14.03.2021 - 09:42 Uhr
Pasadena
8 Rezensionen
Pasadena
Hilfreiche Rezension
20
Wiener Blut tut gut
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Eine Warnung vorab: Dies ist eine Gefühle-/Sabber-Rezension - olfaktorisches Enlightenment und Duft-Fakten gibt es hier nicht. Außerdem kommt gleich Schleichwerbung .... wer das nicht möchte, muss jetzt hektisch woandershin klicken!
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Morgen bin ich genau 2 Jahre bei Parfumo, und ich habe meine beiden liebsten Düfte noch nicht bewertet - das Sale Marino hier, und das L’Impératrice von D&G, was eigentlich mein Signaturduft ist. Strange. Zur Feier des Tages hole ich das hiermit nach!
Zum runden Geburtstag fuhr ich 2019 mit einer Freundin nach Wien. Sie hatte die Vertriebsadresse für eine sehr exklusive Parfum-Kollektion dabei, und so schlugen wir direkt zu Beginn der Reise bei der Firma Lobmeyr auf der Kärntnerstraße auf. Allein der Anblick der Fassade sorgte für Heiterkeit und Heimeligkeit: Schmales Haus, Jugendstil-Fassade, verziertes Holz, inmitten von klobigen Bauten aus Stahl, Glas und Beton. Innendrin gleißende Kunstwerke aus Porzellan, Glas, Spiegel und - in einer mehrstöckigen, offenen Galerie - Kronleuchter ohne Ende. Das Parfum zum Testen wurde aus dem Keller geholt (in meiner Phantasie wurde dazu ein tonnenschwerer Safe geöffnet, wie in Actionfilmen). Wir durften uns alle Zeit der Welt nehmen (Wiener lassen sich nicht hetzen), selbstverständlich gab es Schnüffelkaffeebohnen dazu, und meine Freundin hat auch direkt was für sich gefunden. Ich schwankte noch zwischen dem Clubwasser und dem Sale Marino. Ich war ohne Ende am schnattern, weil aufgeregt und vorher schon im Kaffeehaus gewesen und die vielen Fiaker mit niedlichen Pferden überall und überwältigt und hingerissen von allem.
Anschließend bin ich wie auf einer Wolke geschwebt. Das Sale Marino - sowas hatte ich noch nie gerochen. Einzigartig, würzig, frisch, lieblich. Der hohe Preis hat mich davon abgehalten, es direkt mitzunehmen (ja, solche Hemmungen hatte ich damals noch, vor zwei Jahren, schlaffgacker), denn man wollte ja vernünftig sein. Wer kennt das nicht: Im Urlaub riecht oder schmeckt irgendwas toll, aber zuhause wollen einem die Souvenirs keine Freunde mehr machen.
Angespannt und wehmütig bin ich dann ohne das Sale Marino nach Hause geflogen, habe mir dann aber, weil man so vernünftig ist, online noch zwei Pröbchen von einem Anbieter in Augsburg bestellt (auch vom Clubwasser). Ich war entsetzt. Das Clubwasser hat mich erschlagen, und beim Sale Marino fehlte mir irgendwas - nämlich das leicht Süße, Liebliche. Ich konnte mir das nicht erklären. War es mein Wollmantel, der meine Haut gewärmt hatte? Der Luftdruck in Wien? Die alberne Stimmung?
Habe es dann trotzdem bestellt - auch angesichts der Einschränkung. Es war immer noch umwerfend.
Und weil man ja so vernünftig ist, MUSSTE es auch aus Wien kommen, was den Versand doppelt so teuer machte. Ein Anruf beim Lobmeyr, und die Verkäuferin erinnerte sich noch an mich: “Sie sind doch die, die beim Gerstner mit dem Kellner geflirtet hat!” Excuse me?? Da war das schon 10 Tage her ..... was hab ich bloß für einen Unfug geredet, als ich dort war?
Anyway: Mein erstes Sale Marino wurde mir zugeschickt. Beim Auspacken: Stimmung wie auf einem Volksfest. Flasche leergesuchtet, im Frühjahr 2020 die nächste Flasche bestellt (natürlich wieder in Wien - normal, ne?). Obwohl meine Parfumsammlung seit Herbst um 417% gewachsen ist, muss bald die dritte Flasche angeschafft werden.
Ich überlege nicht, ob es zum Anlass oder zur Stimmung passt. Ob ich zuviel oder zuwenig davon benutze. Ich sprühe blindlings damit herum - ich fühle mich damit immer sicher, gepflegt, frisch, ja schon fast erhaben.
Es gibt Düfte, die man nie vergisst. Die einem ans Herz wachsen, einen irrational werden lassen. Zusammen mit L’Impératrice thront das Sale Marino über meinen anderen Düften auf einem umgedrehten, kubischen Stövchen aus tonnenschwerem Glas. Mein Mann hat die Order, diese beiden zu retten, falls uns mal die Hütte abbrennt.
Bei der kürzlich gestarteten Parfumo-Aktion, wo man seine Parfümerie unterstützen darf, hätte ich zu gerne das Traditionshaus Lobmeyr hier eingetragen, denn der Service ist erstklassig, die Glas- und Lichtkunst atemberaubend - und alle Düfte aus der Wiener Blut-Kollektion einzigartig und beschnüffelnswert. Aber es durften nur reine Parfümerien genannt werden.
Wien ist eine Reise wert.
Meine nächste Flasche hole ich persönlich ab - sobald es die “aktuelle Situation” zulässt, FIRST THING.
Eine Warnung vorab: Dies ist eine Gefühle-/Sabber-Rezension - olfaktorisches Enlightenment und Duft-Fakten gibt es hier nicht. Außerdem kommt gleich Schleichwerbung .... wer das nicht möchte, muss jetzt hektisch woandershin klicken!
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Morgen bin ich genau 2 Jahre bei Parfumo, und ich habe meine beiden liebsten Düfte noch nicht bewertet - das Sale Marino hier, und das L’Impératrice von D&G, was eigentlich mein Signaturduft ist. Strange. Zur Feier des Tages hole ich das hiermit nach!
Zum runden Geburtstag fuhr ich 2019 mit einer Freundin nach Wien. Sie hatte die Vertriebsadresse für eine sehr exklusive Parfum-Kollektion dabei, und so schlugen wir direkt zu Beginn der Reise bei der Firma Lobmeyr auf der Kärntnerstraße auf. Allein der Anblick der Fassade sorgte für Heiterkeit und Heimeligkeit: Schmales Haus, Jugendstil-Fassade, verziertes Holz, inmitten von klobigen Bauten aus Stahl, Glas und Beton. Innendrin gleißende Kunstwerke aus Porzellan, Glas, Spiegel und - in einer mehrstöckigen, offenen Galerie - Kronleuchter ohne Ende. Das Parfum zum Testen wurde aus dem Keller geholt (in meiner Phantasie wurde dazu ein tonnenschwerer Safe geöffnet, wie in Actionfilmen). Wir durften uns alle Zeit der Welt nehmen (Wiener lassen sich nicht hetzen), selbstverständlich gab es Schnüffelkaffeebohnen dazu, und meine Freundin hat auch direkt was für sich gefunden. Ich schwankte noch zwischen dem Clubwasser und dem Sale Marino. Ich war ohne Ende am schnattern, weil aufgeregt und vorher schon im Kaffeehaus gewesen und die vielen Fiaker mit niedlichen Pferden überall und überwältigt und hingerissen von allem.
Anschließend bin ich wie auf einer Wolke geschwebt. Das Sale Marino - sowas hatte ich noch nie gerochen. Einzigartig, würzig, frisch, lieblich. Der hohe Preis hat mich davon abgehalten, es direkt mitzunehmen (ja, solche Hemmungen hatte ich damals noch, vor zwei Jahren, schlaffgacker), denn man wollte ja vernünftig sein. Wer kennt das nicht: Im Urlaub riecht oder schmeckt irgendwas toll, aber zuhause wollen einem die Souvenirs keine Freunde mehr machen.
Angespannt und wehmütig bin ich dann ohne das Sale Marino nach Hause geflogen, habe mir dann aber, weil man so vernünftig ist, online noch zwei Pröbchen von einem Anbieter in Augsburg bestellt (auch vom Clubwasser). Ich war entsetzt. Das Clubwasser hat mich erschlagen, und beim Sale Marino fehlte mir irgendwas - nämlich das leicht Süße, Liebliche. Ich konnte mir das nicht erklären. War es mein Wollmantel, der meine Haut gewärmt hatte? Der Luftdruck in Wien? Die alberne Stimmung?
Habe es dann trotzdem bestellt - auch angesichts der Einschränkung. Es war immer noch umwerfend.
Und weil man ja so vernünftig ist, MUSSTE es auch aus Wien kommen, was den Versand doppelt so teuer machte. Ein Anruf beim Lobmeyr, und die Verkäuferin erinnerte sich noch an mich: “Sie sind doch die, die beim Gerstner mit dem Kellner geflirtet hat!” Excuse me?? Da war das schon 10 Tage her ..... was hab ich bloß für einen Unfug geredet, als ich dort war?
Anyway: Mein erstes Sale Marino wurde mir zugeschickt. Beim Auspacken: Stimmung wie auf einem Volksfest. Flasche leergesuchtet, im Frühjahr 2020 die nächste Flasche bestellt (natürlich wieder in Wien - normal, ne?). Obwohl meine Parfumsammlung seit Herbst um 417% gewachsen ist, muss bald die dritte Flasche angeschafft werden.
Ich überlege nicht, ob es zum Anlass oder zur Stimmung passt. Ob ich zuviel oder zuwenig davon benutze. Ich sprühe blindlings damit herum - ich fühle mich damit immer sicher, gepflegt, frisch, ja schon fast erhaben.
Es gibt Düfte, die man nie vergisst. Die einem ans Herz wachsen, einen irrational werden lassen. Zusammen mit L’Impératrice thront das Sale Marino über meinen anderen Düften auf einem umgedrehten, kubischen Stövchen aus tonnenschwerem Glas. Mein Mann hat die Order, diese beiden zu retten, falls uns mal die Hütte abbrennt.
Bei der kürzlich gestarteten Parfumo-Aktion, wo man seine Parfümerie unterstützen darf, hätte ich zu gerne das Traditionshaus Lobmeyr hier eingetragen, denn der Service ist erstklassig, die Glas- und Lichtkunst atemberaubend - und alle Düfte aus der Wiener Blut-Kollektion einzigartig und beschnüffelnswert. Aber es durften nur reine Parfümerien genannt werden.
Wien ist eine Reise wert.
Meine nächste Flasche hole ich persönlich ab - sobald es die “aktuelle Situation” zulässt, FIRST THING.
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