22.10.2022 - 14:47 Uhr
Can777
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Can777
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Les anges de l'hiver/Die Engel des Winters
Sie stand am Dachfenster und schaute weit in die Ferne. Es war Heiligabend und sie sah noch ganz klein die Lichter im weit entfernten Dorf,die wie winzige Kerzen schienen. Flackernd,züngelt durch den Schnee der draußen leise viel. Es war schon sehr spät und so beschloss sie ins Bett zu gehen. Sie war schon alt. Sehr alt sogar. Und sie war alleine. Lange schon alleine. Niemand war mehr da! Die Einsamkeit war ihre Unterhaltung. Und so ging sie zu Bett und löschte die Kerze auf ihren Nachtisch und wünschte sich dabei sie könnte ihr eigenes Licht auch so löschen,wie dass der Kerzen. Keine Schmerzen,keine Einsamkeit. Nur Stille! Sie schlief ein,wenn auch nur kurz. Und dann sah sie es. Es war ein weich-warmes und goldenes Licht was sich unter den Giebeln ihrer hölzernen Zimmerdecke bewegt wie Wellen aus warmen Licht. Ein zartes Summen vielleicht auch nur im ihre Geiste sagte ihr im zu folgen. Und so wusste sie es kam tief aus dem Tannenwald. Und so tat sie es…!
Sie öffnete die Tür ihrer kleinen Hütte und trat ins Freie. Nur bekleidet mit ihren dünnen Nachthemd. Barfuß und ohne Schuhe. Der Wind blies den Schnee von Norden und es war bitter kalt. Und so ging sie los. Gebrechlich,alt und schwach wie sie war in Richtung des Tannenwalds wo das Licht auf sie wartete. Der Schnee legte sich auf ihr Gesicht wie eine Maske aus eisigen und frostigen Menthol und Eukalyptus. Schneidend und stechend war die Kälte. Sie konnte nicht viel sehen und folgen nur dem Schein des Lichtes. Zu dicht war der Schnee der langsame zum Sturm wurde. Aber sie musste auch nicht viel sehen. Sie wusste wo sie war. Sie roch die blanken,kalten Felsen die den Weg säumten. Mineralisch,ehrfürchtig,majestätisch und uralt. Älter als die Zeit,älter als alles was sie kannte und älter als sie jemals selber seien wollte. Als sie den Tannenwald erreichte wurde es ruhiger um sie. Sie spürte die Tannennadeln durch die Schneedecke unter ihren blanken Füßen. Es tat weh,aber es war ihr egal. So vieles tat weh. Sie war es gewohnt! Und dann wurde es plötzlich immer heller. Sie stand vor dem Licht. Das Licht sah aus wie ein großer Spiegel aus flüssigen Gold. Und die Oberfläche bewegte sich wie zarte Wellen bei Sonnenschein auf einen Bergsee. Schillernd,weich und beruhigend. Sie strich sich noch ihr langes,weißes und nasses Haar aus dem Gesicht,bevor sie beschloss in das Licht zu gehen. Und so schloss sie die Augen und ging darauf zu…!
Als sie sie wieder öffnete saß sie in einen weichen Ohrensessel in einer Stube. Das dunkle Zimmer wurde nur erhellt durch das Feuer im Kamin was brannte. Aber auch nicht nur! Ein festlich geschmückter Tannenbaum mit roten Kugeln und süßlich-wächsernen Kerzen stand in der Ecke. Es war wohlig warm und angenehm und es duftete nach Zedernholz und Tannengrün. Um den Kamin herum hingen rot-weiße Weihnachtsstrümpfe mit kleinen hölzernen Namensschilder. Sehr,sehr viele davon! Sie dachte sie sei alleine in dem Zimmer. Aber sie war es nicht! Sie hörte das Lachen von Kindern und ihre Schritte auf den Holzfussboden. Nackte,kleine Füsschen liefen um sie herum. Aber sie sah niemanden! Ein zart-süßer und rauchiger Duft umgab sie leise als sie Berührungen spürte. Kleine rauchig-zarte Hände liebkosten und streichelten ihr altes Gesicht,ihr weißes Haar,ihre zerfurchten Hände und ihre müden Beine. Liebevoll,vorsichtig und behutsam. Sie spürte wieder etwas,was die lange nicht mehr spürte. Etwas was sie eine sehr lange Zeit vermisst hatte,….Liebe und unendlich viel Zärtlichkeit! Und so schloss sie Ihre Augen die gefüllt waren mit Tränen des Glücks und der Zufriedenheit. Etwas wurde ihr noch auf den Schoss gelegt. Sie konnte es nicht mehr sehen,aber sie wusste was es war,..und sie lächelte. Dann kam die Stille,der Frieden und es wurde dunkel um sie…!
Am zweiten Weihnachtsfeiertag fanden sie zwei Frauen aus dem Dorf. Das Bild was sich ihnen auftat wirkte wie ein Stillleben. Sie lag unter der größten Tanne im Wald. Ihr Körper ruhte auf einen Bett aus Tannenzweigen. Sie hatte nur ihr Nachthemdchen an und war zusammengerollt wie ein neu geborenes Rehkitz. Ihr weißes,langes Haar war sauber geflochten und ihr Kopf ruhte auf einen dick mit Moos bewachsenen Stein wie auf einen Kissen. Ihr Körper war bis zur Hälfte zugedeckt mit Zedernzweigen wie mit einer wärmenden Decke. Ähnlich als würde sie schlafen. Aber dies tat sie nicht! Ihr Gesicht war voller Frieden und Erlösung. Sie lächelte sogar und die Tränen die sie wohl vor ihren Tod vergossen hatte waren gefroren. Sie sahen aus wie silbrig-grüne Flechten auf ihren Wangen. Dicht und liebevoll an ihrem Körper gepresst hielt sie etwas mit beiden Händen fest umklammert. Es war ein rot-weißer Weihnachtsstrumpf mit einen hölzernen Namensschild. Es stand ein Name darauf. Es war ihr Name,…Eleonore! Als man ihn später öffnete fand man darin Nüsse,Spekulatius und eine wunderschöne,rote Weihnachtskugel. Niemand wusste wie sie zu diesem Geschenk kam und es blieb ein Geheimnis. Ebenso geheimnisvoll war,dass es die Nächte durchgehend geschneit hatte. Überall lag im Wald eine geschlossene Schneedecke. Unberührt,glitzernd-weiß und jungfräulich. Nur um Eleonores Fundstelle war es anders. Dicht um sie herum fand man Spuren im Schnee. Zuerst dachte man sie wäre eventuell von Tieren. Aber sie waren es nicht! Es waren Fußabdrücke von menschlichen,nackten Füßen. Sehr,sehr kleinen Füßen wie die von Kindern. Und es sah so aus als hätten sie still um sie herum gestanden. So als hätten sie in Andacht ein Gebet gesprochen…!
Die Seele schreit oft in leisen Tönen..!
-Klaus Seibold-
Starry Night…
https://www.youtube.com/watch?v=xSXzw1XiDVw
Sie öffnete die Tür ihrer kleinen Hütte und trat ins Freie. Nur bekleidet mit ihren dünnen Nachthemd. Barfuß und ohne Schuhe. Der Wind blies den Schnee von Norden und es war bitter kalt. Und so ging sie los. Gebrechlich,alt und schwach wie sie war in Richtung des Tannenwalds wo das Licht auf sie wartete. Der Schnee legte sich auf ihr Gesicht wie eine Maske aus eisigen und frostigen Menthol und Eukalyptus. Schneidend und stechend war die Kälte. Sie konnte nicht viel sehen und folgen nur dem Schein des Lichtes. Zu dicht war der Schnee der langsame zum Sturm wurde. Aber sie musste auch nicht viel sehen. Sie wusste wo sie war. Sie roch die blanken,kalten Felsen die den Weg säumten. Mineralisch,ehrfürchtig,majestätisch und uralt. Älter als die Zeit,älter als alles was sie kannte und älter als sie jemals selber seien wollte. Als sie den Tannenwald erreichte wurde es ruhiger um sie. Sie spürte die Tannennadeln durch die Schneedecke unter ihren blanken Füßen. Es tat weh,aber es war ihr egal. So vieles tat weh. Sie war es gewohnt! Und dann wurde es plötzlich immer heller. Sie stand vor dem Licht. Das Licht sah aus wie ein großer Spiegel aus flüssigen Gold. Und die Oberfläche bewegte sich wie zarte Wellen bei Sonnenschein auf einen Bergsee. Schillernd,weich und beruhigend. Sie strich sich noch ihr langes,weißes und nasses Haar aus dem Gesicht,bevor sie beschloss in das Licht zu gehen. Und so schloss sie die Augen und ging darauf zu…!
Als sie sie wieder öffnete saß sie in einen weichen Ohrensessel in einer Stube. Das dunkle Zimmer wurde nur erhellt durch das Feuer im Kamin was brannte. Aber auch nicht nur! Ein festlich geschmückter Tannenbaum mit roten Kugeln und süßlich-wächsernen Kerzen stand in der Ecke. Es war wohlig warm und angenehm und es duftete nach Zedernholz und Tannengrün. Um den Kamin herum hingen rot-weiße Weihnachtsstrümpfe mit kleinen hölzernen Namensschilder. Sehr,sehr viele davon! Sie dachte sie sei alleine in dem Zimmer. Aber sie war es nicht! Sie hörte das Lachen von Kindern und ihre Schritte auf den Holzfussboden. Nackte,kleine Füsschen liefen um sie herum. Aber sie sah niemanden! Ein zart-süßer und rauchiger Duft umgab sie leise als sie Berührungen spürte. Kleine rauchig-zarte Hände liebkosten und streichelten ihr altes Gesicht,ihr weißes Haar,ihre zerfurchten Hände und ihre müden Beine. Liebevoll,vorsichtig und behutsam. Sie spürte wieder etwas,was die lange nicht mehr spürte. Etwas was sie eine sehr lange Zeit vermisst hatte,….Liebe und unendlich viel Zärtlichkeit! Und so schloss sie Ihre Augen die gefüllt waren mit Tränen des Glücks und der Zufriedenheit. Etwas wurde ihr noch auf den Schoss gelegt. Sie konnte es nicht mehr sehen,aber sie wusste was es war,..und sie lächelte. Dann kam die Stille,der Frieden und es wurde dunkel um sie…!
Am zweiten Weihnachtsfeiertag fanden sie zwei Frauen aus dem Dorf. Das Bild was sich ihnen auftat wirkte wie ein Stillleben. Sie lag unter der größten Tanne im Wald. Ihr Körper ruhte auf einen Bett aus Tannenzweigen. Sie hatte nur ihr Nachthemdchen an und war zusammengerollt wie ein neu geborenes Rehkitz. Ihr weißes,langes Haar war sauber geflochten und ihr Kopf ruhte auf einen dick mit Moos bewachsenen Stein wie auf einen Kissen. Ihr Körper war bis zur Hälfte zugedeckt mit Zedernzweigen wie mit einer wärmenden Decke. Ähnlich als würde sie schlafen. Aber dies tat sie nicht! Ihr Gesicht war voller Frieden und Erlösung. Sie lächelte sogar und die Tränen die sie wohl vor ihren Tod vergossen hatte waren gefroren. Sie sahen aus wie silbrig-grüne Flechten auf ihren Wangen. Dicht und liebevoll an ihrem Körper gepresst hielt sie etwas mit beiden Händen fest umklammert. Es war ein rot-weißer Weihnachtsstrumpf mit einen hölzernen Namensschild. Es stand ein Name darauf. Es war ihr Name,…Eleonore! Als man ihn später öffnete fand man darin Nüsse,Spekulatius und eine wunderschöne,rote Weihnachtskugel. Niemand wusste wie sie zu diesem Geschenk kam und es blieb ein Geheimnis. Ebenso geheimnisvoll war,dass es die Nächte durchgehend geschneit hatte. Überall lag im Wald eine geschlossene Schneedecke. Unberührt,glitzernd-weiß und jungfräulich. Nur um Eleonores Fundstelle war es anders. Dicht um sie herum fand man Spuren im Schnee. Zuerst dachte man sie wäre eventuell von Tieren. Aber sie waren es nicht! Es waren Fußabdrücke von menschlichen,nackten Füßen. Sehr,sehr kleinen Füßen wie die von Kindern. Und es sah so aus als hätten sie still um sie herum gestanden. So als hätten sie in Andacht ein Gebet gesprochen…!
Die Seele schreit oft in leisen Tönen..!
-Klaus Seibold-
Starry Night…
https://www.youtube.com/watch?v=xSXzw1XiDVw
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