30.11.2016 - 19:31 Uhr
FRAgrANTIC
19 Rezensionen
FRAgrANTIC
Sehr hilfreiche Rezension
9
Eine Reise mit anfänglichen Hindernissen
Voyage und ich hatten wirklich keinen guten Start. Nach den ersten kräftigen Sprühstößen schlitterte ich olfaktorisch geradewegs in die Vergangenheit, umnebelt von Citronellawolken, auf Omas frisch gebohnerten Dielenboden den ganzen Flur entlang; fast wäre mir der Flakon vor Schreck aus der Hand gefallen. „Ach Kind, ich habe Dir doch gesagt, Du sollst mindestens eine dreiviertel Stunde warten… Jetzt muss ich alles nochmal machen!“ Ich verzog mich grummelnd an den Schreibtisch.
Da saß ich nun, verärgert über mich selbst – warum bin ich nur immer so voreilig? – und die Zitronenseife-Bohnerwachs-Wölkchen, die Armen und Halsausschnitt entstiegen. Irgendwie gelang es mir dann doch, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Erstaunt stellte ich nach einiger Weile fest, dass sich das Duftprofil gewaltig verändert hatte. Die herbe, etwas angestaubte Note hatte einer Mischung aus frischgepresstem Mandarinorangensaft, durchsetzt mit warmen leicht holzigen Noten, zarten Gewürzen und einem angenehmen Hauch Vanille Platz gemacht. Nun war ich doch schon versöhnlicher gestimmt.
Mit mir wieder halbwegs im Reinen und vertieft in die Arbeit überraschte mich der nächste Stationswechsel: Voyage entwickelte zunehmend mehr Schmelz ohne dabei klebrig-süß zu wirken; eine feine Crème aus Vanille und anschmiegsamem Leder, akzentuiert durch eine gute Portion erdig-hölzern-rauchigen Patchouli, auch wieder unaufdringlich durchsetzt von Gewürzen. Wo würde die Reise wohl als nächstes hingehen?
Die Zeit verstrich und auf einmal war die Mandarinorange wieder da, nur gereifter. Zusammen mit Ingwer, Kardamom, Zimt und Vanille, die sich bisher eher im Hintergrund gehalten hatten, hatte sie sich auf ein weiches Amber-Kissen gesetzt und entriss mir die Konzentration. Ich war perplex, und ertappte mich gleichzeitig dabei wie ich endlich lächelte.
In den folgenden Stunden kam ich mehr und mehr in den Wohlfühl-Modus. An der Endstation wartete ein warmer trockener Wind aus goldenem Amber und leicht rauchigem Peru-Balsam, während die letzten Strahlen der Sonne auf meinen Tisch schienen. Nun war ich wieder happy, Omas Dielenboden fast vergessen. Aus dem Off hörte ich schließlich
…ich habe doch gesagt, Du sollst mindestens eine dreiviertel Stunde warten… jetzt darf ich alles nochmal machen… Ja!
Da saß ich nun, verärgert über mich selbst – warum bin ich nur immer so voreilig? – und die Zitronenseife-Bohnerwachs-Wölkchen, die Armen und Halsausschnitt entstiegen. Irgendwie gelang es mir dann doch, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Erstaunt stellte ich nach einiger Weile fest, dass sich das Duftprofil gewaltig verändert hatte. Die herbe, etwas angestaubte Note hatte einer Mischung aus frischgepresstem Mandarinorangensaft, durchsetzt mit warmen leicht holzigen Noten, zarten Gewürzen und einem angenehmen Hauch Vanille Platz gemacht. Nun war ich doch schon versöhnlicher gestimmt.
Mit mir wieder halbwegs im Reinen und vertieft in die Arbeit überraschte mich der nächste Stationswechsel: Voyage entwickelte zunehmend mehr Schmelz ohne dabei klebrig-süß zu wirken; eine feine Crème aus Vanille und anschmiegsamem Leder, akzentuiert durch eine gute Portion erdig-hölzern-rauchigen Patchouli, auch wieder unaufdringlich durchsetzt von Gewürzen. Wo würde die Reise wohl als nächstes hingehen?
Die Zeit verstrich und auf einmal war die Mandarinorange wieder da, nur gereifter. Zusammen mit Ingwer, Kardamom, Zimt und Vanille, die sich bisher eher im Hintergrund gehalten hatten, hatte sie sich auf ein weiches Amber-Kissen gesetzt und entriss mir die Konzentration. Ich war perplex, und ertappte mich gleichzeitig dabei wie ich endlich lächelte.
In den folgenden Stunden kam ich mehr und mehr in den Wohlfühl-Modus. An der Endstation wartete ein warmer trockener Wind aus goldenem Amber und leicht rauchigem Peru-Balsam, während die letzten Strahlen der Sonne auf meinen Tisch schienen. Nun war ich wieder happy, Omas Dielenboden fast vergessen. Aus dem Off hörte ich schließlich
…ich habe doch gesagt, Du sollst mindestens eine dreiviertel Stunde warten… jetzt darf ich alles nochmal machen… Ja!