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Top Rezension
Nemo und Nemine
Zunächst greife ich gerne einen wohl berechtigten Hinweis von Turandot auf, bei Artemisia handele es sich womöglich nicht um eine Anspielung auf die Göttin Artemis, sondern um die Pflanzenfamilie. Meine Lieblingskollegin meinte nämlich spontan: „Riecht wie Studentenblume oder so…“. Und eine herb-krautige Note weist in der Tat zumindest in deren Richtung. Korbblütler können ja ganz allgemein schnell mal ordentliche Stinker sein, behutsamer eingesetzt taugen sie (vermutlich gelegentlich auch ungenannt) als Erzeuger von fahlen Holznoten oder strengeren Formen der Blümerei.
Genau jene Strenge in Artemisia finde ich nun recht apart. Überbordende Pudrigkeit (wie bereits festgestellt: hier wirklich einem Lippenstift verblüffend ähnlich) kann bei mir leicht in Richtung Unwohlsein ausschlagen, das wird im vorliegenden Fall strikt unterbunden. Und die herbe Note scheint mir nicht allein mit Eichenmoos erklärbar.
Allerdings erinnert mich das Vorgenannte in seiner Kombination an den Geruch von Lippenstift, der seine frischesten Tage hinter sich hat. Ich werde zuhause in entsprechenden Verdachtsfällen bei Kosmetika aller Art als Probe-Riecher herangezogen. Richtig schlimm finde ich diesen Geruch meist nicht, solange er nicht allzu arg daherkommt; doch wie das anderen gehen mag? Der guten Ordnung halber sei aber hinzugefügt, dass meine Frau meinen Geruchseindruck nicht nachvollziehen konnte.
Dezidiert feminin kommt mir das spätestens ab der vierten Stunde alles nicht mehr vor, dazu ist der Blumenduft – sofern man ihn überhaupt ab und zu spürt - viel zu ätherisch und dezent darüber schwebend. Das Duftige mag tatsächlich von Jasmin-Tee inspiriert sein, der Jasmin verbirgt sich jedoch ansonsten gut, abgesehen von einer gewissen Seifigkeit, die darin ihren Ursprung haben könnte.
Erst nach fast fünf Stunden finde ich die pudrige Note wieder weiblich. Ziemliches Hin und Her. Das gibt es bei einigen Tierarten, dass sie je nach Bedarf ihr Geschlecht ändern können, falls Not am Männchen oder halt Weibchen ist. Zum Beispiel wandelt das stärkste Männchen aus einer Gruppe Clownfische (bekannt aus „Findet Nemo“) sein Geschlecht, wenn das Weibchen der Gruppe stirbt, und nimmt dessen Platz ein.
Besagter Puder dürfte zweifellos der beautifully sensual powdery dry down sein, den uns Penhaligon’s in der eigenen Beschreibung verspricht. Ich kann das halbwegs leiden, obgleich ich es selbst nicht so gern würde tragen wollen. Kommt zudem leider reichlich früh, die Basis, die übrigens zusätzlich eine ganze Menge mit Patchouli zu tun haben dürfte. Nach sieben, acht Stunden ist dann im Wesentlichen Schluss. Das macht mich jetzt insgesamt persönlich nicht besonders an, aber für Freundinnen und Freunde pudriger, sanft seifiger Düfte ist Artemisia sicherlich gut zu haben und einen Test wert.
Genau jene Strenge in Artemisia finde ich nun recht apart. Überbordende Pudrigkeit (wie bereits festgestellt: hier wirklich einem Lippenstift verblüffend ähnlich) kann bei mir leicht in Richtung Unwohlsein ausschlagen, das wird im vorliegenden Fall strikt unterbunden. Und die herbe Note scheint mir nicht allein mit Eichenmoos erklärbar.
Allerdings erinnert mich das Vorgenannte in seiner Kombination an den Geruch von Lippenstift, der seine frischesten Tage hinter sich hat. Ich werde zuhause in entsprechenden Verdachtsfällen bei Kosmetika aller Art als Probe-Riecher herangezogen. Richtig schlimm finde ich diesen Geruch meist nicht, solange er nicht allzu arg daherkommt; doch wie das anderen gehen mag? Der guten Ordnung halber sei aber hinzugefügt, dass meine Frau meinen Geruchseindruck nicht nachvollziehen konnte.
Dezidiert feminin kommt mir das spätestens ab der vierten Stunde alles nicht mehr vor, dazu ist der Blumenduft – sofern man ihn überhaupt ab und zu spürt - viel zu ätherisch und dezent darüber schwebend. Das Duftige mag tatsächlich von Jasmin-Tee inspiriert sein, der Jasmin verbirgt sich jedoch ansonsten gut, abgesehen von einer gewissen Seifigkeit, die darin ihren Ursprung haben könnte.
Erst nach fast fünf Stunden finde ich die pudrige Note wieder weiblich. Ziemliches Hin und Her. Das gibt es bei einigen Tierarten, dass sie je nach Bedarf ihr Geschlecht ändern können, falls Not am Männchen oder halt Weibchen ist. Zum Beispiel wandelt das stärkste Männchen aus einer Gruppe Clownfische (bekannt aus „Findet Nemo“) sein Geschlecht, wenn das Weibchen der Gruppe stirbt, und nimmt dessen Platz ein.
Besagter Puder dürfte zweifellos der beautifully sensual powdery dry down sein, den uns Penhaligon’s in der eigenen Beschreibung verspricht. Ich kann das halbwegs leiden, obgleich ich es selbst nicht so gern würde tragen wollen. Kommt zudem leider reichlich früh, die Basis, die übrigens zusätzlich eine ganze Menge mit Patchouli zu tun haben dürfte. Nach sieben, acht Stunden ist dann im Wesentlichen Schluss. Das macht mich jetzt insgesamt persönlich nicht besonders an, aber für Freundinnen und Freunde pudriger, sanft seifiger Düfte ist Artemisia sicherlich gut zu haben und einen Test wert.
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;^)