Scherma 2017

Scherma von Tuttotondo
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7.8 / 10 7 Bewertungen
Scherma ist ein Parfum von Tuttotondo für Herren und erschien im Jahr 2017. Der Duft ist holzig-würzig. Es wird von Beauty San vermarktet. Der Name bedeutet „Fechtkunst, Fechten”.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Ledrig
Harzig
Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
SafranSafran RosengeranieRosengeranie MuskatMuskat
Herznote Herznote
Ylang-YlangYlang-Ylang
Basisnote Basisnote
HölzerHölzer LederLeder
Bewertungen
Duft
7.87 Bewertungen
Haltbarkeit
7.17 Bewertungen
Sillage
6.37 Bewertungen
Flakon
5.817 Bewertungen
Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 07.06.2022.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 22  
Emilio Beck
Schon seit meiner Kindheit habe ich eine Zuneigung zum Fechtsport; mir gefällt seine Eleganz und seine explosive und doch regelgebändigte vorwärtsdrängende Energie. Mit sechzehn oder siebzehn, also im Grunde deutlich zu spät, habe ich tatsächlich selbst damit angefangen - trotz meines seit jeher gestörten Verhältnisses zum Vereinssport. Ich schlug mich ganz wacker, doch dann kam das Abitur dazwischen, ich ging zur Bundewehr und hing Maske und Florett an den Nagel, bevor ich richtig in den Turnierbetrieb einstieg. Schade eigentlich; ich denke gerne an das Training (in meiner Schulturnhalle, die der Sportclub angemietet hatte) zurück. Und natürlich an den etwa in die gleiche Zeit fallenden Dreifachsieg der deutschen Florett-Damen bei den Sommerspielen in Seoul; die Drittplatzierte Zita Funkenhauser hab ich seinerzeit angehimmelt wie andere einen weiblichen Popstar (wenn ich mir heute ihre Bilder von damals ansehe, würde ich sagen, ich hatte schon damals einen guten Geschmack, denn sie war wirklich ein Kracher!).

Bei dieser Vorgeschichte ist es wenig verwunderlich, dass ich die Augen immer auch nach Düften offen halte, die sich auf das Fechten beziehen. Bisher kannte ich nur einen, nämlich "Escrimeur" (frz: "der Fechter"). Da ich jedoch eine sehr holprige Beziehung zu dem in diesem Franzosen sehr prominent verbauten Vetiver habe, konnte der Detaille nie in meine Sammlung einziehen. Nun, Italien ist - wie Frankreich - eine ebenso große Fecht- wie Duftnation, und für diese kleinen, hübschen, schön designten und oft preislich ganz unprätentiösen italienischen Label wie Erbolario oder eben Tuttotondo, die fast so etwas wie eine Mischung aus "Drogerie" und "Nische" darstellen, habe ich seit langem große Sympathie. Nachdem ich also dieses "Scherma" (sprich "Skerma"; ital.: "Fechtsport") aus der Herrenlinie von Tuttotondo entdeckt hatte und nachdem meine Versuche, in italienischen Parfümerien an das Zeug zu kommen, gescheitert waren, konnte es nicht lange dauern, bis ich es über das Internet bestellte. Zusammen übrigens mit einer Flasche des "Mirto" aus der Unisex-Linie, das ich schon kannte und dem ich rettungslos verfallen bin.

Wie riecht "Scherma"? Ich würde sagen, sehr maskulin und sehr (hell- bis mittel-) braun. Die Flakonfarbe trifft die Duftfarbe hier ausgezeichnet. Ohne dass ich einzelne Duftnoten sauber isolieren könnte, ist das für mich eine Gesamtkunstwerk in Ocker, Chamois und Siena. Da könnte Leder sein und Hölzer, aber auch Kognak und Whisky und ein Gewürzspektrum von Kreuzkümmel über Muskat bis Kardamom. Es besteht - ungeachtet erheblicher Unterschiede im "objektiven" Geruch und in der Zutatenliste - eine gefühlte Verwandtschaft zu anderen von mir geliebten "braunen" Düften aus meiner Sammlung, wie "Bel Ami", "Habit Rouge" und "Sensual Blend" (von Urban Scents). Nicht jedoch zum viel weicheren und fließenderen, eher honigfarbenen, nicht maskulinen "25 Indochine" von Pierre Guillaume. "Scherma" weist keinen ausgeprägten Verlauf auf, marschiert aber auch nicht durch wie ein olfaktorischer Panzerkeil im Flachland, sondern spielt und changiert schön; mal steht eine wärmere, süßlichere Bräune im Vordergrund, mal sind harte Gewürze und Hölzer oben.

Man kann durchaus, wenn man will, das eine oder andere an "Scherma" bekritteln. Als suboptimal empfinde ich den Auftakt (etwa die ersten 10 Minuten). Dieser Duft muss sich, bevor er gefällig wird, erst einmal setzen. Die Technik, den gefälligen, schmeichelnden Noten einen herausfordernden, quasi "hässlichen" Gegenpart beizugeben, der für die nötige Spannung sorgt ist altbekannt und z.B. in Habit Rouge (oder Kouros) bis zur Grenze getrieben. Bei "Scherma" konzentriert sich dieses Aufdringlich-Gewaltsame, von dem man nicht genau sagen kann, ob es organisch (Korianderkraut?) oder chemisch (irgendwas Alkoholisches oder Benzoliges aus dem Labor?) ist, sehr auf den Start und wirkt in dieser Phase irritierend: Ein wirklich fulminanter Auftakt dieses Gefechts! Sodann könnte man die insgesamt eher zurückhaltende Persistenz des Parfüms bedauern; diese Partie ist nach drei, vier Stunden einigermaßen ausgefochten. Als drittes mag man bemängeln (ich möchte es aber eher nur konstatieren), dass "Scherma" zwar gewiss kein "billig" wirkender Duft ist, wertig riecht das schon, aber dass er durchaus eine moderne, straighte, klare und mainstreamige Anmutung hat. Dieser Duft wirkt so, als habe sich der Parfumeur (mit Augenmaß und Verstand) auch im breiten Spektrum der Möglichkeiten der Duftstoffindustrie bedient, um ein schönes, aber auch breitenverwertbares und bezahlbares Duftergebnis zu erzielen. Der Duft riecht mit anderen Worten nicht so, als ob für ihn nur burundische (oder auch burgundische) mit Demeter-Teff gefütterte Berg-Schnöselkäfer verwendet wurden, die im Februar (gerechnet nach dem Mondkalender) bei Frost unter Rezitation ritueller Gesänge um freiwillige Absonderung von einem Nanoliter ihres Drüsensekrets gebeten worden wären.

Mich stört das aber alles wenig. Für mich ist das ein höchst alltagstauglicher, vorwiegend für Büro und Freizeit geeigneter, männlicher, würziger, kaum süßer Duft, der nicht "unerhört" ist, aber meiner Sammlung doch etwas qualitativ Neues hinzufügt. Es gibt, seitdem er bei mir eingetroffen ist, wohl keinen Duft, den ich öfter trage.

Riecht "Scherma" er nach Fechten? Ich glaube, Fechten hat keinen besonderen Geruch. Unter der Maske und der Schutzkleidung schwitzt man zwar ziemlich extrem, aber Schweiß riecht ja eigentlich nur dann streng, wenn er alt wird, und das sollte man auch als Fechter vermeiden. Und den Duft der schönen Zita Funkenhauser - die, wie das Internet mir verraten hat, heute eine noch immer schöne Zahnärztin irgendwo im Schwäbischen ist - stelle ich mir auch anders vor. Aber dass Tuttotondo in seiner Herrenserie, in der alle Düfte nach einem Sport benannt sind, gerade diesen hier dem Fechtsport gewidmet hat, ist schon eine gute Wahl. Man kann vielleicht an die Planchen (Fechtbahnen) aus Holz denken, die traditionellen Schutzwämse aus Leder (unser ägyptischer Trainer hat auch so einen getragen, und Emil Beck ist ikonisch damit; normalerweise wird Kevlar, ggf. mit Elektroweste für die Trefferanzeige getragen) und als Würze und Kontrapunkt so mancherlei ruppige Gerüche in den Turnhallen, wie Spuren von Rost auf den Waffen oder eben doch den rinnenden Schweiß (der dann vielleicht doch riecht, zumal wenn es gegen einen Angstgegner geht oder man vorher Zwiebeln gegessen hat).

Wenn man sich das dicke Trainergenie Emil Beck mit seinem Lederwams und seiner Bierwirtsphysiognomie in einer attraktiveren italienischen Variante vorstellt, schlanker und kerniger, aber schon ein bisschen vierschrötig, dann trifft das "Scherma" vielleicht ganz ausgezeichnet. Ein "Emilio Beck" sozusagen.

En Garde, Allez und - Frohe Weihnachten!
15 Antworten

Statements

5 kurze Meinungen zum Parfum
FvSpeeFvSpee vor 3 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schon 1 Jahr seit dem Kommentar? Der Duft gefällt mir immer besser! Moderne, treffliche, pointierte, flinke Gewürzholzigkeit. En garde!
5 Antworten
PlutoPluto vor 2 Jahren
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
In erster Linie holzig mit trockener Würze, Leder sehr sparsam eingesetzt. Dezent und distinguiert, aber wahrnehmbar auf angenehme Art.
5 Antworten
JackoJacko vor 2 Jahren
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Safranbetonte cremige Eröffnung, die alsbald in ein leicht süßliches Blumenbeet übergeht. Kaum Leder. Endet synthetisch in Kunstholz.
2 Antworten
CharlAmbreCharlAmbre vor 3 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wunderschön cremiges, sanftblühendes Blumenfeld auf hell ledrigem Untergrund. Das hat Schmelz und Kraft. Definitiv unisex!
0 Antworten
RicoLaRicoLa vor 2 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Würzig, holzig mit trockenem Leder. Der Duft soll das Fechten symbolisieren und genauso stelle ich es mir im Fechtsaal einer Verbindung vor.
0 Antworten

Diagramm

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