15.11.2020 - 09:23 Uhr
Philie
11 Rezensionen
Philie
Hilfreiche Rezension
5
Parfum-Flashback: Von Religionslehrern und kratzigen Wollpullis (nicht, was du meinst)
[Ein Bericht aus der Erinnerung – weil anders geht ja schlecht]
Ich bin 16, mein Interesse an Parfums und an „Shoppen“ ist erwacht, und kein Ausflug ins nahegelegene Shopping-Center vergeht, ohne dass meine Mutter und ich auch durch das Parfumregal bei Müller schnuppern. Taschengeldbedingt rutsche ich immer mehr Richtung bezahlbar und lande schließlich vor einem Flacon, der schon fast bei den Herrendüften steht, oder nicht, oder doch? Egal: Replay ist auch mir Landei als supercoole Jeansmarke bekannt; die Print-Werbungen gefallen mir und so auch der Duft: schön würzig, vollmundig, warm.
Stolz trage ich den neuen Duft in der Schule. Einige Tage später geht der neue, junge Religionslehrer an mir im Gang vorbei – und zieht deutlich einen Hauch Replay hinter sich her. Ach du Schreck! Obwohl ich den Duft an ihm zu weiblich finde, bin ich mir nun selbst unsicher, ob er an mir selbst zu männlich ist. Im Schulalltag ist Replay nun tabu. Es wird nun vor allem mein Freizeitduft und begleitet mich in meinem Urlaub in Irland. Zu diesen Vibes passt er ganz besonders:
FREIHEIT » Replay hat etwas Wildes, Strahlendes und gleichzeitig wohlig Umarmendes an sich. Wild kräuterig passt der Duft zum Grundcharakter Irlands mit seinen Hügeln und unbeirrbaren, unkaputtbaren Sträuchern, vermutlich wegen des Wacholders und Lavendels.
WÄRME » Da in Irland das Wetter so schnell kippt, ist ein fetter Wollpulli Pflicht, der 90er-mäßig bei Nichtbedarf supercool um die Hüften gebunden wird. Dieser Wollpulli, von meiner Lieblingstante gestrickt, kratzt ein bisschen, gerade so viel, dass es noch zu ertragen ist. Dieses leicht Kratzige bei all dem Kuschligen hat auch der Erstling von Replay in sich. An dieser Stelle hätte ich fast auch Weihrauch vermutet … Das werden wohl all die Hölzer sein.
WILDHEIT » Nun gut – ich war nie der Punk, der ich womöglich gewesen wäre, wären die Umstände in meiner Kindheit andere gewesen. Ich habe mich womöglich immer etwas zurückgenommen, aber nie angepasst. Und auch das verkörpert Replay: Der Duft war absolut individuell, ohne einen damit aber zu erschlagen. Laut: Nein. Lieb: schon gar nicht. Sympathisch: gerade deswegen!
NEUNZIGER » Es mag nostalgische Verklärtheit sein, aber viele stimmen mir sicher zu, dass sich die Designer-Düfte in den 90ern mehr getraut haben. Replay gehört definitiv auch zu denen. Es ist schier unfassbar, aber dieser 20 DM-Duft (lass ihn mal soviel oder knapp darunter gekostet haben) hatte wesentlich mehr Dimension und auch Wumms als heute die meisten Designer-Düfte.
Gerade wegen dieser Erinnerung an meine Jugend und den Urlaub vermisse ich Replay natürlich unheimlich. Unnötig zu erwähnen, dass ich immer wieder nach einem ähnlichen Nachfolger Ausschau gehalten habe. Ansatzweise in die Richtung ging Marni von Marni – leider wiederum vom Markt genommen. Wenn jemand etwas Ähnliches weiß, bin ich um jede Empfehlung dankbar!
Ich bin 16, mein Interesse an Parfums und an „Shoppen“ ist erwacht, und kein Ausflug ins nahegelegene Shopping-Center vergeht, ohne dass meine Mutter und ich auch durch das Parfumregal bei Müller schnuppern. Taschengeldbedingt rutsche ich immer mehr Richtung bezahlbar und lande schließlich vor einem Flacon, der schon fast bei den Herrendüften steht, oder nicht, oder doch? Egal: Replay ist auch mir Landei als supercoole Jeansmarke bekannt; die Print-Werbungen gefallen mir und so auch der Duft: schön würzig, vollmundig, warm.
Stolz trage ich den neuen Duft in der Schule. Einige Tage später geht der neue, junge Religionslehrer an mir im Gang vorbei – und zieht deutlich einen Hauch Replay hinter sich her. Ach du Schreck! Obwohl ich den Duft an ihm zu weiblich finde, bin ich mir nun selbst unsicher, ob er an mir selbst zu männlich ist. Im Schulalltag ist Replay nun tabu. Es wird nun vor allem mein Freizeitduft und begleitet mich in meinem Urlaub in Irland. Zu diesen Vibes passt er ganz besonders:
FREIHEIT » Replay hat etwas Wildes, Strahlendes und gleichzeitig wohlig Umarmendes an sich. Wild kräuterig passt der Duft zum Grundcharakter Irlands mit seinen Hügeln und unbeirrbaren, unkaputtbaren Sträuchern, vermutlich wegen des Wacholders und Lavendels.
WÄRME » Da in Irland das Wetter so schnell kippt, ist ein fetter Wollpulli Pflicht, der 90er-mäßig bei Nichtbedarf supercool um die Hüften gebunden wird. Dieser Wollpulli, von meiner Lieblingstante gestrickt, kratzt ein bisschen, gerade so viel, dass es noch zu ertragen ist. Dieses leicht Kratzige bei all dem Kuschligen hat auch der Erstling von Replay in sich. An dieser Stelle hätte ich fast auch Weihrauch vermutet … Das werden wohl all die Hölzer sein.
WILDHEIT » Nun gut – ich war nie der Punk, der ich womöglich gewesen wäre, wären die Umstände in meiner Kindheit andere gewesen. Ich habe mich womöglich immer etwas zurückgenommen, aber nie angepasst. Und auch das verkörpert Replay: Der Duft war absolut individuell, ohne einen damit aber zu erschlagen. Laut: Nein. Lieb: schon gar nicht. Sympathisch: gerade deswegen!
NEUNZIGER » Es mag nostalgische Verklärtheit sein, aber viele stimmen mir sicher zu, dass sich die Designer-Düfte in den 90ern mehr getraut haben. Replay gehört definitiv auch zu denen. Es ist schier unfassbar, aber dieser 20 DM-Duft (lass ihn mal soviel oder knapp darunter gekostet haben) hatte wesentlich mehr Dimension und auch Wumms als heute die meisten Designer-Düfte.
Gerade wegen dieser Erinnerung an meine Jugend und den Urlaub vermisse ich Replay natürlich unheimlich. Unnötig zu erwähnen, dass ich immer wieder nach einem ähnlichen Nachfolger Ausschau gehalten habe. Ansatzweise in die Richtung ging Marni von Marni – leider wiederum vom Markt genommen. Wenn jemand etwas Ähnliches weiß, bin ich um jede Empfehlung dankbar!
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