02.10.2022 - 10:23 Uhr
Ponticus
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Ponticus
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Naturistenduft? Nostalgie geht wandern!
„Willst Du keine Nackten sehen, darfst Du hier nicht weiter gehen!“ Natürlich wollte ich und jetzt erst recht angesichts dieses Warnschildes prominent am Wegesrand platziert! Wir, meine Frau und ich, waren auf dem Harzer Naturistenstieg gelandet. Sommer 2022 Tagesausflug in den Harz, Hitze, Dürre, gleichzeitig wunderschönes, sonniges Wetter. Ideal also für einen gemütlichen Spaziergang zu einer nicht zu fernen, kühlenden und Frische spendenden Versorgungstelle. Ausgangspunkt für uns war der Parkplatz an der Wippertalsperre.
Etwa zwei Dutzend ältere, aber rüstige Herren, dazu fünf Frauen saßen dort etwas abseits beieinander und verbreiteten eine aufgeregte, mittlerweile ungewohnte 70er Jahre Atmosphäre. Silberne Brotdosen aus Aluminium und ebensolche bunte Thermoskannen mit Plastebecherdeckel machten die Runde und auch die zerbeulten Rucksäcke der Leute hatten schon viele Jahre gesehen. Coffee to go und Tankstellen Sandwiches sucht man hier vergebens. Um die Gruppe herum wabberte ein würziger, grünlicher Saubermannduft, es roch nach Badewasser und frisch rasiert war Mann sowieso. Ich mochte dieses Aromatik und das Flair der 70er auch und so suchte ich das Gespräch.
Die Nacktwandergruppe „Silberrücken“ war hier um heute mit dem Harzer Naturistenstieg den ersten offiziellen Nacktwanderweg zu erkunden. Meine Frau und ich, offen für ein kleines Abenteuer und kurz entschlossen, entschieden, sie dabei für ein, zwei Stündchen zu begleiten. Bevor ich noch nach diesem markanten Geruch fragen konnte, holte einer der Herren einen kleinen grünen Flakon Paco Rabanne pour Homme heraus um damit seiner Haut ein paar Spritzer zu gönnen. Der Verweis auf die klassische Frische und die später fehlenden Kleidungsstücke zur Schweißaufnahme fand ich sehr plausibel.
Paco Rabanne pour Homme legt gleich ordentlich los. Im Auftakt kommt sofort alles zusammen. Herbe, frisch-würzige Rasierseife kämpft sich durch einen Schwall an zitrusspitzer, grüner Moosigkeit. Der Salbei wirkt dabei ein wenig vorlaut, unterstreicht aber damit hervorragend die maskuline Krautigkeit der ersten Stunde. Nach diesem verschwenderischen Ausbruch bleibt eine sehr frisch-saubere, kräftig-seifige Würzigkeit, in der ein feiner Tick Süße mitschwingt, die die männlich-herben Noten im Hintergrund aber eher noch hervorhebt. Diese rauhe, erfrischende Aromatik hält locker acht Stunden durch und wird im Verlauf ergänzt durch heuige, waldig-holzige sowie moosig-erdige Dufteindrücke.
Natürlich habe ich meine dortigen Duftwahrnehmungen zu Hause überprüft, erneuert und erweitert. In der Ruhe, in der auch die Kraft liegen soll, kann ich auch den Lavendel bemerken, der sich aber schnell seifig verliert. Auch das Eichenmoos nehme ich kräftiger und erdiger wahr, was dem Duft aber nicht zum Nachteil gereicht. Als Fazit bleibt der Paco Rabanne pour Homme ein schönes Stück noch ab und an gelebter Nostalgie, ist somit der Duft einer echten Nische und für mich in erster Linie ein klassisches Herrensalonparfüm. Es riecht markant männlich, es ist ein viele Erinnerungen weckender Klassiker und ist dennoch kein Duft, nach dem ich des öfteren riechen möchte.
Auch das Abenteuer des Nacktwanderns war für uns wahrscheinlich ein einmaliges. Sicherlich nicht optimal vorbereitet, war doch schon das Aus- und Anziehen am Wegesrand nervig und das etwas bedrohliche Gefühl des unbeschützten Nacktseins stört bei der Erkundung der Umgebung und den Gesprächen beim Laufen! Das Laufen selber ist okay, aber das Schleppen der Sachen ist schon wieder lästig. Für mich persönlich kein ebenbürtiger Vergleich zur entspannten Atmosphäre am Strand beim FKK. Dennoch hat die Sache etwas Besonderes und zwar die ungläubigen Augen und Blicke der wenigen, aber sehr überraschten „normalen“ Wanderer auf den sicher abseits gelegenen, aber auch nicht abgesperrten Naturistenstiegen. Oft ein Bild für die Götter, wie man so schön sagt.
Angezogen und gut duftend danke ich für Eure Begleitung bei diesem außergewöhnlichen Ausflug!
Etwa zwei Dutzend ältere, aber rüstige Herren, dazu fünf Frauen saßen dort etwas abseits beieinander und verbreiteten eine aufgeregte, mittlerweile ungewohnte 70er Jahre Atmosphäre. Silberne Brotdosen aus Aluminium und ebensolche bunte Thermoskannen mit Plastebecherdeckel machten die Runde und auch die zerbeulten Rucksäcke der Leute hatten schon viele Jahre gesehen. Coffee to go und Tankstellen Sandwiches sucht man hier vergebens. Um die Gruppe herum wabberte ein würziger, grünlicher Saubermannduft, es roch nach Badewasser und frisch rasiert war Mann sowieso. Ich mochte dieses Aromatik und das Flair der 70er auch und so suchte ich das Gespräch.
Die Nacktwandergruppe „Silberrücken“ war hier um heute mit dem Harzer Naturistenstieg den ersten offiziellen Nacktwanderweg zu erkunden. Meine Frau und ich, offen für ein kleines Abenteuer und kurz entschlossen, entschieden, sie dabei für ein, zwei Stündchen zu begleiten. Bevor ich noch nach diesem markanten Geruch fragen konnte, holte einer der Herren einen kleinen grünen Flakon Paco Rabanne pour Homme heraus um damit seiner Haut ein paar Spritzer zu gönnen. Der Verweis auf die klassische Frische und die später fehlenden Kleidungsstücke zur Schweißaufnahme fand ich sehr plausibel.
Paco Rabanne pour Homme legt gleich ordentlich los. Im Auftakt kommt sofort alles zusammen. Herbe, frisch-würzige Rasierseife kämpft sich durch einen Schwall an zitrusspitzer, grüner Moosigkeit. Der Salbei wirkt dabei ein wenig vorlaut, unterstreicht aber damit hervorragend die maskuline Krautigkeit der ersten Stunde. Nach diesem verschwenderischen Ausbruch bleibt eine sehr frisch-saubere, kräftig-seifige Würzigkeit, in der ein feiner Tick Süße mitschwingt, die die männlich-herben Noten im Hintergrund aber eher noch hervorhebt. Diese rauhe, erfrischende Aromatik hält locker acht Stunden durch und wird im Verlauf ergänzt durch heuige, waldig-holzige sowie moosig-erdige Dufteindrücke.
Natürlich habe ich meine dortigen Duftwahrnehmungen zu Hause überprüft, erneuert und erweitert. In der Ruhe, in der auch die Kraft liegen soll, kann ich auch den Lavendel bemerken, der sich aber schnell seifig verliert. Auch das Eichenmoos nehme ich kräftiger und erdiger wahr, was dem Duft aber nicht zum Nachteil gereicht. Als Fazit bleibt der Paco Rabanne pour Homme ein schönes Stück noch ab und an gelebter Nostalgie, ist somit der Duft einer echten Nische und für mich in erster Linie ein klassisches Herrensalonparfüm. Es riecht markant männlich, es ist ein viele Erinnerungen weckender Klassiker und ist dennoch kein Duft, nach dem ich des öfteren riechen möchte.
Auch das Abenteuer des Nacktwanderns war für uns wahrscheinlich ein einmaliges. Sicherlich nicht optimal vorbereitet, war doch schon das Aus- und Anziehen am Wegesrand nervig und das etwas bedrohliche Gefühl des unbeschützten Nacktseins stört bei der Erkundung der Umgebung und den Gesprächen beim Laufen! Das Laufen selber ist okay, aber das Schleppen der Sachen ist schon wieder lästig. Für mich persönlich kein ebenbürtiger Vergleich zur entspannten Atmosphäre am Strand beim FKK. Dennoch hat die Sache etwas Besonderes und zwar die ungläubigen Augen und Blicke der wenigen, aber sehr überraschten „normalen“ Wanderer auf den sicher abseits gelegenen, aber auch nicht abgesperrten Naturistenstiegen. Oft ein Bild für die Götter, wie man so schön sagt.
Angezogen und gut duftend danke ich für Eure Begleitung bei diesem außergewöhnlichen Ausflug!
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