyde, die ein hauchfeines Blütengespinst darüberweben.
Neroli - ich nehme an, es ist Neroli und kein Petitgrain, oder es ist beides - und das Bittere, leicht Holzige bleiben die Hauptduftnoten, gefolgt von Tuberose.
Und dann wird "Billet Doux (1925)" dezent cremig, richtig betörend, das muss Ambra sein und/oder Moschus. Jedoch so anmutig, wie wir es in modernen Düften so nicht mehr kennen.
Jetzt ist "Billet Doux (1925)" bitter-lieblich, so bleibt es mit allen oben genannten Duftnoten, die ich erkennen kann. "Billet Doux (1925)" ist noch viel komplexer, jedoch wie in jedem guten Parfüm kann man das nicht so einzeln herausriechen, wenn sich der Duft entwickelt hat. Nur die ganz typischen Duftnoten, die den Duft einzigartig machen, ist immer wahrnehmbar.
Da die äußerst scharfe Eröffnungphase sehr kurz ist, kann ich nur bedauern, dass dieses exquisite Parfüm nicht mehr produziert wird. Aber mit den neuen Richtlinien und Ingredienzen könnte man vermutlich nicht mehr genau diesen Duft herstellen. Daher ist es vielleicht klüger, diesen Duft nicht mehr neu zu formulieren.
So wie alle alten Chypres würde ich "Billet Doux (1925)" heute eindeutig als Unisex einordnen.
"Billet Doux (1925)" heißt, laut Pons: Liebesbrief.
Wie zu erwarten, ist "Billet Doux (1925)" ein Chypre. Fast sicher ist der Duft noch intakt. Aber die Pyramide des neuformulierten "Billet Doux" von 2006 kann keine Ähnlichkeit zu diesem Vintage-Extrait haben, ich kann es mir nicht vorstellen.
Zu meinem Erstaunen rieche ich nach dem sehr scharf-zitrischem Auftakt, gefolgt von einer sehr dunklen herben Krautigkeit Tuberose, die dann über den ganzen Verlauf wahrnehmbar bleibt, wenn auch langsam verblassend.
Bei diesem Auftakt habe ich sofort gedacht: "Billet Doux (1925)" ist die Mutter, die Vorlage für Düfte wie "F. Malle, Carnal Flower" oder auch "Tom Ford, Black Orchid". Etwas erinnert mich auch an mindestens einen Duft von Oriza Legrand, auch "Frapin, Paradis perdù" gehört zu dieser Art Parfum.
Es folgen danach keine für mich weiter zu identifizierenden Blüten. Ich rieche Holziges, Grünes und strenges Neroli, das auch weiterhin wahrnehmbar bleibt. Eigentlich bin ich keine große Liebhaberin der alten Art von Chypres, sie sind mir oft viel zu herbe. Vor allem das für mich übermäßig eingesetzte Eichenmoos ist unerträglich für mich. Aber ich habe festgestellt, dass sie echten alten Vintages einen Test wert sind. Weil viele Neuformulierungen zwar Ähnlichkeiten aufweisen, aber oft schon zu synthetisch sind, es fehlt etwas und anderes ist im Übermaß zugefügt, was mich stört.
Schon das übliche Eichenmoos erwartend, was auch kurz wahrzunehmen ist, wird "Billet Doux (1925)" milder, die Sillage nimmt sich zurück und ich rieche eine Geruchsmischung von Bittermandel, Angelika und Daturaanklängen und ich nehme eine Kumarinnote wahr. Das sind nun Duftnoten, die ich immer sehr mag in jedem Duft.
Dann erscheinen ganz zarte seifige Aldehyde, die ein hauchfeines Blütengespinst darüberweben.
Neroli - ich nehme an, es ist Neroli und kein Petitgrain, oder es ist beides - und das Bittere, leicht Holzige bleiben die Hauptduftnoten, gefolgt von Tuberose.
Und dann wird "Billet Doux (1925)" dezent cremig, richtig betörend, das muss Ambra sein und/oder Moschus. Jedoch so anmutig, wie wir es in modernen Düften so nicht mehr kennen.
Jetzt ist "Billet Doux (1925)" bitter-lieblich, so bleibt es mit allen oben genannten Duftnoten, die ich erkennen kann. "Billet Doux (1925)" ist noch viel komplexer, jedoch wie in jedem guten Parfüm kann man das nicht so einzeln herausriechen, wenn sich der Duft entwickelt hat. Nur die ganz typischen Duftnoten, die den Duft einzigartig machen, ist immer wahrnehmbar.
Da die äußerst scharfe Eröffnungphase sehr kurz ist, kann ich nur bedauern, dass dieses exquisite Parfüm nicht mehr produziert wird. Aber mit den neuen Richtlinien und Ingredienzen könnte man vermutlich nicht mehr genau diesen Duft herstellen. Daher ist es vielleicht klüger, diesen Duft nicht mehr neu zu formulieren.
So wie alle alten Chypres würde ich "Billet Doux (1925)" heute eindeutig als Unisex einordnen.
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