29.06.2020 - 19:12 Uhr
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Samstagabend mit "IL"
In der Vergangenheit habe ich durchaus einige holzig-ledrige Parfums probiert, doch muß ich gestehen, daß ich die meiste Zeit meines Lebens eher in blumig-grün-chyprischen Duftbeziehungen verbracht habe.
Dennoch habe ich mich oft gefragt, ob es nicht noch eine dunklere Seite an mir gibt, etwas, das über die reine Neugierde, mit würzigen, ledrigen Düften zu experimentieren, hinausgeht.
Aus diesem Grund war ich etwas aufgeregt, als ich "Indisch Leder" ganz zufällig im Boudoir einer guten Freundin begegnete.
Ich wußte, daß "Indisch Leder" eine eventuell schwierige Safran-Sandelholz-Leder-Affaire sein würde, ein dominater Typ, etwas aufgesetzt, mit lauter, markanter Stimme. Dennoch verbrachte ich den Nachmittag im Boudoir meiner Freundin und flirtete intensiv mit "Indisch Leder".
Am Ende tauschten wir unsere Mobiltelefonnummern aus und ich war begeistert, sogar euphorisch.
Safran. Mein absolutes Lieblingsgewürz.
Es begann das heutzutage übliche Hin-und-Her von Whatsapp-Nachrichten...und was soll ich sagen, schließlich wagte ich den Vorstoß und lud "IL" zu einem Treffen in meinen eigenen Boudoir ein. Am Samstagabend, wohlgemerkt.
Mein Herz schlug zu meiner eigenen Überraschung viel zu schnell, als ich "IL" die Tür öffnete.
Kann Synthetik so verführerisch sein?
Und schnell stellte sich heraus: bei "IL" wußte ich nicht mehr, wo ich war, wer ich war und wo es eigentlich lang ging.
So war ich durchaus erleichtert, als "Il" sagte: "Du bist irgendwie durcheinander, oder? Ich verwirre Dich. "
"Ich habe so etwas noch nicht so oft gemacht. Der Cognac zu Beginn...", murmelte ich.
"Das merke ich", erwiderte "IL". "Etwas trinkfester solltest Du schon sein."
"Aha", dachte ich. "Dich werde ich noch durchanalysieren! Da war mehr als Cognac. So kommst Du mir nicht davon".
Krampfhaft sog ich jeden einzelnen Atemzug, jeden Dufthauch, der von "IL" zu mir wehte, ein.
Ja, ich genoß diese Begegnung. Doch sie fühlte sich seltsam an.
"Du denkst wirklich zuviel nach", bemerkte "IL".
Ja, das stimmte. Ich versuchte fast schon wahnhaft, die einzelnen Noten voneinander zu lösen, sie "auseinanderzuklamüsern". Doch es gelang mir nicht.
Und dann ging "IL".
Was bleibt?
"IL" war nicht schlecht. Es hatte sogar kurzzeitig Spaß gemacht mit "Il".
Doch letzten Endes ließ "Il" mich mit einem ähnlichen Gefühl zurück wie damals in der Tanzstunde, als ich vergeblich versucht hatte, Tango zu lernen.
Wirklich, ich hätte es reizvoll gefunden, wenn "Il" noch öfter zu mir gekommen wäre.
Aber es hat nicht geklappt mit uns beiden.
Dennoch habe ich mich oft gefragt, ob es nicht noch eine dunklere Seite an mir gibt, etwas, das über die reine Neugierde, mit würzigen, ledrigen Düften zu experimentieren, hinausgeht.
Aus diesem Grund war ich etwas aufgeregt, als ich "Indisch Leder" ganz zufällig im Boudoir einer guten Freundin begegnete.
Ich wußte, daß "Indisch Leder" eine eventuell schwierige Safran-Sandelholz-Leder-Affaire sein würde, ein dominater Typ, etwas aufgesetzt, mit lauter, markanter Stimme. Dennoch verbrachte ich den Nachmittag im Boudoir meiner Freundin und flirtete intensiv mit "Indisch Leder".
Am Ende tauschten wir unsere Mobiltelefonnummern aus und ich war begeistert, sogar euphorisch.
Safran. Mein absolutes Lieblingsgewürz.
Es begann das heutzutage übliche Hin-und-Her von Whatsapp-Nachrichten...und was soll ich sagen, schließlich wagte ich den Vorstoß und lud "IL" zu einem Treffen in meinen eigenen Boudoir ein. Am Samstagabend, wohlgemerkt.
Mein Herz schlug zu meiner eigenen Überraschung viel zu schnell, als ich "IL" die Tür öffnete.
Kann Synthetik so verführerisch sein?
Und schnell stellte sich heraus: bei "IL" wußte ich nicht mehr, wo ich war, wer ich war und wo es eigentlich lang ging.
So war ich durchaus erleichtert, als "Il" sagte: "Du bist irgendwie durcheinander, oder? Ich verwirre Dich. "
"Ich habe so etwas noch nicht so oft gemacht. Der Cognac zu Beginn...", murmelte ich.
"Das merke ich", erwiderte "IL". "Etwas trinkfester solltest Du schon sein."
"Aha", dachte ich. "Dich werde ich noch durchanalysieren! Da war mehr als Cognac. So kommst Du mir nicht davon".
Krampfhaft sog ich jeden einzelnen Atemzug, jeden Dufthauch, der von "IL" zu mir wehte, ein.
Ja, ich genoß diese Begegnung. Doch sie fühlte sich seltsam an.
"Du denkst wirklich zuviel nach", bemerkte "IL".
Ja, das stimmte. Ich versuchte fast schon wahnhaft, die einzelnen Noten voneinander zu lösen, sie "auseinanderzuklamüsern". Doch es gelang mir nicht.
Und dann ging "IL".
Was bleibt?
"IL" war nicht schlecht. Es hatte sogar kurzzeitig Spaß gemacht mit "Il".
Doch letzten Endes ließ "Il" mich mit einem ähnlichen Gefühl zurück wie damals in der Tanzstunde, als ich vergeblich versucht hatte, Tango zu lernen.
Wirklich, ich hätte es reizvoll gefunden, wenn "Il" noch öfter zu mir gekommen wäre.
Aber es hat nicht geklappt mit uns beiden.
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