Rittler:Diese Frage beschäftigt mich schon lange! Schon vor meiner Parfumozeit wusste ich um die Existenz von Unisex-Düften. Und schon damals konnte ich wenig damit anfangen. Seit ich hier bin, hab ich viel drüber gelesen und mich damit beschäftigt. Aber so wirklich kann ich mich immer noch nicht damit anfreunden. Genauso wenig damit, dass Männer Frauendüfte tragen und umgekehrt. Vielleicht bin ich da etwas altmodisch, aber ich finde, manche Dinge sollten einfach geschlechtertechnisch getrennt sein und bleiben.
Ich finde es zum Beispiel in Ordnung, wenn Männer auf ihr Äusseres achten und Cremes und ähnliches benutzen. Andererseits kann ich es nicht nachvollziehen, wenn Männer sich schmicken. Noch ein Beispiel: Frauen, die sich allzu maskulin anziehen, benehmen und Herren-Düfte tragen finde ich im höchsten Maße unattraktiv.
Versteht mich bitte richtig: ich möchte hier niemandem zu Nahe treten oder jemanden persönlich verletzen mit meiner Meinung. Ich möchte lediglich, dass Phänomen Unisex und alles, was damit zusammenhängt, verstehen.
Sooo, jetzt bin ich auf Eure Meinungen und Antworten gespannt ...

Na ja, der Trend geht ja bei Frauen - zumindest in der Model-und Schauspielerbranche zur Zeit in Richtung "Wir wollen unser wahres Aussehen nicht mehr verstecken, übertünchen oder retuschieren lassen!" - Diesbezüglich hat sich das Thema "Schminken für Männer" für mich erledigt. Allerdings ist auch das kein neuer Trend gewesen, sondern hat Kultur und eine lange Tradition in der Geschichte.
Was Unisex-Düfte betrifft: Jetzt nimm mal "Dior Homme Intense (2011)" und Chanel "Sycomore" und begründe mir mal, warum ersterer ein Herren- und zweiter ein Damenparfüm ist? Es will mir nämlich nicht wirklich einleuchten. Da werfe ich einfach mal die "Mädchenlieblingsfarbe" zartrosa ein und frage nach, wieso es immer wieder Zeiten gibt, in denen Männer mit Hemden in eben diesem Farbton rumlaufen? Dürfen die das?
Unisexdüfte sind ein Mittel der Parfumeure (meist der von Nischendüften)
a) den Kundenkreis für einen Duft zu erweitern (weil für Männer und Frauen, statt nur für eine der beiden Gruppen)
und
b) um Kosten zu sparen (man braucht eben keine Herstellungskosten für Duft und Flakons für 2 Varianten eines Parfüms.
Ansonsten bleibt auch ein Unisex-Duft für seinen Besitzer genau das, was er will - ein Herren- oder ein Damenduft. Mal mehr oder weniger typisch. "Nasengold #S" gilt als unisex, ist für mich aber ein Herrenparfüm. Sollte es für eine Frau ein Frauenduft sein, ist das doch nur ok.
Zuletzt noch was zu Frauen mit Herrenparfümen und leicht männlicher Kleidung: Was du dazu geschrieben hast ist echter Käse. Ich kenne Frauen, die so was von weiblich sind und nie ein Kleid oder einen Rock anziehen würden. Und zum Gebrauch von Herrenparfümen lies einfach nochmal den 2. Absatz meines Beitrages.
Ansonsten ist mir eben gerade aufgefallen, dass ich Anfang der 90 schon Jil Sander Sun Man benutzt habe - als Miniatur. Ich wunderte mich die tage aber, dass das Parfüm aber erst 2002 auf den Markt gekommen ist. Eben habe ich dann gesehen, dass ich wohl auf die Frauenvariante gestanden haben muss, die kam 89! Huch...

na so was!