Wo steht denn eigentlich geschrieben..

Stimmt. Und dieses Lernen ist gar nicht so einfach. Je jünger man ist, desto mehr probiert man ja noch rum mit der eigenen Person, man schlüpft da gern in Rollen - FaeryFavour hat's anschaulich beschrieben:

"Die Düfte den Gelegenheiten zuordnen", das ist ein guter Ansatz, finde ich. Das lässt alle Möglichkeiten zum Ausprobieren und (Sich-selber-)Entdecken offen.

Da fällt mir mein Großvater ein, der als junger Hüpfer seine Haare mit irgendeiner Substanz komplett einwachste ( so z.b. 0.tqn.com/d/mensfashion/1/0/Q/v/84905818_10.jp g), und zur Seite kämmte, weil es ja damals "in" war und jeder so gemacht hat. Heute sieht man sowas nurmehr in Filmen aus den 20/30er Jahren oder in Filmen mit Tango-Tänzern.

Bedingt... Obsession zB hab ich damals zum Abschlussball der Tanzschule getragen, da war ich gerade mal 15. Also durchaus ein respektanbler Anlass, aber gepasst hat der Duft trotzdem nicht. (Das finde ich heute, damals war ich natürlich anderer Ansicht.)

Japp! Habanita in der Schule? Ich stell mir das grade bildlich vor....

Ich finde, dass moderne Klassiker, gerade bei Damendüften, meistens zu den besten Düften gehören.
Ich spreche da von so etwas wie Dior "Poison", Guerlain "Samsara", Chopard "Cashmir" usw.
Diese Düfte gefallen mir alle sehr gut und meist sogar besser als die, die neu auf den Markt geschmissen werden. Ich kann mir ein Mädchen im Alter von ca. 18-21 Jahren gut mit diesen Düften vorstellen.
Viele sind ja auch jetzt mit 16 schon ziemlich aufgestylt und tragen Highheels etc., da passt Poison auch an eine 16 Jährige.
Es kommt immer auf das Gesamtbild an

Auch Shalimar finde ich nicht sehr altmodisch. Der Drydown passt, sogar ganz im Gegenteil, sehr gut in unsere Zeit, finde ich!

Diese beiden posts kann ich nur unterschreiben! Habe mir in die Auswahl meiner Düfte schon als junger Mensch nicht hereinreden lassen. Ich finde es toll, wenn junge Leute "alte" Düfte mögen und tragen.

Hier steht ja schon alles geschrieben, da kann man gar nichts mehr ergänzen. Es ist eine Typ - und Anlaßfrage.

Ein Mann, der im Alter von 20 Jahren Anzüge bevorzugt, kann und will vielleicht auch auf Vetiver, Pour Monsieur o.ä. zurückgreifen. Eine Junge in Jeans, T-Shirt und Sweatshirt wohl eher nicht...aber auch im Kontrast kann die Würze liegen...wie man es dreht und wendet....

Ich erinnere mich an einen Jungen, den ich früher öfter im Sportstudio traf. Er war ca. 17/18 Jahre alt und besprühte sich mit Eau Sauvage. Das bemerkte ich mit sowas in die Richtung wie "oh, stilvoll." Er antwortete: "Ja, im Sommer nehme ich gerne Eau Sauvage, im Winter nur Aramis." Das hätte er von seinem Onkel übernommen, den er sehr bewundert. Viel wichtiger ist hier, dass die Düfte tatsächlich auch zu ihm passten.

Ich frage mich bei den Dufteinordnungen in Jüngere/Ältere immer, wo da so grob der Strich ist? zB lese ich in einem Kommi "zu Jean-Louis Scherrer": "...für den konservativen großen Auftritt, nicht für jüngere Damen..." also das heißt konkret? Ende 20, Anfang 30 - noch zu grün hinter den Ohren??

Ist die pauschale Grenze vielleicht so 40? Oder gibt es Düfte, die erst nach den Menopause passend sind?
Inwieweit hebt der Typ Frau die Alterszuordnung wieder auf? Einer dieser klassischen schweren Chypres wie die von Scherrer ist doch eher für matronige körperliche Frauen geeignet, eine zierliche intellektuelle 50jährige muss sich mit sowas auch nicht bedampfen, oder?

Fragen über Fragen...das es kein Schwarz/Weiß gibt und nicht 100&ig und verbindlich ist, versteht sich. Mich interessieren Meinungen.

Aber das ist doch normal, dass ein junger Mensch mal über die Stränge schlägt umd korrigiert werden, muss da meiner Meinung nach nichts...

Ich liebe die alten Donnerchypres und bin zwar über 50ig, aber weit weg von matronig

dacht ich mir doch, dass du eine zierliche Intellektuelle bist...

Ich finde es nicht schlimm, dass Düfte nach Altersgruppen kategorisiert werden-- wenn dies als Empfehlung verstanden wird, nicht als Diktat. Soll jeder riechen wie er will.

Als Teenager trug ich gerne Fendis "Asja", das ursprüngliche "Rive Gauche", das alte "Trésor", "Obsession" - allesamt keine Jungmädchendüfte!

Heute mit 31 liebe ich mit Vorliebe saubere, frische und junge Düfte.

Ich tendiere eher zu Turandots Meinung. Ich finde auch, daß der Duft und die Trägerin bzw. der Träger zusammenpassen sollten, man könnte es auch stimmig nennen. Natürlich, auch ich habe mit 20 orientalische Kracher getragen. Gehört vielleicht zum Erwachsenwerden auch einfach dazu. Düfte, die ich heute nicht mehr tragen würde. Dazu gehören auch teure Designerdüfte. Sie passen einfach nicht und ich fühle mich auch nicht sonderlich wohl damit. Von 365 Tagen im Jahr laufe ich bestimmt an 355 Tagen in Jeans herum. Was zum Geier soll ich da mit Dior oder Chanel?

Wie eine Dame duften, wenn du dich schon nicht wie eine anziehst?

(Dass du dich mit diesen Düften nicht mehr wohlfühlst, ist ein Argument, das ich viel stichhaltiger finde als dass deine Kleidung nicht edel genug für sie ist.)

@Blauemaus
Ich trage auch oft Jeans und dazu Dior oder Chanel,
wieso auch nicht? Ich fühl mich wohl damit, das ist dann doch o.k. oder nicht?!

Ich finde, jeder sollte das tragen dürfen, was einem gefällt und zu einem passt. Wenn sich eine 20-Jährige mit schweren orientalischen Düften wohlfühlt und ihr das steht, warum auch nicht?
Allerdings niemals in Überdosierung, das kann dann leicht penetrant rüberkommen.
Ich steh jetzt im gesetzteren Alter trotzdem eher auf bemerkbare, aber nicht zu schwere Düfte. Sorry, "Stinker-Düfte" mag ich halt nicht. Aber was nicht ist, kann ja durchaus noch kommen.

@Lilau ...Daumen hoch

Ich würde Turandot gerne mal fragen, was sie empfehlen würde, denn sie arbeitet ja in der Materie, wenn plötzlich eine junge Dame vor ihr steht und die verlangt einen 1980iger Wummser für den Abiball?

@BlaueMaus: Ein Kontrast kann auch reizvoll sein. Zu Jeans kann ein etwas eleganterer Duft durchaus passen- vorausgesetzt, man mag den Duft!
So ist es aber auch mit Klamotten: Ich würde mir in einer weißen Bluse und mit Perlenkette oder gar Klitzerkram so verkleidet vorkommen, dass
ich einen innerlichen Schreikrampf bekommen würde.Egal, ob Klamotten oder Wohnung oder Duft, also dritte Wohnung- man muss mit sich selbst im Reinen sein.

Find ich auch!

Das sind oftmals Einteilungen, die man ganz instinktiv vornimmt.
In jungen Jahren hab ich auch Düfte getragen, die mir heute zu 'erwachsen' bzw. zu 'alt' wären.
Wahrscheinlich brauch ich das heut nicht mehr, weil ich eben erwachsener und älter bin.
Das muss ich nicht mehr betonen.

Das hängt ja auch alles sehr von der Mode ab. Warten wir ab bis in 10 oder 20 Jahren alles, was süß, fruchtig oder mit Oud ist, nur für "Ältere" passend empfunden wird....
Oder bis Lavendel, Iris und Seifiges wieder als jung empfunden werden.

Generell bin ich der Meinung, wenn jemand sich mit einem Duft wohlfühlen und sich damit identifizieren kann, dann passt das für ihn/sie doch per se.

Dass Außenstehende das manchmal anders empfinden, steht auf einem anderen Blatt.
Eine gültige, objektive Wahrheit gibt es dazu wohl kaum.

Ich musste vorhin lachen, als ich meine Antwort aus aus dem Jahre 2012 (!!!) gelesen hatte. Das ist nun 5 Jahre her und ich kann mich daran erinnern, dass damals (sportliche) Drogeriedüfte meine Duftwelt war.

Heute sehe ich das etwas anders. Interessant, wie sich die Ansichten doch im Laufe der Jahre ändern können.

Ich trage zwar immer noch gerne Jeans und kleide mich nicht übermässig damenhaft (vllt. inzwischen ein klein wenig mehr als vor 5 Jahren, aber immer noch eher sportlich, nur etwas eleganter, inzwischen bin ich ja auch 46 Jahre) - aber meine Duftsammlung hat sich in den Jahren komplett verändert. Inzwischen trage ich auch mit Jeans gerne mal YSL, Chanel oder Dior, statt Drogeriedüfte mag ich (mittelpreisige) Mainstreamer. Nur mit der Nische tue ich mir immer noch schwer, aber wer weiss....

Ich gebe hiermit allen recht, die damals der Ansicht waren, dass der Duft nicht unbedingt zur Kleidung passen muss, sondern einfach der Person gefallen muss. Hier ist heute ein sonniger Tag mit 24°C und ich trage mit Genuss "Chant d'Arômes" zu Jeans und T-Shirt. Keine Ahnung, wie ich damaIs darauf kam , dass das nicht passend wäre.

Und wenn eine 20-jährige gerne "Anais Anais", "L'Air du Temps" oder "N°5 (Parfum)" tragen mag - warum auch nicht? Erlaubt ist, was gefällt. Vllt. schadet es aber nicht, ein klein wenig auf den Anlass zu achten. Also Zuckerbomben wie "La Vie est Belle" oder "Black Opium (Eau de Parfum)" nicht gerade im Hochsommer in geschlossenen Räumen tragen.

Hm, Esther19 hat den Zeitgeschmack angesprochen. M. M. nach ein wichtiger Punkt. Ich hatte mit 13(!) "Chantilly" von Dana getragen, und ich hatte keine Ahnung, dass das ein alter (und somit mglw. für mich unpassender) Duft ist. Und später dann "Poison" und "Poême", übrigens auch zu Jeans und im Schul- bzw. Unialltag . Das Empfinden dafür, dass ein Parfum auch zum Outfit, zum Anlass etc. passen muss, habe ich, glaube ich, erst später entwickelt / .

Düfte werden mit Assoziationen aufgeladen, bestimmte Parfums riecht man eben v.a. an bestimmten Altersgruppen, das prägt notwendig unser Empfinden, welche Parfums wir für welches Alter für passend erachten. Man kann sich dann selbst danach richten oder eben nicht . Bzw. ist nicht jeder gleich empfänglich für angeblich allgemeingültige Zuordnungen.

Für mich sind manche Klassiker zeitlos.

Und was "Bel Ami (Eau de Toilette)" angeht, hatte ich gerade entschieden, den selbst zu tragen. Als Frau. Ich finde, so kräftig muss ich für den nicht sein.

Nachdem ich einiges „probiert“ habe, um eine Linie für mich zu finden, bin ich dann auch auf Klassiker gekommen. Ich gebe auch gerne zu, „Retro-Gehen“ gewählt zu haben, um sich abzuheben vom Mainstream und und dieser Flut an Angeboten, die sich gegenseitig eher nur noch kopieren oder imitieren und irgendwann wieder weg vom Markt sind.
Diese meine „Retros“ sind allerdings auch nicht gedacht für den Alltag, sondern, um hier und da aus unterschiedlichsten Gründen, die auch mal einer einfachen Laune gleichkommen können, einen (persönlichen) Akzent zu setzen.

Ein Parfum muss zum Typ passen, zum Stil, der jeweiligen Aufmachung oder eben, wie ich es verkörpere und damit wahrgenommen werden will - was durchaus auch mal „eigen“ sein kann, weil, dann tue ich es wenigstens für mich - und „why not?!“