30.08.2015 - 08:02 Uhr
Gaukeleya
109 Rezensionen
Gaukeleya
Top Rezension
48
Eine faszinierende Nummer
Aktuell werden in einer Restpostenkette mal wieder günstig L´Artisans angeboten, wie hier ja auch schon die Kunde machte auf Parfumo. Unter anderem der scheinbar eher unbekannte "Mon Numéro 10", der mit den unterschiedlichen Duftpyramiden: die, die hier auf Parfumo gelistet ist, und die, die bei einem bekannten Nischenshop aufgeführt wird.
Wie auch immer: beide lesen sich für mich interessant, und die L´Artisans mag ich sowieso (allein die Flakons sind ein optisches und haptisches Hallelluja für mich). Kurz gehadert, dann gekauft, recht gespannt gewesen. Hier lese ich erste Stimmen von Likör, Rum, Lekkalekka. Mag ich! Fusel, Amber, Leder - her damit!
Gesprüht.
Ja, fuselig geht es los. Allerdings kein Rum oder dunkles Likörchen, vielmehr ein Klarer mit Schärfe und Zitrusangriff. Ich stutze. Aber nicht schlecht. Anders. Leder schon im Hintergrund, eher zart, hell- bis mittelbraun, Glattleder, nicht allzu weich, doch auch nicht knarzig. Gepflegt. Rauch? Ja, der ist auch da. Eher hell, eher kühl, eher diskret.
Der Duft wird immer kühler an mir. Fast schon säuerlich, jedenfalls, wenn ich dicht an meine Haut gehe. Er transportiert eine leicht metallische Frische, die vom Leder sanft umgeben wird und hinterlässt hier einen seltsamen, aber auch seltsam attraktiven Hybrideindruck. Und bleibt dabei immer transparent und zurückgenommen.
Ab und zu nehme ich ein Wölkchen wahr, wenn ich mich bewege, und das ist ganz wunderbar und fein, geradezu "besonders", auch mit einer gewissen Wärme. Unaufdringlich, doch man merkt auf. Wer oder was ist das? Was duftet hier so interessant, unparfümig, cremig, undefinierbar, diskret, aber doch irgendwie eindringlich? Was hat hier etwas von weichem, an den Ecken aber auch etwas scharfem Holz, von unknarzigem Leder, von Haut, von Gewürzen, von Frische und Wärme zugleich? Und das von moderater Projektion?
Will ich es einfangen, indem ich meine Nase an die Haut drücke, ist es nicht mehr da, sondern ich rieche nur eine gewisse säuerliche Schärfe. All das, was die Numéro 10 in seiner diffusen Aura verströmt, ist nicht direkt greifbar, entzieht sich mir.
Doch möchte ich nicht zu esoterisch werden, sagen wir es doch offen: das ist so einer, der wieder sehr stark eine Bindung (oder Ablehnung) mit den unterschiedlichen Hauteigengerüchen eingeht. Auch wenn ich bis heute nicht weiss, wie ein Duft so wunderschön gewölkt riechen kann, an seiner Quelle direkt geschnuppert jedoch so bissig wird.
Nun, er braucht lange an mir, bis er sich offensiver in die wärmere Ecke verändert, auch auf der Haut direkt geschnuppert. Nach ca. 5-6 Stunden verschiebt sich die Temperatur, er wird süsser, lieblicher, ambrierter, vanilliger, dunkler. Nun ist er tatsächlich lecker, auch auf der Haut, und die Projektion scheint noch nicht einmal vermindert.
Der rote Faden bleibt jedoch, ich kann die Numéro 10 der ersten Stunden auch noch in der Basis wiedererkennen. Es ist ein schwer zu benennendes, transparentes und interessantes Thema, das von scharfkühl zu schnurrigwarm wandert, zwischen feminin und maskulin oszilliert.
Eine faszinierende Nummer, diese 10.
Wie auch immer: beide lesen sich für mich interessant, und die L´Artisans mag ich sowieso (allein die Flakons sind ein optisches und haptisches Hallelluja für mich). Kurz gehadert, dann gekauft, recht gespannt gewesen. Hier lese ich erste Stimmen von Likör, Rum, Lekkalekka. Mag ich! Fusel, Amber, Leder - her damit!
Gesprüht.
Ja, fuselig geht es los. Allerdings kein Rum oder dunkles Likörchen, vielmehr ein Klarer mit Schärfe und Zitrusangriff. Ich stutze. Aber nicht schlecht. Anders. Leder schon im Hintergrund, eher zart, hell- bis mittelbraun, Glattleder, nicht allzu weich, doch auch nicht knarzig. Gepflegt. Rauch? Ja, der ist auch da. Eher hell, eher kühl, eher diskret.
Der Duft wird immer kühler an mir. Fast schon säuerlich, jedenfalls, wenn ich dicht an meine Haut gehe. Er transportiert eine leicht metallische Frische, die vom Leder sanft umgeben wird und hinterlässt hier einen seltsamen, aber auch seltsam attraktiven Hybrideindruck. Und bleibt dabei immer transparent und zurückgenommen.
Ab und zu nehme ich ein Wölkchen wahr, wenn ich mich bewege, und das ist ganz wunderbar und fein, geradezu "besonders", auch mit einer gewissen Wärme. Unaufdringlich, doch man merkt auf. Wer oder was ist das? Was duftet hier so interessant, unparfümig, cremig, undefinierbar, diskret, aber doch irgendwie eindringlich? Was hat hier etwas von weichem, an den Ecken aber auch etwas scharfem Holz, von unknarzigem Leder, von Haut, von Gewürzen, von Frische und Wärme zugleich? Und das von moderater Projektion?
Will ich es einfangen, indem ich meine Nase an die Haut drücke, ist es nicht mehr da, sondern ich rieche nur eine gewisse säuerliche Schärfe. All das, was die Numéro 10 in seiner diffusen Aura verströmt, ist nicht direkt greifbar, entzieht sich mir.
Doch möchte ich nicht zu esoterisch werden, sagen wir es doch offen: das ist so einer, der wieder sehr stark eine Bindung (oder Ablehnung) mit den unterschiedlichen Hauteigengerüchen eingeht. Auch wenn ich bis heute nicht weiss, wie ein Duft so wunderschön gewölkt riechen kann, an seiner Quelle direkt geschnuppert jedoch so bissig wird.
Nun, er braucht lange an mir, bis er sich offensiver in die wärmere Ecke verändert, auch auf der Haut direkt geschnuppert. Nach ca. 5-6 Stunden verschiebt sich die Temperatur, er wird süsser, lieblicher, ambrierter, vanilliger, dunkler. Nun ist er tatsächlich lecker, auch auf der Haut, und die Projektion scheint noch nicht einmal vermindert.
Der rote Faden bleibt jedoch, ich kann die Numéro 10 der ersten Stunden auch noch in der Basis wiedererkennen. Es ist ein schwer zu benennendes, transparentes und interessantes Thema, das von scharfkühl zu schnurrigwarm wandert, zwischen feminin und maskulin oszilliert.
Eine faszinierende Nummer, diese 10.
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