06.06.2017 - 02:04 Uhr
loewenherz
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Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Ein Reiseziel, das - sollte ich das irgendwie hinkriegen - für die Nahzukunft ganz weit oben auf meiner Liste steht, ist das asiatische Bergkönigreich Bhutan. Ich habe schon mal ein bisschen recherchiert, und es ist nicht so ganz einfach da hinzukommen - und das Vor-Ort-Herumreisen wohl auch nicht. Trotzdem ist Bhutan - der Himalaya ganz insgesamt - eins meiner Sehnsuchtsziele. Besonders das Taktshang- (oder auch Tigernest-)Kloster und die Festung Punakha Dzong möchte ich zu gerne mal sehen. Und Thimphu. Und Yaks. Und überhaupt.
Staatsoberhaupt - der offizielle Titel lautet auf Dzongkha: 'Druk Gyalpo', 'Drachenkönig' - ist Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Eigentlich hatte ich diesen Kommentar entlang seiner Frau, der jungen Königin Jetsun Pema, schreiben wollen - sie ist eine ätherische Schönheit mit einem Teint wie Schnee bei Windstille - aber trotz seiner Unisex-Einordnung erschien mir der König selbst dann doch geeigneter. Er ist ein stiller Mann mit freundlichen und ruhigen Augen, der das Land sachte geöffnet und sich selbst parlamentarisch 'absetzbar' gemacht hat.
Zur Charakterisierung von L'Artisan Parfumeurs Dzongkha erscheint der König mir deswegen geeigneter als seine Frau, weil dies trotz seiner vermeintlichen Zartheit ein Duft mit einem kraftvollen, festen Fundament und 'starken Knochen' ist - und seine 'prägenden' Akkorde Leder, Vetiver und Iris einen wunderbar rauen grüngraubraunen Basiston ergeben, dem all das Flüchtige - Blüten und Tee so zart wie Kranichgefieder, Gewürze und Rauch wie die nur ferne Ahnung einer Tempelfestung - kaum mehr als beigegeben wurde. Sein Wesen ist nie lärmend, sondern still und ernst, mitunter störrisch und beinahe distanziert - das dunkle Grüngraubraun, dazu Papier und Holz - fast meint man die Schreibfeder eines buddhistischen Mönches über die raue Oberfläche eines Pergamentes kratzen zu hören - oder das Rascheln von Seide und gegerbten Lederriemen, wenn der König für das Hofzeremoniell angekleidet wird.
Dzongkha hat viel von dieser Ernstheit und Distanz - er ist keiner, den man 'mal eben für den Weg zum Supermarkt' aussucht. Dzongkha fordert Beschäftigung mit sich ein - und Ruhe. Eine gewisse Reife bzw. Parfumerfahrung mag auch hilfreich sein, um seine initiale Sprödigkeit und Unzugänglichkeit, vielleicht fast Sperrigkeit zu überwinden, wenn man nicht gewohnt ist, sich auf einen wie ihn einzulassen - so wie die Pässe des Himalaya, jenseits derer das Land Bhutan am Rande der Welt vergessen liegt. Doch wer es schafft, wird ganz besondere Schönheit finden.
Fazit: ein Duft, der nie einer für viele sein wird. Wie auch das Königreich Bhutan und seine Landessprache (wenngleich auch im äußersten Nordosten Indiens gesprochen) nur kaum Bekanntheit erreicht haben. Und wenn meine Reise zu König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck und in sein wunderbares kleines Land vielleicht bald Konturen annimmt - wer weiß, ob dann nicht vielleicht auch ein Fläschchen Dzongkha in den Koffer kommt...
Staatsoberhaupt - der offizielle Titel lautet auf Dzongkha: 'Druk Gyalpo', 'Drachenkönig' - ist Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Eigentlich hatte ich diesen Kommentar entlang seiner Frau, der jungen Königin Jetsun Pema, schreiben wollen - sie ist eine ätherische Schönheit mit einem Teint wie Schnee bei Windstille - aber trotz seiner Unisex-Einordnung erschien mir der König selbst dann doch geeigneter. Er ist ein stiller Mann mit freundlichen und ruhigen Augen, der das Land sachte geöffnet und sich selbst parlamentarisch 'absetzbar' gemacht hat.
Zur Charakterisierung von L'Artisan Parfumeurs Dzongkha erscheint der König mir deswegen geeigneter als seine Frau, weil dies trotz seiner vermeintlichen Zartheit ein Duft mit einem kraftvollen, festen Fundament und 'starken Knochen' ist - und seine 'prägenden' Akkorde Leder, Vetiver und Iris einen wunderbar rauen grüngraubraunen Basiston ergeben, dem all das Flüchtige - Blüten und Tee so zart wie Kranichgefieder, Gewürze und Rauch wie die nur ferne Ahnung einer Tempelfestung - kaum mehr als beigegeben wurde. Sein Wesen ist nie lärmend, sondern still und ernst, mitunter störrisch und beinahe distanziert - das dunkle Grüngraubraun, dazu Papier und Holz - fast meint man die Schreibfeder eines buddhistischen Mönches über die raue Oberfläche eines Pergamentes kratzen zu hören - oder das Rascheln von Seide und gegerbten Lederriemen, wenn der König für das Hofzeremoniell angekleidet wird.
Dzongkha hat viel von dieser Ernstheit und Distanz - er ist keiner, den man 'mal eben für den Weg zum Supermarkt' aussucht. Dzongkha fordert Beschäftigung mit sich ein - und Ruhe. Eine gewisse Reife bzw. Parfumerfahrung mag auch hilfreich sein, um seine initiale Sprödigkeit und Unzugänglichkeit, vielleicht fast Sperrigkeit zu überwinden, wenn man nicht gewohnt ist, sich auf einen wie ihn einzulassen - so wie die Pässe des Himalaya, jenseits derer das Land Bhutan am Rande der Welt vergessen liegt. Doch wer es schafft, wird ganz besondere Schönheit finden.
Fazit: ein Duft, der nie einer für viele sein wird. Wie auch das Königreich Bhutan und seine Landessprache (wenngleich auch im äußersten Nordosten Indiens gesprochen) nur kaum Bekanntheit erreicht haben. Und wenn meine Reise zu König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck und in sein wunderbares kleines Land vielleicht bald Konturen annimmt - wer weiß, ob dann nicht vielleicht auch ein Fläschchen Dzongkha in den Koffer kommt...
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