Paradoxe 1983 Eau de Parfum

Paradoxe (Eau de Parfum) von Pierre Cardin
Flakondesign Serge Mansau
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8.2 / 10 58 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Pierre Cardin für Damen, erschienen im Jahr 1983. Der Duft ist chypreartig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Chypre
Würzig
Blumig
Ledrig
Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte MandarineMandarine ZitroneZitrone
Herznote Herznote
JasminJasmin TuberoseTuberose IrisIris Ylang-YlangYlang-Ylang HyazintheHyazinthe
Basisnote Basisnote
PfefferPfeffer LederLeder AmberAmber MoosMoos WeihrauchWeihrauch MoschusMoschus

Parfümeure

Bewertungen
Duft
8.258 Bewertungen
Haltbarkeit
8.048 Bewertungen
Sillage
7.548 Bewertungen
Flakon
7.648 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 26.04.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 21  
Da geh ich ins Maxim ...
Dort verbrachte schon Graf Danilo aus Franz Lehars Operette "Die lustige Witwe" seine Nächte.
Wer erinnert sich nicht an Johannes Heesters, wenn er mit flottem Schwung seinen weißen Theaterschal umwarf, den Zylinder aufsetzte und mit einem Zwinkern unternehmungslustig die Bühne verließ?
Erst einmal ging's hinter diese, ob später wirklich ab und zu ins "Maxim's", das ist nicht bekannt.

Am 7. April 1883 eröffnete der ehemalige Kellner Maxim Gaillard ein Restaurant, dem er seinen Namen gab. Zu dessen Kundschaft gehörten erst einmal vorwiegend die Droschkenkutscher des Quartiers.
Erst mit der Belle Epoque sollte sich das gravierend ändern.
Wer in's Pariser "Maxim's" ging, ließ seine Frau zuhause; denn dort warteten die bekanntesten Grisetten (s. "Die lustige Witwe") auf die unternehmungslustige Männerwelt und auch schon bald konnte dort ausgezeichnet gegessen werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das "Maxim's" eine erneute Hochzeit: wer etwas auf sich hielt, war dort zu finden; die Liste der Gäste ähnelt sicher einem "Who is Who" der damaligen Promi-/Glitzerwelt.
Auch wenn die drei "Michelin-Sterne" inzwischen verlorengingen, ist der Besuch des von Pierre Cardin eingerichteten Museums nach wie vor sicher genauso interessant wie die sehenswerte Jugendstil-Einrichtung des Restaurants. Wurde diese doch als "Monument historique" eingestuft.

Was, so werdet Ihr Euch fragen, erzählt die schon wieder?
Wen interessiert dieses Etablissement; es geht doch hier schließlich um Parfums.
Genau!
Denn 1981 kaufte Pierre Cardin, bekannt als Couturier, der nie kopierte, sondern immer seinen eigenen Weg ging, das "Maxim's".
(Ach, was war das für ein "Rauschen im Blätterwald", den es damals noch gab!)
Unter diesem Namen verkaufte der geschäftstüchtige Mann allerlei aus der Feinschmecker-Ecke.
Ich erinnere mich noch gut an die Champagner-Trüffel in der geschmackvollen Verpackung mit dem damals für mich noch etwas anrüchigen klingenden Namen "Maxim's". - Ja, lang ist's her!
Auch der Champagner gleichen Namens wurde gern gekauft: Wie freuten sich unsere Werkstudentinnen, wenn es an ihren Geburtstagen oder zu Weihnachten eine Flasche "Maxim's" Champagner vom Chef gab!
So gelang es Pierre Cardin, seinen Namen sehr weitgefächert bekanntzumachen und auf mehr als nur einem Bein zu stehen.

Schon immer innovativer als andere, den Zeitgeist vorausahnend und auf ihn setzend, war Pierre Cardin der erste, der sowohl in der Konfektion als auch im "Prêt-à-Porter"-Bereich der Damenmode Fuß fasste.
Schon 1958 kreierte er eine Unisex-Kleiderlinie und in den sechziger Jahren gehörten er gemeinsam mit Courrèges zur Avantgarde.

Nach seinem ersten Eau de Parfum "Choc" (1957: Schon der Name setzt sich von der so abgeschirmten Welt der Couture ab!), brachte er 1983 - hundert Jahre nach der Erst-Eröffnung des Pariser "Maxim's" - "Paradoxe", ebenfalls als Eau de Parfum, auf den Markt.
Dieser Mann verstand sein Handwerk und beherrschte die Kunst, zur rechte Zeit auf der richtigen Welle zu reiten.

Obwohl Pierre Cardin ein kreativer Kopf war und in der Mode niemals kopierte, folgte er mit "Paradoxe" doch den erfolgreichen Chypre-Duftpfaden.
So zeigt die Duftpyramide den typischen Verlauf eines klassischen Chypre, der entsprechend ausgeschmückt und angepasst wurde: "Paradoxe" hat doch einen ausgeprägten starken Charakter!

Die Kopfnote ist eine stilvolle frische Kombination von sich um die Bergamotte versammelnder Zitrusnoten; Mandarine und Zitrone verleihen so einen ersten heiteren Eindruck.
Mehr auf die Iris setzend und dafür auf die klassische Rose verzichtend, verändert sich "Paradoxe" recht schnell in die pudrige Richtung.
Die beiden duftintensiven Weißblüher Tuberose und Jasmin, bekomme ihre Portion aus der Puderquaste ab und auch Hyazinthe und Ylang-Ylang haben sich ein wenig zu ducken.
Das Herz von "Paradoxe" ist nicht so blütenprächtig strahlend wie es zu erwarten wäre.
Eher weist es bereits auf die Basis in Braun-, Grün- und Rauchnuancen hin; ein interessanter Übergang!
Das an sich schon kräftige Moos wird von Leder und würzigem Pfeffer unterstützt:
Sofort wird "Paradoxe" dunkler, tiefer und ist nicht mehr so anschmiegsam; einige Widerhaken lassen sich bereits erahnen.
Auch wenn Moschus und Amber einen leichten Vorhang vor diese Duftkraft ziehen und somit den weich-weiblichen Charakter des bisherigen Duftverlaufes beibehalten möchten: "Paradoxe" will nicht mit dem eleganten Chypre-Strom schwimmen!
Es will Frauen mit Selbstbewusstsein eine zusätzliche Duft-Persönlichkeit verleihen, die aufmerksam macht!
Dazu wird auch großzügig von Weihrauch Gebrauch gemacht:
Die Frau der achtziger Jahre war stark und sie selbst - und das sollte sie auch zeigen!

Vielleicht war "Paradoxe" auch als Pendant der überbordenden Farb- und Stofffülle der Mode dieser Jahre gedacht.
Ich erinnere nur an die prachtvollen Gewänder im "Denver Clan" und ähnlichen Kult-Serien.
Die dort so aufwendig "verpackte" Frau, zeigte Stärke und ein diese unterstreichender Duft war deshalb genau richtig!

Die ausgewählten und sehr geschickt dosierten Duftnoten verleihen "Paradoxe" eine entsprechende Sillage und Haltbarkeitsdauer.
Ein, für die damalige Zeit durchaus passender Business-Duft: ich erinnere mich nur an wenige Büros, in denen Chypre-Düfte nicht die präsentesten "Mitarbeiter" waren.

Jedenfalls werde ich die mir von Gelis überlassene Duftprobe gern verwenden (auch wenn mir jetzt beim Sprühen etwas "Irispuder" in Nase und Mund geraten ist und mich husten und niesen lässt!).
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei ihr dafür.

Und unter uns:
Eine Nacht im "Maxim's" könnte man in Begleitung dieses Duftwerkes noch heute gut überstehen, ohne nachbessern zu müssen - es sei denn, zum Vergnügen!
9 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Minigolf

2208 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
Top Rezension 14  
Pierre Cardin und sein paradoxes Mysterium
Pierre Cardin war ein Modemacher, ein Coutourée, ein "Weltbürger" und hatte so einiges an frecher und auch edler Mode kreiert. Düfte gehören ja seit Coco Chanel zum "guten Ton" in der Modewelt und so hatte auch dieser seine eigenen Vorstellungen von Parfums.
Fast alle Düfte, die unter Cardin herauskamen, haben "Chypre-Akzente" als Thema. Selbstbewusst, tiefgründig und etwas rebellisch. Auch Paradoxe hat dieses Ansinnen. Und es hat auch die Absicht, nicht kleckern zu wollen, auch nicht zu klotzen, sondern zu überzeugen. Mit tiefgründiger Vielfalt zwischen rack-herb und süss-blumig. Wild und zahm, aufmüpfig und liebenswürdig-freundlich. Da wird nicht immer der schmale Grat vom Einen zum Anderen genau eingehalten, eher zeigt sich hier ein "Sowohl als Auch", was den Duft verdammt anziehend macht.
Was wäre ein Chypre-Duft ohne Moose ? Was ein Blumenduft ohne bestimmte Blüten? Und was ein selbstbewusster Duft ohne raffinierte Ingredienzien? Dieser Paradoxe erfüllt hier viele Wünsche.
Jasmin und Tuberose für den feminin anmutenden Kick, Pfeffer für eine raffinierte Würze, Amber für Wärme und Tiefe, Moos für echten Chypre und "Leder" zum Aufrauen "zarter Bestandteile", was den Duft leicht "aufmüpfig" macht.
Die "Macht" dieses Eau de Parfums und seine Mystik liegt in der Verteilung der Inhaltsstoffe und dem ZEITPUNKT ihres Auftretens. DEN gibt es hier nicht. Sie kommen und gehen unvorhergesehen, verstärken sich und schwächen sich ab in lockerer Folge, gehen aber nie ganz "verloren". Sind dann präsent, wenn man sie am wenigsten erwartet. Eben "paradox"! Und ein kleines Mysterium.
3 Antworten
6
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 47  
Widerspruch? Das passt zu mir!
Jeder von uns benutzt Düfte aus den unterschiedlichsten Gründen.

Gut, der Hauptgrund dürfte der einfachste sein, nämlich für sich und das Umfeld angenehm zu duften. Aber es gibt natürlich noch viele weitere Beweggründe einen Duft aufzulegen. Sei es seiner Stimmung Ausdruck zu verleihen oder diese zu beeinflussen, die Garderobe zu unterstreichen oder auch um die Partnersuche zu erleichtern. Letzterer Grund hat für mich noch nie eine Rolle gespielt bei der Duftwahl und das ein Parfum Leibwäsche in Bewegung setzen kann, halte ich nach wie vor für ein urbanes Märchen.

Manchmal suche ich einen Duft gerne als olfaktorischen Widerspruch zu meiner Kleidung aus. So benutze ich zu einem eher derben Outfit dann gerne einen edlen oder üppig floralen Duft. Zu klassischer Garderobe etwas sinnliches oder einen krawalligen Nischenkracher.

Paradoxe wird wohl eine ähnliche Rolle in meinem Duftleben zukommen.

Der 1983 lancierte Duft gehört für meine Nase in die Chypre-Familie, ist aber nicht ganz so seifig und grünlich, wie es Puristen gerne mal haben wollen.

So ist der Auftakt nicht typisch aldehydgeschwängert, sonder eher herbe und würzig. Zitrusnote als solche rieche ich aber nicht.

Das florale Bouqet im Herz wird von der Hyazinthe bestimmt. Diese Note kann für mich gerne mal schwierig sein, aber hier wurde die würzig schwüle Note gut abgemildert. Jasmin und Tuberose bleiben im Hintergrund.

Die Basis wird bestimmt durch eine Dreieinigkeit von Moos, Leder und dezentem Weihrauch.

Paradoxe ist weniger laut, als man es von einem Duft der 80er erwarten würde. Ich habe den Duft von früher kräftiger in Erinnerung. Die Haltbarkeit ist meiner Meinung nach gut. 12 Stunden kann ich den Duft auf der Haut deutlich aber nicht üppig wahrnehmen.

Wer mit Vintagedüften nichts anfangen kann, der sollte von Paradoxe die Nase lassen, sonst ist mal wider Oma-Alarm im Statement angesagt.

War der Duft früher offiziell für Damen konzipiert, so gilt auch hier, wie für die meisten Düfte dieser Machart heute die Bezeichnung, Unisex. Aber Mann muss sich halt trauen widersprüchlich zu duften.
35 Antworten

Statements

22 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 1 Jahr
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Lederchypre der 80er
Streng-herb & frisch-seifige Blüten
Tolle, rauchig &pfeffrige Lederbasis
dunkelgrün-moosige Verzierung
Amber wärmt-mild
38 Antworten
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Start erstaunlich herb würzig, gleitet über zu einer schönen Hyazinthe.
Moos und vor allem Leder punkten.
Ryan Paris - Dolce Vita
Geil *
43 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 3 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Zitrisch würziger Auftakt, unsüße Blüten im Verlauf und kühlmoosige Basis mit dezent ledrigem Ton und feiner Weihrauchnote. Ganz toll!
21 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 2 Tagen
6
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ein tolles, sehr würziges Chypre mit deutlichem Vintage-Appeal. Weniger seifig, würzig floral mit deutlich Hyazinthe, weiche,...
48 Antworten
VerbenaVerbena vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Leder ist so. Macht sich dreckig. Mit Blüten, Moos und Erdmatsch. Seife schäumt. Umsonst. Unermüdlich tanzen die Chyprioten. Muss so. Toll!
14 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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