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Top Rezension
Dämmerungstrunken in Zimt versunken.
Die Sonne geht unter, du sitzt auf einer Terasse auf Elephantine Island mittem im Nil bei Assuan. Abendsonne im Gesicht, Cocktailglas in der Hand. Es liegt der Duft von Tabak, sowie eine angenehme, leicht holzige Süße in der Luft, die Sonne verschwindet am Horizont.
Das ist das Bild, welches Andy Tauer mit seinem neuen Release erschaffen will.
Andy Tauer hatte zuvor schon mit der Kunst briliert, Momentaufnahmen von Stimmungen olfaktorisch zu vermitteln. Die oben geschriebenen Sätze beschreiben die Atmosphäre, die Sundowner vermitteln soll. Ein in Entspannung genossener Drink als Ausklang eines warmen Tages. Diese Sätze ließen mich aufhorchen und im November 21 eine Probe bei ALzD ordern, denn eine warme, trockene Aura erzeugte Tauer bereits mit seinem Meisterwerk № 02 - L'Air du Désert Marocain Eau de Toilette Intense so treffend wie kaum ein anderer.
Vorweg: seine Neuerscheinung an seinem Kassenschlager zu messen war ein Fehler. Denn Sundowner geht m.M.n. eine andere Richtung.
Der Duft startet krachend: das enthaltende Tabak- und Kakaoabsolue bringen einen warmen Eindruck, von schwerer, trockener Luft. Orangenschale und Bergamotte sind wohl auch als Öl enthalten, können die beiden Kracher Kakao und Tabak jedoch maximal abrunden, jedoch schwer bändigen oder in den Hintergrund rücken. Wenn wir ehrlich sind, sind die zitrischen Duftnoten kaum wahrnehmbar in dem trockenen, porösen Strang, welcher sich fest verwurzelt durch den Duft zieht. Wichtig zu erwähnen ist, dass der Duft an keiner Stelle schokoladig riecht, weder durch den Kakao, noch durch das später auf den Plan tretende Patchouli. Erster sorgt lediglich für eine bittere Note, wärend Patchouli im Verlauf nur etwas Feuchte bringt. Und das ist bitter nötig, denn dieser Sonnenuntergang wurde zuvor in den Herznoten durch Zimt so staubig angetrocknet, dass es an einen trockenen Husten erinnern lässt, den es nach einem Schluck Wasser dürstet. Wenn ich ehrlich bin ist mir diese Zimtnote zu prominent, erinnerte mich etwas an l'Artisan Parfumeurs Mon Numéro 10 , welcher selbst irgendwann für mich untragbar wurde. Mitten in dieser zimtigen, trockenen Süße, treten Vanille und Tonka auf, sorgen für eine leichte Cremigkeit. Zum Glück wird der Duft nicht klebrig, sondern behält sich eine gewisse Transparenz.
Ich kann das Bild, welches Andy Tauer hier malen wollte durchaus nachvollziehen, jedoch ist mir dieser Ausklang des Abends zu anstrengend. Das könnte daran liegen, dass ich kein Zimtfreund bin, dass ich für das im Nildelta herschende Klima oder die dort ausgeschenkten Drinks nicht geschaffen bin, oder dass mich Sundowner an meinen schlimm verpanschten und überwürzten Glühwein aus der Weihnachtszeit '21 erinnert.
Vielen Dank für das Lesen meines Kommentars.
Das ist das Bild, welches Andy Tauer mit seinem neuen Release erschaffen will.
Andy Tauer hatte zuvor schon mit der Kunst briliert, Momentaufnahmen von Stimmungen olfaktorisch zu vermitteln. Die oben geschriebenen Sätze beschreiben die Atmosphäre, die Sundowner vermitteln soll. Ein in Entspannung genossener Drink als Ausklang eines warmen Tages. Diese Sätze ließen mich aufhorchen und im November 21 eine Probe bei ALzD ordern, denn eine warme, trockene Aura erzeugte Tauer bereits mit seinem Meisterwerk № 02 - L'Air du Désert Marocain Eau de Toilette Intense so treffend wie kaum ein anderer.
Vorweg: seine Neuerscheinung an seinem Kassenschlager zu messen war ein Fehler. Denn Sundowner geht m.M.n. eine andere Richtung.
Der Duft startet krachend: das enthaltende Tabak- und Kakaoabsolue bringen einen warmen Eindruck, von schwerer, trockener Luft. Orangenschale und Bergamotte sind wohl auch als Öl enthalten, können die beiden Kracher Kakao und Tabak jedoch maximal abrunden, jedoch schwer bändigen oder in den Hintergrund rücken. Wenn wir ehrlich sind, sind die zitrischen Duftnoten kaum wahrnehmbar in dem trockenen, porösen Strang, welcher sich fest verwurzelt durch den Duft zieht. Wichtig zu erwähnen ist, dass der Duft an keiner Stelle schokoladig riecht, weder durch den Kakao, noch durch das später auf den Plan tretende Patchouli. Erster sorgt lediglich für eine bittere Note, wärend Patchouli im Verlauf nur etwas Feuchte bringt. Und das ist bitter nötig, denn dieser Sonnenuntergang wurde zuvor in den Herznoten durch Zimt so staubig angetrocknet, dass es an einen trockenen Husten erinnern lässt, den es nach einem Schluck Wasser dürstet. Wenn ich ehrlich bin ist mir diese Zimtnote zu prominent, erinnerte mich etwas an l'Artisan Parfumeurs Mon Numéro 10 , welcher selbst irgendwann für mich untragbar wurde. Mitten in dieser zimtigen, trockenen Süße, treten Vanille und Tonka auf, sorgen für eine leichte Cremigkeit. Zum Glück wird der Duft nicht klebrig, sondern behält sich eine gewisse Transparenz.
Ich kann das Bild, welches Andy Tauer hier malen wollte durchaus nachvollziehen, jedoch ist mir dieser Ausklang des Abends zu anstrengend. Das könnte daran liegen, dass ich kein Zimtfreund bin, dass ich für das im Nildelta herschende Klima oder die dort ausgeschenkten Drinks nicht geschaffen bin, oder dass mich Sundowner an meinen schlimm verpanschten und überwürzten Glühwein aus der Weihnachtszeit '21 erinnert.
Vielen Dank für das Lesen meines Kommentars.
15 Antworten


Hm,... ich überlege.