Intenso

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Rezensionen
6 - 10 von 120
Viel Getöse um Nichts!
Nun nehme ich mir noch einmal Zeit, um eine Rezension zu verfassen, denn ich muss da mal was loswerden...

Der Unique Blue ist eine herbe Enttäuschung und leider bleibt es dabei nicht, denn ich kann nach etlichen Testungen verschiedenster Düfte sagen, nicht nur der Blaue im durchaus schönen Flakon enttäuscht, die gesamte ungarische Marke Superz. ist eine Ernüchterung.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll...
Das Ding hier heißt "unique", spätestens seit der dominanten Influencer-Szene wissen wir alle, was dieses inflationäre Wort eigentlich bedeuten soll, nämlich "einzigartig".
Hier, wie auch beim Großteil der Marke, erkenne ich nicht wirklich eine Einzigartigkeit.

Ein Wort, was zu diesem Duft aber auch zur Marke sehr gut passt, so zumindest meine persönliche Sichtweise, ist das Wort "seelenlos".
Der Duft hat keinen Wiedererkennungswert, er hat kein besonderes Momentum, er hat keine Note inne, die man besonders positiv hervorheben könnte.
Wenn man überhaupt etwas Positives finden mag, dann dass die Düfte so belanglos sind, dass sie sicher niemanden stören und somit einem Großteil der Leute sicher "nicht Nichtgefallen".
Aber ist "nicht Nichtgefallen", das wonach wir suchen? Ich glaube eher weniger, und wenn, dann nicht zu diesem Preis.

Der Ordinary Blue, denn anders möchte ich ihn nicht mehr bezeichnen, besticht durch eine fruchtige Note, herbeigeführt durch die Ananas, etwas salziger-maritimer Aura und einer Basis von dunkelweißem Moschus. So oder so ähnliche Dinger findet man in einigen Drogerien, der mehr oder weniger klassische Duft in einer blauen Umverpackung zu niedrigen Konditionen.
Wer meine Beiträge kennt, der weiß, dass ich oftmals die Anfeindung gegen das "Duschgelartige" verteidige, da mir die DNA per se schon zusagt, doch gerne mit etwas Twist, etwas mehr Tiefe, etwas mehr Frische und mit einer fairen Preisgestaltung ohne Geprotze in den sozialen Medien.

Der wirklich schöne Flakon zeigt, worauf die ungarische Brand scheinbar den Fokus legt.
Dazu passt auch, dass der altbekannte Jeremy seit kurzem viel Werbung für das Lable macht und jeden Tag einen neuen Lieblingsduft entdeckt.
Viel Blenderei und Getöse um Nichts, das muss ich ganz klar auch so zum Ausdruck bringen.

Für mich ist das angesichts des Preises definitiv kein Blindbuy-Kandidat und überhaupt, wenn Ihr Superz. testen wollt, dann bestellt zunächst eine Probe.
Ausdauer ist sehr solide, die Silage eher moderat, was bei einem Extrait de Parfum aber nicht unüblich ist.

Ordinary Blue? Nein Danke.
Superz.? Nein Danke.
8 Antworten
Die gescheiterte Bewerbung beim Sommer
Hi,

ich bin Tenerife und möchte euch heute von einer Fehlberatung erzählen.

Ausgebildet und groß geworden bin ich in Ungarn, meine Berater nennen sich Superz.
Ich hatte stets ein gutes Gefühl und fand mich gut gerüstet für die Bewerbung am Tor des Sommers, denn man gab mir ein Gewand, was frischer und sommerlicher kaum sein kann.
Auch wurde mir geraten, frisch und maskulin daherzukommen, ja sogar dominant.

Vollends motiviert wartete ich also am Tor des Sommers, vor mir einige Kollegen wie Sedley , "Menthe Froide | Aura Perfume / Bijon" , hinter mir war Mirto di Panarea , Théorème pour Homme und einige Andere.
Ich fühlte mich im bester, sommerlicher Gesellschaft.

Endlich war ich an der Reihe und schon gleich wurde ich vom Herr des Sommers betrachtet, ich brüstete mich selbstbewusst in meinem türkisfarbenen Gewand und deute mit einem selbstsicheren Blick auf die Schildkröte. "Hier schau, Wasser, frisch", "ach ja, die Schildkröte ist seeeehr maskulin"

Doch der Herr des Sommers schien wenig beeindruckt und schnupperte kritisch an mir.
Sein Blick war zweifelnd, die Augenbraue leicht hochgezogen.

Er räusperte sich und begann zu sprechen:
"Wer hat dich denn beraten? Wer hat dir empfohlen, dich bei uns vorzustellen?"
"Ein scheinbar sommerliches Gewand macht noch keinen Sommerduft, das solltest du dir merken!".

Ich spürte schnell, dass ich keine große Begeisterung auslöste und hatte sofort meine Berater im Kopf, doch wollte ich das finale Feedback des Sommers einmal abwarten.

Dieser sprach weiter:
"Deine weißen Blüten verstrahlen durchaus einen Hauch Beach-Feeling, diese werden aber in einer für den Sommer grässlichen Art und Weise torpediert, nämlich durch recht potente süßliche Noten und süße Gewürze.
Deine Zitrone ist alles andere als maskulin, sie trägt die Puderquaste in der Hand und ist vor dem Spiegel dauerbeschäftigt. Mit Vanille trägst du zwar die Königin der Gewürze in dir, jedoch scheinbar nur eine schwache Kopie des Originals. Dein Amber ist viel zu süß!
Es tut mir leid, aber das Tor des Sommers wirst du so nicht passieren können!
Bewirb dich gerne weiter vorne beim Frühling oder versuch es einmal dahinten, dort wartet der Herbst".
"Ach ja, und noch eine Sache. Für ein Extrait de Parfum solltest du die Hantelbank noch ein wenig mehr drücken, etwas schwach auf der Brust, lieber Tenerife"

Enttäuscht zog ich also von dannen. Doch zeitgleich war ich auch sauer, sauer auf meine Berater aus Ungarn, die mir einen solchen Mist erzählt haben und mich scheinbar völlig falsch eingekleidet haben. Dabei sind die Berater recht teuer...

Ich werde also die Attribute Dominanz und Maskulinität ablegen und werde es erneut versuchen, vermutlich im Frühling.
7 Antworten
Ein sanfter Umhang aus Frische und Frucht
Mit Kristina habe ich den nächsten tollen Terenzi gefunden, welcher sich erneut in die Richtung des Rosso Pompei eingruppieren lässt.
Vor nicht all zu langer Zeit rezensierte ich bereits den Sunsation , my frist number 10 und habe versucht aufzuzeigen, wo Unterschiede zum Rosso liegen.
Während Sunsation eine etwas würzigere, markantere und maskulinere Version darstellt, tendiert Kristina in eine weichere, etwas zitruslastigere und grünliche Richtung.

Der magentafarbene Flakon ist durchaus ein Hingucker, es lassen sich aber kaum Rückschlüsse auf den Duft ziehen. Denn weder tendiert dieser in eine zu feminine Richtung, noch kann ich sonstige Parallelen ziehen.

Keine Rolle spielt für mich auch die Iris, zumindest nicht mit ihrer durchaus bekannten Puder-Note. Der Duft ist und bleibt konsequent frisch-fruchtig mit etwas Süße und grünlichen Akzenten untermauert.

Grapefruit und Mandarine starten eine ausgesprochen gute Balance zwischen Zitrik und fruchtiger Frische, wirklich hervorragend! Die schwarze Johannisbeere ergänzt diese Mixtur aus meiner Sicht perfekt, sodass der grüne Tee nur Nuancen verantwortet und akzentuiert.

Sandelholz und Moschus sind wohl mitunter die besten Basisnoten, um eine gewisse Ruhe, etwas Sanftes und harmonisches zu ummanteln. So auch hier.
Von der "Terenzi-Synthetik", welche klassischerweise einige Düfte charakterisiert, bekommt man hier wenig mit.

Eine sehr große Differenz zum Rosso Pompei stellt aber auch die Haltbarkeit sowie die Silage dar.
Während sie beim Roten äußerst stark daherkommt, wirkt Kristina recht zurückhaltend.
Nach spätestens 6 Stunden ist Schluss auf meiner Haut, Silage und Projektion sind vorhanden, aber im gemäßigten Mittelfeld.
1 Antwort
Wenn Träume zerplatzen...
Ich weiß gar nicht, ob ich bereits irgendwo erwähnt habe, dass ich ein schrecklich visueller Typus Mensch bin. Wenn ich etwas lerne, lerne ich selten Inhalte, ich kopiere die Seite im Gedächtnis und lese dann in Gedanken ab, nennt man das eigentlich aus spicken!? ;)

Ich schweife ab...
Warum ich das Visuelle hier in den Vordergrund stelle? Weil ich mich tatsächlich sehr freute, als ich den Flakon von Violet Venom sah. Nicht nur, dass Venom mein Lieblings Anti-Held der Marvel-Welt ist, nein, Violett ist eine meiner liebsten Farben und ich habe den Flakon schon in meiner Glasvitrine an vorderster Front gesehen.
Doch, was soll ich sagen, daraus wird leider nichts!

Der neue Gritti-Duft konnte mich mit Start des Aufsprühens leider nicht überzeugen.
Ich möchte jetzt schon erwähnen, dass ich die Textur prinzipiell nicht übertrieben maligne finde, jedoch orientiert diese sich für mich sehr stark in die feminine Ecke. Hier könnte ich mir den Duft, an der ein oder anderen Dame, zur passend Jahreszeit abseits der Hitze, gut vorstellen.

Von Beginn an zeigt sich das lilafarbene Gift fruchtig-süß, geprägt von einer pudrigen Wolke.
Der Duft strahlt wenig bis keine Frische aus, die Bergamotte öffnet sich kaum.
Neroli / Orangenblüte empfinde ich hier auch nicht als störend, normalweise sind das Noten, welche mir weniger gefallen und schnell mal einen Touch "Altmodisches" provozieren können.
Hier ist das super eingebracht und angenehm, das Blumige steht im Vordergrund.
Vermutlich auch verstärkt durch Cashmeran.
Weißen Tee suche ich hier vergebens, ich freue mich aber für die Nasen, welche ihn entdecken.

Die süßlich, in Teilen vielleicht auch ganz leicht cremige, hauptsächlich aber eher pudrige Grundstruktur, welche sich von Anfang bis Ende durchzieht, führe ich auf die Kombination Sandelholz und Amber zurück. Osmanthus bringt den fruchtigen, leicht aprikosenähnlichen Touch mit. Mir fehlt hier die Frische, der Kick...

Ich kann mir den Duft an einer Frau zu einem eleganten Abendoutfit bei kühleren Temperaturen im Herbst gut vorstellen und bin auch interessiert daran, wie er da wirken würde.
An mir und für Männer, so zumindest meine Meinung, gefällt er mir wenig.

Ausdauer durchaus potent, verweilt nun seit gut 8 Stunden auf meiner Haut, die Silage ist spürbar aber noch moderat.
Name und Flakon sind eine 10, dennoch reicht es am Ende um Längen nicht zum Einzug.
7 Antworten
WEON - The voice of Chile
Mit der Marke Spiritica konnte ich bis zum Erhalt einer Abfüllung nichts anfangen, sie war mir gänzlich unbekannt. Dazu muss man aber auch erwähnen, dass es sich bei der italienischen Brand um eine noch sehr junge Marke handelt. Erst 2024 wurde diese gegründet.
Es braucht nicht lange um zu verstehen, in welcher Ecke diese Marke unterwegs sein möchte.
Schräg, ungewöhnlich, innovativ, kreativ, abstrakt, provokativ, andersartig, all das sind Begriffe, welche mir in den Kopf geschossen sind.
Teilweise, so habe ich die Marke zumindest verstanden, möchte man auch bestimmte Szenarien in einem Duft einfangen. Besonders schräg wirkt hier vor allem der Leonarda ...

Aber kommen wir nun zum Weon, der sicher kein gewöhnlicher Duft ist, in seiner Abstraktheit aber noch gut anzunehmen ist.
Er erzählt eine Geschichte aus Chile. Weon ist dort ein ähnlicher Begriff wie Kumpel, Buddy oder Freund. Die Wortherkunft lässt sich auf die Indianer zurückführen.
Und so lassen sich eben auch in der Duftpyramide Noten finden, welche Chile und die Region charakterisieren. Der Pisco Sour ist dort ein klassischer und bekannter Cocktail. Der Lithium-Akkord symbolisiert die weltweit bekannte Atacama-Wüste, wo es in Teilen zu starker Lithium-Förderung kommt. Die chilenische Wachsglocke ist die Nationalblume des Landes.
Übrigens ein Land, was ich tatsächlich schon seit langem einmal besuchen möchte...

Mit Blick auf den Duft finde ich insbesondere den Start, sprich die Kopfnoten, äußert schräg und unangenehm in meiner Nase.
Diese kommen recht säuerlich, etwas metallisch daher, sodass meine Assoziation war: "Das kenne ich so nicht, haut mich aber gerade auch nicht aus dem Sessel. Wenn es so weiter geht, wird abgewaschen!"
Doch die Geduld wird hier nicht bestraft, denn statt schlechter wird es mit etwas Zeit deutlich besser. Eine süßlich, leicht cremige Wolke, welche aber nicht überladen wirkt, übernimmt zunehmend die Führung. Ein Mix aus ganz sanfter Vanille, deutlich spürbaren floralen Einklängen und milchiger Basis zeigt sich. Alles ummantelt von ozonigen, luftigen Nuancen, sodass er wie bereits zum Ausdruck gebracht recht locker in seiner Gesamtstruktur wirkt.
Pfefferminze, welche normalweise problemlos erriechbar ist, zeigt sich meiner Nase hier kaum.

Er wird von Zeit zu Zeit wirklich immer besser, sodass man Gefallen daran finden kann.
In jedem Fall aber ist er ein Test wert und es lohnt sich, die anfangs unangenehm wirkende Phase zu überdauern.

Zusammengefasst würde ich sagen, man erhält hier einen cremig-süßlichen, fein ausbalancierten Duft, den man sicher so nicht an jeder Ecke riecht.
Für 190,- Euro erhält man 50 ml des Extrait de Parfum mit 35 % Duftölanteil.
Spannend und gut austariert wurde auch die Haltbarkeit und Silage. Weon ist langanhaltend, nervt aber trotz seiner süßlichen Noten nicht mit einer zu starken Silage und Projektion.
So würde ich sagen, ist dieser auch im Frühling gut tragbar. Er ist flexibel einsetzbar und für mich Unisex tragbar.

Ich tendierte zwischen 7,5 und 8,0 Punkten. Aufgrund des grausamen Starts fiel dann der Entschluss zur 7,5.
10 Antworten
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