17.09.2024 - 06:41 Uhr

Ponticus
79 Rezensionen

Ponticus
Top Rezension
55
Auf Goldsuche
Goldwaschen ist in Deutschland erlaubt, jedenfalls im Grunde genommen, wenn nicht Rechte oder Pflichten der Grundstückseigentümer dagegen stehen. Dazu bieten sich viele größeren Flüsse an (Donau, Rhein, Elbe), aber die kleineren (z.B. in Thüringen) sind natürlich oft idyllischer gelegen, romantischer und gerade richtig für solch ein Abenteuer geschwängertes Urlaubsevent. Der große Fund und Reichtum ist dabei nicht zu erwarten, denn hier steht eindeutig das Naturerlebnis im Vordergrund, verbunden mit dem aufregendem Kitzel der Suche, des Findens und der Überraschung. Viele Urlaubsregionen bieten dazu geführte Touren an, die, gerade in einer Gruppe oder mit den Kindern/Enkeln, ein unvergessliches Ereignis sein können. Ich weiß, wovon ich spreche.
Nun aber zu einer anderen Goldsuche, der Suche nach edlen Duftnuggets in einer Parfümerie oder gar online und alles ohne Pfanne, Schaufel und Sieb. Da geht es nicht um goldene Flitterstückchen, sondern um handfeste Flakons im Gewicht mehrerer Unzen und außergewöhlichem Odeur. Der Kitzel bei Suche und Finden ist nicht kleiner als beim Goldwaschen, die Überraschung oft überraschender.
Mein persönlicher Duftclaim ist im wesentlichen abgesteckt, dennoch schaue ich auch oft darüber hinaus und schürfe dann gern mal in fremden Gefilden. Auf diese Art und Weise, ich verdränge noch immer, wie genau dies geschehen konnte, fiel mir so ein Nugget, so ein richtiger Batzen, in die Hände. Gülden zwar und in der Form einem Goldbarren ähnlich, schlich sich mit dem 1 Million Flakon einer der für mich häßlichsten Parfümbehälter in meine Sammlung. Eingehüllt in schweres Glas und billigstes Plastik harrt darin das Parfüm 1 Million Elixir von Rabanne aus, um igendwann über einen blamablen Sprühkopf wie der Dschinn aus der Lampe entlassen zu werden. Bei dem aufgerufenen Preis für diesen ganzen Goldglanz und den gegebenen Versprechen wurden von mir aber auch, wenn schon keine großen, dann wenigstens kleine, Wunder erwartet!
Für mich ein erstes kleine Wunder ist, der unhandliche Sprüher funktioniert wirklich, wenn auch leidlich, und es kommt tatsächlich etwas heraus. Das was da kommt, riecht gar nicht so schlecht. Das kurzzeitig etwas stechende, aber dann gleich kräftige und recht authentische Apfel-Pflaumen-Kuchen Aroma läßt jedes echte Backwerk blass aussehen. Davana und der Apfel leisten ganze Arbeit und die süß-würzige Tonkabohne ergänzt perfekt. Diese zu Beginn sehr ansprechende Aromatik hält nun recht lange an, nervt dann allerdings mit der Zeit sehr, insbesondere weil das Apfelaroma immer dominanter wirkt und sich damit einhergehend, der etwas stechende, kratzige Eindruck erneut belebt. Da hilft wohl auch die süße Fruchtigkeit des Osmanthus nichts, ich rieche leider nur Apfel. Die floralen Facetten von Rose und Osmanthusduftblüte gehen an mir gleichermaßen soweit vorbei, als daß sie mir weder zu Herzen gehen noch mich irgendwie anders anrühren. Zügig ins Rollen kommt dafür aber jetzt die Süße im Duft und erweitert den mittlerweile aufdringlichen, intensiven Apfelgeruch um einen musigen, pappig-klebrigen Aspekt. Die von Rabanne allseits versprochene Sinnlichkeit will sich bei mir einfach nicht einstellen, auch erotisch bin ich keineswegs vom Duft angeregt, nur mit der zugesicherten Intensität und Haltbarkeit gehe ich d'accord. Ich schätze so 6-8 Stunden sind gut zu erreichen.
Zum Ende hin verändert sich für mich der Geruch von 1 Million Elixir wieder etwas zum Besseren, denn eine schöne Vanille ist durchaus erkennbar, aromatisch, dunkel und leicht cremig. Leider kämpft sie einen letztendlich erfolglosen Kampf und wird von der komplexen Süße aus Osmanthus, Davana und Tonkabohne zerquetscht. Das Zedernholz ist dabei keine Hilfe, es versteckt sich geschickt im süßen Sumpf, während der mögliche Rettungsanker Patchouli sich am gezuckerten Apfelkuchen vollgefressen hat und nun nur noch in sich gekehrt, sich selbst genügt.
Um besonders zu riechen kann Man(n) 1 Million Elixir von Rabanne tragen, muß er aber nicht. Eine flüchtige Begegnung an einem Träger im Vorbeigehen macht mir vielleicht Appetit, aber zu schnell bin ich persönlich von diesem Geruch übersättigt und pappsatt. Da gönne ich mir lieber ab und an ein echtes Stückchen Apfelstrudel, dann naürlich auch mit Sahne.
Ich danke allen, die meine süß-güldene Leckerei begleitet haben!
Nun aber zu einer anderen Goldsuche, der Suche nach edlen Duftnuggets in einer Parfümerie oder gar online und alles ohne Pfanne, Schaufel und Sieb. Da geht es nicht um goldene Flitterstückchen, sondern um handfeste Flakons im Gewicht mehrerer Unzen und außergewöhlichem Odeur. Der Kitzel bei Suche und Finden ist nicht kleiner als beim Goldwaschen, die Überraschung oft überraschender.
Mein persönlicher Duftclaim ist im wesentlichen abgesteckt, dennoch schaue ich auch oft darüber hinaus und schürfe dann gern mal in fremden Gefilden. Auf diese Art und Weise, ich verdränge noch immer, wie genau dies geschehen konnte, fiel mir so ein Nugget, so ein richtiger Batzen, in die Hände. Gülden zwar und in der Form einem Goldbarren ähnlich, schlich sich mit dem 1 Million Flakon einer der für mich häßlichsten Parfümbehälter in meine Sammlung. Eingehüllt in schweres Glas und billigstes Plastik harrt darin das Parfüm 1 Million Elixir von Rabanne aus, um igendwann über einen blamablen Sprühkopf wie der Dschinn aus der Lampe entlassen zu werden. Bei dem aufgerufenen Preis für diesen ganzen Goldglanz und den gegebenen Versprechen wurden von mir aber auch, wenn schon keine großen, dann wenigstens kleine, Wunder erwartet!
Für mich ein erstes kleine Wunder ist, der unhandliche Sprüher funktioniert wirklich, wenn auch leidlich, und es kommt tatsächlich etwas heraus. Das was da kommt, riecht gar nicht so schlecht. Das kurzzeitig etwas stechende, aber dann gleich kräftige und recht authentische Apfel-Pflaumen-Kuchen Aroma läßt jedes echte Backwerk blass aussehen. Davana und der Apfel leisten ganze Arbeit und die süß-würzige Tonkabohne ergänzt perfekt. Diese zu Beginn sehr ansprechende Aromatik hält nun recht lange an, nervt dann allerdings mit der Zeit sehr, insbesondere weil das Apfelaroma immer dominanter wirkt und sich damit einhergehend, der etwas stechende, kratzige Eindruck erneut belebt. Da hilft wohl auch die süße Fruchtigkeit des Osmanthus nichts, ich rieche leider nur Apfel. Die floralen Facetten von Rose und Osmanthusduftblüte gehen an mir gleichermaßen soweit vorbei, als daß sie mir weder zu Herzen gehen noch mich irgendwie anders anrühren. Zügig ins Rollen kommt dafür aber jetzt die Süße im Duft und erweitert den mittlerweile aufdringlichen, intensiven Apfelgeruch um einen musigen, pappig-klebrigen Aspekt. Die von Rabanne allseits versprochene Sinnlichkeit will sich bei mir einfach nicht einstellen, auch erotisch bin ich keineswegs vom Duft angeregt, nur mit der zugesicherten Intensität und Haltbarkeit gehe ich d'accord. Ich schätze so 6-8 Stunden sind gut zu erreichen.
Zum Ende hin verändert sich für mich der Geruch von 1 Million Elixir wieder etwas zum Besseren, denn eine schöne Vanille ist durchaus erkennbar, aromatisch, dunkel und leicht cremig. Leider kämpft sie einen letztendlich erfolglosen Kampf und wird von der komplexen Süße aus Osmanthus, Davana und Tonkabohne zerquetscht. Das Zedernholz ist dabei keine Hilfe, es versteckt sich geschickt im süßen Sumpf, während der mögliche Rettungsanker Patchouli sich am gezuckerten Apfelkuchen vollgefressen hat und nun nur noch in sich gekehrt, sich selbst genügt.
Um besonders zu riechen kann Man(n) 1 Million Elixir von Rabanne tragen, muß er aber nicht. Eine flüchtige Begegnung an einem Träger im Vorbeigehen macht mir vielleicht Appetit, aber zu schnell bin ich persönlich von diesem Geruch übersättigt und pappsatt. Da gönne ich mir lieber ab und an ein echtes Stückchen Apfelstrudel, dann naürlich auch mit Sahne.
Ich danke allen, die meine süß-güldene Leckerei begleitet haben!
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